Klyptaimestra
Aktives Mitglied
Hallo zusammen,
eine gute Freundin (23) von mir war die letzten 1-2 Jahre in einer schwierigen Situation. Sie hat durch Corona ihre frühere Anstellung verloren, wurde mit dem Aspergersyndrom diagnostiziert, und war in einer Chaos-WG mit einer Drogenabhängigen. Anschliessend war sie um ein Haar Obdachlos, hat aber zum Glück ein günstiges Zimmer auf dem land gefunden. Seit kurzem macht sie ein Fernstudium und hat eine Teilzeitanstellung bei einer Bäckerei in der Stadt gefunden.
Deswegen ist sie auf mich zugekommen. Sie hat mich gefragt, ob sie mein Gästezimmer drei Mal pro Woche zum übernachten nutzen darf, das von sich zuhause aus so früh keine Öffis zu Bäckerei fahren. Für mich ist das okay, sie kommt spät und geht früh. stört mich also in den Abläufen nicht. Also haben wir einen Untermietvertrag gemacht. Laut diesem kann sie das Zimmer an den festgelegten Tagen gegen einen (verhältnismässig kleinen)monatlichen Betrag nutzen. Ausserdem kommt sie jede zweite Woche einmal Nachmittags und reinigt die von ihr benutzten Flächen (Küche, Bad, ihr Zimmer). Wir haben auch vereinbart, dass sie die Küche mitnutzen darf sowie gewisse Grundnahrungsmittel, sofern sie sie im Verhältnis zu ihrem Verbrauch nachkauft. Genauso mit Kücheutensilien, falls etwas kaputt geht, ersetzt sie es.
Und das klappt leider gar nicht. Sie hat beispielsweise innert drei Wochen 500gr Zucker aufgebraucht (stark gesüsster Tee, zucker in den Joghurt und über die Cornflakes) und ich habe eigentlich gedacht, sie würde dann von selber den nachkaufen. Ich habe sie, als ich sie gesehen habe, daran erinnert. Zwei tage später habe ich aber festgestellt, dass der teure Alnatura-Vollrohrzucker zum backen fast alle ist. Und am nächsten Morgen bin ich von Hammergeräuschen aufgewacht, weil sie ernsthaft angefangen hat, den Kandiszucker mit dem Teilroller zu zerstückeln um den über die Cornflakes zu streuen. ich habe sie dann gebeten, auf die nächste Woche Vollrohrzucker, kandiszucker und normalen zucker nachzukaufen. Was aber nicht geklappt hat. Ihre erklärung war, dass sie im Moment nur knapp funktioniert, und den Vollrohrzucker und den Kandiszucker im Laden zu suchen zu viel wäre.
Es betrifft auch andere Lebensmittel, und mit der Zeit hat sich das kumuliert. Mal hatte sie Stress und hat alle Süssigkeiten gegessen, mal hat sie vergessen für sich Essen zu kaufen und hat meine Konserven benutzt, mal was aus dem TK, mal hat sie Deko für den Geburtstag ihrer Kollegin mitgenommen. Nie aus böser Absicht, immer weil sie vergessen hat, das selbst zu besorgen.
