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Letzte Worte ...

Reason For Life

Neues Mitglied
[FONT=&quot]Hallo ...
Ich möchte euch meine Geschichte erzählen. Es geht um Trauer und die letzten Worte vor dem Tod. Vielleicht bringt euch meine Geschichte zum Nachdenken und ihr überlegt einmal mehr wie ihr einen Menschen den ihr liebt verlasst oder verabschiedet. Aber erst einmal meine Geschichte.

Vor 2 Monaten ist mein bester Freund gestorben.
1 Woche bevor 'es' passiert ist, haben wir uns nur noch gestritten. Er war mit einem Mädchen zusammen das schon seit 3 Jahren meine beste Freundin ist. Da sie mit mir auch viel Zeit verbracht hat, wurde er mit der Zeit immer eifersüchtiger. Ich wollte nie was von Ihr, Ich war einfach nur Ihr bester Freund. Aber da sie wirklich sehr hübsch ist und er, wenn er sich etwas in den Kopf setzt, nicht davon abzubringen ist, glaubte er mir nicht. An einem Mittwoch nach der 8ten Stunde zog er mich in eine Ecke und drückte mich mit voller Wucht gegen die Mauer. Er schrie mich an und wollte, das Ich ihm die Wahrheit über die 'Beziehung' zwischen mir und seiner Freundin sagte. Ich beteuerte immer wieder, das da nichts ist, doch er glaubte mir nicht. Er wurde wütend, sein Gesicht wurde rot und er holte aus, um nach mir zu schlagen. Ich wollte mich nicht provozieren lassen, selbst er wusste das Ich stärker bin.
Also ließ Ich ihn ein paar mal auf mich einschlagen. Als Ich Blut in meinem Mund schmeckte stieß Ich ihn, so sanft wie möglich, zu Boden und verlagerte mein Gewicht auf seine Brust. Er stöhnte und sein Gesicht wurde noch röter vor Zorn und Hass. Ich verstand einfach nicht, wie er solche Emotionen gegen mich entwickeln konnte. Ich war sein bester Freund, er meiner. Ich bereue es heute noch, aber in diesem Moment überkam mich ein Schwall aus Zorn, Enttäuschung und Unwissenheit. Ich holte aus und schlug ihm ins Gesicht. Zuerst starrte Ich auf seine blutige Nase, dann auf meine Hand die zu einer Faust geballt war. Ich stand auf und wollte ihm hochhelfen, doch er schlug meine Hände weg und wollte meine Hilfe nicht. Er sah mich verachtend an, wollte gerade etwas sagen, als seine Freundin zu uns kam. Sie stellte sich vor ihn, ein Taschentuch in der Hand und wollte seine Nase verarzten, doch er stieß sie mit voller Wucht weg. Ich machte einen Satz nach vorne und fing sie auf, bevor sie auf den Boden geprallt wäre. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und Ich sagte Ihr, sie soll rein zu einer von ihren Freundinnen gehen. Weinend rannte Sie in das Gebäude. Als auch die anderen, die sich während dem 'Kampf' um uns versammelt hatten, gegangen waren, ging er einen Schritt auf mich zu und Ich konnte deutlich die Schweißtropfen und das Blut in seinem Gesicht sehen. Er begann zu reden und Ich spührte seinen keuchenden Atem auf meiner Haut. ''Du warst immer der Bessere von uns beiden. Immer der Stärkere, der Klügere, der Held. Die Mädchen finden Du siehst besser aus, alle lieben Dich. Ich hingegen ...'' ''Aber sie liebt Dich, nicht mich !'', versuchte Ich ihn zu beruhigen. ''Du begreifst es nicht oder?! Sie hat nur Augen für Dich! Jeder denkt das, ein paar sagen es sogar. Du gewinnst immer, bist immer besser als Ich. Das macht mich krank! Du machst mich krank!'' Er trat einen Schritt zurück. ''Ich hasse Dich!'', schrie er mir mit voller Wucht entgegen, drehte sich um und lief davon. Ich blieb stehen und dachte über das nach, was er gesagt hatte. Es stimmte, zum Teil. Aber er hatte mir nie gesagt, das ihm das was ausmachen oder ihn krank machen würde. Ich war mir nicht sicher ob die Worte 'Ich hasse Dich' von ihm ernst gemeint waren. Wir kannten und schon seit 10 Jahren. Er konnte mich gar nicht hassen. Ich könnte Ihn nie hassen. Aber in diesem Moment überkam mich der Zorn, die Wut, eine Aggression, die pure Gleichgültigkeit über das, was gleich passieren würde. Ich rannte, rannte ihm nach. Als Ich ihn eingeholt hatte, stand er gerade am Bordstein und wollte die Straße überqueren um zur Bahn zu kommen. ''Hey!'', schrie Ich. Er drehte sich um, trotz der noch vorhandenen Entfernung konnte Ich seinen verachtenden Blick erkennen. Ich ging auf ihn zu. Auf einmal bemerkte Ich, das sich seine Augen mit Tränen füllten. Doch meine waren immer noch voller Zorn und Hass. ''Ich weiß nicht was mit mir los war'', begann er den Satz, ''Ich kann Dich nicht hassen.''
Ich weiß bis heute nicht, was damals mit mir los war. Es war, als hätte Ich für diese Minuten meine Gefühle abgeschaltet. Als würden die ganzen schönen Erinnerungen, tollen Momente und einfach Alles was zwischen mir und ihm war, nicht existieren. Also machte Ich den größten Fehler meines bisherigen Lebens. ''Aber Ich hasse Dich!, schrie Ich ihn an, ''Du bist mir egal, unsere Freundschaft ist mir egal! Ich brauche Dich nicht, Ich habe Dich nie gebraucht! Verschwinde aus meinem Leben!'' Ich habe diese Worte geschrien, sie gebrüllt. Ich keuchte und musste schnell ein- und ausatmen. Er senkte den Kopf, lief über die Straße. Nun stand er vor dem Bahnübergang. Er drehte sich noch einmal zu mir um. ''Ich dachte, nichts könnte unsere Freundschaft zerstören'', rief er. Er hatte sich noch nichtmal ganz umgedreht, schon lief er über die Schienen und wurde frontal von der Bahn erwischt. Die Bahn traf seinen Körper mit voller Wucht und er wurde durch die Luft geschleudert. Er landete ein paar Meter weiter auf den Schienen und nichtmal 2 Sekunden später überrollte ihn die Straßenbahn. Ich war entsetzt, geschockt und begann zu schreien. Ich lief zu den Schienen, wich einem Auto aus und brach verzweifelt auf dem Bahnsteig zusammen. Ich schrie, das man einen Krankenwagen rufen soll, doch eine Frau legte mir ihre Hand auf die Schulter und sagte, das es zu spät sei. Auf ihren Befehl gab Ich der Frau mein Handy und sie rief meine Mutter an. Sie holte mich 5 Minuten später ab und wir fuhren weg. Weg von dieser Haltestelle, weg von meinem besten Freund, weg von einem Teil meines Lebens. Ich weinte, Ich konnte einfach nicht aufhören. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, ohne ihn zu leben. Wir waren noch nicht weit gekommen, standen vor einer roten Ampel. Mich überkam die pure Verzweiflung, Ich stieß die Tür auf und lief quer über die Straße. Ich wollte einfach nur zu ihm. Plötzlich erwischte mich ein Auto. Ich prallte auf den Boden und das Letzte, an das Ich dachte, war mein Freund, der jetzt wegen mir unter dieser Bahn lag.
Ich wachte am Abend im Krankenhaus auf und konnte mich nicht erinnern, was passiert war. Meine Mutter klärte mich auf, und Ich begann wieder zu weinen. Ich habe Stunden, Tage, Wochen lang geweint. Ich kam mit dem Gedanken nicht klar, das er tot war.

