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krank - aber denoch getröstet

L

Lena7

Gast
Persönliche Erlebnisse und Erfahrungen
in einer schlimmen Zeit
im Sommer 1995

Diagnose „Krebs“


Dieses Zeugnis ist besonders für Menschen gedacht, die
sich in einer seelischen oder körperlichen Not befinden.


Geborgenheit


Wir wissen ja, wenn wir die schlimmen Worte wie „schwerer Unfall“ oder „Krebs“ hören, dann denken wir an andere, das kann nur anderen Menschen zustoßen, uns doch nicht. Nun, ich kam ins Krankenhaus wegen einer besonderen Untersuchung. Doch davor bzw. vor den Methoden hatte ich Angst; nicht so sehr vor dem Ergebnis, denn ich rechnete ja nicht mit dem Schlimmsten.

So ging ich in den Vorbereitungstagen täglich mehrmals in die Krankenhauskapelle, um in dieser Ruhe Jesus um inneren Frieden zu bitten, damit ich die Untersuchung mit Gelassenheit hinnehmen könne. Die Untersuchung selbst war dann z.T. schmerzhaft, doch ich konnte sie ertragen. Dann aber kam die unerwartete Hiobsbotschaft: -„Krebs und eine kurzfristige Operation“ -. Hier durfte ich erstmals erleben, was es heißt, in Jesus geborgen zu sein.

Ich hatte bei dieser schlimmen Nachricht einen solchen Frieden in meinem Herzen, dass ich zuerst gar nicht an mich, sondern an andere Menschen denken musste, an Menschen, die nicht so im Glauben leben konnten wie ich. Welch ein Schrecken wohl diese Menschen bei einer solchen Nachricht befallen muss? Doch ich war so erfüllt mit innerem Frieden und hatte eine solche Geborgenheit in Jesus, dass der Arzt sich wunderte, wie gelassen ich diese Nachricht aufnahm. Ich sagte ihm daraufhin: „Ich bin ein gläubiger Christ.“

Vor der Operation

Nachdem nun am Donnerstag das Untersuchungsergebnis vorlag, wollten die Ärzte mich gleich tags darauf, also am Freitag schon operieren. Das ging mir zu schnell. Ich sagte, dass ich erst nochmals nach Hause wollte, um beim Sonntagsgottesdienst in einer christlichen Gemeinde für mich beten zu lassen. Die Ärzte waren darüber zwar verblüfft, doch sie akzeptierten meinen Entschluss. So fuhr ich dann freitags nach Hause, um am Montag wieder neu anzutreten.

Welch einen inneren Frieden mir Jesus geschenkt hat, ist daran zu ersehen, dass ich noch am gleichen Abend zu einem wöchentlichen Treffen meines alten Freundeskreises ging. Auch meine Freunde waren bass erstaunt, als sie mich kommen sahen. Denn sie wussten ja schon alle Bescheid.

Erst als am Sonntag die ganze Gemeinde für mich betete, kamen mir zum ersten Mal Tränen.
Aber ich glaube, ich weinte vor Rührung über diese Anteilnahme meiner Glaubensgeschwister im Gebet für mich. Doch welch ein großer Friede lag über mir und in mir, so dass ich am Sonntagabend nochmals mit Bekannten zu einem guten Essen ausgehen konnte.

So ging ich montags wieder ins Krankenhaus und versprach Jesus, dass ich mein Leben nach der Operation und notwendiger Genesung voll in seinen Dienst stellen wollte, damit es noch Frucht trage.

Tag der Untersuchung vor der Notoperation

Obwohl bereits in den ersten Tagen nach der Darmkrebs-Operation bei mir ungewöhnliche Schwierigkeiten auftraten, wie ein stark angeschwollener Bauch, Schmerzen und ein enormer Druck im Bauchraum, erhärtete sich bei den Ärzten erst nach einer Woche der Verdacht, dass bei oder nach meiner Operation etwas schiefgelaufen sein müsste , d.h. dass die Darmnaht teilweise aufgegangen sein könnte. So wurde ich dann einen ganzen Tag lang von morgens bis abends von allen Seiten und Lagen geröntgt. Dann hieß es gegen 22 Uhr: Sofortige Notoperation. Doch jetzt überfiel mich eine panische Angst, so dass ich im Röntgenraum im Beisein der Ärzte laut nach Jesus rief. Ich glaube, ich habe mindestens 10 mal laut „Jesus“ gerufen, bis die Angst nachließ. Jetzt hatte ich die Sicherheit, dass Jesus hier ist und mir in meiner Not beisteht und so sagte ich zu dem leitenden Arzt: „Sie und Jesus werden nun das Richtige für mich tun.“ Ich glaubte auch wirklich, was ich sagte und empfand eine tiefe Geborgenheit, denn Jesus sagte in seiner Abschiedsrede: „Ich bin immer bei Euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt“ (Matthäus-Evangelium 28,20).

