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Leben - leben oder funktionieren

Apri

Aktives Mitglied
Jeden Morgen, wenn ich die Augen aufschlage, sage ich mir: Das Leben ist schön :rolleyes:
Ich mache mich fertig, gehe zur Arbeit, erledige dort meine Aufgaben, fahre nach Hause und erledige auch dort alles, was notwendig ist. Aber alles nur mechanisch. Am liebsten würde ich mich den ganzen Tag verkriechen und nichts sehen und hören, oder mich am PC beim Spielen einfach nur fallen lassen, abschalten, nichts denken müssen als an die Aufgaben im Spiel. Nein, ich bin nicht spielsüchtig, aber ich kann mich dabei gut ablenken von Krankheit und Tod. :cool:
Im Bett geht das nicht, denn schlafen kann ich schon lange nicht mehr richtig. Ich mag nicht ins Bett gehen und bin auch nie müde, und wenn ich mal schlafe, schreck ich meist nach einer Stunde wieder hoch. Immer derselbe Traum in verschiedener Variation: immer passiert etwas mit meinem jüngsten Sohn, einmal fällt er die Klippen runter, einmal wird er vom Auto überfahren, einmal wird er erstochen, einmal …. Immer wieder, immer wieder. Und ich werde wach mit dem Bewusstsein, er ist tot. :(
Komischerweise immer nur der Jüngste, nie der Zweite. Meine Schwester meint, ich sollte endlich mal zum Gespräch gehen und die Ereignisse der letzten 8 Jahre verarbeiten. Ich hätte diese nur vergraben und in meinem Unterbewusstsein würde es immer wieder so rauskommen. Aber ich kann das nicht. 2003 wollte ich mal in Therapie, aber die Ärztin meinte, ich wäre hochgradig selbstmordgefährdet und hat mir Antidepressiva gegeben. Da ich aber keine Änderung damit gemerkt habe, habe ich diese recht schnell wieder abgesetzt und einfach weitergelebt, wie ein gut funktionierender Roboter, hohl und leer, sich nicht von alleine zu etwas aufraffen können. Aber trotzdem, nach außen sieht mein Leben super aus. Und wie es drinnen aussieht, geht niemand was an.:)
 

karma

Aktives Mitglied
Deine Freundin ist eine gute Freundin denn sie hat recht. Solange du unausgesprochene und verdrängte Traumen in dir lässt, umso schlimmer wird es. Denn der inner Druck und die damit verbundenen seelischen Schmerzen lassen sich nicht begraben. Sie wollen raus und ausgeprochen werden. Und dafür ist die Psychotherapie da. Zeige Mut und höre auf dir selbst zu sagen, das es keinem was angeht was in dir selbst ist. Denn etwas zu verarbeiten das hat was mit Mut und Ehrlichkeit zu sich selber tun. Hier gibt es eine Menge Menschen die auch Therapien hinter sich haben. Und die jahrelang eine qualvolle Kindheit oder traumatisierte Erlebnisse erfolgreich abgearbeitet haben. Frage sie wie es in der Therapie ist oder wie sie war. Denn da bekommst du deine Antworten.
 

Apri

Aktives Mitglied
Danke für deine Antwort.
Ich weiß ja, wie es in der Therapie ist, hab ja damals eine gemacht und war sogar 7 Wochen deshalb in der Reha. Aber ich komme nicht zur Ruhe, denn jedes Jahr kommt seit dem etwas Neues hinzu, teilweise auch kurz nacheinander mehrere Dinge in einem Jahr. Immer wenn ich mir mal ne Auszeit für mich nehme, passiert garantiert etwas.
Und zeitlich bekomme ich eine Therapie auch nicht mehr auf die Reihe, ich kann keine 3 bis 6 Stunden (solange saß ich oft bei dem Arzt) pro Woche aufbringen, dafür habe ich zu viele Verpflichtungen mit Vollzeitjob, Haus, Garten, Kinder (einer Autist), krankem Mann, krankem Vater, kranker Schwester. Vielleicht ist das auch das Hauptproblem, der Zeitfaktor, vielleicht bin ich einfach nur ausgebrannt und deshalb kommen die Träume. Und da das bisher Schlimmste wohl der Tod meines Ältesten war, projiziert mein Unterbewußtsein dies wohl auf den Jüngsten. Ich weiß auch nicht, aber vielleicht hilft es ja schon, einfach mal hier schreiben zu können und andere Meinungen zu hören. Und während ich versuche, hier etwas zu erklären, kommen auch bei mir neue Einsichten. Vielleicht drücke ich mich etwas blöd aus, aber ich hoffe, ihr/du verstehst, was ich meine. :eek:
 

karma

Aktives Mitglied
Das mit den 3 Stunden ist zu übertrieben. Da wollten sie wohl mit der Hammermetode ran. Schnelltherapie im Akkord. Das ist falsch und es zerstört mehr als sie hilft.

Eine sinnvolle Therapie ist 1X die Woche für 1 Stunde und hat eine Dauer von Jahren. Ich habe mich schnell daran gewöhnt. Ich plante sie automatisch in meinem Stundenplan ein.
 

Polux

Aktives Mitglied

Apri

Aktives Mitglied
Da habe ich mich wohl etwas falsch ausgedrückt :eek:, die Sitzung selber dauerte auch immer nur ca. 1 Stunde einmal die Woche, nur ich habe immer mindestens 3 Stunden in der Praxis verbracht, weil die Termine nicht eingehalten wurden und ich manchmal auch 4 Stunden warten musste, bis ich endlich dran kam. Wenn es mit Fahrtzeiten in 1 1/2 Stunden zu erledigen wäre, könnte ich mich schon noch einmal darauf einlassen.
 

karma

Aktives Mitglied
Dann hättest du gehen können. Ich habe das noch nie erlebt. Ich war immer pünktlich dran und ging nach 1 Stunde. Ich halte absolout nichts von der sogenannten Hammermethode. Zwischen Therapien muß ein gewisser Zeitraum liegen, damit man das was darin besprochen wurde auch verarbeiten kann.

Denn die Hauptarbeit macht der Patient alleine. Ich redete über meine Vergangenheit und Traumen und wenn ich nach Hause ging habe ich noch tagelang darüber nachgedacht und meine Erkenntnisse gezogen. Durch das Reden wurde die Vergangenheit ein Teil von mir was ich anehmen konnte ohne zu weinen und in ständige Depressionen zu verfallen. Und ich habe eben Jahre gebraucht. Lieber langsam und gut potioniert als Schnellheilung mit Folgeschäden.
 

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