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Klischeehafte Beispiel von zwei Freunden die sich beim erwachsenwerden Entfremden

  • Starter*in LeA12345678unkreativitätatatitsfinest
  • Datum Start
L

LeA12345678unkreativitätatatitsfinest

Gast
Ich muss mir das grad wirklich dringend alles aus der Seele schreiben, weil grad wieder alles dezent hoch kommt... Ok, wo fang ich am Besten an. Vielleicht erst mal grob zu mir, ich bin eine Person die ihre besten Freunde sehr sorgfältig aussucht, wirklich sehr. Ich bin 23 Jahre alte und habe meine besten Freunde (5 sind es) alle mehr oder weniger seit dem ich denken kann (außer eine, die ich in der Uni vor einem Jahr kennengelernt habe und ja ich zähle sie inzwischen zu meinen engsten Freunden). Ok, das stimmt nicht so ganz, ich kenne alle schon seit der Kindheit wir sind in der selben kleinen Stadt groß geworden, mit zwei bin ich seit der Grundschule befreundet und mit zwei seit der Mittel- bzw. Oberstufe. Warum ich das erzähle ? Weil ich verdammt stolz auf diese Freundschaften bin, denn obwohl wir uns alle in so unterschiedlichen Richtungen entwickelt haben, haben wir es trotzdem geschafft uns immer noch so nah zu stehen wie früher (untereinander befinden sich andere Dynamiken, ich rede im Moment nur von meiner Beziehung zu jeder der 5 Personen). Ich mein es schwankt mal natürlich und mal hat man weniger Zeit, aber es ist diese tiefe Vertrautheit und vor allem der Wille da, alles Mögliche für diese Freundschaft zu tun, beidseitig. Ok, puh kommen wir jetzt zu dieser einen Person meiner besten Freunden. Sie tut mir nicht gut. Wirklich nicht und ich weiß das auch. Es war wirklich ein langer Weg bis ich mir das eingestehen und akzeptieren konnte. Aber ich habs geschafft. Ich bin wirklich bereit loszulassen, sie gehen zu lassen und sie abzustufen und nicht mehr zu meinen engsten Freunden zu zählen. Warum ? Weil der Wille ihrerseits nicht mehr da ist und ich bin es wirklich leid dieser Freundschaft hinterherzujagen, es ist vorbei. Jup, das ist die kurze und unkonkrete Variante der Geschichte.


Ich fühl mich aber immer noch Scheiße, also gehn wir tiefer. Es fällt mir schwer anzufangen zu erzählen, weil dieser Prozess der Entfremdung wirklich ein schleichender war und vorallem auch in Schüben kam. Es gab immer mal wieder so komische Phasen in denen ich auf einmal irgendwie weniger Wert war in ihren Augen. Ich weiß, dass es zu jeder Geschichte mehrere Perspektiven gibt und sie das wahrscheinlich auch wundern würde, wenn sie das Lesen würde. Woher ich das weiß? Naja, ich habs vor Jahren mehrmals angesprochen und immer nur höre müssen, das bildest du dir nur ein, ach echt ? ist mir gar nicht aufgefallen etc.. Naja, ich hab aufjedenfall schon gemerkt, das sie weniger Lust auf mich hatte und sie aufeinmal Dinge gestört haben, die sie zuvor amüsant fand, was natürlich echt weh getan hat. Die Dinge, die sie früher zum Lachen gebracht haben, haben plötzlich nur noch ein genervten Kommentar/Gestöhne ausgelöst. Es hat sich so angefühlt, als ob ich sie mehr und mehr verliere. So, dann kamen wieder die Phasen, die uns zusammengebracht und gestärkt habe unsere Lernsessions für die Uni. Ich bin ziemlich fleißig und konsequent wenn es um die Uni geht. Ihr ist die Uni auch relativ wichtig, aber Sie fängt mit dem lernen immer relativ spät an, sodass sie sich in den Prüfungsphasen mehr oder weniger an mir heftet, um sich dann eben Gegenseitig zu pushen. Da fungieren wir dann so gut zusammen, so wie früher eben. Da lacht sie dann wieder über meine Macken. Und ich muss betonen, dass ich ebenfalls sehr profitiere von dem gemeinsamen lernen. So, jetzt (außerhalb der Prüfungsphase aktuell) ist es so, dass es fast schon so scheint, als ob sie sich einen neuen Freundeskreis aufbauen will. Wir haben eine gemeinsame Gruppe und auch da fällt es eben auf, dass sie zunehmend weniger mit unserer Gruppe was machen will. Wir befinden uns also wieder in dieser Phase der Entfremdung, (aber interessanterweise nicht nur von mir sondern von der gesamten Gruppe). Wir haben uns nicht gestritten oder sonstiges, nur schmerzt es eben zu sehen, dass wir (auch meine anderen Freunde leiden eben nun Stückweit darunter, wobei ich nicht glaube, dass es bei allen so wirklich angekommen ist) zunehmend Wochenlang nichts mehr von ihr hören und sich kaum noch an gemeinsamen Aktivität beteiligt, während sie was mit anderen macht. Ich weiß, dass spricht für sich und ich weiß auch wirklich, dass ich diese Phasen nicht mehr mitmachen will, sei es wenn nur wir zwei was machen (was gefühlt schon Monate her ist) oder in der Gruppe, weil es hinterher immer wehtut, dass ich nur noch fürs "Lernen" gut genug bin oder selbst eben nur wenn die gesamte Gruppe anwesend ist. Früher sind wir immer zusammen zur Uni gefahren und haben zusammen zu Mittag. Jetzt habe ich sie seitdem Uni wieder angefangen hat vielleicht zwei mal gesehn, und auch nur mit ihren neuen Freunden. Das Ding ist, ich weiß dass sie die Freundschaft nicht kappen will/wird. Wahrscheinlich einfach Abstand gewinnen und sich eventuell neu erfinden oder so. Ich verübel ihr das auch wirklich gar nicht. Aber ich kann dieses zwischen Ding einfach nicht. Zu mindest im Moment nicht, ich hänge noch zu sehr an das Bild unserer alten Freundschaft, so wie ich eben auch an meinen anderen besten Freunden hänge... Ich bin fast wie Hündchen, sobald sie mir auch nur die Hand austreckt bin ich direkt dabei und mach mir Hoffnung. Ich mein, es ist echt besser geworden und ich nehm es auch echt nicht mehr persönlich, aber heute schon wieder, ej ich kann das nicht mehr. Ich brauch glaube ich wirklich einen sauberen Cut, denn immer wenn sie dann nach Wochen wieder zusagt denke ich, es wird wieder wie früher und sie taucht wieder ab... Ich hör endgültig auf ihr zu schreiben und gehe sogar noch einen Schritt weiter, ich sag auch nicht mehr zu... Oder wie seht ihr das? Übertreibe ich ? Sry, wirklich mit Abstand einer meiner ungenausten Texten aber ich hab grad wirklich nicht die Energie alles wieder aufzuwirbeln. Und der Text hat mit schon echt weitergeholfen, mir gehts deutlich besser :)
 

