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Kronen und Zahnfleischentzündung

Engelfrau64

Mitglied
Hallo, Zusammen !

Können auch Kronen im Zuge einer Zahnfleischentzündung ausfallen? :wein:

Ich soll eine Zahnfleischentzündung haben.
Ich habe beim Zähne Putzen aber keine entsprechende Blutungen.

Es mussten jedoch innerhalb kurzer Zeit 4 Zähne gezogen werden :wein:
Drei Backenzähne wegen Karies.
Ein seitlicher Zahn oben, der beim Essen von Kürbiskernbrot abgebrochen war.

Ich nehme zudem ein Medikament, welches im Rahmen von schlechter Mundhygiene Zahnfleischentzündungen verursacht.
Dieses Medikament ermöglicht mir aber ein menschenwürdiges Leben, da ich dadurch keine epileptischen Anfälle bekomme.
Es handelt sich leider um Phenhydan mit dem Wirkstoff Phenytoin.
Dieses Medikament nehme ich seit 18 Jahren.
Anfang November 2014 traten die ersten Zahnprobleme auf.
Seit dem habe ich dentistischen Dauerstress.
Ich hatte bis dahin nie solche Probleme mit dem Medikament.
Ich gedenke aber trotzdem nicht, dieses Medikament umzustellen.
Obwohl es natürlich immer mal sein kann, dass mir der Zahnarzt etwas ähnlich Schlimmes sagen wird, was er bis jetzt aber nicht getan hat da er weiß, wie wichtig diesess Medikament für mich ist.
Ich habe trotzdem überaus panische Angst.

Mein linker Eckzahn und die darauffolgende Krone stehen weit auseinander.
Ich habe panische Angst, dass mir da oben auch was Übles bevorsteht.
Weshalb es mir psychisch überhaupt nicht gut geht.
Ich muss Freitag wieder zum Zahnarzt zur Besprechung von Zahnerssatzanfertigung.

An einem anderen Zahn habe ich seit ein paar Tagen am Füllrand einen kleinen schwarzen Punkt, der durch Zähne putzen nicht weg geht.
Ich habe Angst, dass da auch was Schlimmes mit ist.

Deshalb geht es mir psychisch überhaupt nicht gut und ich habe große Angst vor dem Zahnarzttermin.

Herzliche Grüße

Engelfrau64
 
J

Junesun

Gast
Ich weiß nicht, ob Kronen ausfallen können.
Durch ständige Zahnfleischentzündungen können sich aber Zähne lockern. Somit werden dann wohl auch die Kronen locker.
Ich habe mehrere Zähne durch Zahnfleischentzündungen verloren. Einige fielen fast von selbst raus, bei anderen hatte sich der Nerv und die Wurzel so stark entzündet, dass eine Wurzelentzündung nicht mehr erfolgreich war und sie entfernt werden mussten.

Wenn du ein Medikament einnehmen musst, das das Zahnfleisch schädigen kann, musst du deine Mundhygiene verbessern.
Am besten kann dich da dein Zahnarzt beraten.
 

Rhenus

Urgestein
Hallo,

Zahnfleischentzündungen haben keinen Einfluss auf Zahnkronen, doch Kronen haben auf Zahnfleischentzündungen Einfluss. Das heißt, wenn du Kronen bekommst, entzündet sich das Zahnfleisch schneller.
Und technisch gesehen ist eine lockere Krone ein mechanisches Problem, wobei diese eben nicht gut passte oder der Kleber nicht gehalten hat. Ich nehme an, du meinst aber den ganzen Zahn?

Möglich Abhilfe für Entzündungen können Munddusche und Mundspülungen schaffen.

Eine Folge von Zahnfleischschwund ist, dass Zähne sich neigen und sich Abstände verändern. Zudem erneuern sich unsere Knochen ca. alle 7 Jahre. Sie leben also.
Es besteht die Gefahr, wenn dein Zahn frei steht, dass er locker wird, also verloren gehen wird.

Rein interessehalber würde ich eine Knochendichtemessung durchführen lassen. Denn Östrogenmangel und folgende Osteoporose können auch den Kieferknochen betreffen.

Ich würde eben die Messung machen lassen, dass hätte der Zahnarzt auch abklären sollen /müssen.
Danach erst entscheiden, was man machen sollte.

Manchmal ist es besser, eine Radikallösung zu bevorzugen, als Flickwerk.
Denn "Zähne ziehen wegen Karies", lässt darauf schließen, dass dir keine Stiftzähne angeboten wurden, was ja auch teuer ist.
Ansonsten muss man annehmen, dass diese Zähne zudem nicht mehr fest waren oder es Kassenleistung ist, wo immer Zahnersatz Vorrang hat.
Und dann kämen für mich nur Vollprothesen infrage...
Deine Entzündungen sind weg, Dein Medikament kannst du weiter nehmen... Also?

