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Mein Bruder, seine Freundin und meine Mutter....

hamburgerin84

Neues Mitglied
Hallo!
Ich wende mich an euch, weil ich wirklich nicht mehr weiter weiß. Ich muss leider auch etwas weiter ausholen, in der Hoffnung dass ihr euch dann besser in die Situation hineinversetzen könnt. Ich versuche es, kurz zu halten.
Mein jüngerer Bruder (22) hat seit ca 2 Jahren eine Freundin (21). Nach drei Monaten Beziehung war sie zum ersten Mal von ihm schwanger, hat aber abgetrieben weil er damals noch bei meinen Eltern wohnte und in der (ersten) Ausbildung war. Sie war ebenfalls noch in der Ausbildung. Jedenfalls hat er gesagt, er wäre noch nicht bereit und es wäre nicht der richtige Moment. Das Ganze natürlich auch nicht ohne etwas Nachdruck meiner Mutter und meinem Stiefvater.
Kurze Zeit später zog er in seine erste eigene Wohnung und sie (nach dem Abschluss der Ausbildung) mit. Gleichzeitig meldete sie sich aber auch direkt arbeitslos und bei meinem Bruder als Erstwohnsitz an. Wegen "eheähnlichen Verhältnissen" bekam sie keine finanzielle Unterstützung vom Staat und von ihren Eltern nur ihr Kindergeld, da die finanziell und beruflich in keiner guten Lage sind. Also hat mein Bruder von seinem Lehrlingsgehalt und seiner Halbwaisenrente alles gezahlt. Zwei Monate nach dem Einzug in diese Wohnung war sie wieder schwanger. Wir wussten davon aber nichts. Erst als sie im fünften Monat war, haben meine Eltern davon erfahren und fielen natürlich aus heiterem Himmel. In der Wohnung fing es während ihrer Schwangerschaft an zu schimmeln, weswegen sie aus der Not heraus vorläufig bei meinen Eltern eingezogen sind. Zu der Zeit kam der Kleine dann auch. Meine Mutter stand nachts auf und kümmerte sich um das Kind, wenn es schrie, weil mein Bruder im Schichtdienst gearbeitet hat und seine Freundin "zu kaputt" war.
Meine Eltern haben von Kinderkleidung, Kindereinrichtung, was man sonst noch so braucht inklusive einer neuen Wohnungseinrichtung für die neue Wohnung quasi alles bezahlt. Ist ja nun auch nicht das Thema. Der Kleine braucht ja ein vernünftiges Zuhause und soll ja alles haben, was er braucht. Nur haben wir mit der Zeit immer öfter mitbekommen, dass bei meinen Eltern in der Geschäftskasse und in den privaten Geldbörsen immer wieder Geld fehlte (von 50 euro bis hin zu mehreren 100)...Das haben meine Eltern dann auch irgendwann angesprochen und sie haben einen Teil von dem Geld wiederbekommen.

Nun ist mein Bruder in der zweiten Ausbildung, kurz vor dem Abschluss. Bzw... er hätte schon Abschluss gehabt. Da komme ich gleich zu. Seine Freundin ist nach wie vor im Erziehungsjahr und darf offiziell noch nicht arbeiten. In diesem Erziehungsjahr fing sie aber wieder an zu Rauchen, lies sich tättowieren, hat jeden Monat neue Fingernägel und geht ziemlich oft zum Friseur. Mittlerweile geht sie auch gelegentlich schwarz arbeiten. Inwiefern das zum Haushaltsgeld beiträgt weiß ich nicht. Jedoch steht mein Bruder jeden Monat (so gegen Mitte) vor der Haustür meiner Eltern und bittet um Geld. Insgesamt haben sie wohl grob gerechnet etwas in Richtung 1.800 Euro meines Wissens nach. Die Wohnung kostet wohl um die 500 warm. Da fragt man sich schon das ein oder andere Mal, wo das alles hingeht (naja, gelegentlich sieht man es...an neuen Notebooks, Spielekonsolen usw). Da sie keinen Führerschein hat, fährt er sie von a nach b, was vermutlich auch zu den Kosten beiträgt.
Nun sollte mein Bruder kürzlich seine Abschlussprüfung machen, hat sie aber nicht bestanden. Er ist durch sämtliche Teilprüfungen durchgerasselt. Kurz vor der Prüfung wurde aber noch groß Taufe gefeiert (natürlich auch auf Kosten meiner Eltern) und das Wort "Hochzeit" fiel von ihrer Familie auch.