Athanasia_+1

Neues Mitglied
Deine Freundin entwickelt sich weiter, während du dich in deinem Status Quo ganz wohl zu fühlen scheinst. That's life. Menschen entwickeln sich unterschiedlich und wenn man nicht bereit ist, mit diesen mitzugehen und sich mit zu entwickeln, dann... wird es halt blöd.
Und wenn du ihr das nicht zugestehst und ihr das auch noch übel nimmst, ja, dann übertreibst du.

Und - manche Sachen findet man halt bei anderen auch nicht immer oder ein ganzes Leben lang amüsant. Bzw. auch nur noch in gewissen Situationen.
 

dreampudelchen

Aktives Mitglied
Ich denke, es ist normal, dass man auch andere Leute kennenlernt und neue Freundschaften schließt.

Natürlich ist es schön, wenn man sich im engsten Freundeskreis regelmäßig sieht. Aber eine wirklich gute Freundschaft erkennt man auch daran, dass sie nicht davon abhängig ist, wie oft man sich sieht.
Wenn ihr nach dem Studium getrennte Wege geht, es euch evtl. in verschiedene Städte verschlägt, oder eine von euch einen Partner hat und in einer Beziehung ist, werdet ihr euch vermutlich auch nicht mehr so oft treffen können, wie bisher.

Ich kann verstehen, dass es dich traurig macht und enttäuscht, so wie du die Änderung in eurer Freundschaft wahrnimmst - weil du an dem festhalten möchtest, wie es bisher war - aber ich sehe es durchaus auch als eine normale Entwicklung. Sie unternimmt ja dennoch etwas mit euch und wenn ihr gemeinsam lernt, passt die Harmonie.

Natürlich musst du selbst entscheiden, ob du die Freundschaft halten möchtest, ob du damit klarkommen kannst, dass ihr euch nicht mehr so oft seht und dass sie sich auch in andere Richtungen orientiert. Aber für mich wäre das kein Grund, eine Freundschaft zu beenden.
 
G

Gelöscht 120812

Gast
Ich finde du übertreibst etwas.

Meinen besten Freund kenne ich seitdem ich 9 Jahre alt bin aus einem gemeinsamen Hobby. Schule, Ausbildung, Studium haben wir alles gemeinsam gemacht.
Aber er wohnt seit 3 Jahren im hohen Norden, ich im tiefen Süden. Wir schreiben uns alle 2-3 Monate mal. Manchmal auch öfter.

Keiner von uns würde auf die Idee kommen sich für die Funkstille zu entschuldigen oder eine Rechtfertigung zu verlangen. Wieso auch? In einer guten Freundschaft weiß man was man an dem anderen hat und was man der Person bedeutet, und vor allem das der andere auch noch ein Leben hat mit Arbeit, Studium, Partner oder whatever.

Eine gute Freundschaft erkennt man in meinen Augen daran, dass man sich nach Monaten genauso behandelt und freut den anderen zu sehen/mit ihm was zu machen, wie wenn man sich auch sonst immer gesehen hätte.
 

Lavendelgrau24

Aktives Mitglied
Besonders in dem Alter gehen Menschen eben andere Wege.... oder suchen schlicht andere Freunde. Ja man entwickelt sich weiter - man sucht aber auch mal neue Bekanntschaften.

Auch gibt es Freundschaften, die sich verändern. Ich habe zB meine beste Freundin früher nur alle paar Wochen mal gesehen. Heute reden wir jeden Tag. Mit solchen Änderungen muss man mit gehen - und wenn man das nicht kann, muss man eben von der Freundschaft ablassen.

Ich würde es einfach mal laufen lassen und sehen, was passiert.
 

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