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Massive gesundheitliche Probleme ohne körperliche Ursache

Enera

Mitglied
Hallo zusammen,

ich bin 25 Jahre alt, weiblich, wohne seit Kurzem mit meinem Freund zusammen und stehe kurz vor meinem Master-Abschluss in einem sozialwissenschaftlichen Studienfach (habe aber viele Praktika, und eine sehr gute Abschlussnote).
Eigentlich habe ich alles: Einen sehr guten Uni-Abschluss, Freunde, eine funktionierende Beziehung, ein stabiles familiäres Umfeld.
Trotzdem geht es mir körperlich, und damit einhergehend seelisch nicht gut.
Begonnen hat alles 2018. Seit Ende 2018 leide ich unter Übelkeit und Magenbeschwerden. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt gerade mein Masterstudium begonnen, war von zu Hause ausgezogen, es war eine stressige Zeit, da ich nebenher auch noch arbeitete, und kaum Freizeit hatte. Ich bin grundsätzlich perfektionistisch veranlagt... ich habe viel zu Hause für die Uni gelernt zu dieser Zeit, und hatte kaum Freizeit. Auch hatte ich seit Jahren zuvor eine leichte Essstörung; ich habe seit 2013 bewusst an Gewicht abgenommen (von ca. 67 auf 57 kg bei 1,74), und das Gewicht eben durch viel trinken, viel Sport, viel Kaugummi kauen und Kalorien zählen (ca. 1.800 pro Tag) gehalten. Maßnahmen wie absichtliches Erbrechen, gar nichts mehr essen, oder weiteres abnehmen gab es aber nicht; ich wollte dieses Gewicht halten und habe es durch Disziplin geschafft.
Zuerst wurde daher bei meiner Übelkeit an eine Stressgastritis gedacht; ich dachte mir damals auch, es vergeht wieder. Das tat es aber nicht. Im Frühjahr 2019 folgten dann zahlreiche Untersuchungen, Magenspiegelung, Laktose-, Fruktose-, Sorbitunverträglichkeitstests, Calprotektin-Test auf entzündliche Darmerkrankungen, MRT Kopf und Bauch, alles ohne Befund. Blutwerte (Eisen, Schilddrüse etc.) waren auch ok.
Sämtliche Medikamente halfen kaum; pflanzliche Medikamente sowieso nicht. Ich konnte aufgrund der Übelkeit keinen Sport mehr machen, ging abends nicht mehr weg, gab meinen Nebenjob auf und konzentrierte mich nur noch auf mein Studium. Ich nahm Vomex und MCP in Massen, um die Übelkeit zu unterdrücken, und ernährte mich nur noch von Schonkost (Haferflocken, Joghurt, Zwieback, Babybrei, gedünstetes Gemüse, etc.). Dies brachte aber nichts. Ich habe mich zu Hause eingeigelt, und nur noch die Pflichten erledigt (Haushalt, Uni, etc.); auch mit Vomex verschwand die Übelkeit nie, es machte jedoch extrem müde und erschöpft; sodass ich meinen Pflichten nur sehr schwer nachkommen konnte.
Meine Eltern meinten, die Probleme kämen von meinem falschen Essverhalten und Süßstoffkonsum... aber gerade der Kaugummi lindert meine Übelkeit, und ich tue mich bis heute schwer damit, ihn wegzulassen.
Das zweite Semester absolvierte ich mit aller Kraft, und dachte dann, in den Semesterferien wird es schon besser werden - aber falsch gedacht.