Mein Bruder zieht sich mittlerweile stark von meiner Familie zurück, da die ihm natürlich ins Gewissen reden, wegen den Finanzen und so weiter. Mit seiner Freundin ist auch noch niemand wirklich warm geworden. Dadurch, dass sie so kurz nach der Abtreibung und ohne finanziellen Hintergrund wieder so schnell schwanger wurde hat sie da natürlich auch keinen guten Eindruck hinterlassen. Zudem ist sie ziemlich primitiv und wäre gelegentlich nahezu ein Fall für RTL (was im Übrigen mittlerweile zur Hauptbeschäftigung von ihr und meinem 1-jährigen Neffen/Patenkind gehört: RTL gucken).
Zu meiner Mutter wird er stellenweise schon beleidigend, extrem grob und rücksichtslos. Meine Mutter ist fix und fertig und wendet sich ziemlich oft hilfesuchend an mich. Meinen Bruder kenne ich sonst als sehr familiennahen und sozialen Menschen. Sobald irgendwas mit meiner Mutter nicht stimmte, machte er sich immer große Sorgen und war immer sehr nah am Wasser gebaut. Ich erkenne ihn kaum wieder...
Nun hat er seine Ausbildung abgebrochen und hat eine Aushilfsstelle angenommen, angeblich würde er da unendlich viel verdienen. Jedoch hat er da 100 Euro weniger im Monat, weil er offensichtlich nicht damit gerechnet hat, dass er keine Halbwaisenrente mehr bekommt sobald er die Ausbildung verlässt. Ich vermute einfach, dass er unendlich überfordert ist mit seiner Situation und für seinen Sohn einfach Geld verdienen will. Aber ich verstehe dieses Verhalten gegenüber meinen Eltern einfach nicht. Zu mir hat er den Kontakt auch vollkommen abgebrochen, da ich auch nicht unbedingt ein gutes Verhältnis zu seiner Freundin habe. Ich habe ihn oft gebeten, vorsichtig zu sein weil ich nicht viel von ihr halte....und er hat ihr das alles erzählt. Nunja... ich würde vermutlich dann auch ungern mit der Schwester von meinem Bruder etwas zu tun haben wollen. Meine Mutter weint ständig, mich macht das total fertig... Ich habe auch versucht, mit meinem Bruder zu sprechen, ohne überhaupt ein Wort von seiner Freundin zu erwähnen. Habe gemeint, dass es Mama nicht gut geht und dass sie sich Sorgen macht. Daraufhin wurde er prompt wieder abweisend und meinte, er habe kein Bock, sich ständig das Gemotze über seine Freundin anzuhören und dass sie nicht gut für ihn wäre. Ihre Mutter schreibt meiner Mutter auch ständig SMS, dass wir sie nicht so schlecht behandeln sollten. Dass meine Eltern ALLES bezahlt haben und sonst auch immer und überall geholfen haben, vergessen sie da offensichtlich. Ein Danke kam auch niemals - von keinem der Beteiligten - zurück.

Wie ihr seht, irgendwie ist das alles ziemlich festgefahren...Was sollen wir da jetzt tun? Ich meine, letztendlich ist es seine Entscheidung, wie es beruflich und privat für ihn weitergeht, das habe ich meiner Mutter auch schon nahegelegt, dass sie sich nicht zu arg einmischen soll. Aber irgendwas muss man doch gegen dieses Verhalten tun können. Oder ist es vielleicht besser, sich erstmal gar nicht bei ihm zu melden? Dass das meiner Mutter sehr schwer fällt, kann sich hier vermutlich jeder gut vorstellen...
 

das Gefühl

Aktives Mitglied
Hallo,

ja, als Mutter wäre das bestimmt ein hartes Brot, sich vom geliebten Sohn zu distanzieren. Das macht auch nur Sinn, wenn ihr denn glaubt, dass sich dadurch bei ihm etwas ändern würde, oder wenn es wirklich nötig ist, um Deiner Mutter erstmal etwas Freiraum von den Problemen zu schaffen.
Letztlich ist er sehr jung und hat Startprobleme. Diese Abhängigkeit zu den Eltern (finanziell) ist so ungewöhnlich nicht.
Aber, was bleibt euch denn Anderes übrig, als die Geldschraube zurückzudrehen? Ich denke, ein ehrliches Gespräch, in dem ihr ihm mitteilt, dass ihr für ihn da seid, aber jegliche finanzielle Unterstützung erstmal unterbindet, da ihr sehr, dass er (bzw. sie) nicht verantwortlich mit Geld umgeht, könnte helfen. Das hilft Deiner Mutter und schult auch gleich ihre Kraft, sich nicht alles bieten zu lassen. Dass Dein Bruder an eine Frau geraten ist, von der ihr nicht viel hält, ist nicht schön, aber ihr könnt es ja nicht ändern. Es war seine Wahl.
Aber ich würde ihm noch mitteilen, dass ihr seine Wesensveränderung als etwas Beängstigendes anseht und traurig darüber seid. Helfen heißt manchmal, ganz konsequent zu sein und Unterstützung zu unterbinden. Das ist hart, und wenn er dann den Kontakt von sich aus abbricht, dann bricht für Deine Mutter natürlich eine Welt zusammen. Aber irgendwann würde er sich sicherlich auch wieder fangen und erkennen, daß dieses aus Liebe geschieht.
Das sind so meine Gedanken dazu.
ganz liebe Grüße und toi, toi!
 
Zuletzt bearbeitet:

vamp

Mitglied
hey

also ich kenn so ein ähnliches Beispiel. War früher auch mal eine ganz verfahrene Situation mit meiner Mutter gewesen...
ist halt bisschen schwierig..
bei mir hat damals eine Tante "vermittelt". Vielleicht gibt es ja bei euch auch jemanden, der "neutral" ist?! Also ich mein man hört ja hier nur die Sicht des einen. Wenn man jemanden hat der 'neutral' ist, kann man sich auch dann vielleicht mal zusammen an deinen Tisch setzen und reden. Und die 'neutrale' Person vermittelt.
Oder ihr macht es ganz 'altmodisch'. Ihr setzt euch zusammen und jede Partei, also er und seine Freundin und du + Eltern schreibt auf, was euch 'stört'. So sieht man dann auch mal die sicht der anderen und man kann Kompromisse schließen?!

hoffe ich konnte dir helfen

lg
vamp:blume:
 

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