Im nachhinein wusste ich, dass mich der Geist Gottes drängte, nach Jesus zu rufen, damit Er mir zu Hilfe komme. So fiel dann auch nach einer nochmaligen Untersuchung die Entscheidung , mich erst am nächsten Tag zu operieren, was mit Sicherheit mein Leben rettete.

Wie ich erst später erfuhr, war der ganze hintere Bauchraum durch die aufgegangene Darmnaht bereits so verschmutzt und entzündet, dass bei der Notoperation solch immense Komplikationen auftraten, die man bestimmt bei einer Notoperation in der Nacht nicht in den Griff bekommen hätte. Wie mir ein Arzt später sagte, hatte ich nach der Notoperation nur noch eine Überlebenschance von ca. 30 %. Wie hätte es da erst ausgesehen, wenn diese Notoperation in der Nacht zuvor noch von einem Not-Team ausgeführt worden wäre?

So sagt uns der Geist Gottes, wann und wie wir beten sollen. Mich ließ er nach Jesus rufen, und Jesus stand mir bei und hat mir geholfen.

Wenn wir uns in Angst und großer Not befinden, können wir einfach laut nach Jesus rufen.
Er hört uns und lässt uns nicht allein. Denn Jesus ist Gott und Mensch zugleich. Sein Verstehen der Schwierigkeiten und Leiden des Menschen entspringt nicht nur Seinem göttlichen Wesen, sondern auch Seiner persönlichen Erfahrung, da Er selbst als Mensch gelitten hat. Deshalb kann Er jetzt mit uns Menschen ganz mitfühlen und uns helfen.

Das Leben mit der Behinderung

Nachdem Jesus mein Leben vor dem tödlichen Zugriff des Feindes gerettet hatte (wir wissen ja: „Satan ist ein Mörder von Anfang an“. – wörtliche Aussage von Jesus im Joh.Evang. 8,44, und ich im Krankenhaus nach drei Wochen wieder aus der Intensivstation kam, wurde mir erstmals bewusst, dass mein künftiges Erdenleben mit dieser Behinderung – versetzter Darmausgang – belastet sein wird. Aber mir wurde auch gleichzeitig viel stärker bewusst als früher, dass wir nach diesem Erdenleben ein zukünftiges Leben im „Königreich unseres Herrn“ haben werden. Das ist eine Verheißung Gottes, die fest in meinem Glauben verwurzelt ist. Wenn wir bei Jesus sein dürfen, erhalten wir auch einen herrlichen Körper, einen schönen, vollkommenen Körper ganz ohne Makel. Denn in „Gottes neuer Welt“ wird es keine arm- oder beinamputierte, von Lepra, Krebs und anderen schlimmen Krankheiten gezeichnete, oder von Bomben oder Granaten zerrissene Menschen geben, sondern herrliche Gotteskinder, so wie sie unser himmlischer Vater erschaffen hat, nach dem Bilde seines geliebten Sohnes.

Leiden

Im Krankenhaus, in dem ich lag, war an der Zimmerwand, auf die ich vom Krankenbett aus ständig sah, ein Holzkreuz mit Korpus angebracht. Noch nie in meinem Leben hat die Darstellung des gekreuzigten Herrn - sein Körper war vor Leiden und Schmerzen gekrümmt - einen solch starken Eindruck auf mich hinterlassen, wie hier im Krankenzimmer. Nur vage konnte ich ahnen, welche Schmerzen Jesus für uns Menschen auf sich genommen hatte, um uns zu erlösen, um uns durch sein Blut von Sünde und Tod zu befreien, damit wir ein „ewiges Leben“ haben.

