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Krebs lösst viele Ängste und Selbstzweifel aus...

G

Gelöscht 108106

Gast
Letztes Jahr im April wurde bei mir, mit 41 Jahren, Brustkrebs diagnostiziert. Mit Metastasen auf der Leber und in den Knochen. Die Diagnose war reiner Zufall...nur weil mir die Galle entfernt wurde, entdeckte man die Metastasen.
Ich habe noch nie so eine Todesangst gehabt. Dann kamen diese ganzen anderen Untersuchungen dazu (Knochenscann, LungenCT usw.) ob noch irgendwo anders was sitzt. Ich dachte ich drehe durch. Ich konnte es auch nicht abwarten, bis endlich meine Therapie beginnt. Die Chemo war ....schrecklich. Alle drei Wochen. Die ersten zwei Wochen waren kompelett daneben. Die Nebenwirkungen hatten mich im Griff. Das schlimmste waren die Knochen-und Nervenschmerzen. Die kann ich nicht beschreiben, so schlimm waren die. Dazu kamen Magenprobleme, Haarausfall (überall!), extrem trockene Haut und die chronische Müdigkeit, die mich immer noch begleitet. Die Libido geht flöten ganuso wie die Regelblutung ( was mich jetzt nicht sonderlich gestört hat). In der dritten Woche ging es mir dann ganz gut bis ich dann zur nächsten Chemo musste. Insgesamt habe ich 6 Chemos bekommen. Dazu gibt es noch die Antikörper, die mein Immunsystem gegen die Krebszellen stärken. Die bekomme ich jetzt noch. Aber die Nebenwirkungen sind bei weitem nicht so schlimm wie bei der Chemo. Und in dieser ganzen Zeit, während der Therapie, wollte ich so normal wie möglich mit meinem Leben weiter machen! Die Therapie hat sehr gut angeschlagen. Ich werde noch eine Weile brauchen, um wieder körperlich zu Kräften zu kommen und um auch meine Seele wieder in Balance zu bringen.
Seit der Krebs mein Leben durchgerüttelt hat, fühle ich mich immer mehr deplaziert. Ist das das Leben, dass ich immer wollte? Das kann doch nicht sein! Ich hatte und habe so viele Träume und Wünsche und Vorstellungen wie es eigentlich sein sollte. Einen guten Job, eine schöne Wohnung, eine viel glücklichere Beziehung, Freunde, einfach ein zufriedenes Leben!
Jetzt quälen mich die Ängste vor der Zukunft und Zweifel...diese Zweifel sind kleine, fiese Teufelchen, die sich immer wieder in meine Gedanken schleichen und versuchen, mir alles madig zu machen. Sei es die Lust am Schreiben, am malen...an was auch immer. Bin ich genug? Reiche ich aus...bin ich was wert? Bin ich noch eine vollwertige Frau und sieht man mir meine Krankheit an? Und wenn ich wieder arbeitsfähig bin...will mich dann überhaupt noch jemand einstellen? Ich hatte noch nie in meinem Leben so ein winziges Selbstwertgefühl...ich habe mich noch nie so schwach und hilflos, so hässlich, gefühlt!!! An jedem verdammten Tag kämpfe ich gegen diese inneren Schatten...und manchmal gelingt mir das nicht. Dann haben sie das Kommando und bestimmen über mich und meine Gedanken...dann scheint mir alles sinnlos...dieser ganze Kampf scheint zwecklos.
Meine Prognose sieht gut aus...die Ärzte sind mit mir zufrieden. Und ich sollte es eigentlich auch sein....
Aber trotzdem sind da immer wieder diese dunklen Gedanken.
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
du hast glück, daß dir die modernste behandlungsform zur verfügung gestellt wurde. die antikörpertherapie kostet ca. 100000 euro. jedenfalls kannst du damit lange leben und überleben. bei meiner mutter gingen die metas komplett weg, der krebs verschwand. ein medizinisches wunder. ein arzt hatte meiner mutter kein halbes jahr mehr gegeben.

ich kann dir empfehlen, wenn du wieder arbeitsfähig sein solltest, nur noch teilzeit zu machen, so wie du kannst. du mußt einen gang zurückschalten. für die knochenprobleme in den griff zu bekommen, solltest du jeden tag viel mineralwasser, z.b. steinsieker und nurbürg quelle in kombination trinken, bis die blutwerte wieder ok sind. einfach mal mit dem arzt drüber sprechen. nimm auch an den ganzen gruppentreffen teil und mach alles mit, was angeboten wird. meiner mutter hat das über den damm geholfen, sodaß sie wieder ganz normal leben kann. wenn dir die therapie nicht mehr bekommen sollte, kannst du auch die dosis herabsetzen lassen. wichtig ist, daß du viel über den tag verteilt trinkst, um gifte aus dem körper auszuschwemmen. und auch drei mahlzeiten am tage sind sehr hilfreich. das muß zur gewohnheit werden. meine mutter hat 2 jahre gebraucht, um die ganze sache zu verarbeiten.
 

