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Komplette soziale Unfähigkeit

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Gast

Gast
Ich bin seit mehreren Jahren schwer depressiv, habe mich irgendwie du eine Ausbildung gequält und diese dann sogar geschafft. Vor wenigen Monaten begann ich dann, ein halbes Jahr später, ein Studium. Zu den Menschen aus meiner Ausbildung brach ich schon vorher größtenteils den Kontakt ab. Im Studium lernte ich gleich am Anfang bei einer Feier mehrere andere Leute kennen und mit einem kleinen Grüppchen unternahm ich dann hin und wieder etwas (Ich + 4 Leute).

Schon als wir das erste Mal weg waren (Club mit Rock-Abend und Bands), unterhielten sich irgendwann alle miteinander und ich war wieder mal das fünfte Rad am Wagen und als sich später alle etwas im Laden zerstreuten, packte ich die Gelegenheit beim Schopfe und ging einfach. Kurz später bekam ich dann gleich SMS/Whatsapp-Rückfragen wo ich sei und ob sie irgendwas falsch gemacht hätten. Ich antwortete, dass es nicht an ihnen läge und ich einfach ein paar Probleme mit mir selbst habe. Weitere Rückfragen kamen nicht und ich wurde auch nicht weiter darauf angesprochen. Nächste Woche wurde ich wieder eingeladen und lehnte ab, da ich eigentlich zu tun hatte. Im Endeffekt habe ich natürlich gar nichts auf die Reihe bekommen und es war nur eine Ausrede um nicht mitgehen zu müssen.

Die Woche drauf wurde erneut eingeladen und bin dann wieder mitgegangen. Diesmal blieb ich auch bis zum Schluss, habe mich aber trotzdem wieder extrem mies gefühlt. Noch viel später gab es dann wieder eine kleine Feier vom Institut, wo wir dann zu dritt hingingen, aber irgendwann verschwanden, weil es echt schlecht war. Ich und eine andere Person aus der Gruppe gingen dann noch wieder in den Rockclub. Dort waren auch meistens Bekannte von ihr, auch an diesem Abend, welche ich bereits vorher kennengelernt hatte. War soweit okay, aber irgendwann gab es wieder so mehr oder minder diese Rede-Problematik und als es dann schon morgens war, ging ich. Diesmal schrieb ich aber von selbst, dass die U-Bahnen jetzt wieder fuhren und ich echt müde sei.

Zwischendurch gab es dann noch so diverse Geschichten wie gemeinsame Referate oder die Anfrage an mich von einer der Personen, ob ich nicht Lust hätte an einer Kurzgeschichtensammlung mitzuwirken, weil ich angeblich so gut schreiben könne. Schon an diesen stellen habe ich ganz offen gesagt, dass ich das momentan einfach nicht kann und ganz andere Probleme besitze. Ich war gerade umgezogen und habe meine Kisten bis heute nicht ausgepackt etc.

So kam dann langsam Weihnachten heran und es gab noch die Idee, dass wir alle gemeinsam ins Kino gehen könnten. Zufälligerweise habe ich gerade bei einer Aktion Gutscheine gewonnen und war nebenbei auch finanziell nicht gerade gut gestellt. Dann gab es auch noch terminliche Schwierigkeiten, dass kurz vor Weihnachten zwei Personen nur noch Freitag-Sonntag gekonnt hätten, die preisliche Hochzeit vor den Feiertagen. Ich habe dann erstmal abgelehnt und dann kriegte ich aber so Nachrichten wie: "Wir schmuggeln schon was zu essen für dich rein".

An dieser Stelle habe ich dann an zwei Personen mit denen ich mehr zu tun hatte eine relativ lange E-Mail geschrieben, meine Depressionen, Klinikaufenthalte, Kontaktabbrüche, ... beschrieben und gesagt, dass ich einfach nicht fähig bin so eine Freundschaft zu führen und mir da alles zu viel wird, ich das nicht weiterführen kann.

Denn ganz ehrlich? Einerseits sollte ich überall mitkommen, aber andererseits habe ich nie das Gefühl gehabt, dass sich jemand ernsthaft für mich interessiert. Ich war immer die Person die sich so gut es ging über die anderen informierte und dann nachfragte. Eine war zum Beispiel reiten, ich früher auch. Das ist ja als Mann eher ungewöhnlich, auch wenn der Profi-Reitsport durchaus noch eine Männerdomäne ist. Nur einfach so war ich auf dem Reiterhof irgendwie in meinem Kurs der einzige Junge. Das fand ich jedenfalls einen guten Gesprächsansatz, weil mir sowieso oft nichts wirklich einfällt, aber kam von ihr irgendeine Reaktion? Nicht wirklich.

Jetzt nach den Weihnachtsferien herrscht komplette Eiszeit und mit einer Person muss ich leider sogar noch ein Referat machen. Diese reagiert jetzt auf jede Nachricht extrem zickig und aggressiv.