Ein anderes Thema sind die Utensielien. Ihr zerbricht im Verhältnis zu mir sehr viel. Auch verliert sie Sachen, z.B. meinen Reisekaffeebecher. Sie hat eine meiner Lunchboxen verschenkt an einen Kumpel. Ihre Erklärung war, dass sie unter Druck war, ihm etwas zu geben, da er ihr einen serh grossen gefallen getan hat, und darum ganz schnell ein geschenk hermusste. Eine andere Lunchbox hat sie zum aufwärmen bei 250 Grad in den Ofen gestellt, worauf diese natürlich für die Tonne war. Ich habe natürlich darauf bestanden, dass mir die Boxen ersetzt werden, das es nachhaltige Boxen aus einem Zero-Waste laen in der Stadt sind. Sie hat es nicht geschafft, in den Laden zu gehen, wieder mit der Erklärung, dass einfach keine Energie dafür da sei. Also habe ich ihr vorgeschlagen, zu bestellen, die liefern nämlich nach Hause. Da kam aber auch Wochenlang nichts, mit variablen Ausreden (Kreditkarte kaputt, an flasche Adresse geliefert, dann wiederum behauptete sie nichts vom Laden gehört zu haben). Deswegen habe ich beim Laden angerufen und gefragt, was denn mit der Bestellung von [Name], ich kenne die Damen vom laden sehr gut. Es hat sich herausgestellt, dass sie gar nie im Kontakt mit dem Laden war. Sie hat mir gesagt, sie hätte gelogen, da sie es einfach nicht auf die Reihe gekriegt hat, das Problem anzugehen.
Wir hatten dann noch ein, zwei kürzere Gespräche darüber. Ihr ist bewusst, dass es viele probleme gibt, aber die könne diese im Moment nicht angehen, da sie nur knapp im Job und im Studium funktioniert. Sie hat mich inständig gebeten, das zimmer weiter nutzen zu können, da sie ohne den Job aufgeshcmissen ist. Sie hat auch Angst, ein anderes Zimmer zu suchen, da die meist teurer wären und die Leute noch weniger Verständnis als ich aufbringen würden. Wir sind dann so verblieben, dass ich mir eine Lösung überlege.
Und ich habe mir folgenden Lösungsvorschlag: Ich habe noch einiges an uralt-Küchenutensilien und wir richten ihr eine Kartonbox in ihrem Zimmer ein, wo alles drin ist, was sie brauchen darf. Eine alte Pfanne, 2-3 Tassen und Becher, eine alte Müslischale, ein alter Campingteller, zwei alte Tupperwares, Besteck. An Lebensmitteln bringt sie einfach sich selber mit, was sie braucht, meine Sachen sind ab jetzt Tabu.
Sie kommt am Freitag wieder, und damit sie darauf vorberietet ist, habe ich ihr meine Lösung per gestern per Whatsapp geschrieben. Ich habe erläutert, dass ich denke, dass das uns beiden Stress abnimmt (mir, da ich meine Sachen so vorfinde, wie ich sie benutzen möchte) und ihr (weil sie sorgloser mit den Dingen umgehen kann und keine Verantwortung mir gegenüber trägt). Ihr Antwort hat mich sehr erstaunt:
"Ich finde das überhaupt nicht korrekt. Ich werde nämlich mein bestes geben, damit ich dir bis Ende Jahr alles ersetzt habe. So bestrafst du mich für meine Behinderung, und ich finde es eklig, dieses alte Gammelzeugs zu benutzen. Ausserdem bringen dich die Paar Euronen nicht um, die das Zeugs [sie meint: Was sie aufgebraucht oder kaputt gemacht hat] kostet. SO NICHT!!!" Ein paar Studnen später hat sie mir geschrieben, dass sie jetzt in einer vollen Meltdown (wenn Menschen mit Autismus überwältigt sind und quasi emotional zusammenbrechen) wegen meiner "Ansage" sei.
Ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie ich reagieren soll. Ich sehe, dass sie unter extremem Stress steht, Ich weiss auch, dass ein Rausschmiss schlimm für sie wäre, und ich möchte sie so gut es geht unterstützen. Andererseits muss ich mich auch abgrenzen, es handelt sich kumuliert mittlerweile nicht mehr nur um ein Paar Euro, alleine die zwei Boxen haben zusammen 38.90 gekostet, was sie mir immernoch schuldig ist. Ich kann verstehen, dasses mit Berücksichtigung ihrer Diagnose sehr stressig ist, aber andererseits sind das ja auch Skills, die sie lernen muss 8Sorge zum Eigentum anderer tragen und wenn nicht, dies zeitig zu ersetzen.)
ich weiss nicht, ob ich einfach mal abwarten soll, un schauen, wie sie am Freitag darauf reagiert.
