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Lebenskrise mit selben Muster aber keine Lösung? Ehrgeiz, Verlustangst, Langeweile

Daskleineichbinich

Neues Mitglied
Liebe Leute!
Ich bin mit meiner Weisheit gerade am Ende, daher Wende ich mich an euch! Kurz zu mir: Ich bin weiblich, Studentin, gerade 20 geworden.

Mir kommt vor ich bin in einer Krise, die einem Muster folgt, aber ich komme nicht hinaus. Ich versuche das ganze möglichst schlüssig zusammenfassen, vermutlich wirds aber chaotisch. Seit dem ich ca 12/13 bin gab es immer etwas für das ich total begeistert war - und dann ist die enorme Begeisterung entweder abgeflacht und ich hab ein neues Interesse gefunden ODER ich hab irgendwie meine Ziele nicht erreicht und genau dadurch ist das Interesse geblieben. Da hab ich dann einen enormen Ehrgeiz und retrospektiv ungesunden Leistungsdruck verspürt. Zwischen 13 und 16 war ein Leistungssport das allerwichtigste im Leben für mich und ich bin extrem an mir gescheitert, was mich an den Rand der Verzweilfung gebracht hat, da ich meine Ziele nicht erreicht hatte. Irgendwann hab ich dann aber tatsächlich an der Betätigung selbst so das Interesse verloren dass ich in eine enorme Sinnkrise gestürzt bin. Diese hat ihren Höhepunkt in einer 2 monatigen depressiven Phase in der Ferien gefunden, als ich absolut nichts mit mir anfangen wusste. Insgesamt ging es mir aber 6 Monate recht schlecht, nur die meiste Zeit konnte ich mich irgendwie von "Idee zu Idee hanteln", ich war kurzzeitig von Beschäftigungen, Personen, Terminen bzw den "Ideen der Personen oder Beschäftigungen" so begeistert, sodass ich irgendwie irgendwas gefunden habe das mich soweit interessiert, dass ich nicht diese unendliche Langeweile und Sinnlosigkeit empfinde.

Und dann war ich irgendwann von einer Person so begeistert, habe mich verliebt, wir sind zusammengekommen und waren bis vor einem halben Jahr zusammen. Retrospektiv erscheint es mir, als ob ich auch vor allem von der Idee begeistert war, ich hab meinen späteren Freund quasi nicht gekannt, hatte nichts mit seiner Lebensrealität zu tun aber war nahezu besessen von ihm, alles was rund um ihn geschah war spannend und ich hatte unendlich viele neue Eindrücke, kam über ihn zu einem neuen Freundeskreis, meiner ehrenamtlichen Betätigung usw., das hat mir alles Spaß gemacht und ich hatte ein total spannendes Leben. Gleichzeitig kam mir aber vor die Beziehung selbst war so wie zuvor der Leistungssport ein scheitern an mir selbst. 95% der "Beziehungsarbeit" ging von mir aus und irgendwie hatte ich nie das Gefühl zurückzubekommen was ich mir wünschte. Aktuell würde ich sagen dass genau dadurch die Vorstellung der Beziehung nie "entzaubern" werden konnte. Innerhalb kürzester Zeit war ich durch dieses Gefühl alles rund um die Beziehung ist spannend und alles andere nicht kombiniert mit dem Gefühl mir der Beziehung nie sicher sein zu können weil wenig zurückkommt emotional extrem abhängig und hab Verlustängste entwickelt die sich irgendwie sehr ähnlich wie mein absurder Ehrgeiz angefühlt habe - das Gefühl an den Abgrund alles was Sinn macht gedrängt zu werden. Letzten Sommer ist dann einerseits mein Gefühl dass mich mein Leben langweilt wieder gekommen und gleichzeitig meine Verlustangst noch schlimmer geworden. Was drei Jahre lang nicht da war passierte wieder - ich entwickelte in gewissen Bereichen enormen Ehrgeiz, hab beim Bachelorarbeit schreiben in einer Stunde 6 mal heulend meine Mutter angerufen aus Angst dass sie nicht gut sein könnte (Ich hatte schlussendlich eh ein Sehr Gut - also meine Versagensängste sind extrem irrational) mich aber gleichzeitig auch wieder enorm begeistern können und hab enormen Euphorie entwickelt, nach einem Gespräch mit einem Bekannten wollte ich unbedingt auf einer ganz speziellen Uni studieren und ich verknallte mich kurzeitig in einen Bekannten. Trotzdem war die Vorstellung die Beziehung zu beenden absolut undenkbar, retrospektiv kommt mir vor mir war damals schon sehr klar dass meine Begeisterung nur in Momenten die Anspannung herstellen kann unter der ich sowohl während der Beziehug als auch der Leistungssportkarriere irgendwie immer stand.

Nach dem wir uns dann eigentlich sehr einvernämlich getrennt haben geht es mir genau wie 3 Jahre zuvor, ich schwanke zwischen kurzen Phasen in denen ich viel mach, davon begeistert bin, Pläne schmiede, die teils auch mach, aber die Ideen entzaubern sich alle irgendwann und dann stürze ich in Löcher in denen ich tagelang heulend zuhause sitze, einerseits bin ich phasenweise sicher depressiv weil ich definitiv Sagen würde NICHTS macht mir Spaß, aber je mehr ich mich zwinge "semi spannende" sachen zu machen, umso besser geht es mir bis ich nach 3 Wochen oder so wieder drive bekomme, Ideen habe und nachdem die Sachen "abgehakt" sind die absolute Krise bekomme. ich hab eine unendliche Panik vor den Ferien, mir fällt nichts ein was mich so interessiert was ich machen könnte dass mir da irgendwie Spaß machen kann.

