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(lang) Ich weiß nicht mehr weiter.

W

w27Gast

Gast
Hallo,
ich, w/27, muss mich jetzt einfach mal ein wenig von meinem Ballast befreien, auch wenn es mir sehr sehr peinlich ist, mit meinen 27 Jahren. Vielleicht ist alles ein wenig durcheinander, aber ich habe versucht mich kurz zu fassen, was mir leider nicht gelungen ist.
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Ich habe in meinem bisherigen Leben noch nichts erreicht, habe weder einen Schulabschluss noch eine abgeschlossene Ausbildung. Als meine Eltern 1998 die Scheidung einreichten, fing das alles an. Ich zog mich immer mehr zurück, reduzierte meinen, bis zur Scheidung recht großen, Freundeskreis auf nur noch 1 Person. Irgendwann Fehlzeiten in der Schule, Ärzte-Odyseen und Besuche bei Psychologen und Psychiatern brachten eine Anpassungsstörung, später dann Verdacht auf Borderline hervor, dieser wurde dann, nach weiteren Ärzte-Odyseen, in eine gesicherte "Anpassungsstörung und schwere Depression" abgewandelt.

2005 verließ ich die Regelschule mit einem Abgangszeugnis, zuvor fing während der Zeit 7-9 Klasse Mobbing in der Schule an. Ich wurde nie körperlich attackiert, dafür seelisch, vor allem wegen meiner eher schmalen Statur und meiner Stimme, dies hat mich sehr verletzt und meinem Selbstwertgefühl den Rest gegeben. Ich mied immer öfter die Schule, sodass Fehlzeiten entstanden.

Nachdem ich mit einem Abgangszeugnis die 9. Klasse verlassen hatte, wollte ich all das hinter mir lassen und einen Neuanfang wagen, ich meldete mich also an einer Berufsschule zum BVJ an. Kein Mobbing, dafür Fehlzeiten wegen Anpassungsstörung und daraus resultierender depressiver Episoden und eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit, handelten mir auch hier nur ein Abgangszeugnis ein, meine Berufsschulpflicht hat das Alter erfüllt.

Ich komme aufgrund meiner introvertierten Art nur schlecht mit Menschen klar, ich kann mich in einem Klassenverband nicht einbringen, so wie das eigentlich sein sollte. Ich zog mich von Klassenkameraden zurück, sodass scheinbar der Eindruck entstand, ich sei arrogant, dem ist aber nicht so. Ich sah mich nie als "etwas besseres" an, ich wollte einfach nur meine Ruhe haben, zum Lernen zur Schule gehen und ansonsten nichts.

Ich umgebe mich am liebsten mit Menschen, die viel älter sind als ich, ungefähr im Alter meiner Eltern (45-50 Jahre). Ich gehe nicht gerne weg, mit Gleichaltrigen konnte ich noch nie etwas anfangen und Menschenmassen sind für mich ein Graus, womöglich noch in Kombination mit lauter Musik, der Albtraum schlechthin.

Meine Hobbies sind eher "strange", ich interessiere mich für 3D-Modellierung, 80er Jahre Musik und sammle und lese Lektüre über das Mittelalter. Mittlerweile habe ich gar keinen Freundeskreis mehr, da ich mich von allen abgewandt habe, da sie mich mit ihren "Problemen" belastet haben. Für mich spielte es immer eine untergeordnete Rolle, einen Partner zu finden und diesen zu halten. Dieses Thema sollte nicht mein Lebensinhalt werden, den mir die gleichaltrigen Personen aufzwangen. Waren sie mit ihrem Partner glücklich, war dies ständiges Gesprächsthema, waren sie mit ihrem Partner unglücklich, so war der Ex-Partner dann eben ständiges Gesprächsthema. Für meine Probleme war kein Platz. Ich habe nicht mal einen sauberen "Cut" gemacht, ich habe mich einfach nur zurückgezogen, bis der Kontakt irgendwann ganz abgerissen ist.

Die einzigen positiven Erfahrungen in meinem schulischen bzw. beruflichen Leben waren nur zwei Betriebspraktika, die ich mit sehr guten Bewertungen absolviert habe, eines in einem Supermarkt und das zweite in einem Wohnheim der Lebenshilfe in der Richtung Hauswirtschaft.

Hauswirtschaft könnte ich mir vorstellen, aber wer stellt schon eine Versagerin ein, die einen so schlechten Lebenslauf vorzuweisen hat? Momentan lebe ich nur in den Tag hinein, suche verzweifelt nach einem Psychiater, der mich ernstnimmt, statt auf die Uhr zu schauen und den Rezeptblock zu zücken. Ich möchte mir helfen lassen, eine Therapie machen, mein Leben ändern, mich gebraucht fühlen, etwas leisten. Momentan lebe ich von ALG II und bin aufgrund meiner seelischen Probleme, die sich in den letzten beiden Jahren noch verschärft haben, länger, jedoch nicht auf Dauer, krankgeschrieben.

Ich schiebe diese Beschwerden nicht vor, es ist einfach so. Ich fühle mich nicht in der Lage, einer Beschäftigung nachzugehen, ich kann mich nicht länger als 20 Minuten auf eine Sache konzentrieren, weil mein Kopf voll mit negativen Gedanken ist. Nachts schlafe ich schlecht, weil mein Hirn nicht zur Ruhe kommt, eine endlose Grübelei.

Eine Tätigkeit, in der ich mit Menschen zu tun habe, ist für mich nicht vorstellbar. Ich möchte allerdings etwas tun, aber ich halte das einfach nicht aus. Zu den Depressionen kamen Anfang 2014 Panikattacken, die mich wochenlang umgehauen haben, die ich momentan aber im Griff habe.

Ich weiß nicht mehr weiter, wie das noch enden soll, ich bin jetzt 27 Jahre alt und das kann es doch nicht für mich gewesen sein. Ich will aus diesem Sumpf ausbrechen und meine Zukunft nachholen, kann man sagen. Mit dem Amt habe ich schon gesprochen, dass ich mir vorstellen könnte, eine psychologisch betreute Ausbildung zu machen, wo eben alles etwas langsamer geht. Ich möchte vom Amt weg und für mein Geld etwas leisten. Allerdings beruft sich meine Bearbeiterin auf mein Gutachten und die schweren psychischen Einschränkungen, ich dürfe nichts arbeiten, ich müsse mich nur regelmäßig zur Eingliederungsvereinbarung melden, da ich keine Sozialhilfe bekomme, weil mein Gutachten alle 6 Monate nur aktualisiert wird. Ich verweigere mich nämlich einer Erwerbsunfähigkeit, dies möchte ich nicht, denn es ist sozusagen endgültig und würde mich nur noch mehr runterziehen.

Ich suche hier keinen Masterplan, sondern nur Ratschläge, wie andere damit umgehen würden, wären sie in meiner Situation.

Fragen dürfen gern gestellt werden.

Vielen Dank im Voraus.
 

marut

Aktives Mitglied
hallo und herzlich willkommen :)
am besten du meldest dich hier an. dann können deine themen nach und nach, auch mal privat oder in einer geschlossenen gruppe, besprochen werden.
liebe grüsse
marut
 

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