Ich ließ mir daraufhin Antidepressiva (Fluoxetin) verschreiben, welche meine Übelkeit verschlimmerten, und ließ mich nach einer 6 Stunde dauernden Übelkeitsattacke mit Zittern und massiver Panik in ein internistisches Krankenhaus einweisen. Dort wurde nochmals ein Ultraschall und Magenspiegelung gemacht (ohne Befund), und schließlich gesagt, die Beschwerden müssten psychisch bedingt sein. Ich nahm weiter ab auf ca. 54 kg, das allerdings unfreiwillig, bedingt durch mein eingeschränktes Essverhalten. Fluoxetin setzte ich wieder ab; ich war nun abhängig von Vomex-Tabletten, welche ich im Krankenhaus 4x pro Tag bekam.
Daraufhin folgte noch in den Semesterferien ein zehnwöchiger Aufenthalt in der Psychosomatik. Die Essstörung war in den Hintergrund getreten, ich sollte einen Gewichtsvertrag einhalten, nahm auf 59 kg zu, schaffte es, Vomex abzusetzen. Die Übelkeit blieb jedoch, zusätzlich hatte ich oft extreme Müdigkeit und Kopfschmerzen. Insgesamt nutzte mir die Psychosomatik nur wenig; es zeigte sich aber eine geringe Verbesserung, die mich Hoffnung schöpfen ließ.
Ich musste dann ab Oktober wieder zur Uni, reduzierte aber den Umfang in diesem Semester auf ca. 18 ECTS, um den evtl. verursachenden Stress zu reduzieren. Ich absolvierte meine Kurse und schleppte mich weiter durch den Alltag. Es folgte die Feststellung eines Vitamin-D-Mangels, eine Untersuchung der Darmbakterien (Stuhlfloraanalyse) -> Mangel an Enterokokken. Ich nahm die fehlenden Bakterien und das Vitamin D ein, die Beschwerden verbesserten sich kaum. Also immer Übelkeit (egal was ich aß), besonders stark bei Anstrengung, gelegentlich Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Schwäche. Ich nahm wieder ab auf ca. 54 kg.
Ich hatte außerhalb der Uni, wo ich mich hinschleppte, kaum soziale Kontakte.
Im März 2020 wollte ich es mit einem zweiten Klinikaufenthalt probieren, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Da dies dann aufgrund von Corona abgesagt wurde, schrieb ich in dieser Zeit meine Masterarbeit. Ich lernte meinen Freund kennen, und alles schien sich zum Positiven zu entwickeln; die Übelkeit wurde geringer. Im Sommer wurde es jedoch wieder massiv schlimmer, Würgereiz, Übelkeit, Bauchschmerzen, sowie auch neu das Gefühl, Fieber zu haben, und ich fühle mich eigentlich permanent krank. Ich schrieb meine Masterarbeit zu Ende (bekam dann auch eine sehr gute Note), und begann dann einen zweiten Klinikaufenthalt in einer Essstörungsklinik. Die Übelkeit blieb, ich bekam die vorgeschriebenen Portionen kaum gegessen, weswegen man mich aus dem Programm herausnahm, und ich "frei" essen sollte. Ich nahm wieder etwas an Gewicht zu, die Übelkeit blieb jedoch. Ich hatte beim Essen massiven Würgereiz und Angst, mich zu erbrechen; auch mit meinen Mitpatienten verstand ich mich nicht so gut; viele waren Bulimiker, die natürlich ganz andere Probleme hatten als ich.
Mein Freund besuchte mich regelmäßig und stand mir bei. Im Oktober begann dann die Uni wieder; ich absolvierte die noch fehlenden Veranstaltungen und suchte mir wieder eine Werkstudentenstelle. Ich quälte mich von Tag zu Tag, mir war vor allem in der Arbeit immer sehr übel; aber ich hielt durch und hoffte, alles würde endlich bald besser werden, wenn ich mich meinen Ängsten stelle, aber das wurde es nicht. Vom Psychiater ließ ich mir noch Opipramol verschreiben (2x pro Tag 50 mg), welches ich bis heute noch nehme, es half jedoch nur wenig. Mirtazapin vertrug ich nicht.
