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Leben durch Depression verloren

B

BodyLotion

Gast
Hallo,

ich möchte mich kurzfassen. Ich bin seit mehr als 5 Jahren depressiv – mittelschwer bis schwere Episoden. Seit drei Jahren nehme ich jetzt ADs und bin mittlerweile bei meinem dritten Medikament angekommen. Vor wenigen Tagen hatte ich die Medikamentenumstellung.

Mir geht es gerade sehr schlecht, wahrscheinlich liegt es an der Umstellung. Jetzt kommt wahrscheinlich alles noch mal hoch. Ich sitze hier schon seit Stunden und heule mir die Augen aus, über alles, was ich in den letzten 5 Jahren verpasst habe oder nicht machen konnte. Die Depression hat mir alles genommen – Freundschaften, Hobbies, Partnerschaft, Lebensziele. Ich konnte so viele Pläne nicht umsetzen und habe einfach das Gefühl, dass mein altes Ich gestorben ist. Es fühlt sich gerade wie ein Verlust an und das macht mir so zu schaffen. Bei mir verläuft jeder Tag gleich und es tut sich einfach nichts. Die Therapie kann mir da auch nicht helfen, denn sie kann mir auch nicht mein altes Leben wiedergeben. Ich will einfach zurück! Ich bin gerade voller Trauer.

Daher meine Frage an euch: Wie lerne ich mit dem Verlust umzugehen?

Ich danke euch schon mal!
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Ich konnte so viele Pläne nicht umsetzen und habe einfach das Gefühl, dass mein altes Ich gestorben ist. Es fühlt sich gerade wie ein Verlust an und das macht mir so zu schaffen.
(...)

Daher meine Frage an euch: Wie lerne ich mit dem Verlust umzugehen?
Hallo BodyLotion,
wer weiß, wohin dich deine Pläne geführt hätten ...

Gegenfrage: Was hat denn dein "neues Ich", was das
alte nicht hatte an Wertvollem?

Und was von den alten Plänen könntest du vielleicht
trotzdem noch stückweise umsetzen?

So würde ich da rangehen. Mir sind auch schon viele
Pläne "gestorben", aber in der Regel taucht auch was
Neues auf, dem man dann nachgehen kann.

Alles Gute!
Werner
 
B

BodyLotion

Gast
Danke für eure Antworten!

Hallo BodyLotion,
wer weiß, wohin dich deine Pläne geführt hätten ...

Gegenfrage: Was hat denn dein "neues Ich", was das
alte nicht hatte an Wertvollem?
Hallo Werner,
Mein neues Ich hat gar nichts außer die Depression. Ich habe ja nicht nur meine Pläne aufgeben müssen, sondern auch viele Interessen & Hobbies verloren bzw. kann diesen nicht mehr nachgehen. Freundschaften und Partnerschaft sind auch daran kaputt gegangen. Das alles zusammen führt zu dem Gefühl des "Verlustes", weil sich quasi mein ganzes Leben von jetzt auf gleich verändert hat und eben nichts positives dazu gekommen ist.

Und was von den alten Plänen könntest du vielleicht
trotzdem noch stückweise umsetzen?

So würde ich da rangehen. Mir sind auch schon viele
Pläne "gestorben", aber in der Regel taucht auch was
Neues auf, dem man dann nachgehen kann.

Alles Gute!
Werner
Im Moment bin ich sozusagen im Überlebensmodus. D.h. der einzige Plan ist es den Tag rumzubekommen. Na ja, und dann ist da noch die Therapie, die hoffentlich zum Erfolg führt irgendwann. Andere Pläne brauche ich jetzt sowieso nicht machen, ich bin ja zu nichts fähig.
Von den alten Plänen kann ich nichts mehr umsetzen, die Zeit ist einfach vorbei.

Hallo BodyLotion. Darf ich fragen, wodurch die Depressionen bei dir ausgelöst wurden? Sprich wo liegt die Ursache der Depressionen?
Kann man das so genau sagen? Bei mir jedenfalls nicht.
Und wie soll mir das dabei helfen, mit der Trauer umzugehen?
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Im Moment bin ich sozusagen im Überlebensmodus.
Hm, das ist natürlich eine Lernerfahrung, die man im
Leben immer mal gebrauchen kann. Dazu noch die
Fähigkeit, sich einem Therapeuten anzuvertrauen
und generell, die Bereitschaft, etwas Neues zu lernen
oder zu versuchen.

Ich bin auch (allerdings sehr früh im Leben) mit Ver-
lusten und Trauer konfrontiert worden und für mich
fühlte sich das ganz "normal" an, als ob das zum Leben
halt dazu gehört. Als Kind lernt man irgendwie leichter,
scheint mir. Wenn ich das alles erst viel später erlebt
hätte, wäre das sicher wesentlich härter gewesen.

Offenbar fehlen dir hier (noch) die Kompetenzen, mit
so einer ungewöhnlichen bzw. unerwarteten Situation
umzugehen. Hast du eine Idee, von wem du das lernen
könntest, was dir fehlt? Weil die Zeit zurückdrehen
geht ja nicht, also bleibt nur die "Flucht nach vorne".
Also wenn dir was daran liegt, wieder zu einem guten
Leben zu finden.
 