 
G

Gast

Gast
@ rhenus: Knochendichtemessung? Ist a, ohne praktische relevanz und hat b, nichts mit ausfallenden Zähnen zu tun.
Kronen bewirken übrigens keine Zahnfleischentzündung, können aber eine Gingivitis bzw. auch eine Parodontitis begünstigen wenn nicht vernünftig geputzt wird oder der ZE nicht korrekt angefertigt wurde

@engelfrau: Kronen fallen raus wenn sie kariös unterminiert sind weil nicht genug geputzt wird. Zähne fallen aus wenn die Mundhygiene suboptimal ist und es dadurch zur Parodontitis kommt. Phenytoin ist bekannt dafür Gingivahyperplasien auszulösen also Schwellungen der Mundschleimhaut, insbesondere der Papillen. Das Medikament ist aber nicht verantwortlich für das Ausfallen der Zähne oder von Kronen, kann jedoch in Kombination mit schlechter Mundhygiene die Mundhygienefähigkeit einschränken.
Also
1, Zahnarzt
2, Mundhygiene verbessern
3, Evtl. mal auf ein anderes Antiepileptikum umstellen - da gibts genug
 

Rhenus

Urgestein
@ rhenus: Knochendichtemessung? Ist a, ohne praktische relevanz und hat b, nichts mit ausfallenden Zähnen zu tun.

Liest du einfach mal Fachliteratur und lernst dazu... :)

ZBW - Biologische und anatomische Grundlagen der Alterszahnheilkunde (Teil 2)

Kronen bewirken übrigens keine Zahnfleischentzündung, können aber eine Gingivitis bzw. auch eine Parodontitis begünstigen wenn nicht vernünftig geputzt wird oder der ZE nicht korrekt angefertigt wurde

Also doch, was schrieb ich anderes? :D

@engelfrau: Kronen fallen raus wenn sie kariös unterminiert sind weil nicht genug geputzt wird.

Kronen sitzen in der Regel so dicht am/im Zahnfleisch, dass man sie nicht darunter putzen kann. Man kann und sollte also so verfahren wie ich beschrieb. Kronen selbst können keine Karies bekommen.

Zähne fallen aus wenn die Mundhygiene suboptimal ist und es dadurch zur Parodontitis kommt. Phenytoin ist bekannt dafür Gingivahyperplasien auszulösen also Schwellungen der Mundschleimhaut, insbesondere der Papillen. Das Medikament ist aber nicht verantwortlich für das Ausfallen der Zähne oder von Kronen, kann jedoch in Kombination mit schlechter Mundhygiene die Mundhygienefähigkeit einschränken.
Also
1, Zahnarzt
2, Mundhygiene verbessern
3, Evtl. mal auf ein anderes Antiepileptikum umstellen - da gibts genug
...
 

pecky-sue

Aktives Mitglied
Hallo Engelsfrau64,
Das mit deinem Medikament kann ich nicht einschätzen, aber bezüglich deiner Zähne möchte ich dir Raten soviel Zähne wie möglich zu erhalten.
Das wäre in deinem Fall. Zähne die sehr krank sind oder abgebrochen, kann der Zahnarzt mit einer Wurzelzahnbehandlung und einem Stift wieder aufbauen. Entzündet sich dieser Wurzelbehandelte Zahn wieder, gibt es noch den nächsten Schritt Wurzelresektion, und der Zahn kann erhalten bleiben.
Erst dann wenn gar nichts mehr geht, sollte man sich einen Zahn ziehen lassen.

Bei Backenzähnen ist es ein wenig anders, weil die 3 Wurzel haben, ist es schwieriger eine Wurzelzahnbehandlung zu machen, vor allen wenn die Wurzelenden einen Knick machen. Aber auch das haben Zahnärzte schon hinbekommen.
Oder Notfalls eine Wurzelresektion.
Das hatte ich oben schon angesprochen, es ist eine operative Behandlung, wo dann die Wurzelspitzen entfernt werden.
Zumindestens bleibt dein Zahn erhalten.
Und das ist wichtig, denn überall wo die Zähne gezogen wurden, bildet sich der Kieferknochen mit der Zeit/den Jahren zurück.

Ich würde mir keine Vollprothese machen lassen, solange es verhinderbar ist.
Ich weiß nicht in welchem Alter du bist,aber das fühlt sich egal in welchem Alter nicht gut an.
Frage deinen Zahnarzt, warum er nicht versucht hat die Zähne zu erhalten.
Wenn dir dein Bauchgefühl sagt die Antwort hört sich Fadenscheinig an, dann solltest du nochmal nachdenken wie du weiter machen willst.
Nun, den Zahnersatz brauchst du ja jetzt :(

Das ist mein Rat.

Liebe Grüße
Pecky
 

Engelfrau64

Mitglied
Hallo, Ihr Lieben !

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Ich nehme das Medikament bereits seit 18 Jahren und bin damit komplett Anfallsfrei (Epilepsie).