Mittlerweile habe ich alle Uni-Veranstaltungen geschafft, arbeite noch in meiner Werkstudentenstelle, bin mit meinem Freund zusammengezogen.
Die Probleme bleiben. Ich hatte zuletzt zusätzlich 2 Blasenentzündungen, welche mit Antibiotika behandelt werden mussten, und leide unter bakteriellen Entzündungen auf der Haut, die teils chirurgisch behandelt werden müssen.
Diabetes habe ich jedoch nicht, sämtliches Medizinische ist eigentlich ausgeschlossen. Mein Gewicht hält sich stabil auf 57-58 kg.
Momentan arbeite ich noch als Werkstudentin, und der Berufseinstieg steht im Oktober eigentlich an. Wegen meiner ständigen Übelkeit, meinem Unwohlsein, den Bauchschmerzen, dem Würgegefühl, der Schwäche fühle ich mich dem jedoch nicht gewachsen, weiß aber auch nicht weiter. Ich esse 3x pro Tag normal (Frühstück, Mittag, Abend), allerdings auch viel Süßes und Zwieback zwischendurch, weil mir das eben schmeckt und ich nicht weiter abnehmen möchte... was ich ändern soll kann mir keiner wirklich sagen, und ich bin einfach am Ende. Zusätzlich neige ich zu Verstopfung, nehme dagegen Macrogol. Alles "Nötige" (Haushalt, 2-3x pro Woche arbeiten, Einkaufen, Familienbesuche) schaffe ich irgendwie, aber fühle mich einfach nicht gut. Ich esse eben immer nur recht wenig, aber noch annähernd "normal", und sage auch oft einmal ab, wenn es mir sehr schlecht geht. Von einem Gastroenterologen wurde mir kürzlich wegen meiner Verstopfung starke Abführmittel verschrieben, welche ich dann auf Rat eines anderen Arztes wieder absetze... es ist eine Odyssee von Arzt zu Arzt.
Eine Psychotherapie mache ich seit Dezember 2019 auch, mit mäßigem Erfolg.
Ich würde am liebsten eine Pause machen, um das Ganze auszukurieren, gleichzeitig sagt meine Psychologin, meine Übelkeit sei Angst (vor Erbrechen -> Emetophobie, und Versagen, etc.) ich solle den Kaugummi weglassen, und die Übelkeit akzeptieren... denn wenn ich nichts mache, steigere ich mich hinein, und es macht alles schlimmer, man wird immer eingeschränkter, und kann kaum mehr aus dem Haus.
Ich will eigentlich super gerne arbeiten, und bin sehr motiviert, möchte auf eigenen Beinen stehen.
Ich bin aber so aber nicht leistungsfähig, kann mich schwierig konzentrieren...
Habe neben dem Studium (bis 2018) immer gearbeitet, und eben seit Nov. 2020 auch wieder, die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind nicht super, aber ohne meine Beschwerden würde ich mir nicht so sehr Sorgen machen, in den nächsten Monaten etwas zu finden, von dem ich leben kann.
Sorry für den langen Text, ich musste mir das jedoch einfach einmal von der Seele schreiben. Vielleicht hat hier jemand ähnliche Erfahrungen. Ich versuche es nun demnächst auch mit einer auf Magen/Darm spezialisierten Heilpraktikerin, und hoffe, dass hier evtl. neue Ansätze gefunden werden... vielleicht Ernährungsumstellung, etc...
Ich fühle mich unter Druck, habe Angst, mir meinen Lebenslauf zu versauen, schwerbehindert zu werden, gar nichts mehr auf die Reihe zu bekommen... ich weiß auch nicht.

