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Kunstlehrer

Lupin01

Mitglied
Ich habe mir letztens die Frage gestellt, was eigentlich die Motivation von Leuten ist Kunstlehrer zu werden. Also die Motivation ist mir wahrscheinlich klar, das ist natürlich die Kohle. Aber die meisten Kunstlehrer haben das ja nicht auf Lehramt studiert, sondern haben nebenbei noch ihr Atelier. Und da frage ich mich wie muss sich das als Künstler anfühlen bzw. Ist das nicht ein bisschen armselig sich von einem Juristen im Kultusministerium sagen zu lassen, was man den Schülern als Kunst beibringt. Und die Krönung diese noch nach Schulnoten bewertet. Ich kann doch auch nicht zu Picasso sagen, ich gebe ihm eine 3 weil er nicht meinen Geschmack trifft. Und wenn die sich das schon vom Kultusminister sagen lassen, wie wäre das erst im Dritten Reich gewesen? Hätten die sich dann auch alles vom Bock von Babelsberg sagen lassen um in seine Liste zu kommen? Und lustigerweise nennst es sich ja noch „Kunsterziehung" hört sich schon wie ein NS-Fach an. Man kann doch Kunst nicht anerziehen
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Lupin01,
ich habe eine Zeit lang als Dozent an einer
privaten Kunstschule gearbeitet und dort,
da ein staatlicher Abschluss zu erzielen war,
auch Noten geben müssen.
Deine Gedanken kann ich also nachvollziehen.
Das Kernproblem sehe ich aber nicht auf der
Lehrerseite, sondern in der Schulpflicht an
sich. Denn zum Lernen "verpflichten" kann
man nicht, das widerspricht den wissenschaft-
lichen Erkenntnissen aus der Hirnforschung.
Ein Unterschied wäre es, wenn sich die Lern-
willigen ihr Fach und ihre Lehrkraft selbst aus-
suchen könnten. Das wäre etwa über Bildungs-
gutscheine machbar, die die Kinder dann dort
einlösen könnten, wo sie ein Fach interessiert
und wo eine Schule das anbietet.

Das mit den Noten im Kunstbereich habe ich
übrigens damals so gelöst, dass die Schüler sich
ein Drittel der Note selbst gaben am Schluss,
ein Drittel war die Bewertung der Mitschüler
und das letzte Drittel meine eigene. Dabei habe
ich mehr darauf geachtet, wie sich jemand im
zurückliegenden Jahr entwickelt hat und nicht,
wie gut oder schlecht er gegenüber dem Rest
war. Das gab sehr faire Noten und auch gute
Gespräche darüber, wer was über die Abschluss-
arbeiten dachte.
 

SFX

Aktives Mitglied
Hallo,

Kunstlehrer sind eigentlich nur Künstler ohne Erfolg in der Kunstszene. Genau so wie Musiklehrer unerfolgreiche Musiker sind. Wer als Künstler keinen Erfolg hat, muss quasi im Lehramt tätig werden oder Taxi fahren.

Liebe Grüße,
SFX
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Kunstlehrer sind eigentlich nur Künstler ohne Erfolg in der Kunstszene. Genau so wie Musiklehrer unerfolgreiche Musiker sind. Wer als Künstler keinen Erfolg hat, muss quasi im Lehramt tätig werden oder Taxi fahren.
Sorry, aber das ist Quatsch und eine gemeine
Verallgemeinerung. Neben dem (geringen)
Honorar ist es durchaus eine Motivation, das
weiterzugeben, was man gelernt hat. Oder zu
sehen, wie junge Leute ihr Potential entfalten,
so wie man es als Jugendlicher selbst konnte,
weil sich jemand Mühe gab und nicht nur
"Erfolg" wollte. Finanzieller Erfolg im Kunst-
bereich ist aus meiner Sicht sowieso kein
Erkennungsmerkmal für Qualität oder Schön-
heit, sondern vor allem ein Zeichen, wie gut sich
jemand vermarket bzw. vermarkten lässt. Man
kann auch Kunst um des Machens willen betrei-
ben, einfach, weil es Freude macht.
 

