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Malaria-Prophylaxe in Indonesien kaufen?

Black_Wolf

Mitglied
Sehr geehrte Leute


Ich bin demnächst auf einer Reise durch Indonesien und Malaysia und dementsprechend geht es auch darum Malaria-Prophylaxe zu organisieren. Doch in Österreich sind die Irre-Teuer und deswegen haben sich mein bester Freund und ich überlegt ob wir sie nicht gleich direkt in Indonesien kaufen sollten, da sie dort angeblich billiger sind.


Hat diesbezüglich jemand Erfahrungen?


Danke im Voraus

Ich hoffe ich bin hier im richtigen Forum.
 
G

Gast

Gast
Es tut mir leid, ich musste gerade ein wenig lachen, auf welche Ideen man so kommen kann. Bitte nicht übel nehmen! Man merkt einfach, dass Du Dich mit der Thematik nicht so auskennst.

Also, die Malaria-Prophylaxe musst Du schon vor Reiseantritt einnehmen. Je nach Medikament bis zu einer Woche vorher. Es nützt Dir nämlich nichts, wenn Du in Indonesien/Malaysia aus dem Flieger steigst und promt gestochen wirst. Der Malaria-Erreger wandert dann direkt in die Leber, wo er innerhalb von 24-48 Stunden eine massive Vermehrung durchmacht. Prophylaktisch, also vorbeugend, ist dann nicht mehr nötig. Das hilft dann einfach nicht mehr.

Es gibt mehrere Präparate auf dem Markt, von dem Malarone mit Abstand das teuerste ist. In Deutschland nicht zugelassen, möglicherweise aber in Österreich, ist z.B. auch Doxycyclin. Es wird von der WHO empfohlen. Derzeit weiß noch niemand, warum ein Antibiotikum gegen Malaria prophylaktisch wirkt, aber es funktioniert.
Du hättest also mehrere Optionen für die Prophylaxe, die alle unterschiedlich teuer sind.

Aufgrund zunehmender Resistenzen und anderer Erkrankungen ist allerdings auch sehr wichtig, dass ihr euch allgemein vor Mücken schützt. Malaria ist nicht das einzige Problem. Dengue-Fieber oder Chikungunya treten ebenfalls in beiden Ländern auf und diese Erkrankungen willst Du mit Sicherheit auch nicht haben wollen.

Und was vielleicht das wichtigste Gegenargument, die Medikamente vor Ort zu kaufen ist: Das Risiko ein gefälschtes oder verunreinigtes Medikament zu erhalten, ist recht hoch. Bei Singapur hätte ich keine Bedenken, allerdings wäre auch dort die Prophylaxe u.U. unwirksam.
 
U

Unlimited

Gast
Aufgrund zunehmender Resistenzen und anderer Erkrankungen ist allerdings auch sehr wichtig, dass ihr euch allgemein vor Mücken schützt
Das ist eigentlich der wichtigste Satz. Resistenzen bzw. Mutationen der Viren machen es unmöglich sich 100%ig gegen sie zu schützen.

Ich achte in Asien immer darauf, dass ich nach dem Einbruch der Dunkelheit eine lange Hose an habe. Das tun die Einheimischen auch so.
Mücken sollen keine Flächen zum Stechen bekommen.

Auf Prophylaxen / Impfungen habe ich immer verzichtet (außer gegen Hepatitis), bin trotzem nie krank geworden, selbst bei einem Ausbruch von Krankheiten in der Gegend wo ich gearbeitet habe. Viele Schüler sind daran erkrankt, weil sie in Uniformen rumlaufen und ihre Hände und Beine vor Moskitos nicht wirklich geschützt sind.

Wenn du dich für eine Malaria-Prophylaxe entscheidest, mach das noch vor deiner Reise.
 
G

Gast

Gast
Dem Vorschreiber kann ich nur beipflichten. Außerdem fallen mir noch drei weitere Aspekte ein:
a) Vor Ort kaufen: du kannst dir neber der Qualität der Mittel nicht einmal sicher sein, dass es sie überhaupt in ausreichender Stückzahl gibt.

b) Auch bei uns gibt es günstigere Generica: Gleicher Wirkstoff wie Malarone, aber eben nicht Malarone vom Original-Hersteller. Kostet gleich eine Ecke weniger.

c) Wie / Wo / Wann reist du denn. Hast du schon mit einem Arzt (erfahrener Reisemediziner!) darüber gesprochen? Es gibt in vielen Ländern Ecken, die quasi malariafrei sind. Dort solche Mittel zu nehmen ist sinnfrei. Ferner ist Malaria auch oft nur in bestimmten Zeit im Jahr (Regenzeit...) ein Problem. Wie hoch ist also dein tatsächliches Risiko? Nur unter Abwägung dieses Risikos würde ich mich überhaupt für oder gegen eine Prophylaxe entscheiden, da diese auch Nachteile mit sich bringen kann. (Nebenwirkungen, du musst dich an regelmäßige Einnahme-Zeitpunkte und damit auch Essens-Zeitpunkte halten, und im Fall der Fälle, wenn die Prophylaxe dank Durchfall / Erbrechen etc. nicht korrekt wirkt kannst du trotzdem Malaria bekommen, die dann nur schwer nachgewiesen werden kann)

Wie der Vorschreiber schon bemerkte gibt es auch andere durch Mücken übertragbare Krankheiten, gegen die die Prophylaxe nicht hilft. Du musst unabhängig von Malarone und Co in jedem Falle Expositionsprophylaxe betreiben.

Europäische Ärzte werden dir häufig zu einer Prophylaxe raten, selbst in Gegenden, in denen die WHO davon abrät, da sie selber kein Risiko eingehen wollen, dich falsch beraten zu haben. Beratung durch einheimische Ärzte wäre eigentlich sinnvoller - aber im Vorfeld ist die nicht zu haben. Ich persönlich bin in anderen Gebieten Süd-Ost Asiens mit geringem Risiko (bezogen auf die Regenzeit) in der Trockenzeit auch bei Langzeitaufenthalten im Urwald ohne ständige Malariaprophylaxe gut ausgekommen - habe mich dabei aber immer an den Rat der örtlichen Ärzte / Einheimischen gehalten. Malarone und Malaria Schnelltest aus Europa hatte ich jedoch jederzeit als Stand-by Mittel dabei - und das Bewusstsein, dass jedes Fieber, jedes Erbrechen, jeder Durchfall Anzeichen einer Malaria sein kann, das beobachtet werden will.

Jeder sollte nach Beratung durch einen Arzt selber entscheiden, was er tut. Die Mittel würde ich lieber teuer in Europa kaufen, als vor Ort zu erkranken und womöglich in Lebensgefahr zu schweben, weil es keine ordentlichen Medis gibt. Wer Geld sparen will und in Gebiete mit nur sehr geringem Risiko reist sollte eher das tatsächliche Malariarisiko betrachten und überlegen, ob er das Risiko eingeht, ein Stand-by mitnimmt, seine Gesundheit im Auge behält und im Notfall zum Arzt geht oder tatsächlich Prophylaxe macht.
 

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