Hallo LittleX,
zunächst erstmal mein Mitgefühl zu deinem Verlust. So wie es klingt, ist es noch nicht lange her, dass dein naher Angehöriger verstorben ist, oder? Es ist schon schlimm genug, ein Familienmitglied zu verlieren, deswegen verstehe ich, dass dich die spezielle Entscheidung deines Angehörigen zusätzlich belastet.
Ich selbst habe keine Erfahrung mit dem Thema Körperspenden und kann deswegen nicht einschätzen, wie ich damit umgehen würde. Dementsprechend kann ich dir keinen konkreten Rat geben, aber ich habe einen Menschen verloren, der erst eine ganze Weile nach seinem Tod aufgefunden wurde. Ohne auf die genaueren Umstände eingehen zu wollen, war der Anblick des Körpers, bei dem verschiedene "Prozesse" schon begonnen hatten, und die vorerst unklare Todesursache emotional sehr belastend für mich. Auch die Fragen und Gedanken rund um die notwendige Obduktion waren schlimm. Deswegen glaube ich, entfernt nachfühlen zu können, welche Art von Gedanken dich umtreiben.
Es braucht Zeit, bis man das verarbeiten kann, glaube ich. Sicher ist es hilfreich und wichtig, sich vorzustellen und klarzumachen, dass es "nur" um den Körper des geliebten Menschen geht und ihm nicht mehr weh getan werden kann. Das ist etwas, was man sicher nicht von heute auf morgen verinnerlichen kann, erstmal tut es einfach weh und alle Bilder im Kopf erscheinen unerträglich, denn wenn man jemanden liebt, liebt man meist auch dessen Körper und will den beschützt wissen. Aber es wird besser und mit der Zeit auch einfacher, das gedanklich und emotional etwas zu trennen in "Das war der Mensch und sein Körper VOR dem Tod." und "Das ist sein Körper NACH dem Tod."
Vielleicht ist es in deinem Fall auch möglich, mit den Mitarbeiter*innen des Instituts zu sprechen und dir Fragen beantworten zu lassen, wenn dir das sinnvoll erscheint? Da muss man aber, denke ich, gut nachspüren, ob das helfen könnte oder im Zweifelsfall noch schlimmere Gedankenspiralen ankurbelt. Ich weiß nicht, ob mir das damals geholfen hätte. Für mich gab es die Möglichkeit gar nicht, deswegen stellte sich die Frage nicht. Leider weiß ich auch nicht, ob es erlaubt und möglich ist, als Angehörige*r Kontakt mit dem Institut aufzunehmen, aber wenn du das möchtest, könntest du zumindest nachfragen und darum bitten.
Hast du in deinem Umfeld Menschen und vielleicht andere Familienmitglieder, die ähnlich empfinden und mit denen du darüber sprechen kannst?
Ich wünsche dir alles Gute!