S

SoNicht

Gast
Die Therapie kann mir da auch nicht helfen, denn sie kann mir auch nicht mein altes Leben wiedergeben. Ich will einfach zurück! Ich bin gerade voller Trauer.
Daher meine Frage an euch: Wie lerne ich mit dem Verlust umzugehen?
Ich danke euch schon mal!
Ein zurück gibt es nicht.
Medikamente könne dir auch nicht allein helfen, was mal >war kann dir niemand wiedergeben, das ist Vergangenheit.
In einer Therapie lernst du in der Gegenwart etwas für deine >Zukunft zu tun.
Mit dem Verlust wie du es nennst umzugehen, .
Kein Verlust gleicht dem anderen, dennoch haben sie alle eins gemeinsam.
Ein Verlust wirft uns aus der Bahn.
Wenn jemand stirbt trauern wir, um mit dem Verlust umzugehen, leben zu lernen.
Das heißt zu lernen Abschied zu nehmen von dem was nicht ehr da ist:
.
 

Postman

Urgestein
Kann man das so genau sagen? Bei mir jedenfalls nicht.
Und wie soll mir das dabei helfen, mit der Trauer umzugehen?
Bei mir kenne ich die Ursachen, bei dir natürlich nicht.

Ich wollte einen Schritt vorher ansetzen und erst einmal hinterfragen: sind die Freundschaften wirklich verloren, oder lassen sie sich evtl. wieder aktivieren?
Aus welchen Gründen genau kannst du bestimmte Hobbies nicht mehr ausführen? Antriebslosigkeit?

Pläne und Ziele lassen sich verändern und anpassen. Vielleicht findet sich auch mal eine neue Freundschaft und neue Interessen.

Wenn du in Therapie bist, dann müsstet ihr doch auch mal über die Ursachen deiner Depression sprechen...? Das verstehe ich nicht.
 
S

Sucher2020

Gast
Liebe Body Lotion. Mir geht’s sehr ähnlich. Hab vor drei Jahren durch Drogen eine Psychose bekommen. Anschließend dann Depressionen. Und das Tag für Tag. Wache morgens mit dem Wunsch auf einfach tot umzufallen. Das einzige was mich aufrecht erhält ist Sport. Gehe joggen und zum Kung Fu. Das kostet zwar immer Überwindung, aber es hilft, um auf andere Gedanken zu kommen.
LG Drück Dich mal ganz fest!!!
 
B

BodyLotion

Gast
Bei mir kenne ich die Ursachen, bei dir natürlich nicht.
Gut, dass du die Ursachen kennst. Ich kenne sie bei mir nicht. Ich hatte immer ein normales Leben, war nie krank, hatte eine schöne Kindheit ohne Schicksalsschläge oder ähnliches und ich war sozial immer gut eingebunden, hatte eine gute Schulzeit und einen guten Abschluss. Irgendwann ging es mir fast schon von jetzt auf gleich schlechter und schlechter.
Mein Hausarzt vermutete erst irgendeinen Mangel oder was mit der Schilddrüse. War es aber nicht.
Also was soll die Ursache sein? Manche Menschen werden halt "einfach so" depressiv. Vor der Depression lief alles gut, mit üblichen Höhen und Tiefen, wie das halt so ist im Leben. Aber ich war zufrieden mit meinem Leben und mir selbst.

Ich wollte einen Schritt vorher ansetzen und erst einmal hinterfragen: sind die Freundschaften wirklich verloren, oder lassen sie sich evtl. wieder aktivieren?
Aus welchen Gründen genau kannst du bestimmte Hobbies nicht mehr ausführen? Antriebslosigkeit?
Ich denke die Freundschaften sind verloren. Ich kann ja auch nicht mehr alles so machen, wie ich es damals gemacht habe. Wenn sie es zu Beginn der Depression schon nicht verstehen konnten, dann auch jetzt nicht.
Ja, Hobbies kann ich nicht mehr ausführen, weil ich körperlich auch sehr angeschlagen bin. Ich versuche es hin und wieder mal (ist ja auch Teil der Therapie), aber leider konnte ich bisher noch nicht viel Erfolg erzielen.

Wenn du in Therapie bist, dann müsstet ihr doch auch mal über die Ursachen deiner Depression sprechen...? Das verstehe ich nicht.
Klar wird Anfangs versucht mögliche Ursachen ausfindig zu machen. Und die Therapeutin hat auch gänz schön nachgebohrt. Aber wie ich oben beschrieb, ich kann keine Leidensgeschichte vorweisen, die schlussendlich zur Depression geführt hat. Die Depression ist das Problem und die Ursache für mein Leiden.
 
S

Sucher2020

Gast
Liebe BodyLotion,
hatte Dir gerade schon mal geschrieben, sehe es jetzt aber nicht. Ums kurz zu machen. Ich hatte vor ca31/2 Jahren durch Drogen eine Psychose und bin in Depressionen abgerutscht, weil ich Job, Haus, Frau und Kinder verloren habe. Das einzige was zwischenzeitlich hilft ist Sport. Es kostet Überwindung, hilft einem aber beim verarbeiten. Man kommt einfach auf andere Gedanken und raus aus dem schwarzen Loch.

Drück Dich unbekannterweise mal ganz fest.
LG
 

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