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Lerne ich auf der Realschule nichts?

G

GastT

Gast
Hallo ich bin zurzeit in der 9. Klasse einer Realschule und ich habe das Gefühl das ich dort nichts lerne, meine Noten sind zwar gut aber ich habe das Gefühl das ich dort sowieso nichts lerne. In der Vergangenheit hatte ich oft Entfall und vor allem in Englisch, dort ist mein Vokabular miserabel. Wenn ich mir anschaue was meine Schwester im 7. Schuljahr auf dem Gymnasium macht wird mir schlecht, es ist teilweise Stoff der garnicht soweit zurückliegt oder den ich garnicht hatte. Ich habe den Wunsch nach der 10. Klasse mein Abitur auf dem Gymnasium zu machen, doch ich befürchte das ich das nicht schaffe da mir dann Stoff fehlt.



LG
GastT
 
Ich habe den Wunsch nach der 10. Klasse mein Abitur auf dem Gymnasium zu machen, doch ich befürchte das ich das nicht schaffe da mir dann Stoff fehlt.

Nur Mut. Du hast noch über 1 Jahr Zeit den fehlenden Stoff nachzuholen ! Setz Dich hin und lerne regelmässig, dann könnte das mit dem Abi klappen. (Und den feinen Unterschied zwischen "das" und "dass" solltest Du auch nacharbeiten.)
 
Ich habe den Wunsch nach der 10. Klasse mein Abitur auf dem Gymnasium zu machen, doch ich befürchte das ich das nicht schaffe da mir dann Stoff fehlt.

Ich habe das letztens so mitbekommen, dass nach der Neunten gewechselt wird .... in eine Übergangsklasse, in welcher versucht wird die Kandidaten auf das Niveau der Neunten Klasse Gymnasium zu bringen, damit diese dann einigermaßen gut vorbereitet in die Zehnte des Gymnasiums gehen können ..... ?
 
Bei uns ist das so, dass der Wechsel nach der 10. Klasse so abläuft, dass man im normalen Gym die 10. Klasse dort noch mal macht, um den Anschluss zu finden, aber auch das ist oft schwer und nur zu schaffen, wenn man jemanden findet, der einem beim Aufholen hilft, es fehlen einfach zu viele Infos über die vergangenen Schuljahre.

Eine andere Idee, für meine Begriffe besser, weil da alle mit den gleichen Voraussetzungen zur gleichen Zeit hinkommen, ist das berufliche Gymnasium. Dort stellen sich alle gemeinsam auf die andere Unterrichtsführung um, das erste Jahr dient hauptsächlich dem Nachholen, Wiederholen, Anschluss ans Gymnasiumniveau finden.

viele Grüße, kiablue
 
Ich unterrichte an einem Berufskolleg (berufliches Gymnasium) in NRW, die meisten meiner Schüler kommen von der Realschule.

Wenn deine Realschule so gut ist wie die Realschulen, auf denen meine Schüler vorher waren, dann ist deine Einschätzung "Ich lerne da nichts!" absolut korrekt.

Es ist eine Katastrophe und es wird immer schlimmer.
 
Ich unterrichte an einem Berufskolleg (berufliches Gymnasium) in NRW, die meisten meiner Schüler kommen von der Realschule.

Wenn deine Realschule so gut ist wie die Realschulen, auf denen meine Schüler vorher waren, dann ist deine Einschätzung "Ich lerne da nichts!" absolut korrekt.

Es ist eine Katastrophe und es wird immer schlimmer.

Das ist eine sehr traurige Entwicklung.

Der Sohn meines Lebensgefährten geht in die 10 Klasse einer Gesamtschule und ich habe offen gestanden auch den Eindruck. Ich weiß noch, daß wir Literatur in der Schule hatten und auch Bücher lesen mussten. Wir haben darüber Klassenarbeiten geschrieben. Wir haben so viele Gedichte durchgenommen...In Mathe fallen mir auch die Augen aus dem Kopf...So sieht heute Schule aus? Dabei wird immer wieder der Streß in der Schule in den Medien beschrieben!

Ich muß dazu sagen, daß ich zuerst die Realschule besucht habe und dann nahtlos in die 11. Klasse übergewechselt bin. Ich hatte keinerlei Probleme. Abitur: 1985


Arme Lehrer

Trotzdem möchte ich Dir Mut machen:

Träume gehen in Erfüllung, wenn Du dafür entsprechend aktiv wirst

g.
 
Ich muß dazu sagen, daß ich zuerst die Realschule besucht habe und dann nahtlos in die 11. Klasse übergewechselt bin. Ich hatte keinerlei Probleme. Abitur: 1985
Das waren andere Zeiten.

