Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Leiden nach Betrug

G

Gast

Gast
Hallo, ich fang am besten gleichmal mit dem Erzählen an, wobei es hier sowohl um ein psychologisches als auch ein Liebesproblem geht.

Seit 2 1/2 Jahren habe ich eine Freundin, seit einem Jahr wohnen wir sogar schon zusammen. Kennengelernt haben wir uns in der Schule wo wir recht schnell zusammenfanden. Als Junge war ich stets introvertiert, wurde nie gemobbt und war als freundlicher Mitschüler stets akzeptiert, mehr aber auch nicht. Durch meine Introvertiertheit und meine emotionale Distanz war ich stets eher ein Einzelgänger mit wenigen, nicht so engen, Freunden, scheute den sozialen Kontakt außerhalb der Schule und verbrachte die meiste Zeit zu Hause. Diese Eigenschaft hat schon immer an mir verhindert dass ich neue Erfahrungen sammle und Neues erlebe, obwohl ich eigentlich sehr interessiert an der Welt, Kultur, Kunst, Unterhaltung und allem was einen aus dem Haus locken sollte, bin.

Langsam zerrte dies natürlich auch an mir, niemand ist ja gerne komplett einsam, doch durch mein Glück fand zum Ende der Schulzeit meine Freundin. Zum ersten Mal im Leben, erfuhr ich wie schön es ist von jemanden geliebt zu werden, sie lieben zu können, und gemeinsam Zeit zu verbringen. Mit ihr lebte ich auch auf, ich ging zu Partys, wurde redseliger, probierte Neues aus, und reiste auch einfach spontan mit ihr los. Also der Höhepunkt meines bisherigen Lebens und wie ich mich fühlte.

Der Tiefpunkt kam dann mit der Zivildienstzeit, da waren wir schon zusammengezogen. Ich fand mich erstaunlich schlecht zurrecht plötzlich den Alltag ganz alleine meistern zu müssen ohne meinen Schatz stets um mich zu haben. Ich schaffte es nicht mich zu überwinden und auf andere Menschen zuzugehen, sie besser kennenzulernen und Freundschaften zu knüpfen, konnte aber sehen wie andere so etwas mit Leichtigkeit schafften. Manch Hauptberuflichen fand ich recht unsympathisch und unangenehm, was es mir in der Arbeitszeit recht unkomfortabel machte, vorallem da meine Kollegen oft rotierten und ich stets die Angst hatte wieder auf einen Grantler zu treffen, auch wenn ich nicht persönlich angegriffen worden bin und solche kollegen eher Ausnahme als Regel waren. Das stetige neue Leute kennenlernen müssen wurde mir zur Last. Nebenbei machte ich mir immer mehr Gedanken was ich mit meiner Zukunft machen soll, was ich studieren/arbeiten will, aber ich fand einfach nicht meine Bestimmung. Die durch die Arbeit erstmals seit langem wieder verkürzte Freizeit schaffte ich nicht zu nutzen, ich konnte den Moment nicht genießen, einfach nicht mehr abschalten von sorgen und Problemen.

Meiner Freundin gegenüber schaffte ich es nicht mich entsprechend mitzuteilen, da ich wohl einfach emotional(warum auch immer?) nicht in der Lage bin jemanden von Angesicht zu Angesicht meine Gefühle zu äußern. Was sie also sah war ein trübsinniger, gestresster, leicht reizbarer Freund, der die Lust auf Freizeitaktivitäten verlor und immer stiller und streitlustiger wurde.

Zum Ende des Zivildienstes fand sie schließlich wieder Gefallen am Fortgehen, auch wenn ich nicht dabei war. Was mir aber recht war denn ich vertraute ihr, und war mir klar dass sie nicht verzichten sollte nur weil ich keine Lust zum Fortgehen hatte.
Das Ende des Zivildienstes nahm ich als Anlass einfach neu anzufangen, mich neu zu erfinden und meine Leichtigkeit wiederzufinden. Ich hatte unzählige Ideen für Hobbys und Projekte und war voller Tatendrang. Und ich bin mir sicher ich hätte es geschafft wieder in mich selbst zu finden. Doch Pustekuchen, genau 3 Tage nach Zivildienstende, kommt meine Freundin fast 3 Tage nicht mehr nach Hause, meldet sich kaum und ist sonstwo unterwegs. Als sie heimkommt gesteht sie mir mit einem Freund, den ich leider kenne, sich rumgeknutscht zu haben. Für mich ein klarer Betrug in einer Beziehung, zumal sie selbst oft erwähnt hatte, das in ihrer Welt Küssen wesentlich emotionaler und intimer als Geschlechtsverkehr sein kann. Gefühle hegt sie für ihn nicht. Sie erzählte mir wie sehr die letzte Zeit und mein Verhalten in dieser sie betroffen haben und wie glücklich sie ist einfach mal wieder was zu unternehmen, außerdem habe sie Angst dass ich wieder in so ein Loch abstürzen könnte oder so bleiben wie ich die letzte Zeit war. Als Konsequenz wolle sie eine Auszeit für 2 Wochen um sich unserer Zukunft klar zu werden, auch wenn sie mir versichert hat, dass sie mich noch liebt.

Die Situation ist also so: Sie ist jetzt durchgehend weg, fast nie zuhause und schläft bei Freunden, nimmt sich also ihre Auszeit und ich sitze alleine zu Hause, ich hab ja keine Freunde, und erst recht keine, die ich gut kenne und sie nicht. Ich trinke den halben Tag und wage mich kaum noch aus dem Haus. Ich fühle mich verraten und betrogen. Ich trauere über die Beziehungskrise, über mein Handeln der letzten Monate und darum dass ich zu spät die Kurve gekratzt habe oder jetzt halt hätte, gleichzeitig zergehe ich an Hass dass dieser Bekannte/Freund die Situation für sich auch noch ausgenutzt hat, der Hass richtig sich gegen ihn aber auch gegen die Menschheit allgemein, von der ich schon seit Jahren kein positives Bild habe. Nach draußen traue ich mich kaum mehr. Ich fühle mich gedemütigt, will nicht in Augenkontakt mit Fremden geraten oder von jemanden erkannt werden. Ich hungere sogar lieber, als dass ich die paar Meter zum nächsten Supermarkt gehe. Ich möchte nichts mehr mit der Menschheit und Gesellschaft zu tun haben, möchte nicht dass ich irgentwen sehe, der von meinen Beziehungsproblemen weiß, wissen könnte. Ich zergehe an Hass und Furcht. Zuhause halte ich sogar, wenn möglich Distanz zum Fenster, es könnte ja jemand mein erbärmliches Ich sehen.

Wie soll ich damit umgehen? Was soll ich machen? Was könnte helfen, ich kann ja nicht den Rest meines Lebens so sein/so denken...

Und wie sieht es mit der Beziehung aus, ich will weiterhin ihr Freund sein, ich liebe sie ja, sofern sie sich also für mich entscheidet wäre ich dabei, aber kann eine Beziehung wirklich an so einer Auszeit und Betrug wachsen oder wird es nie mehr so wie vorher?
 
G

Gast

Gast
Du solltest die Beziehung beenden und dir zeitglich einen Therapeuten suchen, um deine Minderwertigkeitskomplexe zu bearbeiten.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 0) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben