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Krankhaftes Verhalten, Psycho?

G

Gast

Gast
Es ist schwer für mich darüber zu schreiben, weil ich mich selbst nicht so kenne und es mir sehr unangenehm ist allein schon darüber nachzudenken. Es ist eine Schande und einfach nur bekloppt, aber ich will mich mal anonym darüber hier äußern.

Ich weiß nicht warum ich das mache, aber um auf den Punkt zu kommen: Wenn ich mit einer Frau zusammen komme oder wir gerade dabei sind uns ineinander zu verlieben (manchmal auch wenn es schon passiert ist), dann erfinde ich irgendwelche Geschichten, die überhaupt nicht zu mir passen und erzähle ihr Dinge über mich, die völlig frei erfunden sind und womit ich sie absichtlich verstöre oder abschrecke. Das passiert nur in den Phasen wo ich so richtig glücklich bin. Ich bin dann nicht mehr richtig bei Sinnen und schreib ihr dann Dinge wie: dass ich mich beispielsweise in einer lebensbedrohlichen Lage befinde, in der ich Sachen mache, die ich eigentlich nie tun würde und melde mich dann stundenlang nicht, lasse sie also im Ungewissen was passiert ist und gaukle ihr irgendetwas vor. Ich bin dann so verbohrt darauf, dass sie sich um mich Sorgen macht und ich empfinde in solchen Situationen den Drang immer weiter zu machen und mir gefällt das sogar. Als wenn ich Spaß daran hätte, wenn sie psychisch leidet...Ich weiß, dass das krank ist und im Nachhinein - wie jetzt - ist mir das total unangenehm und ich fühle mich deswegen auch richtig schlecht.

Ich habe das gemacht, obwohl ich überhaupt keinen Grund dazu hatte. Es lief doch alles bestens, ich war glücklich wie noch nie und dann mache ich soetwas. Das hat alles kaputt gemacht und es war nicht das erste Mal, dass ich soetwas abgezogen habe. Früher hatte ich eine Fernbeziehung, wir hatten uns nicht oft gesehen. Dafür aber täglich gechattet und telefoniert. Irgendwann habe ich dann damit begonnen ihr zu schreiben, dass ich mich umbringe und das alles keinen Sinn mehr hat. Danach habe ich mich wochenlang nicht mehr gemeldet und mich dann irgendwann auf ihre etlichen Nachrichten gemeldet, aber nicht als ich selbst - sondern als mein Bruder und habe ihr geschrieben, dass ich wirklich tot bin usw.

Ich schäme mich dafür sehr und bereue es auch. Manchmal könnte ich mir dafür selbst eine reinhauen. Ich weiß nichtmal ob ich ihr oder evtl. mir selbst dabei schaden wollte, weil ich mir dieses Glücklichsein nicht gönne oder was weiß ich...
Es ist einfach nur total bescheuert und hat vieles kaputt gemacht. Jetzt bringt mir die Reue auch nichts mehr und ich ahne, dass das nicht das letzte Mal ist, dass ich soetwas getan habe. Aber warum mache ich diesen kranken Scheiß nur.
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Es verschafft dir die Absolute Aufmerksamkeit, alles dreht sich nur noch um dich und deine Belange. Woher das kommt kann ich dir auch nicht sagen, aber ich schätze wie so oft ist der Ursprung in der Kindheit zu suchen. Ich denke wenn du der Sache auf den Grund gehen willst wirst du um Fachmännische Hilfe nicht drum rum kommen.
 
W

Windlicht

Gast
Es verschafft dir die Absolute Aufmerksamkeit, alles dreht sich nur noch um dich und deine Belange. Woher das kommt kann ich dir auch nicht sagen, aber ich schätze wie so oft ist der Ursprung in der Kindheit zu suchen. Ich denke wenn du der Sache auf den Grund gehen willst wirst du um Fachmännische Hilfe nicht drum rum kommen.
Entweder ist es das (s.obigen Beitrag) oder aber genau das Gegenteil: Du versuchst in dem Moment, in dem es besonders schön ist und die betreffende Frau dir besonders nah, Abstand zu schaffen.
Wie es wirklich ist und weshalb, wirst du nur mit kompetenter Hilfe ergründen. Hoffentlich suchst du dir die schnell!
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Welchen Vorteil verschafft Dir dein Verhalten?

Wie profitierst Du dadurch?

