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Kontaktabbruch zur Familie

Daoga

Urgestein
Hallo zusammen,

kurz zu mir 37M (geschieden nach kurzer Ehe), habe ich Informatik studietr und Arbeite seit ein paar Jahren als Berater.
Ich bin kein einfacher Mensch aber die Menschen die ich kenne, sagen das ich hilfsbereit bin, empathisch usw.
Christlich erzogen.

Habe zwei Brüder die älter sind (50 und 45). Patchwork-Familie.

Ich brauche eurem Rat, alleine das ich über Kontaktabbruch nachdenke zeigt auf das was nicht stimmen kann in meinem Leben.

Ich gehe momentan durch eine harte Zeit.

- Ich habe 40K schulden (aus der Scheidung meiner kurzen aber turbulenten Ehe). Diese Schulden zahle ich noch 10 Jahre ab.
- Meine Mutter ist vor drei Jahren noch recht jung gestorben
- Meine Arbeitsituation ist momentan schwierig. Ich gehe ab Oktober wohl in Kurarbeit Null.

Ich denke darübe nach den Kontakt zu meiner Familie und Vater endgültig abzubrechen.

Mein Kopf ist gerade hart blockiert.

Hier einige Hintergründe:


- ich hatte noch nie ein gutes Verhältniss zu meinem Vater. Es lag immer an Kommunikationsproblemen.
Wir kamen selten auf einen Nenner. Eher hatte ich das Gefühl er würde eher als schwach ansehen.
Dabei hat er mir immer seine Ängste einprogrammiert von Kind an.

- zu meinen Brüdern habe ich kein gutes Verhältniss. Der Eine Bruder lebt weit von hier und
auch hier haben wir keinen gemeinsamen Nenner. Er ist der Typ Bruder der immer dann da ist wenn es Geld gibt.
In dem Fall der Tot meiner Mutter. Der andere Bruder lebt zwar nahe in der gleichen Stadt.
Aufgrund seiner geistigen Behinderung sind keine produktiven Gespräche möglich. Treffen mit diesem Enden immer darin das ich bezahle (trinken, essen)

- ich habe meine Mutter im Krankenhaus alleine gepflegt, bis Sie nach kurzem Kampf verstorben ist.
Meine Brüder waren nicht da. Mein Vater war wie immer mit seiner Arbeit beschäftigt und fand es angenehm das ich die Rolle des Pflegers übernehme

- meine Ex-Frau hat zu keinem ein gutes Verhältniss und hat auch in keinem Bereich geholfen. Kasieren konnte Sie gut.


Nach dem Tod meiner Mutter ist mein Vater in ein tiefes Loch gefallen, ich war für Ihn da wie er auch in der Zeit der Scheidung für mich die kurz nach dem Tod meiner Mutter folgte. Vielleicht war das so was wie gegenseitiges aus der Scheisse ziehen. Mein Vater fand bald darauf eine neue Frau.

Auch während der Ehe zu meiner Mutter hat mein Vater immer wieder die Flucht in einen anderen Schoss ergriffen, traurig aber wahr (wenig christlich). Meine Mutter hat das hingenommen.

Schnell orientierte sich mein Vater um.

Vor kurzem bin ich aus dem Haus meiner Eltern ausgezogen
(ich wohnte in der Scheidungszeit dort) und die neue Frau meiners Vaters zog ein.

Ich bin verbittert, ich fühle mich von allen veraten.

Daher erwäge ich den Kontaktabbrch zu allen (Vater, Brüder usw.). Es bringt mir nichts außer Stress.

Wer hat schon ähnliches erlebt? Und was würdet Ihr mir Raten?

Danke und gruß

Robert
Ich habe irgendwie den Eindruck, daß der Kontakt bisher ohnehin nur von Dir aufrecht erhalten wird. Die anderen kommen doch nur wenn sie was von Dir wollen, Geld oder was anderes.

Vielleicht hast Du in Wahrheit nur Angst, wenn Du von Dir aus den Kontakt abbrichst, daß die anderen Dich gar nicht vermissen werden, sobald sie merken, von Dir ist nix mehr zu holen.

Und Du als das (vom Vater) auf Masochismus gedrillte Sensibelchen der Familie hast Angst, das vielleicht seelisch nicht zu verkraften, oder irre ich mich da?

Für eine angeknackste Seele ist es zweifellos nicht einfach sich einzugestehen, daß man "menschlich" für andere total uninteressant ist. Ist aber leider so, in Deiner Familie.
Daher solltest Du die Trennung durchführen. Und Dir Freunde, eine Umgebung nach Deinem Geschmack suchen.
Laß die Verwandtschaft einfach links liegen und sei genausowenig da für sie wie sie für Dich immer waren. Nicht als kindische Retourkutsche ("wenn ich erst nicht mehr für euch da bin, dann wird es euch ganz schlimm leid tun!"), sondern für Deinen eigenen Neubeginn.
Altes hinter sich zurücklassen kann auch eine Entlastung sein, verstehst Du? Laß sie ihr eigenes Leben leben und führe Dein eigenes. Such Dein eigenes Glück woanders, mach es nicht mehr von der Familie abhängig.
 

cucaracha

Urgestein
Für eine angeknackste Seele ist es zweifellos nicht einfach sich einzugestehen, daß man "menschlich" für andere total uninteressant ist. Ist aber leider so, in Deiner Familie.
Zitat Ende

Das stimmt.....Diese Gleichgültigkeit in Bezug auf andere Leute ist sehr häufig der Fall.
Daher ist es so wichtig, dass man selber an sein eigenes Leben denkt.
------------------
Such Dein eigenes Glück woanders, mach es nicht mehr von der Familie abhängig.
Zitat Ende

Das finde ich sehr zutreffend.
 

