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Konsequenzen Gespräch mit Lehrerin - SVV (kann triggern)

DannJa

Neues Mitglied
Hallo,

ich lese hier eigentlich schon seit Längerem mit und weiß, dass ich selbst vielleicht mal aktiver schreiben sollte, aber nach den letzten Ereignissen geht mir so viel durch den Kopf und ich will wissen, worauf ich mich eigentlich einstellen kann. (Die eigentliche Frage kommt am Ende und all das schreibe ich nur für ein besseres Verständnis und um es für mich zu ordnen, denke ich)

Zuerst zu mir, ich bin w16, und besuche gerade die Abschlussklasse, demnach muss ich eigentlich nur noch bis April durchhalten und dann die schriftliche und mündliche Matura absolvieren, was aber eben alles nicht mal mehr ein Schuljahr dauert. Generell würde ich, zumindest wenn ich das wiedergebe, was andere mir sagen, behaupten, dass ich eine eher aufmerksame, empathische und hilfsbereite Person gebe, was ich auch in schlechten Phasen versuche aufrechtzuerhalten. Bis jetzt habe ich auch eigentlich sehr gute Noten und engagiere mich auch in vielen AGs, etc., was soweit auch ganz gut erscheint. (das soll bitte keinesfalls überheblich wirken, wird mir nur von allen so gesagt und objektiv stimme ich dem vielleicht zu, subjektiv halt nicht)

Nun würde ich sagen, dass ich mit Druck und Stress nicht besonders gut umgehen kann, mich jedoch über Leistung definiere und deswegen auch eben all dieses Engagement und die guten Noten von mir selbst erwarte, weswegen ich für mich auch eher keine schlechten Noten akzeptiere. Dieser selbst auferlegte Druck hat schlussendlich dazu geführt, dass ich letztes Schuljahr kurz vor dem körperlichen Zusammenbruch stand, weil alles zu viel wurde (Ruhepuls 95, gezittert, tlw. bin ich gefragt worden, ob ich betrunken wäre, weil ich nicht mehr konnte und ständig gestolpert bin, etc.). Generell ist es so, dass ich Schule über Gesundheit stelle und Hausübungen vor Schlaf, was eben zu all diesen Symptomen geführt hat und ich verstehe auch, dass es so dauerhaft nicht weitergehen kann, kann es für mich aber nicht sofort ändern.

Aus diesem Grund hat mich auf der Klassenfahrt direkt danach meine Klassenlehrerin abends beiseite genommen und relativ lang mit mir geredet, wobei ich mich nicht wirklich geöffnet habe. Eigentlich hat sie das Gespräch geleitet und ich habe meistens auch nur sehr kurz geantwortet, weil ich zu dem Zeitpunkt nicht reden wollte, weswegen ich auch einige Dinge verschwiegen habe und bei einigen Dingen auch gelogen (worauf ich echt nicht stolz bin, aber ich konnte damals nicht anders). Die Themen dabei waren dabei aber noch sehr allgemein, es ging nur um meinen generellen Zustand und da ich mich davor schon mit der Thematik beschäftigt habe, kann ich sagen, dass einige ihrer Fragen teilweise sehr in Richtung vermutete Depression bei mir gingen. Sie ist zwar psychologisch sehr geschult und arbeitet auch in einer Einrichtung nebenbei, jedoch überinterpretiert sie auch gerne und ich weiß nicht, zu welchen Schlüssen sie gekommen ist. Im Großen und Ganzen hat sie aber wenig Konkretes erwähnt und ich habe nur versucht, ihr die Sachen zu nennen, die sie auch davor wusste. (Persönlich würde ich aber alles auf Symptome von Stress zurückführen, die vielleicht in manchen Punkten sich sehr ähneln, aber eben eine andere Ursache haben)

