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Komme nicht wirklich auf Umzug in neue Stadt klar

G

Gelöscht 117143

Gast
Ja, vieles kommt mir bekannt vor.

Bei mir war das vielleicht bisschen anders. Ich WOLLTE aus meiner Heimatstadt raus und bin in eine etwa 80 km entfernte Großstadt gezogen. Erst in ein 2er-Wohnheim. Das konnte ich mir anfangs überhaupt nicht vorstellen. Ich war total schüchtern, sozial nicht sehr kompetent und hatte wenig Selbstbewusstsein. Aber da ich einfach weg von hier und den Eltern wollte, habe ich das einfach blind gemacht. Ich wusste auch nicht, was das für eine Stadt ist, ich war dort noch nie.

Am Anfang war das alles sehr komisch. Die Stadt war groß und anonym, ich war auf einmal total alleine und habe mich ziemlich lost gefühlt. Ich dachte, ich kriege das nicht hin. Dazu kam dieser ständige Druck: du musst Kontakte finden, du musst in eine Gruppe finden, du musst dies, du musst das.
Dann hatte ich auch noch in der ersten Veranstaltungswoche meinen Geldbeutel verloren. Fu**.

Diese innere Unruhe hat mich aber auch etwas stärker gemacht. Ich habe mich einfach dran gewöhnt, frei zu sein, eigene Entscheidungen treffen zu können, mein Leben selbst gestalten zu können. Ja, in den ersten Tag und Wochen fühlt man sich komisch. Man denkt, es wird immer so bleiben.

Aber so ist es nicht. Du musst dich drauf einlassen!
Es hat dann irgendwie alles ganz gut geklappt. Ich habe Kontakte gefunden (weil ich musste) und allgemein dieses Gefühl, dass man dort keine unmittelbare familiäre Stütze hat oder einen Fluchtweg, führte auch dazu, dass man sich selbst in Situationen reingebracht hat, die man vllt früher abgelehnt hätte. Ich bin einfach überall mitgegangen: Kneipentouren, Treffpunkte, Kennenlernveranstaltungen etc. Dort habe ich viele Leute erstmal nur grob kennengelernt, die dann aber später dichter wurden etc.

Im Studium ist es ganz wichtig, dass man Kontakte findet. Es müssen nicht Freunde sein, aber Ansprechpartner. Ohne diese Kontakte hätte ich dieses Studium glaube ich gar nicht gepackt.

Das Wohnheim-Leben hat sich anfangs etwas schwer getan. Ich hatte irgendwie Angst, dass ich komisch rüberkomme oder dass man mich seltsam findet. Aber dann kam eine auf mich zu und hat mich gefragt, ob ich Wohnheimsprecher werde möchte. Ich - in meinem Ich-muss-sozial-sein-Wahn - habe das dann angenommen und bin so auch in ganz viele, lustige Abenteuer reingekommen.
Man lernt auch wieder Leute kennen.

Irgendwann rotierte es immer wieder. Meine Wohnheim-Mitbewohner waren vllt ein-zwei Semester da und waren dann wieder weg. Ich hatte bestimmt 5 Verschiedene Wohnheim-Partner, die einfach alle unmöglich waren. Die haben nie geputzt oder irgendwas gemacht. Dann wusste ich: ich muss alleine wohnen. Ich habe kein Bock, anderen hinterherzulaufen.

Hatte dann auch eine Wohnung an einer anderen Stelle. Ja, man muss selbst bezahlen und (ich weiß jetzt nicht wie viel du bezahlst) aber die sehen alle kacke aus. Ich hatte nicht mal eine richtige Küche. Das war eher eine Kommode mit Herdplatte. Das ist aber normal. Du kannst nicht Vernünftiges erwarten.

Irgendwann willst du gar nicht mehr aus dieser Stadt raus, weil du sie ganz alleine kennengelernt hast. Du hast einen großen Teil deines Lebens darin verbracht und viele schöne und unschöne Erinnerungen damit.

Deswegen würde ich dir raten: sei offen und lass es auf dich zukommen.
 

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