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Liebeskummer 2.0 - weiß keinen Rat

Zeitmeister

Mitglied
Hallo zusammen,

ich muss mir einfach wieder etwas von der Seele schreiben und vielleicht hat ja wieder jemand von euch einen guten Rat oder ein liebes Wort für mich?

Ich komme in meiner Angelegenheit einfach nicht weiter. Vor über anderthalb Jahren hatte sich meine Verlobte ganz plötzlich von mir getrennt. Wer die ganze Geschichte lesen mag, der findet sie hier. Seitdem läuft es einfach nicht mehr rund für mich im Leben.

Inzwischen ist alles so weit geregelt, dass wir uns nicht mehr sehen müssen. Sie hat ihre letzten Dinge abgeholt, es war ein schönes und zugleich tränenreiches Wochenende. Vor einigen Tagen haben wir wahrscheinlich das allerletzte Mal miteinander telefoniert. Sie sagte mir, dass sie nun Kontakt zu einem anderen Mann hätte und dass die Beziehung mit uns beiden endgültig beendet sei. Wird nie wieder. Auch ich hatte in der Zwischenzeit einige Dates, habe mich mit vielen Frauen getroffen.

Aber ich kann das alles nicht. Komme nicht von ihr los und denke einfach so oft an sie. An manchen Tagen geht es mir super und das Leben ist schön, aber an vielen Tagen fällt mir einfach alles so unglaublich schwer. 6 Jahre waren wir zusammen, so eine lange Zeit. Wiegesagt: Ich hatte einige Dates, auch mit Frauen die "hübscher" und "besser" sind als meine Ex. Aber ich kann mich nicht auf etwas neues einlassen, so sehr ich's mir auch wünsche.

Es ist, als hätte sie einen Teil meiner Seele mitgenommen, als sie ging. Klar, natürlich habe ich die Trennung akzeptiert. Aber wahrscheinlich trotz der langen Zeit nicht richtig verarbeitet. Hatte ihr zuletzt eine wirklich nette Mail geschrieben, dass ich ihr alles Gute wünsche aber dass sie sich bitte nicht mehr bei mir melden soll. Das hilft schon etwas, aber ich bin immer noch so oft traurig.

Tief in mir schlummert die Hoffnung, dass vielleicht in ein paar Jahren irgendwie irgendwann doch wieder eine Beziehung mit meiner Ex entstehen kann. Das sagt mein Herz. Mein Verstand ist da schon deutlicher. Diese Frau hat mir nicht viel Gutes gebracht. Ich bin niemand, der "gegenrechnet", jedoch habe ich in der Beziehung ganz subjektiv betrachtet stets mehr gegeben als bekommen.

Ach, sie fehlt mir trotzdem. Langsam geht mir die Angelegenheit echt an die Substanz. Ich träume oft schlecht, kann nicht schlafen. Dann wache ich morgens total kaputt auf, habe oft auch gar keinen Appetit oder Hunger. Dinge wie Hobbies, die ich früher mit viel Leidenschaft getan habe, bringen mir keine Freude mehr. Sind das etwa Depressionen?

Sagt mal, was kann man da denn machen? Ansonsten geht's mir perfekt, habe alles was man sich nur wünschen kann. Eine schicke Wohnung, einen tollen und gut bezahlten Job, sogar ein nagelneues Motorrad... Neulich wurde ich befördert, aber so richtig und aus ganzem Herzen habe ich mich nicht darüber freuen können.

Wer weiß Rat oder hat eine kleine Aufmunterung für mich?

Liebe Grüße
Zeitmeister
 

_vogelfrei

Aktives Mitglied
Hallo lieber Zeitmeister,

ich kann gut nachfühlen, dass es dir schlecht geht. Ich bin auch ein Mensch, der nach Trennungen recht intensiv leidet.
Einen tollen Tipp habe ich leider nicht, aber ich finde 1,5 Jahre in Bezug auf eine 6-jährige Beziehung noch nicht sooo ewig, da kommt es mir recht normal vor, dass es immer noch ab und an sehr graue Tage gibt und sich der Kummer Raum nimmt.
Meine letzte Beziehung ging nur etwas länger als ein Jahr und auch ein Jahr nach der Trennung ging es mir noch manchmal schlecht damit.

