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Leben unter Kontrolle bekommen

liisuma

Neues Mitglied
Heii,
ich leide seit ein paar Jahren unter einer schweren Depression und bin seit kurzer Zeit in Behandlung. Meine Psychologin geht bei mir von einer ptBs aus (mit starker Depersonalisation), da meine Mum schwer krank ist seit dem ich ein kleines Kind bin und ich auch sex. missbraucht wurde. Des Weiteren denkt die Psychologin (und auch ich), dass ich keinen Unterschied zwischen Liebe von der Famile/Freunde und Wertschätzung nach guter Arbeit sehe. Persönlich gebe ich ihr recht, da ich mich nur gemocht fühle, wenn ich irgendetwas gut mache und schwer verletzt bin, wenn ich mal nicht gelobt werde.
Jedenfalls möchte ich wirklich was verändern, aber ich weiß echt nicht wie.
Ich habe mich total im Chaos verloren und habe mittlerweile das Gefühl davon nur noch erdrückt zu werden. Obwohl ich mir sogar extra Pläne mache wie ich das Chaos beseitigen kann, funktioniert nichts. Ich bekomme einfach überhaupt nichts mehr auf die Reihe und habe das Gefühl, keinerlei Kontrolle mehr zu haben. Ohne meine Mum hätte ich sogar meine Bewerbung fürs Studium verschwitzt obwohl ich doch gerne studieren möchte und allg. habe ich keinen Plan mehr von dem was ich machen soll oder nicht. Des Weiteren habe ich mir eine dumme Angewohnheit angewöhnt. Täglich laufe ich für 2 oder mehr Stunden im Flur auf und ab, höre dabei Musik und denke über irgendetwas nach. Ich würde dies so gerne unter Kontrolle bringen, da das ja wirklich Zeit stiehlt, aber ich weiß nicht wie. Gibt es da irgendwelche Tipps?
Außerdem bin ich auch sehr faul. Ich habe noch nie wirklich im Leben gelernt (vorm Abi habe ich nur für Bio LK gelernt und das 1 Tag vorher Noten waren aber super). Ich würde das so gerne unter Kontrolle bringen aber ich weiß nicht wie.
Ehrlich gesagt weiß ich noch nicht mal was ich wieder auf die Reihe bekommen möchte weil ich einfach so verloren bin und nicht weiß wo ich anfangen könnte.
Danke schon mal für die Antworten!
Liebe Grüße
Liisa
 

Lebenszeichen

Mitglied
Ich kann dir da nur den Tipp geben: Verlange nicht zu viel von dir! Versuche nicht, alles auf einmal auf die Reihe zu bekommen, dass wird nicht klappen. Mach das in Schritten, nimm dir erst eine Sache vor, die du hinbekommen möchtest und erst wenn du das geschafft hast, geh zur weiteren Sache über. Das ist tatsächlich viel realistischer, als wenn du sofort alles auf einmal machen möchtest. Das führt dann nur dazu, dass du dich erdrückt fühlst und nicht weißt, wo du anfangen sollst.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du dich bald wieder besser fühlst!
 

liisuma

Neues Mitglied
@Lebenszeichen ich weiß aber leider auch nicht wo ich anfangen könnte. Leider hast du damit recht, dass ich zu viel verlange. Ich sehe dauernd all diese glücklichen Menschen und vergleiche mich mit denen und finde es einfach nicht mehr fair, dass deren Leben so einfach scheint (ich weiß, dass das nur ein irrationaler Gedanke ist). Vor allem durch soziale Medien wird das nochmal verstärkt.
Für mich ist es erstmal wichtig ein bisschen Ordnung in mein Leben zu bringen und ich habe heute sogar 2 Stunden geräumt (das ist für mich ein Weltwunder) trz. habe ich das Gefühl nichts erreicht zu haben und dass ich auch iwas beim Aufräumen falsch mache. Ich weiß noch nicht mal wie ich mich anderen erklären soll :/
 

kiablue

Aktives Mitglied
Ich habe das Gefühl, in Dir ist momentan keine Kapazität mehr für all das, was Du da verändern möchtest. Die Seele macht dicht und lässt nichts mehr zu als eben herumzulaufen und Musik zu hören. Sie möchte gehört werden von Dir. Das, was Deine Kindheit ausgemacht hat, will verarbeitet werden und nicht weiter unterdrückt und Deine Seele will keinen Zwang mehr ertragen. Deshalb ist auch Dein Kopf eher leer. Du bist überfordert. Loslassen wäre erst mal eine Alternative, nicht noch mehr Zwänge und "muss ich doch".

