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Komme nicht über Jobverlust hinweg

Evfemina

Mitglied
Hallo,

ich habe Ende 2013 meinen Job verloren. Damals hatte ich einen befristeten Vertrag, der zum 31.12.13 endete. Mein damaliger Chef wollte laut eigener Aussage den Vertrag unbedingt verlängern, war zufrieden usw., es hing nur an der Geschäftsführung. Diese hat schlussendlich abgelehnt und so wurde mir am 17.12.13 mitgeteilt, dass mein Vertrag nicht verlängert wird. Das war mein letzter Tag und ich wurde die restlichen Tage (vor meinem bereits genehmigten Weihnachtsurlaub) freigestellt. Ein schwarzer Tag für mich, da mein Chef mir bis freitags in der Woche zuvor versicherte, der Vertrag würde verlängert werden usw. (montags hatte ich ihn nicht gesehen, erst dienstags und da kam die Bombe).

Nunja wie soll ich sagen. Ich wollte damals schon im Oktober ein Zeugnis haben um mich zu bewerben, ich wusste ja, dass der Vertrag ausläuft. Wollte mich eben absichern und das habe ich meinem Chef gegenüber auch gesagt. Er hat sich aber geweigert mir ein Zeugnis zu schreiben und so habe ich mich ohne Zeugnis beworben.

Muss aber dazu sagen, dies war meine erste Arbeit nach der Ausbildung, also außer dem Ausbildungsabschluss + Zeugnis vom Ausbildungsbetrieb hatte ich nichts vorzuweisen. Ja, gut 1,5 Jahre Erfahrung, aber ohne AZ waren die offenbar nicht genug wert.

In der Ausbildung war ich damals totunglücklich und als diese endlich vorbei war und ich meine neue Stelle damals angetreten habe ging es mir erstmal sehr viel besser. Dann wurde es auf der neuen Arbeit auch oft schlimm, manche Tage waren echt zum schreien. Aber gut, das gibt es wohl überall. Wie auch immer, grundsätzlich habe ich dort gerne gearbeitet und ich vermisse die Arbeit und die Kollegen und die ganze Firma und das ganze Umfeld.

Nach dem Jobverlust war ich 2 Monate arbeitslos. Damals habe ich mich sehr dafür geschämt (für den Verlust und auch dafür, dass ich nun arbeitslos war). Ich weiß von meinen alten Kollegen, dass mit mir noch 10 weitere befristete Verträge nicht verlängert wurden. Das bestätigt natürlich, dass es nicht an mir gelegen hat (ein oder zwei personelle Fehlgriffe ok, aber 10 Fehlgriffe??). Zumal mein Vertrag erst nur 1 Jahr lief und im Sommer 2013 schonmal verlängert wurde, eben bis Dezember. Wäre er unzufrieden gewesen hätte er ihn beim ersten Mal schon nicht verlängert.

Wie auch immer, ich hab dann im März 2014 eine neue Stelle angetreten und bin aber schon vom ersten Tag an auch hier totunglücklich. Suche schon länger wieder eine neue Stelle. Mich zerfressen aktuell die Selbstzweifel. Ich fühle mich hier total fehl am Platz. Als könnte ich nichts, hätte ich nie etwas gelernt. Das war in der alten Firma komplett anders. Dort wurde ich vernünftig eingearbeitet und als Kollege wahrgenommen und meine Meinung war wichtig usw., hier kann ich reden und reden und reden und mir hört keiner zu.

Ich komme auch einfach immer noch nicht damit klar, dass ich gehen musste. Ich muss noch sehr oft an die letzten Tag vor dem besonders schlimmen letzten Tag denken, an den Moment wo er sagte "wir können den Vertrag nicht verlängern", daran wie ich geweint habe, wie meine Kollegen Tränen in den Augen hatten usw., wie ich heimfuhr und weinte, einfach weinte.

Wieder habe ich Tränen in den Augen und bekomme Bauchweh, es schmerzt mich immer noch so sehr. Es war ein großer Verlust und eine herbe Enttäuschung. Ich fühle mich noch immer verraten von meinem damaligen Chef. Auch wenn er vielleicht wirklich nichts dafür kann usw., ich fühle mich einfach nur hintergangen. Und trotzdem vermisse ich die Arbeit.

Ich meine, es ist nun schon fast so lange her, wie ich überhaupt dort gearbeitet habe. Und dennoch sind diese Emotionen noch so präsent wie am Tag als es passierte.

Wie komme ich darüber nur hinweg?

Mein Partner versteht es nicht. Er kann es nicht nachvollziehen wie ich mich fühle. Er sagt immer, ich habe doch eine neue Arbeit usw., und es werden sicherlich noch andere Jobs (und damit verbundene Kündigungen - egal ob durch AG oder AN) kommen. Natürlich hat er recht. Aber ich fühle mich immer noch total schlecht deswegen ...

Kennt vielleicht jemand solche Gefühle?
 
G

Gast

Gast
Ja, ich kenne das. Ich hab in meiner ersten Firma insgesamt 9 Jahre gearbeitet (inkl. Ausbildung). Die Kollegen waren für mich eher eine Art "Familie" und die Arbeit mochte ich auch gern. Dann kam die Kündigung aus betrieblichen Gründen. Mit mir mußten auch noch andere Kollegen gehen. Ich war todtraurig, und das noch einige Jahre danach. Ich habe danach auch wieder Arbeit gefunden und einige Jobs gehabt, aber ich fühlte mich in keiner Firma jemals so "zu Hause" wie in der ersten. Vielleicht weil ich da so lange war? Oder weil es die erste Firma war, die erste "berufliche Liebe"? Aber es nützt ja nichts, diese Firma existiert nicht mehr, also bringt es nichts, dem ewig nachzutrauern.

Nach einigen Jahren habe ich eine andere Firma gefunden, in der die Umstände für mich stimmen. Mittlerweile fühle ich mich dort genauso wohl wie in meiner ersten Firma, und ich habe diesbezüglich auch mit der Vergangenheit abschließen können.
 

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