Kapitel 8
Die zweite Beziehung
Morgens mies gelaunt aufstehen, zur Arbeit gehen und abends vor dem Rechner sitzen und die meiste Zeit zocken. Das war Tag ein Tag aus meine Routine.
Ich hatte schon ein paar Anläufe auf diversen Singlebörsen unternommen in den letzen Jahren nach meiner ersten Beziehung. Leider waren diese nie von Erfolg gekrönt und schmälerten mein bereits am Boden liegendes Selbstwertgefühl noch weiter.
Auch bei meinem bislang letzen Versuch war das nicht anders. Es gab viele Konversationen, die allerdings durch meine klammernde Art alle ins Leere verliefen.
Bis ich sie traf...
Äußerlich nicht mein Typ, entschloss ich mich dennoch mit ihr zu schreiben. Und da sie die erste war, die fast genau so viel schrieb wie ich, wollte ich sie nicht los lassen. Wir schrieben uns täglich bücherweise Nachrichten auf WhatsApp. Und auch wenn ich meine Maske von Beginn an tragen musste dachte ich mir, dass mich vielleicht eine Beziehung retten kann.
Dummer Fehler.
Die Beziehung lief zu Anfang ganz gut. Auch wenn ich bereits anfing mich hier und da zurückzustellen. In der Sexualität lief es holprig, da viele meiner Wünsche wie z.B. Oralsex unbeantwortet blieben. Sie war sehr konservativ eingestellt und wenn man sich nur ein paar erotische Streicheleinheiten gewünscht hat, musste man immer darum bitten. Es entwickelte sich im Laufe der Beziehung zur One-man Show. Versteht mich nicht falsch, der Fehler liegt nicht bei ihr. Sie ist wer sie ist und wenn es für sie genügt ist das toll.
Ich habe den Fehler gemacht und gedacht, ich kann das fehlende Glück in der Sexualität runterschlucken.
Hätte ich doch nur hier die Reißleine gezogen und sie verlassen .....
Wenn ich an eine erotische Begegnung zweier Menschen denke, dann ist es mir persönlich das größte Anliegen und Geschenk, wenn ich sehe und weiß, dass ich meinem Partner geben kann was er sich wünscht.Wenn ich die Lust in ihren Augen sehe und wir Beide uns komplett fallen lassen können.
Ich war immer eine Person, die fast alles getan hätte um ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Leider war das anders herum nicht der Fall.
Nach rund einem Jahr entschlossen wir uns zusammen zu ziehen. Also mit anderen Worten ich zu ihr. Ich habe meinen Führerschein gemacht und wir zogen zusammen.
Es schien alles so gut zu laufen, dass sie sich entschloss mich mit der Frage nach einem Kind zu überraschen.
Ich sagte ja, hatte aber nur einen Gedanken dabei...
Vielleicht wird mein Kind mich retten... Die Verantwortung, das Vater sein.
Mein Begleiter gab in dieser Zeit eine weile Ruhe.
Natürlich wusste sie zu diesem Zeitpunkt (etwa ein Jahr in der Beziehung) noch nichts von meiner anderen Neigung.
Bis das Fass schließlich überlief. Die sexuelle Frustration die sich angestaut hatte, gepaart mit der Angst sie zu verlieren und wieder alleine zu sein, ließen meinen Begleiter hungern.
Solange bis er schrie und ich ihn nicht mehr überhören konnte....