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Mein eigenes Weihnachten war schön, bei Schwester sehr dramatisch

G

Gelöscht

Gast
Hallo,

ich hatte recht schöne Weihnachten, alle drei Tage lang.

Allerdings gab es etliche Kathastrophenmeldungen von meiner Schwester. Zuerst der unschöne Heiligabend, in der Folge mit absoluten Rückenproblemen meiner Schwester, so dass sie überhaupt nicht mehr laufen konnte, sie aber für die Versorgung ihres Mannes zuständig ist, der schwer krank ist, wobei die Tochter, meine Nichte ja noch irgendwie helfen konnte, die sich gerade in Hessen befindet mit Familie.

Dann hat meine Nichte mit dem Auto einen Totalschaden verursacht mit Kind im Auto. Gottseidank ist den beiden nix passiert.

Dann ist heute der Mann meiner Schwester, also mein Schwager ins Krankenhaus gekommen wegen akuter Atemnot und Infekt, er hat COPD im Endstadium. Er hat sich wohl von den Kindern meiner Nichte, die am Heiligabend erkältet waren, angesteckt.

An mich wurde schon die Frage gerichtet, ob ich im Notfall kommen könnte, wenn rückentechnisch bei meiner Schwester gar nix mehr geht.

Ich hatte schon gesagt, dass ich sie im Notfall natürlich nicht alleine lassen würde.

Im Grunde war ich das ganze letzte Jahr bereit für Schwester, Schwager, Bruder, der auch sehr krank war, und für Nichte mit Familie, weil die umgezogen sind.

Habe mich aber entschieden, jetzt nicht nach Hessen zu fahren, weil für mich eine besondere schöne Silverterparty ansteht mit Freunden, auf die ich mich sehr freue. Die Entscheidung war schwer für mich, aber nachdem ich wirklich das ganze letzte Jahr auf einige Sachen wegen der Familie verzichtet habe, wollte ich jetzt auf bestimmte Sachen nicht verzichten. Ich habe eben selbst auch noch ein Leben.

Meine Schwester fand das aber auch völlig okay, und meinte, dass es ihr schon besser ginge und das es noch besser werden wird. Wie das mit meinem Schwager weiter gehen wird, weiß man noch nicht. Aber bis Anfang Januar ist auch noch meine Nichte, ihre Tochter in Hessen.

Das ganze letzte Jahr gab es Katastrophenmeldungen, und ich war wirklich immer für die eine oder den anderen da, aber diesmal möchte ich auch mal auf mich gucken.

Ich brauche das nämlich auch, ich brauche auch schöne Erlebnisse.
 

Sisandra

Moderator
Du machst das schon richtig. Nur wer auf sich selbst schaut kann auch für andere geben. Wer nur immer dafür sorgt, dass es allen anderen gut geht und sich selbst dabei vergisst geht früher oder später gewaltig in die Knie.

Ich wünsche dir eine schöne Silvesterfeier und einen guten Rutsch in das kommende Jahr. :)
 
G

Gelöscht 5176

Gast
Liebe sabini,

mich würde vermutlich das schlechte Gewissen peinigen und deshalb hätte ich meiner Schwester beigestanden.

Vernünftiger regierst du, denn auch du hast ein Recht auf Leben,
Ich wünsch dir ganz viel Spaß.
 
G

Gelöscht

Gast
Hallo, danke für eure Antworten.

Ich fahre morgen zu meiner Schwester, werde eine Woche bleiben, am meinem Geburtstag, am 9. Januar zurückfahren, damit ich am 10. Januar an der Geburtstagsfeier meine jüngsten Patentochter teilnehmen kann, sie wird 40.

Familie ist schon was komisches. Mein Bruder sagte heute (angeblich im Spaß) zu mir, dass ich ihn und seine Frau ja zu meinem Geburtstag eingeladen habe und nun ja nicht da sei, das ginge ja nun nicht. Als ich daraufhin sagte, dass er an seinem Geburtag immer wegfahren würde, meinte er, ja, aber er würde mich dann nicht vorher einladen. Dann sagte er noch, ja, ja, zu deiner Schwester fährst du immer, die sei mir ja wichtiger als er. Als ich sagte, dass das ja nun überhaupt nicht stimmt, und dass er das auch wisse, meinte er, es wäre nur Spaß.

Ich denke, da ist schon etwas Ernst dabei. Aber das ist wirklich ungerecht, ich habe mich wirklich auch das ganze Jahr sehr um meinen Bruder gekümmert, da er ja auch sehr sehr krank war.

Komisch, dass muss mit unserer Familiengeschichte zu tun haben, dass eigentlich jeder von uns sich oft benachteiligt fühlt, das Gefühl hat, zuwenig Zuwendung zu bekommen, in der Tiefe der Seele so bedürftig ist. Naja kein Wunder, uns hat es an so vielem gefehlt in unserer Kindheit.
 
G

Gelöscht

Gast
Interessant ist dabei auch, dass damals vor 14 Jahren, als ich selbst Krebs hatte, und beide Geschwister in Hessen lebten, keiner von beiden auf die Idee kam, nach Berlin zu mir zu kommen.

Allerdings hatte meine Schwester mich damals täglich über mehrere Wochen und Monate angerufen, was sie selbst gar nicht mehr weiß. Von meinem Bruder kam sehr wenig. Er konnte mit sowas überhaupt nicht umgehen. Letztendlich glaube ich, dass er mich immer mit unserer Mutter verglich, die eben wie ich, psychisch krank war, und dann auch noch den Krebs bekam, wie eben meine Mutter.

Erst seitdem er selbst mit diesem Krebs konfrontiert wird, weiß er, was das bedeutet.

Ich glaube, lange Zeit hatte er versucht, sich vor allem zu schützen, was Krankheit und so bedeutet. Das ist ihm allerdings nicht so gut gelungen, er war lange Zeit ein absolut launischer Mensch, der zwar seine Alkoholsucht bekämpft hatte, aber im Umgang mit anderen Menschen sehr schwierig war. Einerseits sehr charmant und erstmal hilfreich, aber wenn die Leute sich nicht so verhalten hatten, wie er es erwartet hatte, dann wieder sehr abwertend und hat sie einfach abgestoßen.

Ich selbst habe so einiges mit ihm erlebt. Seine Launen konnten einen wirklich sehr beeinträchtigen und auch Angst machen. Erst im Alter hat er sich wirklich verändert, und konnte auch eigene Verletzlichkeiten mitteilen. Seine Frau hat viel mitgemacht mit ihm.

Ich liebe meinen Bruder und weiß inzwischen, dass sein Verhalten oft aus einer verletzten Seele kam. Trotzdem, vieles war nicht okay.

Ach, ich verliere mich gerade in Einzelheiten.
 

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