Nun also zum Eigentlichen… Vor 3 Jahren habe ich mich begonnen, bei starken Drucksituationen und Stress teilweise zu schne**en, wobei es am Anfang komplett oberflächlich war und auch nur sehr selten. Mit 14 bis 15war es dann vielleicht 1-3x im Jahr und es ist eigentlich wirklich nicht nennenswert gewesen, mit 16 habe ich dann begonnen, mich regelmäßiger zu schne**en und es ist tiefer, im Vergleich zu vielen hier jedoch noch immer vernachlässigbar, würde ich sagen. Da die Klassenfahrt ans Meer ging, habe ich die 2 Monate davor versucht, mich so selten wie möglich zu schne**en und wenn, dann nur an Stellen, die niemand sieht, also Hüfte, etc. (wir mussten einen Tag ins Meer, da hatte ich dann ein T-Shirt darüber an, sonst konnte ich es immer umgehen). Wenige verblasste Narben oder Schn**te, die gerade am verblassen waren, konnte sie vielleicht sehen, aber bis auf 2 Parallele Kratzer konnte man nicht wirklich etwas beobachten. Im Sommer habe ich dann wieder begonnen, mich an Beinen zu schne**en und habe auch 2-3 Kratzer (einen würde ich als Schnitt bezeichnen) am Oberarm, weswegen sie mich gestern darauf angesprochen hat. Einen Teil von den Schnitten am Bein hat entweder sie oder eine andere Lehrerin auch gesehen, als wir an einem Tag im Kleid kommen mussten, welches leider manchmal hochgerutscht ist.

Im Endeffekt war dieses Gespräch dann viel „härter“ und sie hat ständig versucht, mir in den Mund zu legen, dass ich mich schne**e (hat es aber keineswegs negativ besetzt, sondern eher als „ein Ventil, weil jeder mal etwas für seine Entspannung tun muss“), dabei konnte ich jedoch immer wieder abstreiten, dass dem so sei und auch wenn ich nicht glaube, dass allessonderlich glaubhaft war, bin ich in meiner Position geblieben und habe versucht, das richtige Maß an Offenheit und Abblocken zu finden, aber ich bin mir sehr sicher, dass ich sie nicht überzeugt habe. Schließlich (eigentlich eher gegen Anfang des Gespräches, war aber eigentlich immer wieder Gegenstand dessen) meinte sie noch, dass sie gesetzlich dazu verpflichtet wäre, meine Eltern zu benachrichtigen und ob es mir etwas ausmachen würde. Dass ich persönlich das nicht sonderlich unterstütze, ist wohl klar, um jedoch in meiner Haltung, dass nichts wäre und ich mich nicht selbst verletze, zu bleiben, habe ich nur gesagt, dass ich es natürlich verstünde und das kein Problem darstellt, wenn sie mit meinen Eltern spricht. (Im Endeffekt hat sie noch gefragt, wie denn das Verhältnis wäre und ob das nicht einiges verschlimmern würde, womit sie auch recht hat, aber da ich wie gesagt ständig gemeint habe, dass kein Grund zur Sorge bestünde, hätte dies meine Position wahrscheinlich relativiert und unglaubwürdig gemacht. Aus diesem Grund habe ich noch verstärkt, dass unsere Vertrauensbasis wirklich gut ist und alles passt.)

Ich bin dann eigentlich davon ausgegangen, dass sie meine Eltern anruft, was sie bis jetzt aber noch nicht gemacht hat und nun habe ich irgendwie Angst davor, dass sie ein persönliches Gespräch mit ihnen haben will. Denn das Telefonat wäre bei Weitem noch nicht so schlimm gewesen und hätte ich in Kauf genommen, glaube auch, dass meine Eltern mir geglaubt hätten (sie denken, dass meine KL viel überinterpretiert) aber da sich bei mir mein Verhalten zuhause und in der Schule stark unterscheiden und meine Eltern vieles nicht wissen (Schlafstörungen, das Zittern, generell all die Stressreaktionen, etc.),habe ich jetzt ziemlich Angst davor, dass quasi „alles“ rauskommt, weil meine Klassenlehrerin eben so viel mehr weiß und sie im persönlichen Gespräch sicher viel mehr glauben.

Meint ihr, dass sie die Ferien (sind bei uns eine Woche) abwartet und dann vielleicht persönlich mit ihnen reden will oder dass sie erst abwartet und beobachtet, weil sie mir vielleicht doch teilweise glaubt? Klar, dass niemand hier weder mich, noch meine Lehrerin kennt, aber vielleicht mag irgendwer seine Meinung abgeben


Ich weiß, dass mein Text sehr lange war und bedanke mich hiermit bei jedem, der ihn zumindest teilweise gelesen hat und möchte auch noch eine Sache hervorheben: Ich weiß, dass alles objektiv und nicht sonderlich schlimm ist und dass eigentlich wenig Persönliches eingeflossen ist und habe beim nochmaligen Durchlesen auch gemerkt, dass meine Haltung allem gegenüber sehr neutral scheint. Ich bin keineswegs stolz darauf, mich selbst zu verletzen und weiß auch, dass es notwendig ist, damit aufzuhören und generell meine Einstellung zu Leistung zu ändern, aber zurzeit sehe ich mich nicht in der Lage dazu und würde gerne noch dieses letzte Schuljahr abwarten. Danach wäre ich für viel mehr offen(wäre auch noch unter 18, falls das wichtig wäre) aber solange ich noch zur Schule gehe, will ich noch nichts ändern, weil ich Angst habe, dass dann alleszusammenfällt, was ich mir aufgebaut habe.

