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    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Kommentarthread meines Tagebuchs...

Nohope

Aktives Mitglied
Hallo Nohope,

was immer du auch machst, höre auf dich (mit Worten) zu schlagen. Weißt du, warum manche Menschen eine Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen? Weil sie sich gegenüber dieselbe Ruhe und Gelassenheit walten lassen.
Nie wird ein verkrampfter Mensch gelassen wirken. Er kann es nur spielen.

Jeder Mensch hat die Fähigkeit inneren Frieden zu finden.

Lass es dir auch mal gut gehen im Leben mit dem was ist :).

Jun
Ach, Jun... danke für die schönen Worte... aber verrate mir doch bitte WIE?!?!?!?!?!
Wenn das so einfach wäre...:confused:

Ich war nie in meinem Leben ruhig und gelassen, glaub ich. Ich wundere mich im nachhinein, wie ich lebend durch die Schule gekommen bin, denn während jeder Klausur war mir hundeelend (auch wenn es meistens Einser wurden) und ich hab auch oft währenddessen oder danach noch geheult. Eigentlich müsste ich längst graue Haare haben, so viele Sorgen wie ich mir ständig gemacht habe und mache...

Hier ist einfach meine ganze Natur gefragt, und die kann man wohl - leider - nicht so einfach ändern... ich würd ja gerne... *seufz*

Und Ängste wirken sich bei mir auch körperlich aus. Hab es ja gestern z. B. auch wieder im Kino gemerkt. Obwohl ich mit Absicht kaum was vorher getrunken hatte an dem Tag, hab ich mich vor lauter Panik so verkrampft, dass ich dann im Prinzip auf dem WC hätte sitzenbleiben können... ich verstehe gar nicht, was da dann in meinem Körper so abläuft, wo er eigentlich die Flüssigkeit rauszieht.
Aber so bin ich halt wirklich grundsätzlich, in allen Lebenslagen.

LG.
Nohope.
 
C

claas

Gast
AW: ... und mein sonstiges Leben (5. Tagebuch-Thread)

Hallo Nohope also mal was ganz belangloses vorweg :p
Wir hatten hier auch ein großes (Japanisches-)Feuerwerk (wenns denn stattgefunden hat) in Düsseldorf ;)

Habe alles gelesen weiss jetzt aber nicht ob Ich hier schreiben darf :confused:
(Falls hier nicht gepostet werden sollte kann ein Mod das hier ja löschen)
Wollte dir nur sagen das es doch anscheinend wieder anfängt besser zu laufen :)
Ich kenne deine Vorgeschichte nicht wirklich ! :eek:
Aber das was du hier geschrieben hast hört sich alles ganz "gut" an zumindest in die richtige Richtung so meint Ich's ;)
Ich glaube das mit dem Sport treiben ist eine gute Beschäftigung
Badminton und Fitness Studio kann ja auch nicht schaden solang man's nicht falsch macht :D
Ja ist sogar auch noch gut für die Gesundheit :)
Das mit dem Fehler bei einem selbst suchen kenne Ich von mir persönlich ...
Aber in Geschäften schaffe Ich's recht gut mich durchzusetzten :cool:
Kann man alles lernen würde Ich sagen auch wenn es hier oder da auch schwierig ist ! Vorallem das man in einer gewissen Situation die richtigen Worte findet...Aber alles machbar lernbar denke Ich
Das mit einem Partner oder ohne einen Partner glücklich werden...
Ich finde es ist schwierig zu sagen für mich persönlich ist ein(e) Partner(in) schon wichtig ...Aber man kann natürlich auch ohne leben und schöne Sachen machen und soweiter !
Es kann ja auch immer wieder sein das man dann doch wenn es einem alleine recht gut ging , jemand nettes kennenlernt .

Wünsch dir Alles Gute ;)

MfG Alex
 
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Nohope

Aktives Mitglied
AW: ... und mein sonstiges Leben (5. Tagebuch-Thread)

Habe alles gelesen weiss jetzt aber nicht ob Ich hier schreiben darf :confused:
(Falls hier nicht gepostet werden sollte kann ein Mod das hier ja löschen)
Hier im Tagebuchbereich ist man sich selbst sein eigener Mod, daher hab ich Deinen Beitrag in meinen Kommentarthread verschoben!
(cooles Gefühl, so nebenbei gesagt, mal endlich in einem Forum Beiträge verschieben zu können...:cool:)

Ansonsten vielen Dank!

Sport ist auf jeden Fall prima... ich muss nicht an J. denken und hab Ablenkung... und gesund ist es obendrein, genau...;)
 
G

Günter

Gast
Liebe Nohope

Meine Antwort werde ich heute in zwei Teile aufteilen. Zuerst einmal ein paar Worte zu J.

J. hatte natürlich keine Zeit, da er an dem WE seine Kinder hatte (auch wenn ich eigentlich nicht verstehen möchte, warum ich nicht als "gute Freundin" hätte trotzdem mit ihm das Feuerwerk anschauen können...).
Dein Verhältnis zu J ist nicht freundschaftlich. Entsprechend kann er Dich seinen Kindern nicht als Freundin vorstellen. Sie würden das spüren. Genauso bist Du nicht seine Partnerin. Also kann er Dich auch nicht als seine neue Lebensgefährtin vorstellen. Ich nehme an, er möchte seinen Kindern so eine verwirrende Situation ersparen. Und ich glaube, er möchte sich selbst so eine Situation ersparen. Du bist eine Affaire oder eine Liebhaberin. Er wird versuchen, das Verhältnis zu Dir so weit zu verheimlichen, dass er sich bei Menschen aus seinem engeren Bekanntenkreis keinen unangenehmen Fragen stellen muss. Besonders nicht seinen Kindern. Was sollte er auf die Frage "Papa, wer ist denn diese Frau?" antworten?