Ich denke, du machst alles richtig. Du artikulierst deine Grenzen, du lässt Trauer zu und du lebst dein Leben weiter. Aber sie fehlt, das ist verständlich, das ist okay. Auch wenn du grade nicht dran glauben magst, es wird nach und nach weniger. Aber es kann natürlich dennoch sein, dass Liebeskummer/ Trauer in eine Depression übergeht, dahingehend achtsam zu sein, macht Sinn. Und falls es in einigen Monaten immer noch keine Verbesserung gibt, könntest du dich mal bei Therapeut:innen melden.

Ich wünsche dir alles Gute :)
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Ich habe ein Jahr eine Beziehung geführt, dieser 3 Jahre nachgetrauert und breche Dates oder was so in der Art ist immer ab am Ende. Ich kann das auch nicht. Es dauert eben so lange wie es dauert. Ich denke auch immer, sie hat irgendwas mitgenommen von mir dass ich brauche.

Du solltest dich mit der Situation anfreunden. Weglaufen hilft nicht. Man kann der Situation nicht auf dem Motorrad davonfahren, nicht auf dem Karriereweg entgehen, undan kann die Erfahrung auch nicbt mit anderen Erfahrungen auslöschen. Man kann es nur so stehen lassen für sich. Ist schwer zu erklären. Das hilft aber am besten.
 

Saskia

Aktives Mitglied
Gegen Liebeskummer gibt es kein Patentrezept.
Eine Trennung wühlt die gesamte Gefühlslage auf und lässt einen manchmal echt verzweifeln, ich schreibe aus Erfahrung, meine Trennung ist ebenfalls etwa 1,5 Jahre her und ich dachte, dass ich sie niemals überwinden werde.
Nichts schien zu helfen, Freundinnen und Familie versuchten zu trösten und gaben Ratschläge, leider konnte ich damit überhaupt nichts anfangen, mich ordentlich ausheulen war ja okay, mich mal tüchtig besaufen oder mir einen anderen angeln eher nicht. Alkohol vertrage ich nicht und für einen anderen hatte ich keinen Sinn.
Letztendlich hat ein Tapetenwechsel geholfen. Wäre das etwas auch für dich? Mal raus aus den Alltag, ganz andere Eindrücke, neue Menschen und die Gedanken auf etwas völlig anderes lenken.
Und ganz wichtig, sich selbst dabei nicht verlieren, also auch mal egoistisch mit sich selbst sein, tun und lassen was man nur für sich selbst machen möchte.
Hast du vertraute Menschen um dich herum? Stärken sie dir den Rücken wenn die dunklen Wolken mal wieder alles tief verhangen erscheinen lassen, bekommst du aufmunternde Worte oder Trost?
Einige Lichtblicke bekommst du in deinem Job, deine Beförderung lassen Glücksmomente zu, die du dringend brauchst.
Versuche, dass die Glücksmomente sich mehren und die Traurigkeit an Kraft verliert.
Ich habe nun auch wieder eine neue Liebe gefunden, sie wäre nicht möglich gewesen, wenn ich die Trennung nicht vollkommen hinter mir gelassen hätte.
Ich hoffe für dich, dass es eines Tages ebenfalls für dich möglich wird.
 

Werwiewas

Aktives Mitglied
Hallo @Zeitmeister, erstmal mein Mitgefühl, dass es dir immer noch schlecht geht nach der Trennung.

Ich könnte mir vorstellen, dass eure Beziehung nach 6 Jahren nicht mehr wirklich spannend war. Das ist ja auch ganz normal, aber für sie stellte sich vielleicht die Frage, ob das schon alles war. Dann kam die Verlobung und sie hoffte vielleicht, dass die Gefühle wieder aufflammen wie am Anfang und musste erkennen, dass auch Ringe nichts mehr retten konnten.

Allerdings finde ich es nicht fair von ihr, dir nur so Wischiwaschi-Aussagen zu liefern - sie weiß nicht, will Auszeit, geht zurück zu den Eltern - und erst Monate später wird sie konkret, sie will gar nicht mehr.