Außerdem ist mir aufgefallen, dass ich von meiner KL auch sehr negativ schreibe, was eigentlich gar nicht stimmt. Ich schätze sie wirklich sehr und vertraue ihr eigentlich auch von allen Personen mit am meisten, aber da ich noch nichts ändern kann und will, will ich sie noch nicht einbinden, auch wenn sie mir nur helfen will.



Liebe Grüße und entschuldigt wirklich die Länge des Textes, ich war gerade so im Schreibfluss drinnen und hatte das Gefühl, einfach mal ALLES schreiben zu müssen (auch um mich selbst zu ordnen) <3
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Querdenker

Aktives Mitglied
Hallo,

du weißt, dass du hier mehr aktiv schreiben sollst? Wieso? Wer sagt das? Ich finde hier muss niemand etwas tun, was er gar nicht will. D.h. schreibe bitte dann, wenn dir danach ist. Und gerne auch lange Texte, dafür brauchst du dich auch nicht zu entschuldigen. Jeder Teilnehmer hier kann für sich entscheiden, ob er kurze oder lange Texte lesen will und auch ob er darauf reagieren sprich schreiben möchte. Ich finde z.B. deinen Text gut lesbar und angenehm zu lesen, dementsprechend brauchst du dir also keinen Kopf zu machen. Und ich vermute mal stark, es hat dir gut getan all das (hier) man niederzuschreiben.

Auf deine eigentliche Frage werde ich allerdings nicht eingehen, weil ich deinen Gedankengang und deine Vorgehensweise nicht unterstützen möchte. Viel mehr möchte ich dich motivieren, anders an die Sache ranzugehen. Aus meiner Sicht läufst du von deinem eigentlichen Problem davon und versuchst die Fasade aufrecht zu erhalten. Ich verstehe dich und glaube auch, dass du dich damit am "sichersten" fühlst. Allerdings würde das auch bedeuten, an deiner Situation wird sich wahrscheinlich nichts ändern. Das Ergebnis wäre, du würdest weiter so leben. Willst du das wirklich? Oder wäre es nicht schöner, du hättest weniger Druck, du würdest dich freier fühlen, du hättest kein Bedürfnis mehr dich selbst zu verletzen?

Wenn du deine Situation wirklich ändern möchtest (und das ist einzig deine Entscheidung), dann müsstest dich jemand anvertrauen und ehrlich alles schildern. Ich vermute aber mal, allein dieser Gedanke ist schon Horror für dich. Denn ich lese aus deinen Zeilen, du möchtest perfekt sein und jetzt sollst du zugeben wie schwach/zerbrechlich du wirklich bist. Du möchtest nicht freiwillig zugeben, wie sehr deine Fasade von der Realität abweicht. Vermutlich hast du dann auch Angst, als Versager oder als schlechter Mensch dazustehen. Du müsstest also schon sehr mutig für so einen Schritt sein.

Ich rate dir aber absolut dazu, denn nur so kann sich meiner Meinung nach dein Leben wirklich verbessen. Und du bist noch so jung und hast dein ganzes Leben vor dir d.h. das lohnt sich total. Die Alternative wäre so weiter machen?
 

Yado_cat

Aktives Mitglied
Es ist als würde ich die Geschichte eines Mädchens lesen das ich selbst kenne: sie ist ebenfalls
unheimlich ehrgeizig, will immer überall die Beste sein.....und sie ritzt sich gelegentlich.

Eigentlich schön, das deine Lehrerin sich so eine Mühe gibt, andere
beschweren sich darüber das die Lehrkräfte überfordert sind und deshalb
keine Zeit haben sich um ihre Schüler zu kümmern.

Deiner Lehrerin liegt viel an dir und natürlich hat sie dich durchschaut.
Und ein Gespräch mit deinen Eltern ist vermutlich das letzte was sie
möchte, aber evt. unumgänglich.