Liebeskummer oder ein Vermissen des Exfreundes hatte ich nach 2 Wochen gar nicht mehr, trotzdem geht es mir viel schlechter als während der ungesundne weil extrem einsitigen Beziehung. Ich weiß nicht worauf ich mein extremes Bedürfnis mich auf irgendwas zu fokkusieren richten soll. Gleichzeitig fällt mir absolut nichts ein das mich begeistern könnte und mir kommt vor das wäre auch eine Paradoxie weil ich mich nur für Sachen begeistern kann die ich noch nicht kenne. Es scheint mir dann alles was ich schon kenne oder was mir einfällt absolut uninteressant und ich kann mich für nichts interessieren weil alles seines Reiz auf der Ebene auf der ich Reiz suche verloren hat.

Gleichzeitig ist es ja nicht so dass ich andere Lebensbereiche weder während dem Leistungsport noch während der Beziehung "vernachlässigt" habe. Ich war immer gut in der Schule, Klassensprecherin, habe jetzt dann in Mindestzeit studiert,mich auf der Uni engagiert (und muss gerade überlegen was ich nach dem Bachelor mach - was vielleicht meine Krise verstärkt), war ehrenamtlich aktiv, habe weiter Sport gemacht, Freundschaften gepflegt, gearbeitet usw. Nur mir kommt eben vor diese Sachen sind alle ganz nett, aber irgendwie geben sie nicht genug her, damit ich mir denke mein Leben ist komplett.
Wenn aktuell irgendwas/wer mich erneut so begeistern würde, würde ich wenn ich mir nicht sehr aktiv Gedanken darüber machen würde wieder "alles liegen und stehen lassen", weil mich mein Leben sol langweilt.

Ich bin schon in psychotherapeutischer Behandlung, das hilft weil ich mich damit beschäftigen muss aber eine "Lösung" habe ich auch nicht gefunden. Mein Psychotherapeut meinte aber mal ich habe anscheinend ein starkes Bedürfnis "Rätsel" zu lösen, dem würde ich irgendwie zustimmen. Aber mir kommt vor über meine bisherigen Rätsel bin ich immer eher zufällig gestolpert. Außerdem weiß ich dass ich hochbegabt bin (IQ 138), ein paar Leute meinten dass sie glauben dass ich einfach seit Jahren extrem unterfordert bin, mir kommt aber vor rein kognitive Beschäftigung ist es auch nicht was ich vermisse, weil ich das Bedürfnis habe dass irgendwie "unendlich viel passiert", mir kommt vor ich habe ein extremes Bedürfnis nach neuem tu mir gleichzeitig aber schwer mich auf einer tiefen Ebene mit Sachen zu beschäftigen. Eine Theorie meinerseits ist dass ich nie "gelernt" habe mich tatsächlich kognitiv anstrengen zu müssen. Aber andererseits scheint mich meine Begabung eh in die Richtung zu drängen in der mein "Problem" liegt. Ich kann zwar nicht unendlich gut irgendwlche Mathebeispiele lösen aber mir kommt vor meine Fähigkeit querlesen zu können erlebe ich halt in jeglicher Hinsicht, ich verschaffe mir unendlich schnell überblick über Geschehen und habe demnach ein unstillbares Bedürfnis auf dieser Ebene "Rätsel zu lösen", außer ich stoße irgendwo an (Wie 3 Jahre am Sport und 3 Jahre in der Beziehung)


Vielleicht findet sich ja jemand wieder oder kann das irgendwie nachvollziehen und mir helfen.
 

Jörq

Mitglied
Du klingst wie eine Getriebene in der Gesellschaft, statt dich alleine im Spiegel anzuschauen und dich ernsthaft zu fragen, was du willst - vor deinem Tod. Wie willst du bis dahin leben? Bald wirst für immer gehen, aus diesem Universum.

Deine Neugier tut was sie kann - du beauftragst sie neue Dinge zu finden und sie tut einen guten Job. Mehr kann sie nicht. Aber du weißt nicht warum du etwas finden möchtest, was dieser Mensch (den du steuerst) gerne erleben würde, was du erschaffst bevor es dich nicht mehr gibt.

Das soll dich nicht hetziger machen, sondern intelligenter: Du bist orientierungslos, quäle dich nicht auch noch dabei. Setze dich hin. Lerne Stille wahrzunehmen. Lasse dann Gedanken, Träume und Emotionen in deine Hallen hinein - wie ein Gastgeber, kein Unterwürfiger. Alles in dir ist nämlich dazu da um zusammenzuarbeiten, um große Fragen zu beantworten die du stellst. Verwechsle die Meinung eines Gedanken nicht mit der Realität.
Angst sowie das Bedürfnis nach Sicherheit können sprechen, genau so wie deine Liebe und Freude. Jedes Element ist wichtig. Du bist nur dazu da um die Frage zu stellen und jeden in Fairness aussprechen zu lassen. Keinen zu verurteilen sondern dankbar für ihre Mithilfe zu sein. Am Ende werdet ihr etwas gemeinsam finden.

Stille ist wichtig. Ohne sie bist du getrieben, hast keinen Vergleich mehr zwischen Löcher und einen ruhigen Berg. Du siehst dann nur noch das, was vor dir ist, statt dich an einer Schönheit des Lebens zu erinnern, um sie dann erneut wieder wahr werden zu lassen.
 
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