LG Enera
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Die Lösung?
Studium abbrechen und eine Ausbildung machen, sich normal ernähren. Keine Kalorienzählen, sondern stinknormal essen. Du bist dem Druck und Stress, den Du Dir selbst machst, nicht gewachsen.
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Hallo @Enera , das klingt wirklich nach einer langen und kräftezehrenden Odyssee.

Du hast ja schon viel hinsichtlich Ernährung und Medikamenten ausprobiert. Da würde ich gar nicht mehr so viel Stress machen, außer den Zuckerkonsum zu reduzieren, das kann ein Problem sein.

Wie sieht es aus mit Entspannung? Meditation, autogenes Training, Yoga, Jin Shin Jyutsu?

Also nicht so sehr auf das eine Symptom konzentrieren, sondern auf dich als ganzen Menschen, mit Leib UND Seele?

Du hast ja auf Biegen und Brechen dein Studium durchgezogen, jetzt wäre es an der Zeit, mal eine Pause einzulegen und auf deinen Körper zu hören.
 

Eva

Aktives Mitglied
Puh, echt heftig deine Geschichte. Tut mir voll leid für dich.

Einen wirklichen Rat habe ich nicht für dich. Was ich mir vorstellen kann, dass durch die "Angst" (mir wird schlecht, ich muss mich übergeben) sich die Symptome verschlimmern.

Da Therapie und Psychopharmaka nicht wirklich hilfreich waren, bezweifel ich, dass es psychisch bedingt ist, aber ich bin kein Arzt/Therapeut.

Meine lange Lebenserfahrung hat gezeigt, dass Ärzte oder Psychologen auch nur Menschen sind, die auch nicht alles wissen und auch schon mal falsche Diagnosen stellen.

Ich hatte auch mal Monate lang unklare Beschwerden. Zu der Zeit war ich allerdings schon 50 J. Ich rannte auch von Arzt zu Arzt, und jeder meinte, dass ich Depressionen habe. Ich wußte aber selber, dass ich deine Depris habe (darum die Erwähnung meines Alters, da weiß man es eben). Zum Schluß war ich so verzweifelt, weil keiner was fand, dass ich ich bereit erklärte, Psychopharmaka zu nehmen. Habe das Rezept eingelöst, und die Tabletten dann doch in den Müll geworfen. Noch ein paar Wochen später bat ich meinen langjährigen Hausarzt mich in die Klinik ein zu weisen, was er auch tat. Die wollten mich nach Hause schicken:"Ist doch schon alles untersucht worden." Zum Glück hat der Oberarzt entschieden, dass ich bleiben darf. Nach 5 Tagen wurde eine körperliche Ursache gefunden. Ich wurde operiert und alle Beschwerden waren weg.

Da fällt mir noch spontan die Frage ein, ob du schon beim Frauenarzt gewesen bist?

Ach so, ich habe das alles geschrieben, weil ich dich fragen wollte, ob du glaubst, dass du es selber einschätzen kannst, ob es körperlich oder psychisch ist? Ich habe übrigens auch einen Hang nach Perfektionismus, der sich nicht körperlich ausgewirkt hat. Aber jeder ist anders.
 

Enera

Mitglied
Die Lösung?
Studium abbrechen und eine Ausbildung machen, sich normal ernähren. Keine Kalorienzählen, sondern stinknormal essen. Du bist dem Druck und Stress, den Du Dir selbst machst, nicht gewachsen.
Mein Studium habe ich quasi abgeschlossen, d.h. ich habe den Master in der Tasche. Eine weitere grundlegende Ausbildung kommt für mich nicht infrage; eine Weiterbildung aber schon. Und auch eine Ausbildung sollte man nicht unterschätzen...
Und ja, ich esse normal, und halte mich nicht mehr an Kalorien...
 

Enera

Mitglied
Hallo @Enera , das klingt wirklich nach einer langen und kräftezehrenden Odyssee.

Du hast ja schon viel hinsichtlich Ernährung und Medikamenten ausprobiert. Da würde ich gar nicht mehr so viel Stress machen, außer den Zuckerkonsum zu reduzieren, das kann ein Problem sein.

Wie sieht es aus mit Entspannung? Meditation, autogenes Training, Yoga, Jin Shin Jyutsu?

Also nicht so sehr auf das eine Symptom konzentrieren, sondern auf dich als ganzen Menschen, mit Leib UND Seele?

Du hast ja auf Biegen und Brechen dein Studium durchgezogen, jetzt wäre es an der Zeit, mal eine Pause einzulegen und auf deinen Körper zu hören.
Danke, Zucker ist ein gutes Stichwort... Ich bin gespannt was die Heilpraktikerin sagt, Pilze etc. könnten ja vllt. auch ein Problem sein, werde dann mal berichten.
Falls jemand in dem Kontext Erfahrung mit Heilpraktikern hat, gerne berichten!
Ich probiere das nun als neuen Ansatz zum ersten Mal.

