komm nicht drüber hinweg

einer meiner besten freunde hat sich anfang des sommers05 das leben genommen...! Es kam so plötzlich. wir hatten keine ahnung. dann war er weg. für immer. seine eltern wollten nicht zulassen, dass wir zur beerdigung kommen... denke, sie fühlen sich schuldig...befürchteten vorwürfe? kanns nicht nachvollziehn..- eine gedenkveranstaltung für alle gabs nur von seinen freunden...ohne eltern...sie kamen nicht. eigentlich ist das nicht mehr das eigentlich problem
mein problem ist, dass ich nach dieser zeit nicht einmal daran denken kann, ohne dass ich anfange zu weinen...es tut immernoch so unendlich weh...ich erwarte gar nicht, dass ich nach dieser doch relativ kurzen zeit drüber hinweg bin aber....ich will nicht, dass es mich so kaputt macht! Ich vermiss ihn so sehr. Es ist so leer alles...so sinnlos - so unnötig!!! Niemand hat je davon erfahren, wie schlecht es ihm ging...er war immer so lieb, so fröhlich und doch nich übermäßig, hat trotzdem von problemen erzählt..aber nie von den wirklichen...! Es gibt einen langen Abschiedsbrief...er wollte uns nicht damit belasten........
wann kann ich endlich wieder normal leben? ich will nicht, dass die depression weiter wächst! helfen psychologen? meine freunde sind selbst betroffen, wir reden viel, aber wir sind so hilflos...es tut nur weh...so unglaublich weh...

Hallo Schwedin

Du hast es sicher sehr schwer , aber in dem Abschiedsbrief von ihm stand wohl soweit ich das jetzt mitbekommen habe das er euch damit nicht belasten wollte mit seinen Problemen . Denke nur daran das es bestimmt nicht sein wunsch wäre das du bez. ihr euch jetzt soviele vorwürfe macht weil ihr nichts gemerkt habt . Das Leben für euch und dich geht weiter . Vieleicht hilft es dir wenn du an sein Grab gehst und ein paar worte zu ihm sprichst. Aber denk daran er hätte bestimmt nicht gewollt das du es dir jetzt so schwer machst......

Liebe grüsse Andy

Ein Psycologe hilft leider nur langfristig, in den meisten Fällen zumindest. Du steckst in einer akuten Krise, da wäre eine Krisenintervention das beste. Ich weiß ja nicht, wo du wohnst, in Berlin gibts dafür die Domseelsorge. Vielleicht fragst du mal bei der Telefonseelsorge nach, die haben solche Adressen parat. Hilfreich wäre auch eine Trauerberatung, möglicherweise in einer Selbsthilfegruppe. Ein Austausch mit Betroffenen kann sehr hilfreich und befreiend sein.