Insgesamt hält Dich J sehr auf Distanz:

Völlig idiotischerweise rutschte mir dann auch die Frage heraus, ob er sie geküsst habe...
"Warum mag ich solche Fragen nicht", war die Antwort.
Er mag solche Fragen nicht, weil Du nicht seine Partnerin bist und er Dir in keiner Weise Rechenschaft schuldig ist.

So würde ein Mann antworten, dessen Liebhaberin oder Geliebte Du bist. Oder ein Mann, der sich nicht binden will, sich seine Freiheit nicht einschränken lassen will. Oder ein Mann, der das Gefühl hat, zu sehr in Besitz genommen zu werden. Was sich ja auch überschneiden kann.

Solche Bemerkungen von J finden sich bei Dir immer wieder:

Von ihm kam nur ein "schaun mer mal".
Von ihm kam nur ein "weiß ich nicht" (oder so ähnlich).
Ich hab ihn gefragt, ob es dumm sei, dass ich immer noch hoffe... ob er an meiner Stelle nicht mehr hoffen würde... ob es 100prozentig aussichtslos sei, noch zu hoffen...

Auf all das kommt nur ein "Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht."
Einen Aspekt möchte ich dazu noch erwähnen. Zwischen Euch gibt es ein großes Ungleichgewicht, was die Bedeutung Eurer Beziehung angeht. Während Du bei jeder Gelegenheit daran denkst, dass J dabei sein sollte, sei es bei der Wohnungsbesichtigung, bei einer Unternehmung, oder wenn Du Dich einfach nur einsam fühlst, lebt er sein eigenes Leben, interessiert sich auch für andere Frauen, meldet sich bei Dir, wenn ihm mal danach ist.

Auf der einen Seite bist Du für ihn ja auch allzeit bereit, also gibt es keinen Grund für ihn, sich bei Dir zu bemühen. Er nimmt Dich so, wie Du Dich ihm anbietest, sucht sich aus, was er haben will.

Auf der anderen Seite bist Du durch Deine ganze Lebenssituation sehr auf ihn fixiert. So eine Situation fördert, dass er ausweicht.

Stelle Dir die Situation umgekehrt vor. Du würdest einen Mann kennenlernen, den Du ganz interessant fändest. Der Mann hätte keinen eigenen Freundeskreis, würde sich emotional sehr stark an Dich binden, alles nur noch mit Dir machen wollen. Das würde vermutlich zu zwei Ergebnissen führen. Einmal würde es Dich irgendwann nerven, dass er derart auf Dich fixiert ist. Du würdest ihm ausweichen, Dich nicht festlegen wollen, weil er damit Dein Leben in Besitz nimmt. Und Dein Ausweichen würde ihm wieder die Möglichkeit geben, alles in die Beziehung hineinzuinterpretieren, was er gerade möchte. Indem Du Dich ihm nicht mit eigenen Vorstellungen entgegenstellt, kann er sich eine rosarote Zukunft mit Dir ausmalen, er ist vollkommen frei in seiner Phantasie.

Du solltest das Verhältnis zu J noch viel kritischer sehen. Deine Phantasien stehen in keinem Verhältnis zur Realität. Du wirst so immer wieder enttäuscht und damit auch verletzt werden.

Also jetzt heißt es lange: Abwarten.
Aber: DIE HOFFNUNG STIRBT ZULETZT...
Und Geduld, Abwarten, oder Hoffnung, Nohope, ist da nicht die Lösung. Geduld heißt immer noch warten. Warten darauf, dass geschieht, was Du haben willst. Die Lösung wäre, dieser Beziehung ihre Bedeutung zu nehmen, sich anderen Dingen zuzuwenden. Indem Du ihm weniger Aufmerksamkeit schenkst, wirst Du ihn nicht verlieren.

Günter
 
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G

Günter

Gast
Und jetzt noch meine Antwort zu Deinem letzten Eintrag.

Mein Ex-Freund, der mein bester Freund WAR, hat seine Wahl getroffen: Seine neue Freundin ist ihm wohl wichtiger als unsere Freundschaft (die dann wohl nie eine war).
Das wird sehr wohl eine Freundschaft gewesen sein. Seine neue Partnerin steht für ihn halt jetzt im Vordergrund. Ein wenig solltest Du diese Situation auch kennen, wenn auch vielleicht auf eine andere Weise. Hast Du nicht selbst davon gesprochen, dass Du Dich mit Menschen getroffen hast, die Du jahrelang aus den Augen verloren hast? Wie konnte das geschehen? Hast Du Dich vielleicht zu sehr auf eine Partnerschaft, oder eine andere Lebensphase ausgerichtet und alte Freundschaften nicht weiter gepflegt? Oder habt Ihr Euch einfach aus den Augen verloren? Hast Du das Gefühl, diese alten Verbindungen vielleicht wieder aufnehmen zu können?

