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Medikamente - Antidepressiva

Antidepressiva


  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    23

Kampfmaus

Aktives Mitglied
Hey, ich nehme seit März diesen Jahres das Antidepressivum Fluoxetin. Das ist das einzige wirklich zugelassene Medikament gegen Depressionen für mein Alter. Die anderen Antidepressiva sind noch nicht gut genug erforscht und es gibt nur Studien für Erwachsene dazu.
Ich habe teilweise erhebliche Nebenwirkungen, wie starke Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Zittern und Unruhe. Anfangs konnte ich gar nicht schlafen, das hat sich jetzt aber gebessert. Viele Nebenwirkungen sind nach ein paar Wochen nach der jeweiligen Dosiserhöhung zum Glück wieder weg gegangen. Die oben genannten nicht.

Das Fluoxetin hilft bei mir auch nur als Angstlöser. Gegen die Depressionen hilft das kaum bis gar nicht...

Nehmt ihr ein Antidepressivum und wenn ja welches? Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit Fluoxetin gemacht? Welches wirkt bei euch gut und hat wenig Nebenwirkungen?...
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Hi Kampfmaus,

ich selbst nehme keine Antidepressiva, kenne mich aber von Berufswegen ein wenig mit den Wirkstoffen aus.

Fluoxetin (urpsrüngliches Patent von Eli Lilly) ist ein Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer und wirkt im synaptischen Spalt, indem es die Wiederaufnahme von Serotonin verzögert und somit dessen gefühlsaufhellende Wirkung verlängert.

Bei Überdosierung ist von dieser Substanz bekannt, dass sie auch die Wiederaufnahme von Noradrenalin hemmt, einem Stresshormon. Wenn du möchtest kann ich dir gerne ein, zwei Studien dazu schicken. Ich nehme stark an, dass daher deine Nebenwirkungen wie Zittern und innere Unruhe kommen. Wäre sehr typisch...
Sprich deinen Arzt darauf an und frage, ob für dich eine Dosisreduktionin Frage käme...

Ansonsten gebe ich dir Recht. Bei Heranwachsenden sind Antidepressiva nicht besonders gut erforscht. Hier sind die Psychiater übervorsichtig. Vieles ist nicht zugelassen.

Ansonsten könntest du bei deinem behandelnden Arzt mal den Wirkstoff Doxepin (= Monoaminrückaufnahme Hemmer) ansprechen. Ist ein sehr alter Wirkstoff... recht gut erforscht mit guter Verträglichkeit bei jungen Patienten (aber Ü18!).
Ich könnte mir vorstellen, dass es hier schon Studien zu jüngeren Probanden gibt, bin mir aber nicht sicher. Er wirkt angstlösend, stimmungsaufhellend und als Antagonist gegen Andrenalin und Noradrenalin.

Ich hoffe ich habe damit nicht gegen Forenregeln verstoßen... Ich glaube man darf keine Empfehlungen bezüglich Medikamenten geben... Daher: Bitte unbedingt alles mit deinem Doc im Vorfeld abklären !
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 116409

Gast
Ich habe einmal für einen kurzen Zeitraum AD genommen, das war ein 50 Tabletten Packung.

Für mein Verständnis sind Depressionen immer ausgelöst von Umständen des Lebens und nicht von Fehlern im Gehirn.
Bei mir ist das so. Fühle ich mich schlecht aufgrund von etwas dann sollte ich das Problem angehen und nicht meinen ich baller mir die schlechte Laune deswegen mit Pillen aus dem Kopf.
Mag sein das es auch Gehirne gibt die nicht mehr richtig funktionieren und die Menschen sind wirklich grundlos depressiv. Das kommt aber eher selten vor denke ich.

Bei Menschen die depressiv werden stimmt häufig das Umfeld nicht, die Arbeit, der Freundeskreis.
Es ist auch kein Zufall das diese Krankheiten allgemein in der Gesellschaft zunehmen. Allgemein ist nichts Zufall aber das ist ein anderes Thema. Wir können uns ja mit dem was wir den ganzen Tga auf Bildschirmen sehen garnicht mehr vergleichen. Die Medienwelt weckt Bedürfnisse die wir nicht in der Lage sind zu befriedigen.
Da liegen die Probleme. Aber zurück zu AD. Ich denke Medikamente nützen nicht wirklich was. Die lindern Symptome der Krankheit, okay, aber die Krankheit an sich wird durch ganz andere Faktoren ausgelöst.
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Da liegen die Probleme. Aber zurück zu AD. Ich denke Medikamente nützen nicht wirklich was. Die lindern Symptome der Krankheit, okay, aber die Krankheit an sich wird durch ganz andere Faktoren ausgelöst.
Du hast mit vielem Recht, was du schreibst... in der Regel könnte man einen sehr hohen Anteil an Depressiven nachhaltig "heilen" wenn sich die Lebensumstände ändern würden.