Viele Grüße, kiablue
 

liisuma

Neues Mitglied
@kiablue Naja die Angewohnheit habe ich schon seit ein paar Jahren und seit dem habe ich auch eigentlich überhaupt nichts gemacht. In einer Therapie bin ich mittlerweile schon und ab Montag werde ich für drei Wochen in eine intensiivinen Gruppe kommen. Dort werde ich mit 4 anderen Jugendlichen 3x die Woche Entspannungsübungen lernen und weitere Dinge z.B. Sport machen oder mit Tieren spielen. Ich versuche auch meine Kindheit zu verarbeiten und ich hab auch schon einiges herausgefunden z.B. dass ich nie genug Aufmerksamkeit bekam erst dann wenn ich was gut gemacht habe, weswegen ich auch versuche dauernd gut zu sein. Für mich wäre es grad neben ein bisschen mehr Ordnung (weil ich mich tatsächlich richtig vollgemüllt habe) wichtig endlich zu lernen dass ich keine Aufmerksamkeit von Anderen brauche um glücklich zu werden. Außerdem ist das Depersonalisationsgefühl auch super schrecklich
Ich will wirklich in kleinen Schritten was ändern, aber ich weiß einfach nicht wie.
 

T o n i

Mitglied
Heb deinen A**** ein letztes mal und geh in einen Verein, etwas was dich vordert und du wirst sehen, dass dir diese Stunde, in der du mal nicht grübelst, (wei du nicht kannst, deine volle aufmerksamkeit wird beötigt) dich von deinen sorgen befreit. Diese Stunde, 2- mal 3 mal was weiß ich die Woche wird dir neue lebenskraft geben und dein Leben wird sich regeln.

Das kann dein Psychater nicht für dich erledigen! das musst Du selbst machen.
 

liisuma

Neues Mitglied
@Toni ich lebe noch bis Ende August in Finnland bevor ich nach Deutschland ziehe, deswegen macht es meiner Meinung nach nicht mehr Sinn jetzt noch in einen Verein zu gehen. Aber es ist eine sehr gute Idee, leider weiß ich nicht was ich machen könnte, da mir grundsätzlich nicht viel Spaß macht.
 

kiablue

Aktives Mitglied
Ich selbst habe sehr oft die Erfahrung gemacht, wenn ich sozusagen innerlich etwas aufräumen, klären konnte, dann konnte ich auch endlich in der Wohnung aufräumen. Um mich herum sieht es gern so aus, wie ich mich fühle. Und das lässt sich mit allem guten Willen nicht wirklich ändern.

Ja, ich denke schon, Deine Probleme sind schon lange und es ist zu viel, an allen Baustellen zur gleichen Zeit zu arbeiten. Schau mal, was am wichtigsten ist, um in Dir Platz zu schaffen, was Dir dann vielleicht auch viel leichter Platz im Außen schaffen kann. Auf jeden Fall höre gut auf Dich und mach Dir nicht selbst so viel Druck. In Dir arbeitet so viel, das braucht Zeit und Geduld. Frag Dich, was sich WIRKLICH ändert, wenn Du mit ganz viel Druck arbeitest.
 