Lasse einfach mal Zeit vergehen und schaue, wie sich das alles entwickelt.

Ich hab mich stattdessen in diesen lokalen Foren umgeschaut, und siehe da, es wollten sowieso welche zu dem Feuerwerk gehen. Ich habe eine persönlich angeschrieben und ein wenig versucht, Kontakt herzustellen.
Letztlich habe ich mich dann gestern mit ein paar wildfremden Menschen getroffen.
Das finde ich ganz toll. Ich glaube, das ist in Deiner Situation genau der richtige Schritt. Wenn man einsam ist, muss man halt nach Möglichkeiten suchen, das zu ändern. Und ich finde es auch sehr mutig von Dir. Viele Menschen würden so einen Schritt gar nicht wagen. Sie ziehen es vor, alleine zuhause zu sitzen, und lassen ihre Zeit einfach nur verstreichen.

Ich würde nun lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich alle supernett fand...
Das geht auch nicht. Bei so einem Treffen mit einem zufällig zusammengewürfelten Haufen von Menschen begegnest Du zwangsläufig auch den 60% der Menschen, bei denen Du sonst nicht auf den Gedanken kommen würdest, mit ihnen sprechen zu wollen, und Du verbringst einen Abend auch mit den 90% der Menschen, mit denen Du sonst keinen näheren Kontakt pflegen würdest.

Aber abgesehen davon, dass Du nicht alleine warst, kommst Du mit den 40% der Menschen ins Gespräch, mit denen Du sprechen würdest und Du lernst die 10% der Menschen kennen, mit denen Du einen näheren Kontakt pflegen würdest.

Wenn Du das weiter pflegst, kannst Du Dir im Laufe der Zeit einen Bekanntenkreis und vielleicht auch einen neuen Freundeskreis aufbauen.

Klar würde ich mir direkt wieder wünschen, mich mit ihr näher anfreunden zu können... aber ich hoffe mal nix. Abwarten und Tee trinken.
Ich glaube auch, dass das Zeit braucht. Eine Bekannte von mir hat mit einer ähnlichen Situation gestartet. Hat dann mit Kontaktanzeigen angefangen, und ihre Urlaube mit Gruppenreisen verbracht. Und hat dabei darauf geachtet, dass die Unternehmungen ihren Vorstellungen entsprachen. Sie hatte wenige Jahre später einen so großen Bekanntenkreis, dass sie immer mal wieder Menschen verlor, weil sie nicht in der Lage war, alle Kontakte zu pflegen.

Das hat mich sehr nachdenklich gemacht.
ICH suche IMMER den Fehler bei MIR.
Herrje.
Die Frau hatte sooooo Recht!!!
Das ist ein Dienstleistungsbetrieb.
Es war noch nicht halb elf.
Und die verdienen doch sogar dran. Die Getränke sind teuer.
Wobei ich die Einstellung dieser Frau wieder etwas dreist finde. Vielleicht wäre ein Mittelweg angemessen.

Nein. Ich lasse mir bislang viel zu viel gefallen.
Den Eindruck habe ich auch etwas. Aber daran läßt sich im Laufe der Zeit viel ändern.

Ich unternehme wieder Dinge.
Ich plane.
Ich lebe mein Leben.
Eigentlich fühle ich mich halbwegs zufrieden.
Das freut mich für Dich. :)

Mal sehen, ob ich es schaffe, irgendwann einfach nur normal zu sein und ein erfülltes Leben zu leben... auch OHNE Partner... glücklich und zufrieden... ob ICH das wohl schaffen kann?!
Teilweise, Nohope. Das Leben als Single erfordert mehr Kreativität, als das Leben in einer Partnerschaft. Und es gibt Dinge, die man mit Freunden und Bekannten nicht abdecken kann.

Irgendwie musste ich bei Deinem Text an den Spruch mit dem Spatz in der Hand denken. Der ist wohl weniger darauf gemünzt, dass irgendein Mann besser ist, als einer, den man nicht bekommt, sondern mehr darauf, die Möglichkeiten zu nutzen, die man hat, und nicht auf etwas zu warten, was man nicht bekommt.

Günter
 
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Nohope

Aktives Mitglied
Dein Verhältnis zu J ist nicht freundschaftlich. Entsprechend kann er Dich seinen Kindern nicht als Freundin vorstellen. Sie würden das spüren. Genauso bist Du nicht seine Partnerin. Also kann er Dich auch nicht als seine neue Lebensgefährtin vorstellen. Ich nehme an, er möchte seinen Kindern so eine verwirrende Situation ersparen. Und ich glaube, er möchte sich selbst so eine Situation ersparen. Du bist eine Affaire oder eine Liebhaberin. Er wird versuchen, das Verhältnis zu Dir so weit zu verheimlichen, dass er sich bei Menschen aus seinem engeren Bekanntenkreis keinen unangenehmen Fragen stellen muss. Besonders nicht seinen Kindern. Was sollte er auf die Frage "Papa, wer ist denn diese Frau?" antworten?
Ergänzend hierzu möchte ich sagen, dass es ja voriges Jahr eine Zeit gab, wo wir von "Beziehung" gesprochen haben. Allerdings spürte ich, dass er sich damit nicht wohlfühlt, und daher hatte sich eigentlich nicht wirklich etwas geändert, und es blieb weiterhin geheim...
Es wäre ja eben Silvester gewesen, wo ich seine Kinder hätte kennenlernen sollen... ich hab dann vorher schon immer gefragt, als was er mich denn dann vorstellen wolle...
Naja.
Und dann kam ja 2 Tage vor Silvester eben seine "Trennungsmail", wenn man das so nennen möchte.
Ich hatte dann lange mit mir gekämpft, ob ich stark genug sein würde, hatte aber Silvester trotzdem wie geplant dort verbracht (hatte mit der Frau des anderen Pärchens vorher telefoniert und sie über die aktuelle Lage aufgeklärt, damit es nicht aus Unwissenheit zu dummen Situationen käme...) und war auch im nachhinein sehr froh, es getan zu haben, weil es eigentlich mein schönstes Silvester war... ja, tatsächlich!!!