Kennst Du das noch aus anderen Situationen, daß Du es genießt, wenn sich jemand um Dich sorgt? Oder Du jemanden schockierst? Gibt es Parallelen zu früheren Situationen?
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Lieber Gast,
nach meiner Einschätzung handelt es sich bei Dir vermutlich um eine sogenannte dissoziale Persönlichkeitsstörung. Dabei ist das fortgesetzte Lügen ein Mittel der Manipulation des Anderen, den Du bewegst zu denken und zu fühlen und zu tun, was Du möchtest. Und dadurch schädigst Du den anderen Menschen. Die Schädigung liegt schon darin, dass Du dem anderen Menschen die Wahrheit vorenthältst und ihm ein Trugbild vermittelst, was den anderen Menschen veranlasst zu tun, was er nicht tun würde, hätte er nicht das Trugbild vor Augen. Das ist wie der Verkauf von Geschenkpaketen, auf denen steht "wertvoller Inhalt" und dann ist da nur Luft drin. Diesem Verhalten liegt ein tiefgreifendes Verhaltensmuster zugrunde.

Es gibt eine Reihe von möglichen Ursachen: genetische Faktoren, biologische Faktoren, Störung der Selbstwertregulation, Risikofaktoren wie Mißbrauch in der Kindheit, pränatale Faktoren, etc. etc.,

Die Ursachen sind mit einem Fachmann zu klären. Was ein großes PLUS für Dich ist, ist Deine Einsicht, dass Dein Verhalten den anderen schädigt und Du krank bist. Insofern ist noch sowas wie ein Gewissen vorhanden.

Eine umgehende Behandlung rate ich Dir dringend an.

LG, Nordrheiner
 
G

Gast

Gast
Ich danke euch für eure Antworten.

Mir ist bewusst, dass ich damit andere Menschen schädige und ja - ein Gewissen habe ich noch und das zermürbt mich nur noch.
Diese Aktionen sind nicht zu entschuldigen und was ich daraus ziehe sind eigentlich nur Nachteile.
Genau in dem Moment, in dem ich das durchziehe, realisiere ich sogar meistens noch was ich gerade fürn Mist mache und trotzdem mache ich weiter. Ständig sagt mir mein Unterbewusstsein, dass das eh alles sinnlos ist und ich werde auch richtig gefühlskalt der anderen Person gegenüber. Mir wird dann immer wieder vor Augen geführt, dass ich keine Beziehung etc. haben sollte. Andauernd kommen mir diese Gedanken, dass ich das nicht verdient habe und auch gar nicht will, dass es wirklich besser ist, wenn ich es beende - kurz und schmerzlos. Es scheint so, als wollte ich mir damit selbst wehtun. Dabei wird mir mein Gegenüber immer gleichgültiger und es dreht sich alles hauptsächlich nur um mich. Ich glaube mir wird gerade bewusst, dass ich sie garnicht verletzen wollte, sondern mich selbst.

Windlicht hat wahrscheinlich Recht damit, dass ich versuche Abstand zu schaffen. Aber das ist paradox! Ich will es doch eigentlich.
Früher habe ich mich in gewissen Dingen z.B. beim Fußball absichtlich bescheuert angestellt, wenn ich das Gefühl hatte, den anderen egal zu sein. Wenn ich nicht die Anerkennung bekommen habe, die ich meines Erachtens verdient hätte, dann machte ich negativ auf mich aufmerksam. Bestes Beispiel waren zwei entscheidende Tore von mir, die uns noch zum Unentschieden verholfen haben. Nach den zwei Toren wurde ich ausgewechselt und ich habe mich gefragt weshalb? Als ich den Trainer dann fragte und ihn beiläufig auf meine Tore hinwies, kam die ach so überraschende Antwort: Ach das warst du? Ich dachte das wäre ... gewesen. Super- solche Erlebnisse hatte ich damals wirklich "en masse" und ich fand es einfach nur unfair zusehen zu müssen, wie andere die Lorbeeren aus meiner Arbeit ernteten. Ich habe dann aus Frust des öfteren den Ball "ausversehen" ins aus geschossen und nach dem Spiel bekam ich dann von meinen Eltern zu hören, dass sich die anderen Eltern und der Trainer schon fragten, was denn bloß los mit mir gewesen sei.

Nun wird mir auch klar warum ich so geworden bin. Heutzutage kann ich überhaupt kein Lob mehr für annehmen. Ich empfinde alles mache als schlecht bis okay. Wenn mir jemand sagt, dass ich beispielsweise richtig gut Tischtennis spielen kann, dann grinse ich kurz und denke mir dabei nur: naja es geht. Aber so richtig schätzen kann ich Lob von anderen nicht, weil es jeder Andere genauso hätte machen können.
Auf Arbeit mache ich auch nur das was man mir sagt. Ich denke gar nicht mehr eigenständig, sondern mache meine Aufgaben immer nur so, wie der Chef es denn gerne hätte. Auch in meiner Freizeit mache ich nur noch mit, aber von mir aus kommt nie etwas und das war früher anders. Der Ehrgeiz, den ich früher hatte ist verschwunden und alles um mich herum ist so selbstverständlich geworden.


