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Manchmal fühle ich mich nicht mehr wirklich lebendig

Waldgeist91

Mitglied
Hallo,


seit ein paar Jahren leide ich nun schon unter depressiven Phasen. Zwar gibt es hin und wieder sehr schöne Momente, aber dann kommen die düsteren Gedanken zurück und alles wirkt irgendwie nur noch trostlos.


An manchen Tagen scheint das einzige Highlight nur darin zu bestehen, nach dem Aufwachen noch etwa eine Stunde im Bett liegen zu bleiben, um ein wenig zu dösen. Später versuche ich dann mit meiner Bachelor-Arbeit voranzukommen.


Ich bin oft sehr unglücklich. Der Wunsch, etwas zu verändern ist zwar da, nur schaffe ich es einfach nicht, aus meinem Trott herauszukommen. Manchmal fehlt mir auch schlicht die Motivation, etwas Neues auszuprobieren. In der Regel mache ich ja nur die Sachen, in denen ich einigermaßen gut bin. Ich verliere schnell die Lust, wenn mir etwas nicht gelingen will. Da binich einfach viel zu ungeduldig. Daher probiere ich kaum etwas Neues aus. Ich könnte ja versagen und das wäre frustrierend. (Ja, ich weiß, dass das eigentlich der falsche Weg ist...)


Es wäre schön, wenn es da jemanden geben würde, der mal etwas mit mir unternimmt. Von mir selbst kommtin der Regel nämlich nichts. Leider ist die einzige Person, die gerne mal Ausflüge mit mir macht meine Mutter. Einen Freundeskreis oder einfach nur einen guten Kumpel, der mich z.B. auf eine Party mitnehmen könnte, habe ich nicht.


Manchmal sitze ich da und frage mich,wann ich mich zuletzt eigentlich so richtig lebendig gefühlt habe. Irgendwie bin ich in so eine Art Zombiemodus verfallen. Mein Alltag ist eintönig und besonders große Erwartungen habe ich auch nicht mehr. Früher hatte ich Träume gehabt. Heute finde ich diese nurnoch lächerlich und unrealisierbar. Ich weiß noch nicht einmal, ob ich überhaupt an so etwas wie die Liebe glauben darf. Was, wenn ich auch hier nur eine große Enttäuschung zu erwarten habe?


Die Furcht vor Misserfolgen und Enttäuschungen hindert mich stets daran, etwas zu wagen. Auf der anderen Seite habe ich aber auch Angst, ich könnte dadurch das Leben verpassen.


Im Jahr gibt es einen Urlaub mit der Familie und den ein oder anderen Ausflug. (Leider gelingt es mir an diesen Tagen auch nicht immer, meine düsteren Gedanken zu unterdrücken.) Ansonsten sitze ich nur in meinem Zimmer, wo ich lese, lerne, schreibe oder mir Videos auf YouTube anschaue. Das kann ja wirklich nicht alles sein. Ich weiß das, aber... trotzdem...


Ich hoffe, ich konnte mein Problem einigermaßen gut erklären.


LG
Waldgeist91
 
Zuletzt bearbeitet:

GigiA

Mitglied
Hi,

das klingt echt nicht gut was du da erzählst. Ich bin natürlich kein Psychologe und die meisten Sachen sind leichter gesagt als getan. Logisch.

Das erste was mir dazu einfällt ist, dass du dir am besten was anderes suchst. Also zum Beispiel ein Hobby für dich entdeckst. Du solltest etwas Neues suchen was dich glücklich macht.

Falls du jedoch der Meinung bist, dass du ernsthafte Depressionen hast, dann hilft dir natürlich nicht unbedingt ein Hobby. Wenn man Depression hat kann man nicht einfach "glücklich" sein. Das ist alles natürlich ernst zu nehmen.

Vielleicht solltest du mit deinen Problemen mit einer Person deines Vertrauens reden, wie zum Beispiel deiner Mutter. Wenn du das nicht möchtest oder dich aus irgend einem Grund nicht traust dannn hol dir lieber professionelle Hilfe.
Die wissen auf jeden Fall was zu tun ist und können dir wohl am besten helfen.

https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/wo-finde-ich-hilfe

Dort kannst du paar Sachen durchlesen, vielleicht hilft das.