Auch für mich war es leichter, seiner Tochter dann "nur" als EINE Freundin gegenüberzustehen (der Sohn war woanders feiern).

Aber ein Punkt, wo ich halt im Vorfeld Angst vor hatte, war das Verhalten um Mitternacht... mir sind so kleine Gesten nämlich immer sehr wichtig... (denke dahingehend noch mit Grausen an mein allererstes Silvester mit meinem Ex, das auch noch das Silvester der Jahrtausendwende war...). Ich hab mich halt gefragt, ob ich denn dann überhaupt noch ein Küsschen kriegen würde...
Aber ja, stell Dir vor, wir saßen also im Wohnzimmer, das andere Pärchen und seine damals 14jährige Tochter mit einer Freundin, und um Mitternacht hab ich vor den Augen seiner Tochter trotzdem ein Küsschen sogar auf den Mund bekommen (und normale Freunde küsst man auf die Wange, aber doch nicht auf die Lippen... oder?!?!)!
Mich hat's gefreut, aber gewundert hab ich mich doch.
Das sind diese kleinen Widersprüchlichkeiten, die von Anfang an unseren Weg gepflastert haben...

Nichtsdestotrotz hätte ich mich natürlich von meiner Seite aus völlig normal verhalten, wenn ich ihn zum Feuerwerk hätte sehen können. Aber nun ja. Es war so, wie es jetzt war, wohl für alle Beteiligten besser.

Auf der einen Seite bist Du für ihn ja auch allzeit bereit, also gibt es keinen Grund für ihn, sich bei Dir zu bemühen. Er nimmt Dich so, wie Du Dich ihm anbietest, sucht sich aus, was er haben will.

Stelle Dir die Situation umgekehrt vor.(...)

Du solltest das Verhältnis zu J noch viel kritischer sehen. Deine Phantasien stehen in keinem Verhältnis zur Realität. Du wirst so immer wieder enttäuscht und damit auch verletzt werden.
Ja, ich richte meine Zeit danach aus, wie er Zeit hat. Ich mache es bislang immer noch so, dass ich alle Termine, wo er potentiell Zeit haben könnte, gar nicht erst mit jemandem verplane, weil ich bis zuletzt die Chance haben möchte, ihn zu sehen, falls er denn kurzfristig will...

Aber das ist natürlich eine SCHEISSsituation...

Da das nächste Wochenende das letzte für eine längere Zeit ist, wo ich ihn theoretisch sehen könnte, traue ich mich bislang auch nicht, irgendwas anderes zu planen...

Was übrigens die von Dir geschilderte umgekehrte Situation betrifft, so wöllte ich das auf keinen Fall. MIR ist es ja selbst sehr recht, dass er nur so wenig Zeit hat. Gut, voriges Jahr, als es halt eigentlich auf Beziehung hinauslief, fand ich schon, dass es doch etwas SEHR wenig war, aber ich sagte wohl schon mal, dass ich mir absolut nicht vorstellen könnte, jetzt einen Partner zu haben, der mir wie ein Hündchen hinterherläuft und mich am besten täglich sehen will. Dafür hab ich selbst keine Zeit und in erster Linie auch keine Lust.
Ich muss doch erstmal so viel in meinem eigenen Leben regeln. Ich hab so viele Baustellen offen... da ist kein Platz für eine Partnerschaft, die mich 100prozentig fordern würde. Man kann sagen, dass ich zur Zeit selbst in gewisser Hinsicht daher "beziehungsunfähig" bin.
Ich möchte auch von meiner Seite aus in 100 Jahren nicht mehr zusammenwohnen... vielleicht in ferner Zukunft... solange ich meinen eigenen Haushalt nicht im Griff habe, wie soll das zu zweit funktionieren?

Insofern ist mir halt vieles sehr recht.

Du hast schon recht, dass ich meine Sichtweise bezogen auf ihn verändern muss. Ich versuche es ja auch ansatzweise. Es klappt ja auch schon viel besser. Ich hab ja schon ein großes Stück losgelassen.


Und was Deinen anderen Beitrag betrifft, da fällt mir noch ein, dass ich Anfang des Jahres schon mal SEHR mutig war...

Kennst Du Speeddating?
7 Männer treffen 7 Frauen in je 7 Minuten. Kostenpunkt ca. 30,- Euro.