Jetzt, 2 Monate später, habe Ich so langsam aktzeptiert, das er nicht wiederkommen wird. Ich weiß, das Ich mein Leben weiterleben muss. Aber ohne Ihn, wird es nie wieder mein Leben sein.[/FONT]
 

LieKum2011

Aktives Mitglied
hallo reason,

deine geschichte ist echt sehr schwer verdaulich. aber bitte mache dir keine gedanken darüber, ob du an dem ablauf in irgendeiner form schuld bist.

das es zu der eskalation gekommen ist, liegt wohl an der eifersucht deines verstorbenen freundes. wieso er so eifersüchtig war, können wir heute nur noch erahnen. in der situation, in der du ihn geschlagen hast, hast du nur versucht dich selbst zu schützen. mache dir das bitte nicht zum vorwurf. das du es dann nicht mehr aushalten konntest, und ihn zumindest für ein paar augenblicke gehasst hast, ist auch verständlich. denn wenn einem menschen etwas vorgeworfen wird, was er gar nicht getan hat, dann führt das zum negativen verhalten des beschuldigten.

vllt versuchst du diese erlebnisse mit hilfe einer psychotherapie zu verarbeiten. dort kannst du auch versuchen mit der trauer fertig zu werden. aber bitte, suche nicht die schuld bei dir.

vor ein paar jahren sind auch zwei gute freunde von mir verstorben. ich habe dabei im umgang mit ihnen fehler gemacht. um den einen habe ich mit vllt etwas zu wenig gekümmert. bei dem anderen freund war es wahrscheinlich umgekehrt. aber verhindern können hätte ich ihren tod auf dauer auch nicht.

LG LieKum2011
 

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