Sie hätte sich ja auch bemühen können, eure Beziehung wieder aufregender zu gestalten. Wollte sie aber wohl nicht.
Diese Frau hat mir nicht viel Gutes gebracht. Ich bin niemand, der "gegenrechnet", jedoch habe ich in der Beziehung ganz subjektiv betrachtet stets mehr gegeben als bekommen.
So toll war sie also gar nicht. Ist es wirklich sie, die du vermisst oder doch mehr die Einsamkeit, die dich quält?
Sind das etwa Depressionen?
Möglich wärs. Ein Gespräch mit einem Therapeuten könnte dir sicher helfen, deine Gefühlslage besser zu verstehen.
 

Zeitmeister

Mitglied
Hallo zusammen und vielen Dank für die Antworten!

@Saskia dein Beitrag macht mir Mut, toll dass es für dich nach der schweren Zeit wieder bergauf ging und du dein Glück gefunden hast :) Ja, ich bin froh dass mir meine Familie schon sehr hilft. Habe ein super Verhältnis zu meinen Eltern und auch zu meinen Brüdern, die Gespräche tun mir echt gut. Das mit dem "Ausbrechen aus dem Alltag" klingt spannend, vielleicht wäre das was für mich!

@_vogelfrei was du schreibst klingt einleuchtend. Interessanterweise dachte ich manchmal echt, ich wäre schon komplett über die Sache hinweg. Es sind immer solche Phasen. aber als sie mir schrieb, dass sie jetzt einen anderen kennenlernt, hat mich das regelrecht umgehauen. Mittlerweile gehts schon wieder besser, aber es macht mir sehr zu schaffen. Eigentlich gut, dass wir keinen Kontakt mehr haben. Das führt ja zu nix, oder?

@Werwiewas Danke für deinen Beitrag! Naja, die Beziehung bestand viel aus Drama. Drama, weil ihr die Arbeit nicht gefiel. Drama, weil sie mit ihren Kolleginnen und Kollegen nicht klar kam, Drama um viele Dinge, die ich persönlich nicht nachvollziehen konnte. Habe sie unterstützt, wo es nur ging. Kündigung schreiben, Besuch beim Arbeitsamt, neuer Job, Kochen, Wäsche waschen, einkaufen, so oft es ging zu ihren Eltern fahren (500 km), dort das Haus renovieren, Steuererklärung machen... wiegesagt: Ich stelle keine Gegenrechnung auf und habe das alles ja aus Liebe gerne getan! Bin aber nun trotzdem immernoch enttäuscht, dass das alles so gelaufen ist. Vielleicht ist es die Einsamkeit, die mich quält und auch die Kränkung, dass derart mit mir umgegangen wurde. Möchte ich echt nicht nochmals erleben, sowas :(


@Dalmatiner Natürlich kann man sich das Glück weder "erkaufen", noch auf dem Motorrad der Situation davonfahren. Da hast du vollkommen recht. Aber man muss irgendwie wieder zu sich kommen, sein Glück in die Hand nehmen. Nur wie? Glaubst du, das kann uns gelingen? Krass, dass es dir genau wie mir geht. Irgendwie kommt das doch bestimmt wieder in Ordnung, oder? Das wünsche ich mir für uns beide!

LG
Zeitmeister
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Irgendwie kommt das doch bestimmt wieder in Ordnung, oder? Das wünsche ich mir für uns beide!
Nein das kommt nicht mehr in Ordnung. Es ist als wenn jemand stirbt, nur dass man hier nicht verzweifeln muss. Das Leben läuft einfach weiter.

Ich bin im Alltag liebevoller zu Menschen die ich mag. Das Leben ist kurz und man weiß nie, wie es nochmal kommt. Man sollte sein Leben also mit schönen Dingen füllen und nicht mit Zuwendung geizen. Das ist so mein Fazit.
 

