Aus geographischen Gründen die meine Vorfahren verursacht haben, bin ich in einem Ort aufgewachsen ohne Gymnasium. Selbst in der Realschuletat ich mich lange sehr schwer. Viele Menschen haben mir Potenzial bescheinigt, aber grobe Fehler, Abschweifungen, fehlendes Interesse.Manche meinten ich Überschätze mich auch nur und hätte eine leicht arrogante Art. Fand ich als Jugendlicher sehr interessant, die lehrenden Menschen, die mich formen sollen sind sich uneins. Ich tat zum Schluss das nötigste und bekam einen doch sehr guten Abschluss.Ich bin dann auf´s Internatsgymnasium gegangen, eine schwierige Zeit. Das Anforderungsprofil war ein vollkommen anderes, es gab eine längere Eingewöhnungszeit. Und ich sehe schon einen großen Unterschied zur Realschule. Vieles ist deutlich erschwert, die Realschule kann man nicht vergleichen. Vor allem die Fremd sprachen sind ein großes Desaster. Allerdings bin ich zu dieser Zeit mir treu geblieben, lernte nur das, was ich für nötig erhielt. Das Jahr schloss ich erfolgreich ab, hatte noch 2 Jahre zu gehen. Da kam mir ein toller Einfall durch den Kopf. Zur Entfaltung meines Potenzial´s sollte ich mir nicht vorleben lassen und mich auf meinen eigenen Wegbegehen(sofern dies in dieser Gesellschaft noch geht, wird ja eh alles kategorisch bewertet). Ich zog in eine größere Stadt, nahm mir eine eigene Wohnung und ging auf ein normales allgemeinbildendes Gymnasium. Ich muss sagen, der Stoff war vollkommen machbar, nichts war zu schwer. Die Fremdsprachen lehnte ich zwar kategorisch ab, da machte ich mir aber auch nichts draus. Irgendwann fand ich den Sportunterricht auch überflüssig, und die Englisch-Stunde danach müsse ich mir auch nicht mehr antun. Oh, dann hätte ich heute ja nur noch eine Stunde zu bewältigen, lohnen tut sich dies auch nicht.... bleibe ich mal zuhause. Am Ende bin ich vollkommen untergegangen, machte mir aber auch nichts daraus. Alles zu geben und dann scheitern wäre für mich deprimierend, nichts zu geben und danach scheitern ist nur logisch. Ich sitze nun seit einem Jahr zuhause, weiß mit mir nichts an zu fangen, will keine Arbeit eingehen, Argumente für eine erneuten Abiturversuch besitze ich so auch nicht. Was ich dort aber gelernt habe ist folgendes. Es wird niemanden zu schwer ergehen, man macht sich nur selber die Probleme.Bist du bereit den Weg ein zu gehen, so wirst du den auch meistern.Die einen Menschen investieren deutlich mehr dafür, den anderen ergeht dies deutlich einfacher. Aber sofern man die Disziplin und Lernbereitschaft mit bringt, ist der Sprung von der Realschule aufs Gymnasium nicht das ganz große Probleme. Selbstverständlich muss man aufholen, Fremdsprachen sind in der Regel wohl ein großes Defizit. Da muss man sich vorbereiten. Nun zur Kernfrage, lernt man was auf der Realschule? Ja, man lernt das Lernkonzept, die Kategorisierung und Standardisierung des Menschen. Man darf nicht aus der Reihe tanzen, muss mit einem lächeln den Kopf nicken. Die Lehrerphilosophie verinnerlichen und deren Meinung sich aneignen.Dieser ganze Zwang von Maßstäben ist doch das entscheidende Problem. Eine Gesellschaft braucht zwar Maßstäbe, sie muss sich eingliedern lassen können. Um Berufe zu erlernen braucht man den vorgeschriebenen akademischen Grad, der wiederum auch vor geschrieben ist wie man ihn erreicht. Selbst das Leben wird vorgeschrieben,Kinder lernen wie sie sich zu verhalten haben im Kindergarten und der Grundschule. Der Lernstoff kann nicht abweichen, die Wirtschaftslehre muss gelehrt werden wie sie aus der USA vorgeben wird. Kann man sich damit abfinden, diese nicht immer gerechte Ansehens-weise verinnerlichen und sich für die Gesellschaft als nützlich erweisen,so wird man Erfolgreich sein. Die Elite von Morgen, keine selbst denkenden Menschen, geformt von idealen, keine Entfaltung des eigenen Potenzials/Meinung. Fängt beim Dress-Code der Mode an, hört bei dem natürlichen Ritual der Beerdigung auf. Und ja, dass widerfährt man auch in der Realschule, und ja man lernt das wesentliche des Lebens!