Das ritzen oder schneiden ist ein Hilferuf und sollte ernst genommen werden.
Du setzt dich selbst zu sehr unter Druck und wahrscheinlich bekommt das ja auch jeder mit,
der alle Sinne beisammen hat.

LG Yado
 

DannJa

Neues Mitglied
Danke an euch beide, die ihr hier geschrieben habt und tut mir leid, dass ich erst jetzt antworte, aber ich habe echt lange darüber nachdenken müssen und im Endeffekt fasst ihr mich perfekt zusammen, wenn ich ehrlich bin und irgendwie hat mich das gerade auch ziemlich berührt, was ihr geschrieben habt - eben weil es exakt so zutrifft und es mir noch einmal vor Augen geführt hat, wie die Situation scheint. (Und wenn ich nicht an den Anmeldedaten sehen würde, dass es eigentlich unmöglich ist, würde ich fast denken, dass ihr mich kennt...)

Natürlich habt ihr beide damit Recht, dass es so nicht weitergehen kann und dass es nur noch eine Art "funktionieren" ist, bis es wirklich nicht mehr geht und eigentlich bin ich mir eben auch bewusst, dass dem so sein wird und ich es nur hinauszögere und der komplette Zusammenbruch (oder wozu es auch immer kommen wird) unabwendbar ist, wenn ich nicht gegensteuere...

Und wie du sagst, Querdenker, ist es eigentlich so, dass ich, zumindest zur Zeit nichts ändern möchte, auch wenn ich weiß, dass das notwendig wäre, aber andererseits ist da eben für mich noch der Aspekt, dass ich nicht weiß, wie sich das auf meine Leistungen auswirken würde... Andererseits ist ja genau dieses Leistungsbestreben unter Anderem der Auslöser für einen Großteil der Probleme, also wäre es objektiv gesehen nicht schlecht, was ich rational betrachtet eben auch weiß, aber genau wie du geschrieben hast, ist das derzeit noch der Horror schlechthin



Ich möchte mich wirklich bei euch beiden für Eure Antworten bedanken, in Kombination mit dem einfachen Niederschreiben vom Ausgangspost hat mir das, um ehrlich zu sein, wirklich geholfen, alles - zumindest ein bisschen - zu ordnen :) Am Montag enden meine Ferien sowieso wieder, dann muss ich vielleicht eh wieder mit meiner Lehrerin sprechen und erfahre dabei dann wahrscheinlich die nächsten Schritte - wenn ich es schaffe, kann ich dann wieder schreiben - falls es wen interessieren sollte (selbst wenn nicht) schreibe ich vielleicht trotzdem, weil zumindest ich alle Beiträge, die ich zu dem Thema gefunden habe, verschlungen habe, um mich auf all das vorzubereiten und es vielleicht irgendwem mal genauso gehen sollte; außerdem kann ich für mich dann irgendwie alles besser ordnen...


LG <3
 

Querdenker

Aktives Mitglied
Es ist schön zu lesen, dass dir unsere Beiträge etwas geholfen haben. Ich finde es absolut wichtig und richtig sich mit anderen auszutauschen bzw. sich einen Rat von außen zu holen, denn manchmal sieht man einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Ich drücke dir die Daumen, dass du den richtigen Weg für dich findest. Und schreib gerne weiter, du wirst gelesen.
 

DannJa

Neues Mitglied
Danke, dass du immer so aufbauend schreibst, das ist echt motivierend irgendwie :)

Der Post ist jetzt irgendwie mehr ein kurzes Update, aber dann hab ich es auch mal alles für mich strukturiert aufgeschrieben und vielleicht hilft es ja auch dem ein oder anderen...

Im Endeffekt hatte ich heute den zweiten Schultag nach den Herbstferien und hatte sowohl gestern, als auch heute 3 Stunden Unterricht bei meiner Klassenlehrerin und auch einen Abendveranstaltung (bei der meine Eltern zwar nicht da waren, ich aber schon), aber da ich genau wie sie früher da war, hätte genügend Gelegenheit bestanden, das Thema anzuschneiden... Da sie das eben nicht gemacht hat, gehe ich davon aus (auch wenn das noch nichts heißen muss), dass sie erst mal beobachten wird und vielleicht darauf wartet, dass ich auf sie zukomme. Es kann natürlich sein, dass sie es, insbesondere, weil wir in 2 Wochen als Klasse ein letztes Mal mit ihr wegfahren, noch ansprechen wird und dafür gerne solche Abende wie dort nutzt. Aber da ich (gefühlt) gerade in der Schule, vor allem in ihrem Unterricht, stabiler erscheine und sie das auch merkt, gehe ich mal stark davon aus, dass sie es eben mal stehen lässt und abwartet...