Das ist tatsächlich schwierig. Denn was bringt es mir, den ganzen Tag nur zu Hause zu sein; ich habe das Gefühl, es funktioniert dann immer weniger, und ich kann kaum noch raus gehen, wegen Übelkeit Erschöpfung und Schmerzen. Solange ich "etwas" Ablenkung und Aufgaben habe, ist es besser, wird es aber zu viel, auch wieder. Also nichts tun, sehe ich als kaum eine Option an. Finanziell könnte ich mir eine Pause von ein paar Monaten zwar leisten (eigene Ersparnisse, hab relativ lange noch bei den Eltern gewohnt und konnte mein durch Praktika und Nebenjobs verdientes Geld sparen)...
Ich würde halt gerne 20-25 Stunden arbeiten, mit flexiblen Zeiten und Home Office, aber frage mich, wie ich das aber als junger Mensch einem Arbeitgeber verargumentieren sollte. Vielleicht hat ja da jemand Erfahrung; mit dem Arbeitsamt stehe ich bereits in Kontakt aber die sind echt schwer zu erreichen momentan... und einen Behindertenausweis kriege ich lt. meiner Psychologin auch nicht so einfach... und will es auch so eigentlich nicht, mittlerweile bin ich da aber umgeschwenkt, falls es mir das Leben tatsächlich ein wenig einfacher macht, zumindest bis es mir wieder etwas besser geht
 

Enera

Mitglied
Puh, echt heftig deine Geschichte. Tut mir voll leid für dich.

Einen wirklichen Rat habe ich nicht für dich. Was ich mir vorstellen kann, dass durch die "Angst" (mir wird schlecht, ich muss mich übergeben) sich die Symptome verschlimmern.

Da Therapie und Psychopharmaka nicht wirklich hilfreich waren, bezweifel ich, dass es psychisch bedingt ist, aber ich bin kein Arzt/Therapeut.

Meine lange Lebenserfahrung hat gezeigt, dass Ärzte oder Psychologen auch nur Menschen sind, die auch nicht alles wissen und auch schon mal falsche Diagnosen stellen.

Ich hatte auch mal Monate lang unklare Beschwerden. Zu der Zeit war ich allerdings schon 50 J. Ich rannte auch von Arzt zu Arzt, und jeder meinte, dass ich Depressionen habe. Ich wußte aber selber, dass ich deine Depris habe (darum die Erwähnung meines Alters, da weiß man es eben). Zum Schluß war ich so verzweifelt, weil keiner was fand, dass ich ich bereit erklärte, Psychopharmaka zu nehmen. Habe das Rezept eingelöst, und die Tabletten dann doch in den Müll geworfen. Noch ein paar Wochen später bat ich meinen langjährigen Hausarzt mich in die Klinik ein zu weisen, was er auch tat. Die wollten mich nach Hause schicken:"Ist doch schon alles untersucht worden." Zum Glück hat der Oberarzt entschieden, dass ich bleiben darf. Nach 5 Tagen wurde eine körperliche Ursache gefunden. Ich wurde operiert und alle Beschwerden waren weg.

Da fällt mir noch spontan die Frage ein, ob du schon beim Frauenarzt gewesen bist?

Ach so, ich habe das alles geschrieben, weil ich dich fragen wollte, ob du glaubst, dass du es selber einschätzen kannst, ob es körperlich oder psychisch ist? Ich habe übrigens auch einen Hang nach Perfektionismus, der sich nicht körperlich ausgewirkt hat. Aber jeder ist anders.
Danke für die Antwort.
Darf ich fragen, was es für Beschwerden waren, und was es dann letztendlich war?
Ja, genauso ging es mir bei Sertralin, ich hab mich auch erst gar nicht getraut, das zu nehmen, halt eben auch aus Angst vor dem Erbrechen.
Ja, bei der Frauenärztin war ich schon, da meine Regel relativ selten kommt (nur alle 7-8 Wochen), auch mal ausgeblieben ist monatelang... da wurde aber nur oberflächlich untersucht. Das muss ich nochmal angehen, auch, da ich starke Regelschmerzen habe, das hatte ich bis ich 24, 25 war nie. Auch hormonell wurde schon mal was festgestellt (zu viel Androgene, zu wenig Östrogen), aber damit würden die Beschwerden nicht zusammen hängen, sagten die behandelnden Ärzte.