eine gute Freundin (23) von mir war die letzten 1-2 Jahre in einer schwierigen Situation. Sie hat durch Corona ihre frühere Anstellung verloren, wurde mit dem Aspergersyndrom diagnostiziert, und war in einer Chaos-WG mit einer Drogenabhängigen. Anschliessend war sie um ein Haar Obdachlos, hat aber zum Glück ein günstiges Zimmer auf dem land gefunden. Seit kurzem macht sie ein Fernstudium und hat eine Teilzeitanstellung bei einer Bäckerei in der Stadt gefunden.
Deswegen ist sie auf mich zugekommen. Sie hat mich gefragt, ob sie mein Gästezimmer drei Mal pro Woche zum übernachten nutzen darf, das von sich zuhause aus so früh keine Öffis zu Bäckerei fahren. Für mich ist das okay, sie kommt spät und geht früh. stört mich also in den Abläufen nicht. Also haben wir einen Untermietvertrag gemacht. Laut diesem kann sie das Zimmer an den festgelegten Tagen gegen einen (verhältnismässig kleinen)monatlichen Betrag nutzen. Ausserdem kommt sie jede zweite Woche einmal Nachmittags und reinigt die von ihr benutzten Flächen (Küche, Bad, ihr Zimmer). Wir haben auch vereinbart, dass sie die Küche mitnutzen darf sowie gewisse Grundnahrungsmittel, sofern sie sie im Verhältnis zu ihrem Verbrauch nachkauft. Genauso mit Kücheutensilien, falls etwas kaputt geht, ersetzt sie es.
Und das klappt leider gar nicht. Sie hat beispielsweise innert drei Wochen 500gr Zucker aufgebraucht (stark gesüsster Tee, zucker in den Joghurt und über die Cornflakes) und ich habe eigentlich gedacht, sie würde dann von selber den nachkaufen. Ich habe sie, als ich sie gesehen habe, daran erinnert. Zwei tage später habe ich aber festgestellt, dass der teure Alnatura-Vollrohrzucker zum backen fast alle ist. Und am nächsten Morgen bin ich von Hammergeräuschen aufgewacht, weil sie ernsthaft angefangen hat, den Kandiszucker mit dem Teilroller zu zerstückeln um den über die Cornflakes zu streuen. ich habe sie dann gebeten, auf die nächste Woche Vollrohrzucker, kandiszucker und normalen zucker nachzukaufen. Was aber nicht geklappt hat. Ihre erklärung war, dass sie im Moment nur knapp funktioniert, und den Vollrohrzucker und den Kandiszucker im Laden zu suchen zu viel wäre.
Es betrifft auch andere Lebensmittel, und mit der Zeit hat sich das kumuliert. Mal hatte sie Stress und hat alle Süssigkeiten gegessen, mal hat sie vergessen für sich Essen zu kaufen und hat meine Konserven benutzt, mal was aus dem TK, mal hat sie Deko für den Geburtstag ihrer Kollegin mitgenommen. Nie aus böser Absicht, immer weil sie vergessen hat, das selbst zu besorgen.
Ein anderes Thema sind die Utensielien. Ihr zerbricht im Verhältnis zu mir sehr viel. Auch verliert sie Sachen, z.B. meinen Reisekaffeebecher. Sie hat eine meiner Lunchboxen verschenkt an einen Kumpel. Ihre Erklärung war, dass sie unter Druck war, ihm etwas zu geben, da er ihr einen serh grossen gefallen getan hat, und darum ganz schnell ein geschenk hermusste. Eine andere Lunchbox hat sie zum aufwärmen bei 250 Grad in den Ofen gestellt, worauf diese natürlich für die Tonne war. Ich habe natürlich darauf bestanden, dass mir die Boxen ersetzt werden, das es nachhaltige Boxen aus einem Zero-Waste laen in der Stadt sind. Sie hat es nicht geschafft, in den Laden zu gehen, wieder mit der Erklärung, dass einfach keine Energie dafür da sei. Also habe ich ihr vorgeschlagen, zu bestellen, die liefern nämlich nach Hause. Da kam aber auch Wochenlang nichts, mit variablen Ausreden (Kreditkarte kaputt, an flasche Adresse geliefert, dann wiederum behauptete sie nichts vom Laden gehört zu haben). Deswegen habe ich beim Laden angerufen und gefragt, was denn mit der Bestellung von [Name], ich kenne die Damen vom laden sehr gut. Es hat sich herausgestellt, dass sie gar nie im Kontakt mit dem Laden war. Sie hat mir gesagt, sie hätte gelogen, da sie es einfach nicht auf die Reihe gekriegt hat, das Problem anzugehen.