Bitte nicht falsch verstehen, ich unterstelle dir nicht dass du ernsthafte Depressionen hast. Ich bin wie gesagt kein Psychologe und kann das alles nicht so easy einschätzen.

Ich hoffe du findest eine Lösung für dein Problem und kannst irgendwann wieder glücklicher sein <3

LG
 

Bergkristall000

Aktives Mitglied
Geh bitte zum Hausarzt und lass dir Psychotherapie verschreiben. Du bist ja noch Student und hast daher massig Zeit für Therapie, wenn du anfängst zu arbeiten, wird es zeitlich schwieriger für dich werden.
 

Waldgeist91

Mitglied
Ich habe schon versucht, mit meiner Mutter darüber zu sprechen. Jedoch bin ich mir nicht sicher, ob sie mein Problem wirklich versteht. Sie scheint der Meinung zu sein, dass ich selber Schuld an meinem Zustand bin, weil ich nichts ändern will.
 

Bergkristall000

Aktives Mitglied
Wenn du erwachsen bist kannst du auch ohne Zustimmung deiner Mutter eine Therapie machen. Depressionen sind behandlungsbedürftig, es ist egal ob deine Mutter das versteht oder nicht. Geh bitte zum Arzt.
 

GigiA

Mitglied
Es ging nicht um die Zustimmung der Mutter. Sie sollte als Ansprechpartner dienen.
Aber wenn das wohl nicht viel geholfen hat, dann musst du dir wirklich ernsthafte Hilfe holen.
Mach dir einfach mal ein Termin, glaube mir, die werden dir helfen.

LG
 

trigital

Aktives Mitglied
Hallo W.,
ich würde das Leben ist so. Langweilig. Man steht morgends auf, fährt zur Arbeit, fährt abends nach Hause und fällt irgendwann erschöpft ins Bett. Der Unterschied zwischen den Menschen ist nur, dass der eine weiß, was zu reden ist und der andere nicht.
Ist es wirklich so?
Ich denke du kannst mir die Frage nicht beantworten und das ist auch mein Tip. Du kennst nun deine Gefühle ziemlich gut. Aber haben andere Menschen auch so Probleme? Bist es nur du, der keine Freude von seinem Leben abgewinnen kann oder bist stehst du alleine da mit deinem Problem?
Für mich war diese kleine Überlegung ein kleiner Schritt in dir richtige Richtung. Schau dir die Leute auf der Strasse an, im Buss, im Zug oder in der Vorlesung. Was für Lebensgefühle haben die?
Und das ist der erste Schritt zur Sozialisierung. Man geht nicht einfach nur auf eine Party und hat dann Sapß, weil eine Party so ist. Nein. Im Zwischenmenschlichen geht es um Gefühle und Gedanken. Ich denke, dass da dein Problem begraben liegt. Für dich besteht eine Unterhaltung wohl aus rein logischer Verkettung von Informationen, die zusammenhängend einen speziellen Sinn ergeben. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte ist die, wie der Erzähler sich wie an welcher Stelle fühlte. Klar. Gefühle kann man nicht einfach sachlich beschreiben und ein Etikett draufkleben. Man fragt sich vielleicht, was der andere fühlen könnte und achtet ein bisschen darauf. Es ist einfach eine wichtige Nebensächlichkeit, wie das Salz in der Suppe. Und wenn du da drauf achtest… ein wenig mehr… dann werden die zwischenmenschliche Dinge auch anders ablaufen. Und manchmal auch nicht. Aber manchmal eben schon. Und so kannst du versuchen dich langsam aus deiner Depression raus angeln. Klar wäre es schön, wenn einer kommt und sagt: Komm ich mache jetzt dein Leben genau andersherum. Das wäre schön. Und das ist deine Hoffnung? Das kann nicht klappen bzw. das kann eben nur klappen, wenn du mehr auf Gefühle achtest… ich merk grad. Woher soll ich wissen, dass du nicht genug auf Gefühle achtest? Ich glaub einfach du achtest sehr auf deine eigenen Gefühle, aber wenn du beschreiben müsstest, was andere Gefühl haben in einer Situation mit dir, dann kannst du mir eher keine Antwort geben?
Ich glaub meinen Gedanken und wünsch dir viel Glück
lg
 

Waldgeist91

Mitglied
Hallo, Trigital und vielen Dank für diesen langen Beitrag!