Arme Lehrer

Trotzdem möchte ich Dir Mut machen:

Träume gehen in Erfüllung, wenn Du dafür entsprechend aktiv wirst
Nein.

Ich habe es lange noch versucht.

Aber jetzt ist der Moment da, an dem ich aufgeben muss.

Die Gymnasien ringsum geben nämlich auch auf. Geben jedem das Abitur, auch wenn er gar nichts kann und auch nichts zu lernen bereit ist.

Und ich kann einfach nicht an einem beruflichen Gymnasium ein Niveau halten, das über dem der Gymnasien liegt. Wir haben nun einmal ehemalige Realschüler, nicht die Gymnasiasten. Wenn wir das Niveau über dem der Gymnasien halten, dann hauen uns alle Schüler ab zum Gymnasium.

Bisher habe ich noch ein paar Grundkenntnisse von meinen Schülern erwartet. Ich habe jedem geholfen, sich diese Kenntnisse anzueignen. Wenn einer nicht wollte, hab ich versucht, ihn loszuwerden.

Aber das kann ich nun nicht mehr. Es ist vorbei.

Aber das heißt auch, dass es demnächst für die Schüler unmöglich wird, meinen Unterricht zu verstehen. Ohne Grundkenntnisse geht es nun mal nicht.

Ich frag mich, wie ich da noch unterrichten soll.

Machen wir halt Bulimie-Lernen. Lernen ein bisschen Zeug auswendig ohne irgendwas davon zu verstehen, schreiben es in der Klausur auswendig runter und vergessen es dann wieder.

Wie soll ich bloß diesen Mist bis zur Pensionierung aushalten?
 
Aus geographischen Gründen die meine Vorfahren verursacht haben, bin ich in einem Ort aufgewachsen ohne Gymnasium. Selbst in der Realschuletat ich mich lange sehr schwer. Viele Menschen haben mir Potenzial bescheinigt, aber grobe Fehler, Abschweifungen, fehlendes Interesse.Manche meinten ich Überschätze mich auch nur und hätte eine leicht arrogante Art. Fand ich als Jugendlicher sehr interessant, die lehrenden Menschen, die mich formen sollen sind sich uneins. Ich tat zum Schluss das nötigste und bekam einen doch sehr guten Abschluss.Ich bin dann auf´s Internatsgymnasium gegangen, eine schwierige Zeit. Das Anforderungsprofil war ein vollkommen anderes, es gab eine längere Eingewöhnungszeit. Und ich sehe schon einen großen Unterschied zur Realschule. Vieles ist deutlich erschwert, die Realschule kann man nicht vergleichen. Vor allem die Fremd sprachen sind ein großes Desaster. Allerdings bin ich zu dieser Zeit mir treu geblieben, lernte nur das, was ich für nötig erhielt. Das Jahr schloss ich erfolgreich ab, hatte noch 2 Jahre zu gehen. Da kam mir ein toller Einfall durch den Kopf. Zur Entfaltung meines Potenzial´s sollte ich mir nicht vorleben lassen und mich auf meinen eigenen Wegbegehen(sofern dies in dieser Gesellschaft noch geht, wird ja eh alles kategorisch bewertet). Ich zog in eine größere Stadt, nahm mir eine eigene Wohnung und ging auf ein normales allgemeinbildendes Gymnasium. Ich muss sagen, der Stoff war vollkommen machbar, nichts war zu schwer. Die Fremdsprachen lehnte ich zwar kategorisch ab, da machte ich mir aber auch nichts draus. Irgendwann fand ich den Sportunterricht auch überflüssig, und die Englisch-Stunde danach müsse ich mir auch nicht mehr antun. Oh, dann hätte ich heute ja nur noch eine Stunde zu bewältigen, lohnen tut sich dies auch nicht.... bleibe ich mal zuhause. Am Ende bin ich vollkommen untergegangen, machte mir aber auch nichts daraus. Alles zu geben und dann scheitern wäre für mich deprimierend, nichts zu geben und danach scheitern ist nur logisch. Ich sitze nun seit einem Jahr zuhause, weiß mit mir nichts an zu fangen, will keine Arbeit eingehen, Argumente für eine erneuten Abiturversuch besitze ich so auch nicht. Was ich dort aber gelernt habe ist folgendes. Es wird niemanden zu schwer ergehen, man macht sich nur selber die Probleme.Bist du bereit den Weg ein zu gehen, so wirst du den auch meistern.Die einen Menschen investieren deutlich mehr dafür, den anderen ergeht dies deutlich einfacher. Aber sofern man die Disziplin und Lernbereitschaft mit bringt, ist der Sprung von der Realschule aufs Gymnasium nicht das ganz große Probleme. Selbstverständlich muss man aufholen, Fremdsprachen sind in der Regel wohl ein großes Defizit. Da muss man sich vorbereiten. Nun zur Kernfrage, lernt man was auf der Realschule? Ja, man lernt das Lernkonzept, die Kategorisierung und Standardisierung des Menschen. Man darf nicht aus der Reihe tanzen, muss mit einem lächeln den Kopf nicken. Die Lehrerphilosophie verinnerlichen und deren Meinung sich aneignen.Dieser ganze Zwang von Maßstäben ist doch das entscheidende Problem. Eine Gesellschaft braucht zwar Maßstäbe, sie muss sich eingliedern lassen können. Um Berufe zu erlernen braucht man den vorgeschriebenen akademischen Grad, der wiederum auch vor geschrieben ist wie man ihn erreicht. Selbst das Leben wird vorgeschrieben,Kinder lernen wie sie sich zu verhalten haben im Kindergarten und der Grundschule. Der Lernstoff kann nicht abweichen, die Wirtschaftslehre muss gelehrt werden wie sie aus der USA vorgeben wird. Kann man sich damit abfinden, diese nicht immer gerechte Ansehens-weise verinnerlichen und sich für die Gesellschaft als nützlich erweisen,so wird man Erfolgreich sein. Die Elite von Morgen, keine selbst denkenden Menschen, geformt von idealen, keine Entfaltung des eigenen Potenzials/Meinung. Fängt beim Dress-Code der Mode an, hört bei dem natürlichen Ritual der Beerdigung auf. Und ja, dass widerfährt man auch in der Realschule, und ja man lernt das wesentliche des Lebens!
 