Wir hatten dann noch ein, zwei kürzere Gespräche darüber. Ihr ist bewusst, dass es viele probleme gibt, aber die könne diese im Moment nicht angehen, da sie nur knapp im Job und im Studium funktioniert. Sie hat mich inständig gebeten, das zimmer weiter nutzen zu können, da sie ohne den Job aufgeshcmissen ist. Sie hat auch Angst, ein anderes Zimmer zu suchen, da die meist teurer wären und die Leute noch weniger Verständnis als ich aufbringen würden. Wir sind dann so verblieben, dass ich mir eine Lösung überlege.
Und ich habe mir folgenden Lösungsvorschlag: Ich habe noch einiges an uralt-Küchenutensilien und wir richten ihr eine Kartonbox in ihrem Zimmer ein, wo alles drin ist, was sie brauchen darf. Eine alte Pfanne, 2-3 Tassen und Becher, eine alte Müslischale, ein alter Campingteller, zwei alte Tupperwares, Besteck. An Lebensmitteln bringt sie einfach sich selber mit, was sie braucht, meine Sachen sind ab jetzt Tabu.
Sie kommt am Freitag wieder, und damit sie darauf vorberietet ist, habe ich ihr meine Lösung per gestern per Whatsapp geschrieben. Ich habe erläutert, dass ich denke, dass das uns beiden Stress abnimmt (mir, da ich meine Sachen so vorfinde, wie ich sie benutzen möchte) und ihr (weil sie sorgloser mit den Dingen umgehen kann und keine Verantwortung mir gegenüber trägt). Ihr Antwort hat mich sehr erstaunt:
"Ich finde das überhaupt nicht korrekt. Ich werde nämlich mein bestes geben, damit ich dir bis Ende Jahr alles ersetzt habe. So bestrafst du mich für meine Behinderung, und ich finde es eklig, dieses alte Gammelzeugs zu benutzen. Ausserdem bringen dich die Paar Euronen nicht um, die das Zeugs [sie meint: Was sie aufgebraucht oder kaputt gemacht hat] kostet. SO NICHT!!!" Ein paar Studnen später hat sie mir geschrieben, dass sie jetzt in einer vollen Meltdown (wenn Menschen mit Autismus überwältigt sind und quasi emotional zusammenbrechen) wegen meiner "Ansage" sei.
Ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie ich reagieren soll. Ich sehe, dass sie unter extremem Stress steht, Ich weiss auch, dass ein Rausschmiss schlimm für sie wäre, und ich möchte sie so gut es geht unterstützen. Andererseits muss ich mich auch abgrenzen, es handelt sich kumuliert mittlerweile nicht mehr nur um ein Paar Euro, alleine die zwei Boxen haben zusammen 38.90 gekostet, was sie mir immernoch schuldig ist. Ich kann verstehen, dasses mit Berücksichtigung ihrer Diagnose sehr stressig ist, aber andererseits sind das ja auch Skills, die sie lernen muss 8Sorge zum Eigentum anderer tragen und wenn nicht, dies zeitig zu ersetzen.)
ich weiss nicht, ob ich einfach mal abwarten soll, un schauen, wie sie am Freitag darauf reagiert.