Und ich weiß, dass das jetzt wohl für niemanden sonderlich interessant gewesen sein kann, aber wollte trotzdem kurz updaten, für alle, die hier lesen sollten :) an die auch noch einmal ein großes Danke <3
 

Darknessgirl

Aktives Mitglied
Wie kommst du darauf, dass dein Thema für niemanden interessant ist?

Ich finde es gut, dass die Lehrerin so aufmerksam den Schülern gegenüber ist und sich Gedanken macht. Es wirkt im Moment allerdings so, als wärst du froh, wenn es nicht rauskommt. Das ist sicher verständlich, aber wie die anderen geschrieben haben, kann es auch sehr gut tun, wenn du deine Gefühle einmal offen herauslassen kannst, wenn dieser Schritt getan ist. Es scheint unter der Oberfläche sehr zu arbeiten und das kannst du auf Dauer nicht mit dir alleine ausmachen. Es wäre zudem sehr schade, wenn du deine Motivation in die falsche Richtung lenkst bzw. die guten Noten nicht dem Erfolg dienen, da du an anderer Stelle gefühlsmäßig zerstört wirst.

Was für ein Verhältnis hast du denn allgemein zu deinen Eltern?
Hast du eventuell auch gute oder beste Freunde, mit denen du einmal darüber sprechen kannst, ohne dass Eltern oder Lehrer involviert sind?

Ich kann den Eindruck übrigens bestätigen, du wirkst sehr sympathisch und ruhig, wenn du schreibst, ein angnehmer Gesprächspartner :), also beteilige dich ruhig gerne weiterhin hier, wennn dir danach ist. Einen Zwang gibt es wirklich nicht, aber andere würden sicher auch gerne von dir lesen.
 

DannJa

Neues Mitglied
Ich weiß nicht, ich bin mal davon ausgegangen, dass es für jemanden, der nicht selbst in einer ähnlichen Situation ist, nicht unbedingt interessant sein könne, weswegen ich auch nicht wusste, warum überhaupt irgendjemand antworten sollte... Aber ich werde versuchen weiterzuschreiben :)

Grundsätzlich finde ich es auch toll, dass sie eben so aufmerksam ist und echt auf uns achtet, was ich auch sehr schätze, aber - wie du richtig herausgelesen hast - möchte ich derzeit echt nicht darüber reden, obwohl ich mir auf der anderen Seite bewusst bin, dass es so nicht weitergehen kann... Andererseits will ich eben nicht, dass die Konsequenzen von all dem einen zu großen Einfluss auf das letzte Jahr und meine Matura haben, auch wenn ich weiß, dass es im Studium wahrscheinlich nicht so anders werden wird. (was objektiv betrachtet eben echt nicht gut ist, was mir auch klar ist, aber trotzdem ist die Angst vor der Änderung eben noch zu groß ist, weil eben auch diese hohe Leistung gefühlt das einzige ist, was mich ausmacht). Eigentlich wären die Folgen vermutlich langfristig betrachtet besser, aber noch kann ich noch nicht...


Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich das Verhältnis mit meinen Eltern beschreiben soll... Ich würde keinesfalls sagen, dass es schlecht ist - klar, es gibt immer wieder Diskussionen und Streit, was aber denke ich normal ist, auch wenn es meistens um eher banalere Themen geht. Es ist aber auch nicht so warm und vertraut wie bei all meinen Freunden, wir reden zwar miteinander, aber nie über wirklich persönlichere Dinge. Man könnte es wohl als ein WG-artiges Zusammenleben bezeichnen, mit dem Zusatz, dass es eben noch immer meine Eltern sind. Im Großen und Ganzen kann man noch sagen, dass sie relativ hohe Erwartungen an meine Schwester (19) und mich haben, die wir aber beide eigentlich ziemlich gut erfüllen, jegliche Streitpunkte sind also eigentlich nur Banalitäten (wir schreiben beide gute Noten, hatten nie Probleme in der Schule, sind höflich, engagiert, trinken keinen Alkohol auch wenn wir dürften, rauchen nicht, etc.).