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Ich habe mich am Anfang echt gefreut endlich mal "normale" Leute zu treffen mit denen ich auch zum Beispiel den Musikgeschmack teile, aber jetzt ist das wieder komplett aus dem Ruder gelaufen. Aber ich sah einfach auch keine andere Möglichkeit. Denn wenn ich einfach jegliche Einladungen/Aufforderungen ignoriert hätte, dann wäre es doch aufs gleiche Ergebnis hinausgelaufen?

Tut mir Leid, dass ich so ein sozial unfähiger Mensch ohne Freunde bin. Das hat seine Gründe. Aber kann man diese Tatsache nicht einfach mal akzeptieren und mich nehmen so wie ich bin?

Ich schütte mein Herz aus und kriege einfach NULL Reaktion darauf. Ich habe auch schon mal eine Person zur Seite genommen und mich einfach mit ihr unterhalten, weil ich merkte dass es ihr nicht gut ging.

Aber bei mir lief das oft so ab. An einem Montag fiel das Seminar aus, wo ich und die eine Person noch ein Referat halten müssen und ich schreibe ihr scherzhaft: "Na dann lohnt es sich ja heute fast gar nicht mehr heute zur Uni zu kommen (-:", weil wir beide das Seminar echt gut finden. Was kommt als Reaktion? "Ja dann geh doch nicht, ist doch deine Sache".

Was soll das denn?

Erklärt mir mal bitte einer die Welt?

Ich hätte mir das so gedacht: Bis ich mich auf die Reihe bekommen hätte (oder auch nicht), wäre ich einfach nicht mehr so oft mit denen weggegangen, in der Uni hätte man sich ja trotzdem bei einem Kaffee unterhalten können.

Ich sehe die Schuld natürlich bei mir, aber ich kann nun einfach keinen Smalltalk führen. Es geht nicht. Ich habe nichts mitzuteilen. Ich bin extrem gut darin auf Situationen zu reagieren, zuzuhören, etwas zu kommentieren. Aber ich kann selbst nichts erschaffen, wenn mir die Materialen dazu fehlen. Ich mache zum Beispiel ganz tolle Präsentationen, aber nur, wenn ich vorher die passenden Hintergründe, Bilder, ... finde. Und? Ist das so schlimm? So bin ich nun einmal.
 
Vielleicht würde es dir helfen, lieber Gast, wenn du weder bei dir noch bei den anderen die Schuld für dein Problem suchst, sondern die entstehende Wechselwirkungen zwischen dir und ihnen ganz neutral, oder mit einer gewissen Neugier zu verstehen versuchst ..?

Jede Schuldzuweisung oder Wertung erschwert das Verstehen, finde ich, weil sie diese einafach abbricht, oder beendet .., so als ob man in eine Sackgasse graten wäre .. Man ist scheinbar am Ender des Weges, doch nicht wirklich (an die Lösung) angekommen.

Auf mich machst du diesen Eindruck - dich in einer gedanklichen und emotionellen Sackgasse zu befinden, wodurch auch dein Handeln in diesem Bereich zum Stillstand kommt.

Versuche die GANZE Situation möglichst zu erfassen, so kannst du vielleicht auch ihr realen Veränderungspotenzial erkennen und dann für dich nutzen.

Alles Gute für dich 🙂
Lenja
 
AW: Die Grunddaten fehlen!


Hallo, lieber Gast,auch als solcher hast Du die hier Möglichkeit, Dir einen Namen zu geben, aus dem man Dein Geschlecht ersehen kann!
27, M, nach der Kindheit nie mehr richtige Freunde gefunden. Hin und wieder Einzelpersonen, aber das hat sich irgendwann auch immer erledigt. Das soll auch nicht das Thema sein.
Du schreibst hier viele, lange Absätze, aber behauptest, daß Du nicht reden könnest!?
Kannst du automatisch gut singen, nur weil du sprechen kannst? Das was ich hier gerade tat war das Beschreiben mehrerer Situationen. Aber ich habe sonst einfach wirklich nichts zu erzählen. Ich habe keine Hobbies/Interessen, gehe nicht weg und auch keine Form irgendwelcher Beziehungen.

Ich verstehe nicht warum diese Welt so schwarz-weiß ist? Mit anderen Studenten habe ich nur in der Uni zu tun und das reicht mir komplett, weil mich mit ihnen auch sonst nichts verbindet.

Dann finde ich mal eine Gruppe mit anscheinend gleichen Interessen und was passiert? Genau, nichts. Ich bin ein nettes, schweigendes Anhängsel. Aber wenn man das schon so offen anspricht, warum kann man das dann nicht akzeptieren, dass ich nicht überall mitkommen möchte? Und warum interessiert es eigentlich auch niemanden was in mir vorgeht?

Ich verhalte mich in irgendeiner abnormalen Weise oder sage, dass ich wohl nicht ganz normal im Kopf sei. Aber am nächsten Tag dann wieder diese überspielte Freundlichkeit als ob nichts sei.
 

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