Lebenskrise mit 32 / nicht weiter wissen / können / wollen

Hallo zusammen,

ich bin 32 Jahre alt, männlich, seit 7 Jahren verheiratet, 15 Jahre Beziehung, zwei kleine Kinder, ein Haus und seit Wochen oder sogar Monaten in einer tiefen Krise. Innerlich zerrissen, resigniert.

Das Geld verdiente ich alleine. Meine Frau mit dem jüngsten zu Hause. Grippe können wir uns für ihn nicht leisten bzw meine Frau bekommt wohl ihren alten Job nicht wieder - es ist kompliiziert.

Meine beiden letzten Jobs habe ich verloren, meine freiberufliche Tätigkeit läuft nicht an. Ich schaffe es nicht mehr Aufgaben umzusetzen, Abschlusse fest zu machen... Einwände der Kunden zu behandeln... dieses Konkurrenzgetue, Vergleiche, ... Preisdiskussionen... Buchhaltung, Marketing, etc.

Im Grunde bin ich top ausgebildet. Studiert, viele Zusatzausbildungen. Das will wohl keiner bezahlen / ich sehe selbst zu düster: weiss es nicht.

Ich bin müde, erschöpft, komme kaum noch vorran. Meine Ehe gescheitert oder mitten drin,... ich bin fremdgegangen...

Jetzt noch 7 monate arbeitslosengeld... und dann?

Icv habe Angst. Angst vor einem neuen Job, dem Scheitern, bin gesundheitlich angeschlagen... und und und... weiss nicht wohin... coaches, therapeuten sagen mir alle wie schwierig meine Situation sei, doch so die richtige Lösung hats nicht.

Was tun? Was bleiben lassen....? Ich weiss lange nicht nehr weiter.

Wenn es freiberuflich nicht läuft, mußt Du in den sauren Apfel beißen und Dir einen Job suchen, denn freiberuflich kostet große private Ressourcen, die Du im Moment nicht aufbringen kannst.

Also lieber eine Zeitlang kleinere Brötchen backen, zum fremden Chef ja und amen sagen und die Zeit für eine nötige Entspannung nutzen.
Stell Deine Schachfiguren unterdessen neu auf, so daß Du neu durchstarten kannst, sobald sich alles etwas beruhigt hat. Du wärst nicht der erste, der eine (vorübergehende) Berufstätigkeit als "Urlaub vom ich" benutzt.

Such Dir am besten einen Beruf, wo Du für eine zukünftige neue selbständige Tätigkeit noch was lernen kannst. Eben die Punkte, wo Du jetzt erst mal gescheitert bist, Buchhaltung, Umgang mit Kunden etc.

Scheu Dich nicht, mal Deine Frau in Deine Bemühungen und Dein Scheitern mit einzubeziehen, denn die trifft es genauso (vor allem wenn Du irgendwann mit Burnout total ausfällst!), wegen dem Seitensprung hast Du ihr eh noch was zu beichten, und ihr wird allein mit den Kindern und ohne berufliche Chancen auch irgendwann die Decke auf den Kopf fallen, also setzt Euch lieber mal zusammen und macht gemeinsamen Kassensturz, was die zukünftigen Lebenswünsche und -ziele angeht.

Ihr habt ein Haus - auch das könnte im Moment unerwünschte Belastungen (abbezahlt oder nicht?) ausmachen.
Leider gehen im Moment die Immobilienpreise durch die Decke, so daß man nicht sagen kann, wenn man das im Moment abstößt und sich dadurch von Belastungen befreit, kann man sich später, wenn der Sturm vorüber ist, für den gleichen Preis wieder was neues kaufen, außer Du denkst sowieso an einen Umzug in (beruflich) bessere Gegenden nach.
Aber es gibt auch billigere Gegenden in Ostdeutschland, wo Häuser momentan noch für Apfel und Ei angeboten werden, sogar in Innenstädten. Wer per Auto mobil ist oder dank Internet von zuhause aus arbeiten kann, für den ist das ggf. eine Überlegung wert. Vielleicht hätte auch Deine Frau woanders bessere berufliche Chancen, sobald die Kinder aus dem Gröbsten raus sind.
Auch das ein Punkt, über das Ihr beide Euch vielleicht unterhalten könntet.


P.S. schreib bitte "Krippe" statt "Grippe". Paßt zwar auch, liest sich aber voll peinlich, da hat wohl irgendein Autokorrekt zugeschlagen.

Hallo Piet,

dass ist mal echt krass. Studium, Familie und trotzdem gehts dir schlecht...Ich denke du brauchst mal jemanden mit den du über dein Leben reden kannst. Therapeut, oder noch besser eine Psychosoziale Beratungsstelle. Caritas wie Diakonie bieten das an. Geh mal dein Leben durch. Was war toll, was war nicht so toll? Was willst du noch erreichen, was nicht.

Dir scheint aktuell etwas zu fehlen. Du brauchst wahrscheinlich eine berufliche wie pivate Veränderung in deinen Leben. Geh dies aber Schritt für Schritt an. Breche nicht alles auf einmal ab, sondern beginne das eine dann das andere.

Wünsche dir alles gute

Desperado4785 meinte:

Hallo Piet,

dass ist mal echt krass. Studium, Familie und trotzdem gehts dir schlecht...Ich denke du brauchst mal jemanden mit den du über dein Leben reden kannst. Therapeut, oder noch besser eine Psychosoziale Beratungsstelle. Caritas wie Diakonie bieten das an. Geh mal dein Leben durch. Was war toll, was war nicht so toll? Was willst du noch erreichen, was nicht.

Dir scheint aktuell etwas zu fehlen. Du brauchst wahrscheinlich eine berufliche wie pivate Veränderung in deinen Leben. Geh dies aber Schritt für Schritt an. Breche nicht alles auf einmal ab, sondern beginne das eine dann das andere.

Wünsche dir alles gute

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Ich habe da schon viel gemacht... auch war ich bei einer Beratungsstelle, hatte 3-4 Gespräche... das war "ganz nett", ja. Aber da kam dann raus das eine Therapie ganz gut wäre. Nach drei Therapien mit ca. 50 Stunden habe ich davon aber ehrlich gesagt wirklich genug...

Mein ganzes Leben habe ich auch kürzlich erst betrachtet, bin es durchgegangen - auch mit Coaches und ausführlicher Biografiearbeit.... Dann habe ich viele Veränderungen angstoßen und dann kam es zum Jobverlust Jetzt steht die Beziehung wohl an, aber ich schaffe es irgendwie noch nicht...

Was mir fehlt... ja... Liebe, Leidenschaft, Zuneigung, Wertschätzung, Motivation, Fortschritt zu meinen Zielen...