Also ganz im Ernst, ich glaube du gehst das völlig falsch an - nicht böse gemeint.
Du suchst förmlich nur nach Schwachstellen an dir und nach äußeren Umständen, die das beweisen. Mag sein dass dir das nicht ganz bewusst ist, aber es klingt verdammt danach. Verstarre dich bitte nicht auf das Bild vom Leben, was du momentan im Kopf hast. Es gibt viele Alternativen, man muss nur seinen Verstand und sein Herz wach halten und mit geöffneten Augen durchs Leben gehen.
Wenn du weißt dass eine Beziehung nicht alles ist, warum scheinen sich all deine Gedanken in negativen Phasen darum zu drehen (s. dein Text)? Ich glaube nicht dass du dir dessen komplett bewusst bist. Ich glaube du glaubst es zu wissen, weil andere es dir sagen, aber ich glaube nicht, dass du es komplett verstanden hast.
Hast du dich jemals gefragt, wer die wichtigste Person in deinem Leben ist? Geh mal alle Leute durch, die du kennst. Bist du jemals auf die Idee gekommen, diese Frage mit "Ich" zu beantworten?
Es ist DEIN Leben und DU bist der Einzige, der was daran ändern kann. Ich wette mit dir dass du mit 10 Freunden auch nicht wirklich glücklicher wärst, wahrscheinlich würdest du die Probleme nur nicht so krass wahrnehmen.
Ich glaube du solltest dich mehr mit dir selbst beschäftigen und zwar nicht in dem Sinne, Dinge an dir zu finden, die beweisen, dass du ein Looser bist (das bist du nur, wenn du dich selbst dazu entscheidest), sondern um dich zu verstehen. Versuche dein Unterbewusstsein kennenzulernen und versuche, mit viel Akzeptanz daranzugehen. Wenn es dir schlecht geht, überleg mal in Ruhe, was wirklich die Ursache dafür ist. Keine Freunde? Hm. Stell dir vor ich schenke dir 10, die haben aber grade, wo es dir schlecht geht, alle keine Zeit. Geht es dir dann besser? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Was GENAU fehlt dir? Sicherheit? Menschen, die dich verstehen? Menschen, mit denen du was unternehmen kannst? Kommt irgendwas in dir einfach mit Einsamkeit nicht klar? Wenn ja, was ist es, was dich an Einsamkeit stört? Kommen negative Gedanken auf? Kannst du diese nicht steuern, oder hast du es noch nie probiert sie zu steuern?
Ich hoffe du verstehst in etwa was ich meine. Stell dir selbst einfach alle möglichen Fragen, die es gibt. Mache den Kern des Problems aus, sonst wirst du keine Lösung finden.
Meiner Meinung nach solltest du dich nach Freunden und einer Partnerin umsehen wenn du für dich alleine glücklich sein kannst, wenn du sagen kannst: Hm, ich hätte zwar gerne mehr Freunde und eine Partnerin, aber so kann ich auch leben, ohne in tiefste Unglücklichkeit zu verfallen. Wenn du an diesem Punkt bist - Stichwort unabhängig - kannst du bei der gezielten Suche nach anderen Menschen in deinem Leben anfangen. Und das wird auch viel schneller klappen, weil du keinen Zwang hast, weil du ein gewisses Maß an Zufriedenheit ausstrahlst, weil du nicht verzweifelt rangehst und damit oft keine Perspektiven siehst, sondern offene Augen für alles hast.
Wäre mein Tipp. Mag sein, dass das nicht das ist was du dir erhofft hast, aber aus meiner Sicht ist das der beste Weg. Sein Unglück auf mangelnde Freunde zu schieben ist für mich ähnlich sinnvoll wie sein Unglück darauf zu schieben, dass man keinen BMW sondern nur ein Fahrrad vor der Tür stehen hat. Wir haben immer Wünsche für etwas, was unser Leben verbessern würde. Natürlich brauchen wir in gewisser Weise soziale Kontakte. Aber wenn wir uns auf den Gründen für unsere Probleme ausruhen und als Rechtfertigung nutzen, kommen wir nie voran. Man muss eine Situation erstmal akzeptieren (sprich, damit klar kommen, ohne Negatives zu spüren) um sie ändern zu können. Zudem liegen wie gesagt die Ursachen oft tiefer und der Grund, z.B. keine Freunde zu haben, bewegt sich noch auf der Oberfläche. Schau mal tiefer in dich hinein, da wird dir Einiges mehr klar.
Und wie bei allem gilt - erst die Diagnose, dann das Rezept