Nichts desto trotz gibt es auch einen (geringeren !) genetisch bedingten Anteil unter Depressiven bei welchem notwenige "Glückhormone" aufgrund beispielsweise fehlerhafter Genetik nicht oder nicht im ausreichenden Maß gebildet werden.
Hier leisten Medikamente einiges und ermöglichen diesen Menschen eine Teilhabe am täglichen Leben, die sonst nicht möglich wäre.

Eine Art "Zwischending" sind drogeninduzierte Depressionen. Bei vielen Drogenabhängigen wird der eigene biochemische Stoffwechsel durch die Substanz nachhaltig gestört. Die Droge verdrängt die natürlichen Glückshormone. Bei Entzug stehen die Letztgenannten dann nicht in der nötigen Menge zur Verfügung und die Leute fallen in tiefe Depressionen zum Teil mit suizidalen Tendenzen, obwohl sie rein objektiv auf einem guten Weg sind (inklusive Unterstützung ihres engen Umfeldes).
Auch hier sind Antidepressiva ein absolut probates Mittel, um diese Zeit zu überbrücken und den Leuten zu helfen, eventuell sogar einen finalen Suizid zu verhindern.

Daher sehe ich in Antidepressiva keinesfalls nur reine Symptomtöter. Richtig eingesetzt können damit Leben gerettet werden im wahrsten Sinne des Wortes.

Man muss jedoch beachten, dass die Reaktion auf Antidepressiva von Mensch zu Mensch sehr individuell ausfallen kann. Ein Psychiater muss daher mit einem neuen Patienten erstmal ein wenig "experimenteren". Klingt scheiße ich weiß... ist jedoch unerlässlich, da es keine Patentrezepte gibt, wie genau Antidepressivum XY auf Mensch AB wirkt. Wichtig hier wäre, dass man die Behandlung nicht nach dem ersten Misserfolgt abbricht und offen für neue Therapie-Versuche ist.
Am letztgenannten scheitert es in der Realität leider sehr oft.
 
G

Gelöscht 116409

Gast
Es gibt aber auch seit einigen Jahren Stimmen die lauter werden das AD Leben zerstören können.
Ich denk das ist ein zweischneidiges Schwert wie so oft.
 

Kampfmaus

Aktives Mitglied
Bei Überdosierung ist von dieser Substanz bekannt, dass sie auch die Wiederaufnahme von Noradrenalin hemmt, einem Stresshormon. Wenn du möchtest kann ich dir gerne ein, zwei Studien dazu schicken. Ich nehme stark an, dass daher deine Nebenwirkungen wie Zittern und innere Unruhe kommen. Wäre sehr typisch...
Sprich deinen Arzt darauf an und frage, ob für dich eine Dosisreduktionin Frage käme...
Schicke mir gerne die Studien dazu. Interessant... Eine Dosisreduktion kommt nicht in Frage... Hab ich schon gefragt. Wir sind eher auf dem Tripp das noch zu erhöhen...

Ansonsten könntest du bei deinem behandelnden Arzt mal den Wirkstoff Doxepin (= Monoaminrückaufnahme Hemmer) ansprechen. Ist ein sehr alter Wirkstoff... recht gut erforscht mit guter Verträglichkeit bei jungen Patienten (aber Ü18!).
Ich könnte mir vorstellen, dass es hier schon Studien zu jüngeren Probanden gibt, bin mir aber nicht sicher. Er wirkt angstlösend, stimmungsaufhellend und als Antagonist gegen Andrenalin und Noradrenalin.
Sehr gut, danke für den Tipp!
 

Styx.85

Aktives Mitglied
Es gibt aber auch seit einigen Jahren Stimmen die lauter werden das AD Leben zerstören können.
Ich denk das ist ein zweischneidiges Schwert wie so oft.
Richtig, die gibt es und die stimmen auch... daher gut abwägen, am besten mit Psychiater und Psychologe ob eine Einstellung auf Psychopharmaka wirklich notwendig ist im Einzelfall...

Ich würde für mich selber da auch keine Therapie beginnen, ohne mich genauestens zu informieren, wenn es mal nötig sein sollte.

Skepsis und Mündikeit sind bei dem Thema mehr als angebracht.

@Bärt :

Darf ich fragen, was du genommen hast?
 

Kampfmaus

Aktives Mitglied
Bei mir ist das so. Fühle ich mich schlecht aufgrund von etwas dann sollte ich das Problem angehen und nicht meinen ich baller mir die schlechte Laune deswegen mit Pillen aus dem Kopf.
Ganz so leicht ist es leider nicht. Man hat dadurch ja nicht gleich mega die gute Laune. Es ist einfach nur zur Unterstützung, aus diesem Tief rauszukommen. Klar muss man an den Ursachen arbeiten. Da gebe ich dir Recht, aber wenn es so schwerwiegend ist, dann reicht das nicht, allein an den Ursachen zu arbeiten.
 

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