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Klarstellung über Sexuelle Belästigung an altem Praktikumsplatz?

Hallo zusammen,

mich würde mal eure Meinung zu folgender Situation interessieren.

Ich fasse kurz zusammen:

Vor etwa 14 Jahren ( damals +-16 Jahre alt) war ich in einem Schulpraktikum bei dem ich von dem Vater (ca 65Jahre) meiner Chefin sexuell belästigt wurde.
Er hat mir über den Zeitraum des Praktikums immer wieder Fragen zu meiner Beziehung und das Intime darin gestellt und ging.
Am letzten Tag meines Praktikums hat er mich angefasst (Meine Chefin war wegen einem Termin nicht da). Er ist mit seinen Händen unters T-Shirt und in meine Hose. Nach einen kurzen des Erstarrens, konnte ich mich aus der Situation befreien und er hat es im Nachhinein klein geredet.

Ich hätte es sicherlich von kommen sehen können, als er anfing immer so eindeutige Fragen zu stellen, aber ich war damals einfach sehr naiv und hatte ein geringes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein.
Ich bin nach dem Praktikum zu meiner Mum und hab nur angedeutet was passiert ist, da ich doch sehr verunsichert war und sicherlich eine gewisse Scharm mitgespielt hat.

Da sie wie ich heute weis, zu dem Zeitpunkt ihre eigenen Probleme hatte war sie nicht sonderlich aufnahmefähig und hat das ganze auch nur klein geredet. So dass ich erstmal dachte, wenn alle sagen das ist nicht so schlimm, dann stimmt vielleicht mit meiner Wahrnehmung nicht, das ganze ist im Sand verlaufen. Ich habe den rest danach für mich behalten.

Natürlich habe ich auch Jahre danach immer mal wieder daran gedacht und habe mich gefragt ob ich es Anzeigen oder wenigstens seiner Tochter (meine Chefin damals) erzählen soll o.ä. Aber jedes mal habe ich mich doch dagegen entschieden.
Jetzt wieder der Gedanke, da ich jemanden flüchtig kennengelernt hab der dort arbeitet, und mir von dem netten alten Mann erzählt hat.
Ehrlich gesagt habe ich gehofft er ist mittlerweile Tot, aber er lebt noch und mal wieder kamen die Erinnerungen hoch.

Deshalb wieder die Überlegungen, ich denke für die Anzeige und alles was danach kommt fehlt mir die Kraft daher Frage ich ob ich es wenigstens mal meiner damaligen Chefin schreiben soll.
Man fragt sich natürlich welchen Sinn soll das haben, das Frage ich mich auch. Ich denke das geringste ist es, dass ich mir die Sache bei einer Person die es mit betrifft einmal von der Seele schreiben kann auch wenn ich dabei wahrscheinlich eine Familie sehr demoliere.

Ich weis es nicht. Ich habe das Gefühl, diese Aktion hat keinen nutzen außer die Zerstörung der Familie, trotzdem habe ich einen gewissen Drang meiner damaligen Chefin mitzuteilen, was damals in Ihrem Betrieb passiert ist, was hätte nicht passieren dürfen.


Was meint Ihr?


Vielen Dank und alles gute Euch
 
M

Meinung123

Gast
Hallo zusammen,

mich würde mal eure Meinung zu folgender Situation interessieren.

Ich fasse kurz zusammen:

Vor etwa 14 Jahren ( damals +-16 Jahre alt) war ich in einem Schulpraktikum bei dem ich von dem Vater (ca 65Jahre) meiner Chefin sexuell belästigt wurde.
Er hat mir über den Zeitraum des Praktikums immer wieder Fragen zu meiner Beziehung und das Intime darin gestellt und ging.
Am letzten Tag meines Praktikums hat er mich angefasst (Meine Chefin war wegen einem Termin nicht da). Er ist mit seinen Händen unters T-Shirt und in meine Hose. Nach einen kurzen des Erstarrens, konnte ich mich aus der Situation befreien und er hat es im Nachhinein klein geredet.

Ich hätte es sicherlich von kommen sehen können, als er anfing immer so eindeutige Fragen zu stellen, aber ich war damals einfach sehr naiv und hatte ein geringes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein.
Ich bin nach dem Praktikum zu meiner Mum und hab nur angedeutet was passiert ist, da ich doch sehr verunsichert war und sicherlich eine gewisse Scharm mitgespielt hat.

Da sie wie ich heute weis, zu dem Zeitpunkt ihre eigenen Probleme hatte war sie nicht sonderlich aufnahmefähig und hat das ganze auch nur klein geredet. So dass ich erstmal dachte, wenn alle sagen das ist nicht so schlimm, dann stimmt vielleicht mit meiner Wahrnehmung nicht, das ganze ist im Sand verlaufen. Ich habe den rest danach für mich behalten.