Sowas hab ich ganz spontan nach seinen verletzenden Worten vom 25. Januar, die auch zu meinem Foreneintritt hier führten, gemacht. Gut, das ganze hat nichts gebracht, aber ich war mächtig stolz auf mich. Denn das muss man sich schließlich auch erstmal trauen. Und für so einen Menschen wie MICH, der sich immer noch schwer von dem Attribut lösen kann, hässlich zu sein, war das echt eine Wahnsinnsleistung!
Ich kann durchaus sehr, sehr mutig sein.
Eigentlich bin ich gar nicht sooo schüchtern.
Ich hab ja auch noch nie ein Problem gehabt, Leute nach dem Weg zu fragen oder ähnliches.

So, jetzt will ich aber noch was raus, sonst ist die MiPa vorbei...
 
G

Günter

Gast
Ergänzend hierzu möchte ich sagen, dass es ja voriges Jahr eine Zeit gab, wo wir von "Beziehung" gesprochen haben. Allerdings spürte ich, dass er sich damit nicht wohlfühlt, und daher hatte sich eigentlich nicht wirklich etwas geändert, und es blieb weiterhin geheim...
Es wäre ja eben Silvester gewesen, wo ich seine Kinder hätte kennenlernen sollen... ich hab dann vorher schon immer gefragt, als was er mich denn dann vorstellen wolle...
Naja.
Und dann kam ja 2 Tage vor Silvester eben seine "Trennungsmail", wenn man das so nennen möchte.
Es ist ein sehr großer Unterschied, ob man sich in seiner Phantasie etwas vorstellen kann, oder ob man den Schritt wirklich geht, etwas in der Realität umzusetzen. Er konnte sich eine Partnerschaft in der Realität eben nicht vorstellen und hat in dem Augenblick, als ihm bevorstand, die Phantasien in der Realität umzusetzen, die Bremse gezogen.

mir sind so kleine Gesten nämlich immer sehr wichtig
Sie können zeigen, wo eine Beziehung steht. Wobei viele Faktoren solche Gesten verhindern können.

Bei J bleibt die Frage offen, ob er keine Beziehung will, ob er keine Beziehung mit Dir will, oder ob er sich von Dir bedrängt fühlt. Nur die Konsequenz ist jeweils dieselbe, egal, wie es bei ihm aussieht. Wenn Du dieser Beziehung weniger Bedeutung beimisst, wirst Du allen Möglichkeiten gerecht.

Das sind diese kleinen Widersprüchlichkeiten, die von Anfang an unseren Weg gepflastert haben...
Ich finde das gar nicht so widersprüchlich. Interessant wäre doch die Frage, warum er keine Partnerschaft will und warum er zu dieser Geste trotzdem bereit war.

Ja, ich richte meine Zeit danach aus, wie er Zeit hat. Ich mache es bislang immer noch so, dass ich alle Termine, wo er potentiell Zeit haben könnte, gar nicht erst mit jemandem verplane, weil ich bis zuletzt die Chance haben möchte, ihn zu sehen, falls er denn kurzfristig will...

Aber das ist natürlich eine SCHEISSsituation...
Ist es. Das scheint mir der falsche Weg zu sein.

Da das nächste Wochenende das letzte für eine längere Zeit ist, wo ich ihn theoretisch sehen könnte, traue ich mich bislang auch nicht, irgendwas anderes zu planen...
Und wenn Du dieses Wochenende einfach einmal bewußt verplanst? Und auch absagst, wenn er sich entschließen sollte, Zeit für Dich haben zu wollen? Und mal schaust, wie er darauf reagiert? Ob es ihm gleichgültig ist, oder ob er dann eine Schritt auf Dich zugeht, den er jetzt gar nicht gehen kann, weil Du allzeit bereit bist? Ich finde das sehr wichtig und Du kannst das nur herausfinden, wenn er auf Dich zugehen muss. Und das geht nur, wenn Du die Möglichkeit dafür schaffst und nicht für ihn da bist.

Was übrigens die von Dir geschilderte umgekehrte Situation betrifft, so wöllte ich das auf keinen Fall. MIR ist es ja selbst sehr recht, dass er nur so wenig Zeit hat. Gut, voriges Jahr, als es halt eigentlich auf Beziehung hinauslief, fand ich schon, dass es doch etwas SEHR wenig war, aber ich sagte wohl schon mal, dass ich mir absolut nicht vorstellen könnte, jetzt einen Partner zu haben, der mir wie ein Hündchen hinterherläuft und mich am besten täglich sehen will. Dafür hab ich selbst keine Zeit und in erster Linie auch keine Lust.
Was auch wieder zu der Frage führt, warum Du ausgerechnet derart auf eine Beziehung fixiert bist, wo es nicht weiter geht? Und auch zu der Frage, warum Du Dich derart anbietest? Wo sind eigentlich Deine Bedingungen?

Ich muss doch erstmal so viel in meinem eigenen Leben regeln. Ich hab so viele Baustellen offen... da ist kein Platz für eine Partnerschaft, die mich 100prozentig fordern würde. Man kann sagen, dass ich zur Zeit selbst in gewisser Hinsicht daher "beziehungsunfähig" bin.
Ich möchte auch von meiner Seite aus in 100 Jahren nicht mehr zusammenwohnen... vielleicht in ferner Zukunft... solange ich meinen eigenen Haushalt nicht im Griff habe, wie soll das zu zweit funktionieren?
Das sehe ich auf zwei verschiedene Weisen. Auf der einen Seite finde ich, dass es Dir ganz guttun würde, Dein Leben unabhängiger von einer Partnerschaft zu gestalten - besonders von dieser Art von Beziehung, die Du gerade pflegst. Auf der anderen Seite muss man nicht perfekt sein, um für eine Partnerschaft zu taugen.

