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Mein Freund könnte es sich nicht mit einer behinderten Frau vorstellen

G

Gast

Gast
Hallo!
Mein Freund und ich haben eine Freundin die im Rollstuhl sitzt, daher kamen wir auf das Thema zu sprechen.
Er meinte, er könnte es sich nie vorstellen mit einer behinderten Frau etwas zu haben. Einfach weil das so eine Blockade im Kopf ist.
Als ich ihn fragte, was wäre, wenn ich zB einen Unfall hätte und auch im Rollstuhl landete, meinte er bloss "naja abservieren schaut auch blöd aus in der Situation".

Einerseits schätze ich seine Ehrlichkeit, andererseits fürchte ich, er würde tatsächlich weg sein, würde ich so einen Schicksalsschlag erleiden würde. Es heisst ja "in guten wie in schlechten Zeiten", oder? Was denkt ihr?
 
G

Gast

Gast
Abgesehen davon, dass das eine dermaßen unsensible und respektlose Antwort deines Freundes ist, sieht das Ganze in der Realität immer anders aus. Ist man lange zusammen und der Partner erleidet einen solchen Unfall, ist es doch etwas Ganz anderes, als wenn man sich schon so kennenlernt. Ich denke, da hat man dann einen ganz anderen Bezug zu. Ich selbst habe eine langjährige Beziehung und wir beide sind uns einig, dass wir einander bedingungslos unterstützen würden. Sowas macht Liebe aus.
 

Duine

Aktives Mitglied
Ich finde das nicht unsensibel und respektlos, er hat es ja nicht zu der Freundin im Rollstuhl gesagt, sondern in einem privaten Gespräch mit seiner Partnerin. Da sollte man schon so ehrlich sein dürfen. Und er hat auch nicht gesagt "Iiihhhh, behinderte Rollstuhlfahrer." sondern nur gesagt, dass er es sich nicht vorstellen kann.

Ich denke ebenfalls, dass die Situation komplett anders ist, wenn man bereits mit jemandem zusammen ist, der im Rollstuhl landet. Und da spielen viele unterschiedliche Dinge hinein, die das in die eine oder andere Richtung beeinflussen.
Warum genau sitzt man im Rollstuhl? Ist es temporär oder permanent? Welche weiteren körperlichen oder auch psychischen Einschränkungen gibt es?
Ich schätze, dass nur die wenigsten Leute aufhören würden, jemanden zu lieben und zu begehren, der die gleiche Person wie vorher ist, und lediglich nicht mehr (gut) laufen kann. Wenn jemand dagegen querschnittsgelähmt ist, gefüttert werden muss, Katheter gelegt bekommen und den Hintern abgewischt bekommen muss und eventuell noch depressiv wird, kann ich mir vorstellen, dass das eine ungleich schwerere Belastungsprobe ist.
 

Harle

Aktives Mitglied
Pflege ist sau hart.
Die die sagen klar mach ich, sind dann an Tag 2 weg.
Die die sagen ich könnte das nicht , können es dann manchmal doch.

Ich konnte es einmal, aber zu einem hohen Preis. Dann dachte ich, das machst du nie wieder - und däng... und wieder war der Preis zu bezahlen.

Würde ich es wieder machen ? Ich sage nein, wenn man mich fragt.

Beide Male waren absehbar zeitlich begrenzt.
Ich würde auf so eine Aussage also nicht viel geben. Er denkt immerhin drüber nach und geht nicht den einfachen Weg einfach ''ja klar mach ich'' zu sagen.
 
G

Gast

Gast
Hallo

Ich würde es von meiner partnerin nicht verlangen ( pflege) ,
auch weil ich weiß , wie sehr es einen aussaugt und im kopf verändert.

Liebe ist es auch, den partner gehen zu lassen und ihm keine pflicht aufzubürden.

Schön finde ich , wenn partner sich solche fragen stellen und auch ehrlich aus dem bauch heraus geantwortet wird.
 
G

Gast

Gast
Ich finde die Antwort auch nicht besonders einfühlsam aber zumindest ehrlich. Was sollte er denn sonst so spontan dazu sagen? Vorher weiß man das ohnehin nie so genau. Und ich hätte auch ein Riesenproblem damit, wenn mein Partner plötzlich querschnittsgelähmt oder sonstwie schwer behindert wäre. Könnte ich mir garnicht vorstellen. Mit jemand zusammen zu kommen, der es bereits ist, auch nicht. Ich finde es auch eine gute Sichtweise, dass derjenige, der die Einschränkung hat, dem anderen die Wahl gibt, zu gehen.
 

no-vip

Mitglied
Hallo

... andererseits fürchte ich, er würde tatsächlich weg sein, würde ich so einen Schicksalsschlag erleiden würde...
Hm - ich verstehe worauf Du hinaus möchtest...
Aber - entschuldige wenn ich das jetzt so schreibe... -
Hast Du denn vor in naher Zeit zu verunfallen?
Ich riskiere jetzt gerne Angriffe...
Weil bei allem Grübeln - mal abgesehen davon dass die vorangegangenen posts schon sehr treffend sind -
aber doch relativieren sollte, dass man ja nicht mit Absicht und Nachdruck vorhat im Rollstuhl zu sitzen.
Und selbst wenn es passieren sollte, muss man sich mit der Situation "dann" auseinandersetzen.
Weil man selbst dann nicht vorhersehen/-sagen kann was sein wird.
Ist es unter solch wagen Umständen nicht doch eher 2 mal müßig darüber so zu grübeln?. ;)

lg
 

Suavi

Aktives Mitglied
Was Menschen denken, das sie tun würden und was sie tatsächlich tun, sollte denn die Situation eintreffen, sind oftmals zwei ganz unterschiedliche Realitäten. Du solltest da nichts überbewerten.
 
G

Gast

Gast
Ich bin 20, er 26.

Natürlich habe ich nicht vor zu verunfallen ^^ Aber man weiß nie was kommt, und ich hab in meiner Familie auch einen schweren Krankheitsfall (MS) und das macht einen halt nachdenklich, weil das hat niemand erwartet und dann triffts einen dann doch und das kann ja auch theoretisch mir oder ihm passieren.

Ich bin ein Mensch, der sich gerne für alles absichert...

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin nicht sauer auf ihn oder irgendwas, ich bin einfach nur nachdenklich (was nicht heißt dass ich an ihm zweifle oder dergleichen).
 

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