_vogelfrei

Aktives Mitglied
@_vogelfrei was du schreibst klingt einleuchtend. Interessanterweise dachte ich manchmal echt, ich wäre schon komplett über die Sache hinweg. Es sind immer solche Phasen. aber als sie mir schrieb, dass sie jetzt einen anderen kennenlernt, hat mich das regelrecht umgehauen. Mittlerweile gehts schon wieder besser, aber es macht mir sehr zu schaffen. Eigentlich gut, dass wir keinen Kontakt mehr haben. Das führt ja zu nix, oder?
Kontakt macht es sicher schwerer, ich persönlich halte aber sehr gerne Kontakt zu Exfreunden (sie weniger gerne zu mir^^). Ich bin kein Mensch für harte Abbrüche, wenn mir jemand mal sehr nah war, dann will ich ihn gerne weiterhin in meinem Leben haben. Aber ich brauche anfangs immer erstmal Zeit, um von den ganz dollen Gefühlen runterzukommen, ansonsten funktioniert das nicht.

Bei meiner letzten Trennung war es auch so. Nach ziemlich genau einem Jahr habe ich erfahren, dass er mit seiner neuen Freundin zusammengezogen ist (damals über gemeinsame Bekannte). Das ging so schnell und hat mir nochmal für ein paar Tage so richtig den Boden weggerissen.

Wenn es einen neuen Partner/ eine neue Partnerin gibt, fühlt sich eine Trennung oft nochmal endgültiger an. Ich denke, das geht sehr vielen so, dass das nochmal richtig wehtut, auch nach 1,2,3 Jahren.

Die besagte Trennung ist jetzt über 2,5 Jahre her, ich weiß immer noch genau, wieso ich diesen Menschen so geliebt habe und bin traurig darum, wie es lief.
Aber ich bin längst mit einem neuen Mann zusammen, den ich jetzt auch schon 2 Jahre kenne und inzwischen genauso doll liebe, wie den Menschen damals. Ich finde, das wichtigste ist die Fähigkeit lieben zu können. Und das kann ich. :) Und ich denke, das kannst du auch.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mipft

Aktives Mitglied
Hallo Zeitmeister,
manche Trennungen brauchen einfach Zeit, um überwunden zu werden. Je anstrengender und stressiger die Beziehung war, desto länger dauert es, meiner Erfahrung nach, darüber hinwegzukommen. Und ne Dramaqueen klingt für mich extrem anstrengend. Viel Drama, viel Stress und extreme Gefühle. Laugt aus und man braucht entsprechend länger, um sich wieder zu regenerieren und wieder frei für eine neue Beziehung zu sein. Bei dir könnte es durchaus noch etwas länger dauern, da du von deiner Verlobten schreibst. Da hat man ja eigentlich schon konkrete Pläne, wie es weiter gehen soll. Man muss sich nicht nur von der Liebe verabschieden sondern auch von der aktuellen Lebensplanung. Du bist aktuell in der Situation, dass du dich quasi neu erfinden musst bzw. deinem Leben eine neue Richtung und Lebensmittelpunkt geben musst.
Ich hab mir die Zeit einfach genommen. Und es hat sich gelohnt. Hab den für mich besten Göga gefunden. :)
 

Zeitmeister

Mitglied
Ich bin im Alltag liebevoller zu Menschen die ich mag. Das Leben ist kurz und man weiß nie, wie es nochmal kommt. Man sollte sein Leben also mit schönen Dingen füllen und nicht mit Zuwendung geizen. Das ist so mein Fazit.
Gut, das sollte man sowieso machen. Wenn es mir schlecht geht, bin ich komischerweis umso freundlicher zu Anderen. Unbewusst wahrscheinlich.

Fürs Wochenende hab ich (schon wieder) ein Date, bin mal gespannt! Haben schon mehrfach telefoniert, war ganz okay. Die Frau hat schon seeeeehr spezielle Vorstellungen, wie ihr Traumprinz sein soll :D Irgendwie macht es mich fertig, aber ich will schon dran bleiben und viele Dates haben. Wenn ich hier daheim bleibe und mir die Decke auf den Kopf fällt, führt das doch auch zu nichts, oder? Ich meine, wer beim Dating nicht aktiv ist, der bleibt wohl alleine...
 

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