Wie anders war es bei mir; ich bekam hier im Krankenhaus, sobald Schmerzen auftraten, Infusionen und Tropfen, damit ich nicht leiden musste.

Ich danke Jesus, dass ich während dieser Zeit sehen durfte, wie meine Krankheit und mein Leiden klein waren im Vergleich zu den Leiden seiner Kreuzigung, bei der er an Händen und Füßen mit großen Nägeln durchbohrt, stundenlang am Kreuzesholz hängen musste, bis er die Worte sagen konnte: „Es ist vollbracht.“

Besuche und Gebete

Was mir aus der Zeit meines Krankenhausaufenthaltes besonders angenehm ins Bewusstsein kommt, waren die vielen Besuche von Freunden und Verwandten sowie die Besuche und Gebete treuer Glaubensgeschwister.

Da der Krebs sowie die erste misslungene Operation und die verspätete Notoperation mein Leben so rasch und unverhofft in Todesnähe brachten, waren alle stark bestürzt, doch die Liebe und das Mitgefühl, die sie mir bei ihren Besuchen zeigten, berührten mein Herz zutiefst und gaben mir in meiner „schlimmen Zeit“ neuen Lebensmut. Ich weiß von Freunden, dass sie wieder beten lernten, gerade in der Zeit, als ich in der Intensivstation im Koma lag und zwischen Leben und Tod schwebte, denn nach Auskunft der Ärzte war wegen der akuten Entzündung im Bauchraum stündlich mit einer Vergiftung und Versagen der Leber und der Nieren zu rechnen. Auch musste die künstliche Beatmung weit über die übliche Zeit hinaus weitergeführt werden.

Jesus Christus erhört die Gebete gläubiger Christen, denn er sagt im Joh.Evang. 14,13 u 14: „Worum Ihr in meinem Namen bitten werdet, das werde ich euch geben, damit durch die Taten des Sohnes die Herrlichkeit des Vaters sichtbar wird. Was Ihr also in meinem Namen erbitten werdet, das werde ich tun.“ So durfte ich, als es mir im Krankenhaus wieder besser ging, erfahren, dass viele Christen, die mich kannten, - oft in gemeinsamen Gebeten – für mein Weiterleben in Fürbitte eintraten. Denn durch das starke Gebet – insbesondere durch das gemeinsame Gebet und den Lobpreis unseres Gottes – setzen wir die Kraft Gottes frei und Jesus kann uns helfen.

Dank sei Gott, unserem himmlischen Vater, der uns erschaffen und durch seinen Sohn Jesus Christus erlöst hat, und zu dessen Miterben er uns in seinem Reich eingeladen hat.

Gedanken über seelische Leiden und körperliche Schmerzen

Wir fragen uns, haben Schmerzen und Leiden überhaupt einen Sinn. Mit Sicherheit ja, selbst wenn wir diese auch ungern durchstehen und weit von uns fernhalten wollen, so sind sie doch oft nötig, damit unser geistliches Leben erweckt wird und fortschreite. Dies habe ich selbst schon früher in meinem Leben erfahren müssen.

So war ich in meinem „alten Leben“ stark gebunden an die Güter und an die z.T. fragwürdigen Genüsse dieser Welt sowie an falsche weltliche Wertmaßstäbe. Ich lebte in Sünde und in weiter Gottesferne. Mein geistliches Leben war nahezu erstickt. Da ließ Gott es zu, dass mich ein starkes, seelisches Leiden überfiel. Schlimme Zeiten voller Verzweiflung und Enttäuschung, gepaart mit bitteren Weinkrämpfen, führten mich jedoch in die Arme Gottes, als ich laut nach ihm rief, und als von einer kleinen Gruppe gläubiger Christen unter Auflegung ihrer Hände – wie dies in der Apostelgeschichte beschrieben wird – für mich gebetet wurde. Jesus zog mich an diesem Tag – am Ostersonntag 1990 – heraus aus dieser grausamen Hölle seelischer Qualen. Er änderte mich total und somit auch mein ganzes Leben. Ja, Jesus gab mir wieder ein neues geistliches Leben. Danke Jesus.