Ich kann durchaus sehr, sehr mutig sein.
Eigentlich bin ich gar nicht sooo schüchtern.
Ich empfinde Dich als sehr mutig, und auch als kontaktfreudig. Vermutlich viel mehr, als ich es bin. ;)

Und für so einen Menschen wie MICH, der sich immer noch schwer von dem Attribut lösen kann, hässlich zu sein, war das echt eine Wahnsinnsleistung!
Wobei das reine Aussehen - zumindest in pauschalen Kategorien wie hübsch-häßlich - in den meisten Fällen wirklich nur ein kleiner Teil des Gesamteindrucks ist, den man von einem Menschen hat.

Günter
 
G

Günter

Gast
Liebe Nohope

Seit dem letzten Treffen vor zwei Wochen war mal wieder kaum Kontakt, mal eine in Eile dahingeschriebene kurze PC-Notiz, aber das war es im Prinzip auch. Am Montagabend rief er an, um mir mitzuteilen, dass er kurzfristig am WE Vereinsmeisterschaften habe und jetzt noch ganz viel üben müsse...
Siehste, hättest Du Dein Wochenende nicht für ihn freigehalten, wärst Du jetzt nicht so wütend.

Als ich Dir das vorgeschlagen hatte, ging es mir nicht darum, dass Du J manipulieren solltest. Auf der einen Seite ging es mir darum, dass etwas mehr Ausgewogenheit in Deine Beziehung kommen könnte. Auf der anderen Seite kannst Du nur herausbekommen, ob J auch auf Dich zugehen würde, wenn er die Möglichkeit dafür hätte. Also nicht mehr weiß, dass da jemand ständig auf ihn wartet.

Insofern fühle ich mich im Moment doch ziemlich angekotzt. Irgendwie hab ich echt keinen Nerv mehr, selbst nicht planen zu können, weil er selbst keine Planungen macht und sowieso immer wieder alles kurzfristig über den Haufen wirft.
Du kannst selbst planen. Du kannst nur nicht planen, wenn Du Deine Planungen von ihm abhängig machst.

Per PC-Nachricht kam vorhin nur noch kurz, dass er dort halt zur Mannschaft gehört und dieses Jahr noch Turniere mitmachen möchte. "Und außerdem: Zwänge hatte ich bisher genug".
Was auch immer das jetzt heißen soll.

Was für Zwänge? Seine Kinder vielleicht? Seine Ex-Frau?
Die Frage läßt sich doch leicht beantworten. Entweder er will sich grundsätzlich nicht mehr an einer Frau orientieren, oder es stört ihn konkret, dass Du ihn festlegen willst.

Unser sozialer Ansprechpartner hatte mich beim letzten Mal gefragt, von wem ich mir eigentlich noch alles so ein Verhalten gefallen lassen würde. Und ganz klar, ich lasse mir zwar grundsätzlich (bislang zumindest) reichlich viel von allen gefallen, aber von ihm habe ich mir im letzten halben Jahr doch allerhand bieten lassen, und irgendwann ist einfach Schluss.
:mad:
Und da, Nohope, ist wieder die Frage, warum Du bei J in dieser unglücklichen Situation bist. Ich möchte Dir auch noch einmal etwas zu dieser Passage von mir sagen:

Ich glaube nicht, dass Du etwas falsch gemacht hast. Da Du diesen Mann liebst, so, wie es jetzt ist, kann es doch gar nicht so falsch sein, was abgelaufen ist.

Angenommen, Menschen würden sich nicht in einen anderen Menschen verlieben, sondern in eine Situation. Sie würden versuchen, in ihrer Beziehung eine bestimmte Situation wiederzufinden, oder sogar zu erzeugen. Eine Rolle, die sie für den Partner spielen und eine Rolle, die der Partner für sie spielt.

Wenn Du dann Deine Situation betrachtest, und genau das, was Du jetzt hast, Deine große Liebe ist, die Du nicht wieder hergeben möchtest, welche Rolle spielst Du dann in einer Beziehung und welche Rolle spielt Dein Partner für Dich?
Weißt Du, ich habe einmal den Satz aufgefangen, jeder Mensch hat das, was er will. Natürlich ist so eine Aussage viel zu pauschal. Aber man kann sie einfach einmal nehmen, um Situationen unter einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Was wäre wenn Menschen wirklich genau das hätten, was sie wollen?

Sieh Dir die Situation von Jule an. Sie schreibt seit einem Jahr über ihre Beziehung. Sie sitzt in ihrem Zimmer und fixiert ihr Leben auf einen verheirateten Mann, der weit entfernt wohnt. Sie sagt, es hätte viel Streit gegeben, Selbstmordgedanken wären ausgesprochen worden. Theoretisch könnte sie diese Situation sofort beenden. Sie hält sie von sich aus aufrecht. Was kann sie dazu bewegen, in dieser Situation zu verharren?