Leider ist es bei mir so, dass es mir manchmal ziemlich schwerfällt einzuschätzen, wie sich mein Gegenüber gerade so fühlt. Ich kann Gesichtszüge nicht so gut lesen. Wenn ich mich mit jemanden unterhalte, denke ich zwischendurch: Ist er oder sie von mir genervt? Interessiert er oder sie sich überhaupt für dieses Thema? Hört mir er oder sie nur aus Höflichkeit zu?

LG
Waldgeist91
 

trigital

Aktives Mitglied
Tja. Das ist nie so einfach zu beantworten. Das kann stimmen, muß aber nicht. Aber selbst wenn es mal zutrifft ist das nicht das Ende der Geschichte. Es muß nicht unbedingt an dir liegen, dass du nicht schaffst das Interesse des Gegenübers zu wecken. Es kann auch einfach sein, dass dein Gegenüber kein besonders guter Zuhörer ist oder sich viel zu gerne selber reden hört und ihm prinzipiell egal ist, was jemand anderes sagt. Es kann auch einfach langweilig sein, weil der andere müde ist oder gerade aus einer Vorlesung kam und gerade völlig gesättigt an Gerede ist.
Aber es stimmt schon. Auch meine Gesprächspartner scheinen manchmal desinteressiert zu sein. Aber ich denke, dass dieses scheinbar Gelangweilte auch einfach Ausdruck von Gewohnheit ist. Das wäre eine Art Lageweile die ignoriert werden möchte, könnte man annehmen. Oder man kann auch nicht immer zu jedem einen besonderen Zuspruch zutun.
Zudem ist es für mich aus psychologischer Sicht eher interessant, dass man annehmen könnte, dass für dich der Zuspruch von anderen zu wichtig sein könnte? Also du zu Abhängig bist von anderen Menschen? Wenn dies so wäre, dann würd ich dazu meinen, dass dies durch aus ein Mangel eines gefühlsmäßigen Menschen sein kann. Wenn die Eltern zu abgestumpft sind oder zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind, dann kann es durch aus sein, dass man zu wenig Aufmerksamkeit bekommt? Du kannst also vielleicht einfach nur sagen, dass dieser Aspekt für dich sehr wichtig zu sein scheint. Und so komme ich zu dem Punkt, dass du eben ein Mensch bist der sich sehr für sein Gegenüber interessiert. Für sein denken, seine Meinung, seine Gefühle. Das würde wiederum bedeuten, dass du unter einer guten Eigenschaft leidest. Warum? Ich denke, dass kann auch am Gegenüber liegen, der keine sozialen Aspekte in seinem Sein berücksichtigt. Und so wäre dein Leiden verursacht durch die Verarmung von sozialem Zusammensein. Also läge dann die Schuld nicht an dir. Und trotzdem bist du derjenige der darunter leidet. Oder man könnte auch sagen, dass du so gefühlsmäßig bist, dass du diese Dinge besser merkst wie andere… es gibt viele Möglichkeiten. Zum Beispiel könnte es auch sein, dass du dich zu sehr für die Gefühle und Gedanken anderer Menschen interessierst. Und zwar aus dem Grund, dass dir diese Dinge wichtiger sind, wie du sie lesen kannst. Du gibst also vielleicht einer Sache sehr viel Bedeutung und dabei kannst du nur ganz wage sagen, was du im Gegenüber liest. Deshalb wäre mein Rat, wenn du dieses Problem in einer Situation bemerkst, dann sei dir einfach bewußt, dass du nicht in der Lage bist eine exakte Einschätzung abgeben zu können. Du mußt dann vielleicht eher sagen, dass du eine Vermutung haben könntest.
Und die Frage, wie es für dich ist, ist dann immernoch nicht beantwortet. War es ein gutes Gefühl Ihm das zu erzählen? Hast du mehr erwartet? Hast du was erwartet? Haben dich deine Worte vielleicht selbst inspiriert? Weil was denkst du zu erreichen? Es wird jeden Tag so viel geredet und du redest vielleicht viele Tage nur sehr wenig.
Aber ich weiß auch nicht genau, wie ich die Lage einschätzen kann.
lg
 

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