Freunde sind auch ein Thema für sich, ich habe schon einige auch ziemlich gute, aber zu keinem ist das Vertrauen jetzt so hoch, dass ich mit ihnen darüber reden würde. Theoretisch gibt es ein Mädchen, das aber selbst mit einigen Problemen zu kämpfen hatte und sie ist mir in vielen Punkten auch sehr ähnlich, war aber auch bis vor einigen Monaten in Therapie war (Anorexie, SVV, Depression). Deswegen möchte ich sie nicht damit belasten, auch wenn es ihr jetzt wirklich gut geht und sie sehr auf die psychische Gesundheit auch bei anderen achtet. Sie ist auch die einzige, die weiß, dass es mir mit dem selbst auferlegten Druck wirklich nicht gut geht, aber mehr (wie u.a. das SVV) will ich ihr nicht zumuten


Und es freut mich gerade echt, dass ich anscheinend sympathisch wirke und will an dieser Stelle aber das gleiche an alle hier zurückgeben.. Ihr alle, die hier geantwortet habt, wirkt einfach total hilfsbereit, warmherzig und extrem nett als Person :)
 

Bonsoir

Aktives Mitglied
Mein Freund arbeitet im Heimbereich und hat ab und an Jugendliche, die sich ritzen. Ich selbst arbeite ebenfalls mit Kindern und Jugendlichen.
Als Mensch, der selbst im sozialen Feld tätig ist, möchte ich dir sagen, dass es für eine Lehrerin ein Armutszeugnis ist, so vorzugehen. Ich möchte jetzt hier keine Lehrer schlecht reden, aber nicht selten werden die über die vielen Jahre blind und kriegen den Tunnelblick, setzen aus Verzweiflung ihre Schüler unter Druck, erzwingen Gespräche oder suchen nach Schuld, was nicht zielführend ist.
Das Gespräch erinnert mich stark an ein Gespräch mit einer Lehrerin aus meiner Schulzeit, auch wenn der Kontext ein Anderer war.

Überreaktionen und Schuldzuweisungen sind bei dieser Thematik genauso fehl am Platz wie Kontrolle oder Hysterie.
Ich habe immer mal wieder Lehrer oder mein Freund hatte das im Heimbereich mit Kollegen, die hysterisch ankommen mit Worten wie "Der oder die ritzt sich. Das ist ein psychiatrischer Fall. Der muss in die Psychiatrie".
Das macht den Betroffenen natürlich noch mehr Angst und dann öffnen die sich gar nicht mehr.

Wichtig ist: SSV kann starkes Suchtverhalten mit sich ziehen. Das muss bewusst sein.

Ich finde das Thema extrem schwierig, würde dir aber gern ein paar Hinweise geben.

Ich würde das Kinder und Jugendtelefon (auch Telefonseelsorge genannt) nutzen und mich wie angesprochen, jemandem anvertrauen von dem ich weiß er reagiert weder gleichgültig noch übertrieben hysterisch.
SSV ist kein suizidales Verhalten, es ist ein Hilfeschrei deiner Seele, der ankündigt: Irgendwas läuft nicht und das muss bearbeitet werden.
Eltern reagieren meist überfordert, genau wie wenig geschultes Personal.

Wichtig ist, dass du mit Vertrauten eine Kommunikationsbasis findest. Wähle diese aber sorgsam aus, damit das nicht nach hinten los geht!

Versuche bei Triggern einen Ausgleich zu finden. Das ist auch das, was bei therapeutischen Behandlungen angewandt wird.

Wenn du das Verlangen hast: Auf Chili beißen, mach dir Murmeln in die Schuhe, male dir Blut auf die Hand, versuche mit den Triggern umzugehen.
Und versuche unabhängig davon herauszufinden warum du schneidest. Das gilt es zu bearbeiten.
SSV ist ein Symptom für eine tieferliegende Ursache.

Kein Mensch ist perfekt und du darfst Fehler machen.

In einer Therapie würde man deinen Eltern klar machen, dass sie die erhöhten Anforderungen an euch runter schrauben müssen, weil sie euch damit kaputt machen.
Das kann nicht das Ziel von Eltern sein.

Bitte halte die vor Augen, dass SSV weitreichende Risiken mit sich bringt:

- Die Wunde kann sich entzünden--> Sepsis, Amputation, im schlimmsten Fall Tod
-Die Narben sehen auf lange Sicht maximal hässlich aus. Du wirst dich später, wenn du clean bist ärgern
-Du könntest versehentlich zu tief schneiden und verbluten
-Es macht süchtig, ähnlich wie Alkohol oder andere Drogen

Wenn all das vorgeschlagene nicht klappt, dann bitte such dir professionelle Hilfe
 

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