Jemand anders in einem Epilepsie-Forum nimmt Phenhyddan bereits seit 36 Jahren und hat (auch) chronisch Zahnfleischentzündung in Verbindung mit dem Medikament und schlechter Mundhygiene.
Derjenige hat mir aber nicht geantwortet im Hinblick auf meine Frage bezüglich Zahnverlust/Zahnausfall.

In der Epilepsie ist eine Medikamentenumstellung nicht so einfach, dass man einfach aufhört, das asktuelle Medikament zu nehmen und gleich mit dem neuen anfängt.

Man wird langsam vom bisherigen Medikament entwöhnt und gleichzeitig an das neue gewöhnt.
Das nennt man Ein- und Ausschleichen.
Während dieser Zeit wird man krank geschrieben, weil dann Anfälle auftreten können.
Niemand kann einem sagen, ob man von dem neuen Medikament auch wieder Anfallsfrei wird.

Bei einer bestehenden Anfallsfreiheit sollte man nicht umstellen.

Weil, das ist wie Russisches Roulette.

Durch die Anfallsfreiheit bekommt man ein zweites Leben geschenkt.

Eine unglaubliche Lebensqualität durch die Anfallsfreiheit.

Das Abwägen von "Wieviel erträgt man an Nebenwirkungen und wieviel nicht"
ist ein ständiger Drahtseilakt.

Bevor ich auf Phenhydan umgestellt wurde,
hatte ich 2 Jahre Anfallszeit.
Und einen anaphylaktischen Schock,
an dem ich beinahe gestorben wäre,
zu überwinden.
Nach dem anaphylaktischen Schock wurde ich auf Phenhydan umgestellt.
Und wurde damit sofort komplett Anfallsfrei.

Für manche ist es nicht einfach nachzuvollziehen, dass ich nicht umstellen will.
In den 18 Jahren, in denen ich Phenhydan bereits nehme,
war ich bereits mehrfach in ähnlichen Situationen,
in denen ich von Ärzten und von meiner Familie unter Druck gesetzt wurde,
das Medikament umzustellen.

Diese Krankheit ist eine ständige hohe psychische Belastung.
Auch, wenn man Anfallsfrei ist.

Von dem anaphylaktischen Schock habe ich mich nicht erholen können.
Und ich habe Todesangst vor epileptischen Anfällen.

Jeden Tag stelle ich immer wieder die Frage, warum ich das alles ertragen muss.
Und wünsche mir oft, nie geboren worden zu sein.

Es ist immer eine einsame Entscheidung,
der ich ausgesetzt bin.
Inklusive dessen, was ich schon an Druck bereits erlebt habe.

Ich habe mit dem Medikament schon viele Tiefen erlebt bzw erlebe ich in Bezug auf nicht unwesentliche Nebenwirkungen.
Doch diese Zahngeschichte bringt mich mal wieder an die Grenzen des Ertragen Könnens dessen, was ich für meine Anfallsfreiheit hinnehmen muss.

Wenn ich umstellen würde auf ein anderes Medikament, wäre es jedoch noch belastender, da mir niemand sagen kann, ob ich von dem neuen Medikament auch wieder Anfallsfrei werde.
Ich muss immer abwägen zwischen Pest und Cholera.

Und bezüglich meiner neuen Zähne gehen mir auch schon die Gedanken durch den Kopf bezüglich Prothesen.

Ich bin 50 Jahre alt.
Und habe bereits seit meinem 5 Lebensjahr Dritte Zähne.

Aber die jetzigen Umstände sind ja wiederum ganz anders.

Bezüglich dessen, ob es wirklich hat sein müssen, dass die 3 Backenzähne gezogen werden mussten, hat in ähnlicher Weise die Zahnklinik entschieden.
Trotzdem habe ich inzwischen erhebliche Zweifel daran, ob das wirklich hätte sein müssen.
Aber nun ist es nun mal geschehen.
Und ich habe momentan nicht noch die Kraft,
mich mit meinem Zahnarzt schlimmstenfalls herum zu streiten,
ob die Extraktion der 3 Backenzähne wirklich notwendig war oder nicht.

Ich werde mich mit ihm morgen besprechen.
Was er dazu meint, ob üblicher Zahnersatz im Hinblick auf die bestehende Zahnfleischentzündung noch sinnvoll für mich wäre oder nicht.

Es ist alles eine sehr große psychische Belastung, weshalb ich immer wieder an Angst- und Panikattacken leide.
Manchmal wünschte ich mir deshalb, ich hätte Krebs.
Meine Vergangenheit in der Kindheit und Jugend sowie spätere Schicksalsschläge und eventuell angeborene Depressionsneigungen oder durch einen frühkindlichen Gehirnschaden verursacht,
sowie die jetzige Situation
lassen mich in eine noch tiefere Depression verfallen.

Vielen Dank für dieses Forum.

Herzlichst, Eure Engelfrau64
 

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