Muir

Aktives Mitglied
Hallo Robert,

kurz und knapp.

Ich habe vor 16 Jahren, 2004 verstarb meine Mutter,
den Kontakt zu meinen vier Geschwistern komplett abgebrochen.
16 Jahre später habe ich es nicht einen Moment bereut.
Allerdings hätte ich es wohl nicht über das Herz gebracht den Kontakt zu meiner Mutter einzustellen, doch ich hätte ihn deutlich eingeschränkt wenn man meine normale Einstellung der Dinge nicht toleriert hätte.

Ich wünsche dir, dass du die richtige Entscheidung triffst.

Viele Grüße und alles Gute.
Muir
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Lass dich doch einfach mal zum Essen einladen. Ich würde denen sagen, dafür, dass ich euch x mal ein essen spendiert habe, ladet ihr mich mal ins beste Haus der Stadt ein. Wenn die doof werden, ist halt Schicht im Schacht.
 
G

Gelöscht 54649

Gast
Da sind eigentlich drei Beziehungen zu drei ganz unterschiedlichen Menschen, die Du vielleicht auch einzeln bewerten solltest.

Der Bruder, der eh nur aufkreuzt, wenn es um Geld geht... zu dem wirst Du auch bei Kontaktabbruch weiterhin Kontakt haben, wenn es innerfamiliär um Geld geht. Macht also keinen Unterschied.
Ich denke, da geht es dann wirklich darum, dass Du Dich von der Idee verabschiedest, dass Euer Verhältnis anders, besser sein könnte. Und die Idee ist mit Sicherheit hinter Deinem Ärger auf ihn da... sonst wäre Dir sein Verhalten egal und Du hättest nicht das Bedürfnis da ganz offiziell einen Cut zu machen.
Das hat nichts mit Egoismus oder Ähnlichem zu tun. Dafür brauchst Du auch keine Therapie.

Dein Vater... da fehlen mir einfach viel zu viele Informationen, um zumindest von meiner Warte zu sagen, wie ich Eure Geschichte empfinden würde und ob ich den Kontakt abbrechen würde.
Und das hilft Dir dann auch nur ein Stückweit, weils ja meine "2 cents" sind.
Und gerade Beziehungen zu Eltern sind halt gerne mal sehr komplex.
Müsste man aufdröseln... willst Du das hier tun? (Keine Kritik in irgendeiner Form, sondern wirklich ernste, sachliche Nachfrage)

Und dann ist da Dein anderer Bruder.
Da lese ich heraus, dass der Kontakt in seiner jetzigen Form keinem von Euch etwas bringt und keine Verbitterung und keinen Streit.
Und für das Benehmen Eures Bruders kann er nichts und in der Beziehung zwischen Dir und Deinem Vater spielt er vermutlich auch keine tragende Rolle.
Magst Du da versuchen, mit ihm vielleicht eine andere Art von Zusammensein auszuprobieren? Essengehen und plaudern und reden scheint ja eher nicht zu funktionieren.
Vielleicht könntet ihr eher Dinge zusammen machen. Irgendwas Sportliches, ein cooles Museum mit Mitmachoptionen besuchen, im Sommer mal einen Barfußpfad heimsuchen, Musik hören, irgendein gemeinsames Bastelprojekt starten, bei dem er mithalten kann.

Das sind jetzt so meine spontanen Gedanken. Ich hoffe, sie helfen ein wenig.
 

Farnmausi

Aktives Mitglied
Hallo, mache doch einfach nichts im Bezug auf deine Familie.
Gehe auf Distanz .... du hast keine Zeit , kein Geld oder Termine und fertig.

Kümmere dich doch erstmal um deine eigene großen Baustellen und die sind bei dir. Suche dir Unterstützung bei Beratungsstellen.
"Kontaktabbruch" scheint ein neuer Trend zu sein ... in der digitalen Welt der sozialen Medien... lösen aber keine Probleme sondern schaffen oft neue. Farnmausi
 
G

Gelöscht 78607

Gast
Ich sehe immer nur, dass ihr auf keinen gemeinsamen Nenner kommt.
Ich finde es z.B. unvorstellbar, den Kontakt zu deinem Bruder abzubrechen, nur weil kein Gespräch aufgrund seiner Behinderung möglich ist.

Du musst ja nicht täglich den Kontakt suchen, aber ganz abzubrechen... WARUM?
Alles Gute!
Gretta
 

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