Aber naja wo ihr schon fragt: Ich habe schon seit meiner Kindheit ein Problem mit Aufmerksamkeit und es gab da mal eine peinliche Aktion (für meine Eltern) in einem Ferienlager, wo sie mich in den Sommerferien hingeschickt hatten. Ich selbst kann mich gar nicht mehr so richtig daran erinnern - vllt. habe ich es verdrängt. Aber meine Mutter hat mir irgendwann mal erzählt, dass sie und mein Vater nach diesem Ferienlager zu einem Gespräch eingeladen wurden und man ihnen dort erzählt hat, dass ich versucht habe mich auf der Toilette zu erwürgen. (da war ich vielleicht 10 jahre alt!)
Auch sonst wollte ich mich früher als Kind immer selbst verletzen, wenn mich irgendetwas so wütend machte. Ich habe meine Wut nie an andere ausgelassen, sondern immer nur Dinge zerstört, die mir selbst wichtig waren. So z.B. Gegenstände, mit denen ich schöne Erinnerungen verbinde. Ich habe sie einfach kaputt gemacht. Das habe ich mir glücklicherweise abgewöhnt. So richtete sich alles immer nur gegen mich. Die Wut auf andere, ließ ich an mir raus. Wenn ich daran denke kommt mir alles wieder hoch. Das ist schon sehr ungewöhnlich gewesen, doch ich habe nie so richtig darüber nachgedacht.
Es ist auch ziemlich lange her und heute empfinde ich sogut wie gar keine Wut mehr. Alles schlechte was auf mich einwirkt, stempel ich als belanglos ab und mit dieser Egal-Einstellung lebe ich schon seit Jahren. Generell kann man sagen, dass ich in einer Sinnkriese stecke.

Aber gut, das driftet jetzt zu weit vom Thema ab.
Tatsache ist, dass ich niemanden in meine Probleme reinziehen sollte, nur weil ich mir selbst kein Glück gönnen kann - warum auch immer! Das stört mich so sehr. Egal was für Bekanntschaften das sind: Es verläuft immer nach dem selben Schema: Ich lerne sie kennen, bin anfangs immer sehr interessiert und aufmerksam etc. und urplötzlich verliere ich die Lust an weiteren Konversationen - was sich die andere Person nicht erklären kann, weil ja nichts vorgefallen ist - also breche ich den Kontakt ab, setze mir in den Kopf, dass ich erstmal eine Weile wieder keinen Kontakt zu anderen haben sollte, weil das alles zu viel für mich ist und lebe dann für eine gewisse Zeit wieder für mich selbst. Irgendwann spüre ich aber wieder das etwas fehlt und mich die Situation - so wie sie ist - unglücklich macht. Also beginne ich wieder erneut und mache den selben Fehler wie davor. Ich komme einfach nicht aus diesem Teufelskreis heraus.

Wie komme ich denn am besten zu professioneller Hilfe? Würde das über die Krankenkassen laufen, ich hab diesbezüglich überhaupt keine Ahnung und habe auch meine Zweifel daran, dass sich dadurch etwas an meiner Situation ändert. Ich selbst bin geprägt von diversen Stimmungsschwankungen. An einigen Tagen denke ich über Dinge anders, als sonst und dieses hü und hott in meinem Kopf wird man nicht abstellen können.

Danke für eure Aufmerksamkeit
 
G

Gast

Gast
Hast du schonmal versucht dich aus der Sicht einer dritten Person zu reflektieren? Also, wenn eine andere Person all das tut, was du tust, was würdest du über sie denken, warum würde sie das tun, was hat sie davon, wie sieht es in ihr drinnen aus, deiner Ansicht nach? Es kann einem neue Erkenntnisse bringen sich selbst loszulassen und von außen zu analysieren.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Wie komme ich denn am besten zu professioneller Hilfe? Würde das über die Krankenkassen laufen, ich hab diesbezüglich überhaupt keine Ahnung und habe auch meine Zweifel daran, dass sich dadurch etwas an meiner Situation ändert. Ich selbst bin geprägt von diversen Stimmungsschwankungen. An einigen Tagen denke ich über Dinge anders, als sonst und dieses hü und hott in meinem Kopf wird man nicht abstellen können.

Danke für eure Aufmerksamkeit
Ich empfehle, dass Du zuerst zu Deinem Hausarzt gehst und Dir von diesem eine Überweisung zu einem Facharzt geben lässt. Er kann Dir auch einen Facharzt empfehlen. Weitere Adressen bekommst Du auch, wenn Du googelst oder die Ärztekammer anrufst. Die Behandlung wird - wenn mich nicht alles täuscht - von der Krankenkasse getragen.

Ein Facharzt kann Dir gut helfen. Nur Mut!

Hinsichtlich Deiner Freundin würde ich überlegen, ihr über Deine Störung zu berichten - und dass Du jetzt in Behandlung gehst. Dadurch tust Du etwas für Deine Beziehung und zeigst, dass Du ehrlich sein willst, es eben aus Krankheitsgründen nicht immer schaffst.

Alles Gute,
Nordrheiner
 

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