Angenommen, sie hat gerade in diesem Augenblick, was sie will. Dann wirft das doch ganz andere Fragen auf. Warum möchte sie so eine Situation?

Jule bezeichnet diese Situation als ihre große Liebe. Und ich sehe es tatsächlich so, dass sie die Situation meint, und nicht diesen Mann. Ich glaube ihr, dass das, was sie gerade hat, für sie die große Liebe ist. Sie hat gelernt, dass genau die Rolle, die sie gerade einnimmt, Liebe bedeutet. Vermutlich irgendwann in ihrer Kindheit. Vielleicht in der Beziehung zu Männern, vermutlich in der Beziehung zu ihrem Vater. Deshalb sucht sie solche Situationen, und wenn sie sich in ihnen befindet, verharrt sie darin und empfindet sie als ihre große Liebe.

Ähnliche Gedanken könntest Du Dir bei Bijoucat machen. Was wäre, wenn Bijoucat gerade in diesem Augenblick hat, was sie will? Was wäre, wenn sie gelernt hätte, dass genau das, was sie gerade erlebt, große Liebe für sie bedeutet? Geliebte zu sein, in Konkurrenz zu einer Ehefrau zu stehen, das kleine Mädchen zu spielen, das Leben des Mannes in die Hand nehmen zu wollen, ihn gar nicht richtig ernst zu nehmen, mit ihm zu spielen. Wo könnte sie gelernt haben, dass genau das große Liebe bedeutet? Hat sie es vielleicht von ihrer Mutter übernommen? Oder hat sie es in ihrer Rolle bei ihrem Vater gelernt?

Und wenn Du dann auf Dich schaust. Was wäre, wenn die Situation, in der Du Dich gerade befindest, für Dich große Liebe bedeuten würde? Ständig auf jemanden zu warten, der Dir seine Zuneigung zufällig zeigt, der nicht wirklich da ist, der seine Freiheit haben möchte, der nicht an Dich gebunden sein möchte. Wo könntest Du das gelernt haben? Vermutlich in Deiner Kindheit. Vielleicht bei Deinem Vater? Hast Du vielleicht bei Deinem Vater immer auf Zuneigung gewartet, während er sie Dir nur sporadisch gezeigt hat? Nicht an Dich gebunden sein wollte, sein eigenes Leben führen wollte?

So hatte ich das gemeint

Freundliche Grüße :)

Günter
 
Zuletzt bearbeitet:

Nohope

Aktives Mitglied
Du hast mich zum Weinen gebracht...

Ich weiß das doch theoretisch auch, bzw. ich mache mir über all diese Dinge im Moment Gedanken. Ich hab doch dieses Buch über Beziehungssucht gelesen, und ich mache mir aufgrund der Fallbeispiele usw. schon meine Gedanken darüber.

Ich habe niemals wahre Liebe erfahren.
Mir fehlt dieses Urgefühl von Geborgenheit, Angenommensein und Liebe, das man für gewöhnlich im Elternhaus lernt.
Ich weiß auch nicht, wie Liebe aussehen müsste, denn meine Eltern haben sich sicherlich nicht geliebt.
Und ob sie mich geliebt haben... naja... ich hatte, als ich damals in der psychosomatischen Klinik war, mal für mich darüber nachgedacht... und dann fiel mir halt eine Situation ein, wo ich mir dachte, doch, meine Mama muss mich schon geliebt haben...
Nun kommen meine Eltern BEIDE auch wieder aus kaputten Familien, und ihnen fehlen also diese gesunden Erfahrungen selbst.

Tatsache bleibt, dass ich mich von ihnen nicht geliebt gefühlt habe, und dass meine Kindheit sehr schwierig war. Ich denke, man kann durchaus von emotionaler Misshandlung sprechen, auch wenn natürlich sowas völlig belanglos ist gegen die vielen Schicksale heutzutage. Ich bin ja nicht körperlich misshandelt worden. Ich hab ja alles gehabt, was man zum Leben braucht.

Ich habe jedenfalls alles mögliche versucht, um von meinen Eltern geliebt zu werden. Ich hab auch immer sehr lange warten und betteln müssen, bis sie vielleicht mal ein Spiel mit mir gespielt haben.
Natürlich sind das alles insofern völlig vertraute Muster für mich.

Aber so ganz bin ich noch nicht dahintergestiegen, denn ich habe da vorher nie so intensiv versucht, darüber nachzudenken.
Und meine Therapeutin scheint leider kein Interesse daran zu haben, mit mir in den verbleibenden Stunden meine Kindheit aufzuarbeiten. Oder ich bin zu blöd, mich ihr klar verständlich zu machen, was ich von ihr will. Sicherlich weiß ich halt auch nicht genau, wie das ausschauen müsste und wie sie mir dabei helfen könnte.
Seufz.
 
G

Günter

Gast
Liebe Nohope

Du hast mich zum Weinen gebracht...
Puh, abgesehen davon, dass ich Dich nicht verletzen wollte, freut mich natürlich, dass etwas von dem, was ich sagen wollte, angekommen ist.

Ich weiß das doch theoretisch auch, bzw. ich mache mir über all diese Dinge im Moment Gedanken. Ich hab doch dieses Buch über Beziehungssucht gelesen, und ich mache mir aufgrund der Fallbeispiele usw. schon meine Gedanken darüber.
Nohope, Du gehst sehr aufmerksam mit Deine Situation um. Ich frage mich manchmal schon, wo ich überhaupt noch antworten soll, weil meine Antworten teilweise überflüssig sind.