Machen wir halt Bulimie-Lernen. Lernen ein bisschen Zeug auswendig ohne irgendwas davon zu verstehen, schreiben es in der Klausur auswendig runter und vergessen es dann wieder.

Wie soll ich bloß diesen Mist bis zur Pensionierung aushalten?

In meiner Schulzeit gab es viele Lehrer, einige waren unbrauchbar,andere waren neutral. Aber es gab auch die 1-2 Lehrer wo ich sagen würde, die haben ihre Arbeit gut gemacht. Schüler formen, sie teilweise zu prägen und auf Leben vor zu bereiten. Für mich ein Ansporn auch ein Teil dieses zu sein. Lehrer zu sein bedeutet große Verantwortung. Doch die Realität sieht wohl eher trist und einfallslos aus. Bulimie-lehren, ja dafür wollte man sicher Lehrerwerden. Es klingt für mich ähnlich wie ein junger Politiker. Der Politiker geht mit vollem Elan auf die neue Aufgabe zu und will einiges zum besseren Verändern. Große Ambitionen und Ehrgeiz kann er vorweisen, freut sich auf die bevorstehenden Aufgaben. Dieser Politiker wird niemals was erreichen. Man muss in diesem Beruf Kompromisse eingehen. Versprechen tätigen und sie nicht einhalten,den Leuten etwas vorgaukeln und wissen, dass es in dieser Form nicht einhaltbar ist. Deprimierend ja, aber sehen wir es mal anders. Der Politiker kann versuchen, das beste aus seiner Lage zu machen. Zwar sich an zu passen bei dem bösen Spiel, dennoch so viel zu Verändern wie es nur geht. Auch wenn es am Ende nicht viel sein werden kann, er hat es versucht. Die besten Politiker werden nicht erfolgreich sein,die am besten verkaufenden Menschen werden erfolgreich sein. Genauso die jung Mediziner, wollen Menschen helfen und haben große Ambitionen. Wie sieht es in der Realität aus, sie werden sich mit dem tot abfinden, haben einen engen Terminkalender, können sich die benötigte Zeit für die Patienten nicht nehmen. Der Vorschlag für mehr Ärzte oder Pflegepersonal wird abgelehnt, das Krankenhaus muss selbstverständlich den Gewinn des letzten Jahres noch steigern,leider sind die Energiekosten erhöht worden, es müssen schon Einsparungen im Personal getätigt werden. Gut, dann nehme ich aber ein anderen Job, dieser hier ist nicht zumutbar. Ja, können sie gerne machen, der tägliche Restaurant-Besuch wird für sie nicht finanzierbar mehr sein, ihre teure Ausbildung in dem Beruf so wie die Studienzeit wäre überflüssig.


Ich weiß zwar nicht wie alt sie schon sind, aber wer von der Pensionierung schon denkt, der denkt schon von Abschied. Will ich leben und denke an den Tot, so will ich nicht leben. Will ich eine Entzugs-Kur eingehen, trinke aber noch am letzten Abend das doppelte,so will ich ich nicht davon loslassen.
 

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