Ich glaube, dass mein Problem auf jeden Fall zu 50 bis 60 Prozent psychisch bedingt ist, da ich durch die Übelkeit Angst bekomme vorm Erbrechen, und allein von dem Gedanken wird mir noch übler.
Tatsächlich erbrochen hab ich allerdings seit über 12 Jahren nicht, und ich finde das auch einfach schrecklich; andererseits erbreche ich scheinbar auch nicht so leicht; bevor das Problem los ging hab ich bspw. beim Weggehen auch mal was getrunken und da hat das nie eine Rolle gespielt.

Auch soziale Aspekte spielen eine Rolle, da habe ich mit meiner Therapeutin einiges rausgearbeitet, d.h. ich konnte wegen des sich verschlimmernden Würgegefühls und der Übelkeit keine Vorträge mehr halten in der Uni, und hab mich dann irgendwie durch gemogelt (was schriftliches abgegeben, etc.). In der Uni wurde mir allgemein großes Verständnis entgegengebracht, das lief alles gut. Ich habe eben getan, was ging. Auch wird das Problem beim Essen vor/mit anderen (teilweise) schlimmer. Manchmal aber auch nicht. Ich soll mich dem Ganzen jedoch lt. meiner Psychologin "dosiert aussetzen", was ich auch immer wieder tue, und kein Vermeidungsverhalten zeigen (wie raus laufen, Kaugummi kauen, usw.) - meine Hoffnung ist, dass eben irgendwann ein Gewöhnungseffekt eintritt. Auf den warte ich allerdings noch...
Prinzipiell hab ich aber keine soziale Phobie; Unterhaltungen, Telefonieren usw. machen mir nichts aus, ich mache das eigentlich auch recht gerne, und es ist auch in der Arbeit kein Problem. Heute war ich bspw. mit meinem Freund im Baumarkt, was mir z.B. auch keine Angst macht, aber mir war dermaßen schlecht, und schlapp, und kalt, dass ich halt nur hinterhergetrottet bin und froh war, dass wir wieder zurück waren. Gefrühstückt habe ich davor normal und m.E. ausreichend... und getrunken auch. Also kann es nicht nur Angst sein. Zu Hause wurde es erst ein wenig besser, und jetzt nach dem Mittagessen noch mal, aber hab einen ziemlichen Blähbauch, noch leicht flau und schlapp.

Das Einzige was organisch bis jetzt auch immer wieder aufgefallen ist, ist dass ich viel Luft im Bauch habe, und eine träge Verdauung. Vor kurzem war ich auch noch mal bei einem Gastroenterologen, und der hat beim Ultraschall festgestellt, dass der Darm eigentlich viel zu voll ist, und mir daraufhin Abführen zuerst mit Moviprep, und dann mit Resolor (als Dauermedikation) empfohlen.
Nachdem ich das getan hatte, hatte ich 1 Woche später eine Analvenenfissur, und mir wurde vom behandelnden Proktologen vom Resolor ausdrücklich abgeraten; ich habe daraufhin Macrogol bekommen; das nehme ich jetzt so alle 2,3 Tage.
Auch wird es, wenn ich viel trinke (>2, besser 2,5 Liter), tendenziell besser. Genau das schaffe ich aber an den Tagen, wo ich arbeite, nicht, wegen der Übelkeit und Schluckbeschwerden, da sind es dann nur 1,3-1,5 Liter circa am Tag... die schaffe ich aber immer.

Ach so , und eines: Falls jemand Selbsthilfegruppen zu diesem Thema (Stichworte Reizmagen, Reizdarm, soz. Essensphobie, Emetophobie, unerklärbare Beschwerden) kennt, das würde mich auch sehr interessieren!
 

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