T o n i

Mitglied
Das ist ja eben das Problem, das in einer Depression nichts mehr spaß macht! ich kenn das ) es ist dann alles so trostlos und traurig und man wünscht sich nichts mehr als endlich die Depression in den griff zu bekommen und wieder freude an anderen sachen zu bekommen. Aber so funktioniert das nicht. Ich habe so viel gemacht, aber die Depression lies sich nicht vertreiben.
Ich bin der Meinung, du musst die Depression, das Grübeln - eretzen, mit was was dich wirklich fordert! aufräumen ist da zu wenig, die Arbeit ist zu leicht und du hast zeit zu grübeln und genau das sollst ja nicht.
Ende August ist noch eine Weile hin, wieviel zeit willst du noch verschenken? Probiere es doch einfach aus, was kann den schon schiefgehen^^. :) Du kannst doch mit sowas nur gewinnen, ein Therapeut ist so ein großes Wort und man steckt viel zu viel Hoffnung da rein, aber je höher du fliegst, desto tiefer ist der Fall danach.
akzeptieren, due gute Laune wenn sie da ist, etwas zügeln ja, keine höhenflüge die dich so weit runterwerfen wie du geflogen bist, meist noch ein stück tiefer, weil du nach einer enttäuschung ja erstmal wieder auf allen vieren landest) (bist ja vorher gestanden, sonst hättest die Kraft nicht aufbringen können / hast dich aufgerappelt mit letzter Kraft, wieder etwas zu versuchen.
Es zeigt sich auch ziemich schnell, ob es das ist was dich weiterbringt. Wenn du das gefunden hast was dich erfüllt, ist umso mehr umso besser / nach dem Motto: viel hilft viel.
 
Zuletzt bearbeitet:

liisuma

Neues Mitglied
@kiablue ich verstehe ja, dass ich mal wieder zu viel versuche. Und um die Depersonalisation in den Griff zu bekommen müsste auch einiges verändert werden und jeder der das Gefühl kennt depersonalisiert zu sein wird sofort verstehen warum ich alles auf einmal machen möchte. Vor allem wenn man schon so lange darin gefangen ist. Könntest du mir vielleicht schreiben wie du vorgehen würdest? Also ich habe schon ein bisschen Ordnung reingebracht und bin auch sehr stolz auf mich, dies überhaupt hinbekommen zu haben. Des Weiteren meditiere ich täglich für ca. 15 Minuten mit Meditationen die gegen Ängste und Depressionen eingesetzt werden und obwohl ich dies noch nicht lange mache fühle ich, dass sich etwas ändert. Donnerstags habe ich auch immer Yoga das mit einer Gong Meditation beendet wird. Zwar mache ich das alles erst seit kurzem, aber es ist ja schon irgendwie ein Start. Gibt es noch andere Methoden die Gedanken zu ordnen?

@Toni Bei mir kommt neben der Depression halt noch die Depersonalisation dazu. Jedes mal wenn irgendein Gefühl zu stark wird, egal ob Freude, Trauer oder Hass, wird diese stärker und ich versuche wie jeder andere Mensch dies nicht zu fühlen. Das Grübelnd zu ersetzen ist aber auf jeden Fall etwas, dass ich machen sollte. Manchmal habe ich aber das Gefühl, dass ich noch nicht mal mehr mitbekomme wenn ich wirklich denke. Wenn ich aufräume bleibt mir keine Zeit mehr um über irgendetwas anderes zu grübeln. Mich strengt Aufräumen kognitiv sehr stark an.
Einen Teil der Zeit verschenke ich ja an die intensiivinen Gruppe, dort sind auch 2 Betreuer und das sind auch 3 Tage in der Woche die ich da intensiv betreut werde. Andere Vereine verlangen massenhaft Geld oder man muss einen Vertrag abschließen der ein halbes Jahr mindestens geht. Da würde ich Geld zahlen für Sachen die ich dann nicht machen kann.
Der Therapeut hat mir Hoffnung gegeben, aber durch meine Hoffnung bin ich eigentlich erst dahin gegangen und durch die Hilfe habe ich schon irgendwie ein Teil wieder in Ordnung bekommen und ich schöpfe einfach daraus Kraft, dass ein paar Personen existieren die glauben, dass ich es wieder auf die Reihe bringe. Und genau dies hilft mir gerade nach und nach Änderungen vorzunehmen.
 

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