Muir

Aktives Mitglied
Hallo Medana,

die Diagnose Krebs hatte dir erst einmal komplett den Boden weggerissen.
Wen wundert's, es würde jedem so gehen.

Durch die Therapie stand dein Leben, wie du es vorher kanntest, still.
Deine ganze Aufmerksamkeit und der Fokus lag bei den Therapien.

Es ist nicht möglich nach erfolgreicher Genesung sein gewohntes früheres
Leben Zack Zack wiederzubekommen.

Das geht nur Step ja Step. Fange es langsam an. So kommst du nicht unter Druck alles zu müssen. Nehme dir das Leichteste vor, so hast du schneller einen Erfolg.
Alles ist gut, was immer du machst. Auch wenn es Nichtigkeiten sind.

Was ich an deiner Stelle machen würde, ist eine Reha. Dort könnte man dich
auch sehr gut wieder aufstellen. Dort gibt es die verschiedensten Therapien
für Körper und Geist. Ich denke das könnte dich voran bringen und du würdest immer
Selbstsicherer werden.

Viele Grüße und alles Gute,
Muir
 

toinoi

Mitglied
Ich beglückwünsche dich zu deinem Behandlungserfolg.
Ein Krebs würde mir auch erst einmal den Boden unter den Füßen wegziehen.
Aber du scheinst das Schlimmste überstanden zu haben?
Bestrahlungen abgeschlossen?

Ich würde an deiner Stelle auch erst einmal eine Auszeit in Form von Reha oder ähnlichem wollen.
Vielleicht auch eine psychosomantische Klinik mit der Diagnose Anpassungsstörung?
In diesem Rahmen hast du die Möglichkeit mit psychologischer Unterstützung dein Leben zu überdenken, du kannst dort falls im Angebot evtl. Kunsttherapie machen (weil du ja gerne malst) und Körpertherapie (dein Körper hat sich ja verändert). Du bekommst in der Klinik eine Tagesstruktur, hast Zeit nur für dich, kannst schreiben...
Du bekommst Abstand von deinem Partner (du findest deine Partnerschaft ja auch nicht glücklich genug) und kannst aus der Ferne vielleicht besser beobachten, was fehlt. In einer Klinik ist für alles gesorgt (Essen, Hausarbeit) und du kannst dich in dieser schwierigen Situation nur auf dich konzentrieren.

Ich wünsche dir weiterhin gute Besserung.
 
A

Angua

Gast
Hallo Medana,

da hast Du ziemlich viel hinter. Körperlich und seelisch.
Darf ich zum Verständnis etwas fragen? Du hast BK mit Metastasen in Leber und Knochen? Wo in den Knochen? Lymphknoten auch? Dann hast Du nur 6 Zyklen Chemo bekommen (welches Schema?), aber keine OP und auch keine Bestrahlungen? Und jetzt bekommst Du Herceptin oder in Kombi mit Tamoxifen? Dir ist nie eine Reha vorgeschlagen worden? Warst Du schon mal bei der Psychoonkologie?
40 ist viel zu jung, um Krebs zu bekommen, denkt man. Der fragt aber nicht nach dem Alter, sondern verändert das Leben.

P.S.: Etwas Wichtiges habe ich natürlich wieder vergessen, ich Schussel...bist Du direkt in den Wechsel geschickt worden?
 
Zuletzt bearbeitet:
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Gelöscht 108106

Gast
du hast glück, daß dir die modernste behandlungsform zur verfügung gestellt wurde.

ich kann dir empfehlen, wenn du wieder arbeitsfähig sein solltest, nur noch teilzeit zu machen, so wie du kannst. du mußt einen gang zurückschalten. für die knochenprobleme in den griff zu bekommen, solltest du jeden tag viel mineralwasser, z.b. steinsieker und nurbürg quelle in kombination trinken, bis die blutwerte wieder ok sind. einfach mal mit dem arzt drüber sprechen. nimm auch an den ganzen gruppentreffen teil und mach alles mit, was angeboten wird. meiner mutter hat das über den damm geholfen, sodaß sie wieder ganz normal leben kann. wenn dir die therapie nicht mehr bekommen sollte, kannst du auch die dosis herabsetzen lassen. wichtig ist, daß du viel über den tag verteilt trinkst, um gifte aus dem körper auszuschwemmen. und auch drei mahlzeiten am tage sind sehr hilfreich. das muß zur gewohnheit werden. meine mutter hat 2 jahre gebraucht, um die ganze sache zu verarbeiten.
Vielen Dank!!! Ich habe schon meine Ernährung auf mehr Obst und frisches Gemüse umgestellt. Weniger Fleisch und ich trinke mindestens 2 Liter Wasser und Tee am Tag. Ich versuche nun Dinge zu machen, die mir Spaß machen und will auch allen Stress von mir fernhalten, so wie es mir möglich ist. Ich hoffe sehr das es mir bald nicht nur körperlich, sondern auch seelisch wieder gesser geht.