SFX

Aktives Mitglied
Sorry, aber das ist Quatsch und eine gemeine
Verallgemeinerung. Neben dem (geringen)
Honorar ist es durchaus eine Motivation, das
weiterzugeben, was man gelernt hat. Oder zu
sehen, wie junge Leute ihr Potential entfalten,
so wie man es als Jugendlicher selbst konnte,
weil sich jemand Mühe gab und nicht nur
"Erfolg" wollte. Finanzieller Erfolg im Kunst-
bereich ist aus meiner Sicht sowieso kein
Erkennungsmerkmal für Qualität oder Schön-
heit, sondern vor allem ein Zeichen, wie gut sich
jemand vermarket bzw. vermarkten lässt. Man
kann auch Kunst um des Machens willen betrei-
ben, einfach, weil es Freude macht.
Ja, da hast du leider Recht. Künstler können selten von ihrer Kunst leben, sondern benötigen meist noch einen echten Beruf. Egal wie schön die eigene Kunst auch sein mag; lässt sie sich nicht entsprechend vermarkten, bleibt das Geld aus.

Als Lehrer hat man hier natürlich ein recht sicheres Einkommen. Und das auch noch mit mäßigem Aufwand, wie man feststellen kann! Die Endjahresnote geben sich die Schüler zu 2/3 selbst!? Das ist ebenfalls ein gängiges Klischee und gerade an Privatschulen durchaus machbar!

Würde der Deutschlehrer seine Schüler 4 von 6 Klassenarbeiten selbst korrigieren lassen, hätte er innerhalb kürzester Zeit erhebliche Schwierigkeiten!

LG,
SFX
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 79650

Gast
Was für ein...merkwürdiger Faden. Man wird Lehrer, weil man gerne mit seinen Fächern und jungen Menschen arbeitet.
Dies gilt für jedes Fach, auch für Kunst.
(Sozialneid ist eine durchaus unangenehme Eigenschaft.)
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Die Endjahresnote geben sich die Schüler zu 2/3 selbst!?
Im Kunstunterricht geht es ja auch darum, das
Sehen zu lernen, das kritische Hinschauen und
auch, dass man Fortschritte würdigt, die jemand
macht. Da kann ich auch als Lehrer nicht bean-
spruchen, die absolute Wahrheit zu wissen, weil
ja ein Teil der Wahrnehmung von Schönheit sehr
subjektiv ist.

Die Rückmeldungen der Mitschüler, die ja nicht
nur eine Note gaben, sondern auch begründet
haben, warum, war sicher wertvoller als nur eine
Zahl auf dem Blatt vom Lehrer.
 

Peter1968

Moderator
Ich sehe es so das es auch viele Musiklehrer gibt die aus Überzeugung jungen Menschen Noten, Harmonien und alles was dazugehört beibringen, weitergeben um ihnen damit vielleicht viel zu ermöglichen und teile daher die pauschale Meinung das alle Musiklehrer nur gescheiterte Künstler sind nicht.
 
G

Gelöscht 5176

Gast
Ich kenne durchaus Kunstlehrer, die von ihren Bildern gut leben können, denen es jedoch Freude bereitet " ihre Kunst" der Jugend zu vermitteln und Talente zu fördern.
Sie sind nicht als verbeamtete Lehrer an den Schulen tätig, sondern haben Angestelltenverträge mit einigen Wochenstunden.

@Werner: deine Art der Notenbildung finde ich nicht mal schlecht (wenigstens in dem Fach Kunst), da Kunst ja immer eine Geschmacksfrage und Interpretation ist.

Ich stehe oft in Vernissagen und bin immer wieder erstaunt, wie unterschiedlich man Bilder und Kunstgegenstände interpretieren kann.

Leider wird deine Art von Notengebung vermutlich nur an Privatschulen durchsetzbar sein.
 

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