Ich habe niemals wahre Liebe erfahren.
Mir fehlt dieses Urgefühl von Geborgenheit, Angenommensein und Liebe, das man für gewöhnlich im Elternhaus lernt.
Ich weiß auch nicht, wie Liebe aussehen müsste, denn meine Eltern haben sich sicherlich nicht geliebt.
Liebe ist kein einheitlicher Begriff. Jeder Mensch hat seinen eigenen Begriff von Liebe. So, wie er es gelernt hat. Bei manchen Menschen fällt er etwas glücklicher aus. Bei den meisten Menschen hat er viele Haken. Dein Begriff von Liebe ist im Grunde ganz normal, so, wie jeder andere auch. Er ist eben unglücklich, weil er Dich in Situationen führt, unter denen Du leidest.

Ich denke, man kann durchaus von emotionaler Misshandlung sprechen, auch wenn natürlich sowas völlig belanglos ist gegen die vielen Schicksale heutzutage. Ich bin ja nicht körperlich misshandelt worden. Ich hab ja alles gehabt, was man zum Leben braucht.
Man sollte die Begriffe Mißhandlung und Mißbrauch wirklich nicht nur an körperlichem Mißbrauch festmachen. Und Menschen im Strafvollzug haben auch alles, was sie zum Leben brauchen.

Ich glaube, nach dem, was ich bisher über Dich weiss, trifft der Begriff Misshandlung bei Dir nicht richtig zu. Aber vielleicht emotionale Kälte.

Ich habe jedenfalls alles mögliche versucht, um von meinen Eltern geliebt zu werden. Ich hab auch immer sehr lange warten und betteln müssen, bis sie vielleicht mal ein Spiel mit mir gespielt haben.
Das wiederholt sich gerade in der Beziehung zu J. Wobei ich glaube, dass er für den männlichen Part steht, also das Verhältnis zu Deinem Vater wiederspiegelt. Aber auch mit der weiblichen Seite gehst Du nicht gelassen um:

Meine Güte, was bin ich für ein Mensch mit was für überzogenen Erwartungshaltungen? Man kann doch nicht eine wildfremde Person zu seiner besten Freundin machen... soll ich mich jetzt ausschimpfen oder auslachen?!?!?! Hmmm...
Weder ausschimpfen, noch auslachen. Vielleicht ernst nehmen. Ich nehme Dich ernst, warum solltest Du es nicht auch machen? Du sehnst Dich nach Kontakten, aber Du scheinst keine Beständigkeit erfahren zu haben. Dass sich Kontakte entwickeln, dass man einfach abwartet, dass manches bleibt, anderes wieder vergeht.

Aber so ganz bin ich noch nicht dahintergestiegen, denn ich habe da vorher nie so intensiv versucht, darüber nachzudenken.
Und meine Therapeutin scheint leider kein Interesse daran zu haben, mit mir in den verbleibenden Stunden meine Kindheit aufzuarbeiten. Oder ich bin zu blöd, mich ihr klar verständlich zu machen, was ich von ihr will. Sicherlich weiß ich halt auch nicht genau, wie das ausschauen müsste und wie sie mir dabei helfen könnte.
Teilweise kannst Du das auch ohne therapeutische Hilfe hinbekommen. Du bist sehr aufmerksam. Schaue Dir das Verhältnis zu J an. Und schaue Dir das Verhältnis zu dieser Frau an. Diese Beziehungen spiegeln Deine Vergangenheit wieder.

Weißt Du, Du kannst in diesem Augenblick viel mehr erreichen, als Dir bewußt ist. Du kannst den Kontakt zu J aufrecht erhalten, und schauen, ob Du ihn nicht verändern kannst. Ihn so gestalten kannst, dass er ausgewogen ist, dass Du zufrieden bist. Egal, ob es klappt, oder nicht. Du wirst daran ein Stück wachsen. Ich glaube, Du wirst diesen Mann eines Tages hinter Dir lassen. Nicht als Deine große Liebe, sondern als Menschen, der Deiner Entwicklung nicht Schritt halten wird. Oder zumindest als Situation, der Du nicht mehr ausgeliefert sein möchtest.

Genauso kannst Du den Kontakt zu dieser Frau aufrecht erhalten. Du spürst, dass Du sie zu schnell an Dich binden möchtest. Das zu spüren ist unglaublich viel wert. Die meisten Menschen laufen durch ihr Leben und nehmen so etwas gar nicht wahr. Lasse den Kontakt einfach mal weiter laufen und schaue, wie er sich entwickelt. Vielleicht hast Du in ein oder zwei Jahren eine gute Freundin gewonnen. Vielleicht passte es auch einfach nicht.

Und vielleicht hast Du jetzt Anhaltspunkte, worauf eine Therapie in der Zukunft hinauslaufen könnte.

Mache Dich jetzt nicht fertig. Ich habe auch meine Rollen, nach denen ich bis heute funktioniere. Ein Teil davon scheint zu sein, dass ich nicht in einer Partnerschaft lebe, obwohl ich sehr unglücklich damit bin. Vielleicht kann ich das ja auch eines Tages verändern.

Günter
 
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