LG
Medana
 
G

Gelöscht 108106

Gast
Was ich an deiner Stelle machen würde, ist eine Reha. Dort könnte man dich
auch sehr gut wieder aufstellen. Dort gibt es die verschiedensten Therapien
für Körper und Geist. Ich denke das könnte dich voran bringen und du würdest immer
Selbstsicherer werden.

Viele Grüße und alles Gute,
Muir
Vielen Dank!! Ja ich habe mir jetzt fest vorgenommen, dass was mir wichtig ist und was mir Spaß macht, zu machen.
Weniger Stress..wenns geht.
Eine Reha werde ich auf jeden Fall machen. Für mich ist es auch sehr wichtig, wieder ein gutes Körpergefühl zu haben, also mich wieder fit zu bekommen. Ich muss nur noch lernen, geduldiger zu werden. Vor dem Krebs war ich immer auf 180, habe viel gemacht, mich viel bewegt. Step by Step...das muss ich unbedingt zu meinem Mantra machen!!!!

LG
Medana
 
G

Gelöscht 108106

Gast
Ich beglückwünsche dich zu deinem Behandlungserfolg.
Ein Krebs würde mir auch erst einmal den Boden unter den Füßen wegziehen.
Aber du scheinst das Schlimmste überstanden zu haben?
Bestrahlungen abgeschlossen?

Ich wünsche dir weiterhin gute Besserung.
Vielen Dank toinoi..!!
Ich denke ich habe 50% der Behandlung überstanden. Werde noch einen Gentest machen lassen...um zuschauen, ob ich das sogenannte Krebsgen habe...wenn ja, dann stehen mir noch ein paar OP´s bevor. Ich hoffe aber sehr, dass es nicht so ist!! Eine Reha will ich unbedingt machen...brauche dringend mal ne Auszeit und nur mal Zeit für mich...

LG
Medana
 
G

Gelöscht 108106

Gast
Hallo Medana,

da hast Du ziemlich viel hinter. Körperlich und seelisch.
Darf ich zum Verständnis etwas fragen? Du hast BK mit Metastasen in Leber und Knochen? Wo in den Knochen? Lymphknoten auch? Dann hast Du nur 6 Zyklen Chemo bekommen (welches Schema?), aber keine OP und auch keine Bestrahlungen? Und jetzt bekommst Du Herceptin oder in Kombi mit Tamoxifen? Dir ist nie eine Reha vorgeschlagen worden? Warst Du schon mal bei der Psychoonkologie?
40 ist viel zu jung, um Krebs zu bekommen, denkt man. Der fragt aber nicht nach dem Alter, sondern verändert das Leben.

P.S.: Etwas Wichtiges habe ich natürlich wieder vergessen, ich Schussel...bist Du direkt in den Wechsel geschickt worden?
Hallo Angua...ja BK mit Metastasen in der Leber und der LW. Die Lymphknoten sind nicht betroffen. 6x Chemo habe ich hinter mir und bekomme jetzt noch Herceptin. Eine OP wird noch vorgenommen und Bestrahlung bekomme ich nicht (war auch nie die Rede davon). Eine Reha ist schon zu Sprache gekommen...und bei einer Psychookologie war ich noch nicht...aber ich denke, ich werde dort hingehen. Alles belastet mich doch schon sehr.

Was meinst du mit "direkt in den Wechsel??

LG
Medana
 
G

Gelöscht 69542

Gast
Hallo Medana78,
toll, dass du alles erstmal überstanden hast! Vor allem noch mit den
Metastasen... Meine Mutter hatte auch Brustkrebs mit 49 und sie war zur
Reha in der Sonnenberg-Klinik, hier mal der Link:
https://www.wicker.de/kliniken/sonnenberg-klinik/
Es hatte ihr sehr gefallen dort.
Sie erhielt damals nach der Chemo und nach Herceptin Vit. B 12 Infusionen,
also sehr hoch dosiert. Das stabilisierte sie psychisch wie auch körperlich.
Vielleicht wäre das für dich auch gut? Ihre Onkologin sagt, dass die Ernährung
sehr wichtig ist, aber darauf achtest du ja schon :)
Wünsche dir jedenfalls alles Gute und viel Kraft!
 

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