So zeigt uns auch ein Beispiel aus der Natur, wie Leiden in Schönheit verwandelt wird: Bevor die kostbare Perle langsam Gestalt gewinnt, hat die Perlauster große Leiden zu erdulden. Wenn die Mutter der Perle, die Perlmutter, gequält wird, weil irgendein Lebewesen, ein bohrender Schmarotzer, oder ein anderer Fremdkörper eingedrungen ist, und wenn sie sich nicht selbst befreien kann; dann macht das Weichtier das, was es schmerzt, notgedrungen dadurch unschädlich, dass es dieses in einen Gegenstand der Schönheit verwandelt. Perlen werden durch Schmerz und Leiden erzeugt.

So ist es auch bei uns Menschen, denn der wirkliche Sieg gläubiger Christen besteht nicht darin, dass wir vor Schmerz und Leiden oder Tod und Übel bewahrt würden, sondern dass der Geist Gottes in uns Schmerz in Ruhe, Kreuz und Tod in Leben und Böses in Gutes verwandelt. Aus diesem Grunde allein werden wir in diesen harten Lebenskampf gestellt, denn „wir müssen durch viel Trübsal in das Reich Gottes eingehen“ (Apg. 14,22).

Und so dürfen wir mit Paulus sagen:
„Wenn wir aber Gottes Kinder sind, dann wird Gott uns auch schenken, was er seinen Kindern versprochen hat. Er will uns das Leben in Herrlichkeit schenken, dass er auch Christus gegeben hat. Wenn wir wirklich mit Christus leiden, dann sollen wir auch seine Herrlichkeit mit ihm teilen“.
„Ich bin überzeugt, die künftige Herrlichkeit, die Gott für uns bereithält, ist so groß, dass alles, was wir jetzt leiden müssen, in gar keinem Verhältnis dazu steht“ (Römer 8,11 ff.).

Wenn auch Du die Geborgenheit in Jesus und seine Hilfe so erleben willst, wie ich dies in meiner schlimmen Zeit im Krankenhaus erleben durfte, dann rufe nach Ihm wie ich nach Ihm gerufen habe. Jesus wird Dich erhören und Er wird auch Dir helfen, ganz gleich, in welcher Not oder Krankheit Du Dich befindest. Rufe zu Ihm, bis Er Deinem Herzen Frieden schenkt und Dir die Angst wegnimmt. Jesus selbst sagt im Matth.Evang. 11,28:

„Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter
eurer Last leidet! Ich werde Euch Frieden geben“.

Wenn der Geist Gottes in Dir das Verlangen erweckt, mehr vom Leben Jesu, von seinen Wundern und Reden zu erfahren, dann lese öfters im „Neuen Testament“ in den vier Evangelien. Bald wirst Du feststellen, wie Dein Glaube an den Sohn Gottes, an seine Erlösungstat auf Golgota sowie an ein zukünftiges Leben in „Gottes neuer Welt“ in Dir immer stärker und fester wird. Dieser Glaube allein gibt uns Menschen Trost und Hoffnung und trägt auch Dich durch Dein weiteres Erdenleben.

In meinem christlichen Glauben bin ich persönlich sehr gestärkt worden durch ein Buch, das ermutigende Wege aus der Verzweiflung aufzeigt. Das Buch hat den Titel „Mit Krebs leben“ (Schulte et Gerth-Verlag, ISBN 3-89437-389-X) und hat sechzehn ermutigende Lebensberichte zum Inhalt. Dieses Buch ist durch jede Buchhandlung zu beziehen und kostet ca. DM 20,-. Ob Du an Krebs oder einer anderen schlimmen Krankheit leidest, Du wirst Deine Krankheit und Dein Leiden mit anderen Augen sehen, wenn Du diese Lebensberichte gelesen hast.

Ich vertraue auf die Liebe Christi zu Dir und darauf, dass auch Du seine Nähe und seine Hilfe so erfahren darfst, wie ich diese in der Zeit meines 11-wöchigen Krankenhausaufenthaltes erfahren durfte.

Im Gebet bleibe ich mit Dir verbunden und wünsche Dir den Frieden Gottes im Herzen, den nur Jesus schenken kann.

Hans

P.S. Eine weitere Buchempfehlung: Beten wirkt Wunder „Erfahrungen einer hauptberuflichen Beterin in der Evangelischen Landeskirche“ von Helga Anton im Brunnen-Verlag ISBN 3-7655-3623-7 ca. DM 15,-.
 

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