Natürlich habe ich auch Jahre danach immer mal wieder daran gedacht und habe mich gefragt ob ich es Anzeigen oder wenigstens seiner Tochter (meine Chefin damals) erzählen soll o.ä. Aber jedes mal habe ich mich doch dagegen entschieden.
Jetzt wieder der Gedanke, da ich jemanden flüchtig kennengelernt hab der dort arbeitet, und mir von dem netten alten Mann erzählt hat.
Ehrlich gesagt habe ich gehofft er ist mittlerweile Tot, aber er lebt noch und mal wieder kamen die Erinnerungen hoch.

Deshalb wieder die Überlegungen, ich denke für die Anzeige und alles was danach kommt fehlt mir die Kraft daher Frage ich ob ich es wenigstens mal meiner damaligen Chefin schreiben soll.
Man fragt sich natürlich welchen Sinn soll das haben, das Frage ich mich auch. Ich denke das geringste ist es, dass ich mir die Sache bei einer Person die es mit betrifft einmal von der Seele schreiben kann auch wenn ich dabei wahrscheinlich eine Familie sehr demoliere.

Ich weis es nicht. Ich habe das Gefühl, diese Aktion hat keinen nutzen außer die Zerstörung der Familie, trotzdem habe ich einen gewissen Drang meiner damaligen Chefin mitzuteilen, was damals in Ihrem Betrieb passiert ist, was hätte nicht passieren dürfen.


Was meint Ihr?


Vielen Dank und alles gute Euch
Zunächst einmal tut mir leid, dass du vor 14 Jahren sexuell belästigt wurdest. Ich hoffe, dass du einen guten Weg findest, mit diesen belastenden Erinnerungen umzugehen.

An die Tochter dieses Mannes würde ich mich an deiner Stelle nicht wenden. Wahrscheinlich ist ihre Loyalität eher auf Seiten ihres Vaters und das bedeutet dass sie vermutlich nicht hilfreich reagieren wird und kann.

Vielleicht hilft es dir, wenn du dir Rat beim Hilfetelefon bei Gewalt gegen Frauen holst. Was ich mir an deiner Stelle auch noch überlegen würde, ist ob du nicht heraus finden kannst, ob für Schüler noch Praktikumplätze in diesem Unternehmen angeboten werden. Denn in diesem Fall könntest du darüber nachdenken, deine alte Schule zu kontaktieren und über den Vorfall zu informieren, um andere zu schützen. Vielleicht bist du nicht die einzige, die betroffen war oder in Zukunft sein könnte.
 
N

Nur eine Meinung

Gast
Wenn du es erzählst und die Familie deswegen zerbricht, bist nicht du schuld dran, sondern er. Niemand sonst. Nur er. Er hat gehandelt und er ist für alle Konsequenzen alleine verantwortlich. Er ist verantwortlich für deinen Schmerz, er ist verantwortlich für den Schmerz den das seiner Familie zufügen wird.

Egal was du tust: du bist nicht Schuld. An gar nichts.
 

Piepel

Aktives Mitglied
Du liegst da schon nicht ganz falsch, wenn Du überlegst, was Du erreichen möchtest.
Einerseits, dass Du Dich mitteilst, also einen gewissen inneren Druck los wirst, andererseits aber auch, dass es "jemandem " schaden wird.
Dieses " jemandem" hab ich bewusst in Anführungszeichen gesetzt, weil Du heute 14 Jahre weiter bist.
Eine Beweislage ist kaum vorhanden, sodass sich jemand, der beschuldigt würde, ziemlich sicher heraus reden würde.

Kommt er damit durch und setzt einen drauf ( um sich selber zu rehabilitieren), so kann es zu einer Anzeige wegen übler Nachrede kommen.
Denn es wurde eine Tatsache über ihn verbreitet, deren Wahrheitsgehalt nicht (mehr) nachgewiesen werden kann, die aber geeignet ist, ihn (als Straftäter)anderen gegenüber (alte Schule, Tochter?) herab zu würdigen.

Eine gewisse Gefahr besteht also darin, dass man einem Täter ein Werkzeug in die Hand gibt, mit dem er ein weiteres mal schaden kann, wenn er will, so dass man sich tatsächlich vorher bei einem Anwalt rückversichern sollte.
 
Danke für eure Antworten, es ist sicherlich überall etwas wahres dran.

Das was ich in meiner Ausführung nicht erwähnt habe - und weswegen ich sicherlich schon hätte viel früher was tun sollen, ist die Tatsache das das Praktikum auf einem Pferdehof war.
Sprich viele potentielle Opfer für den alten Mann.

Ich möchte es mir einfach nicht ausmalen, wenn ich möglicherweise hätte schützen können, hätte ich früher was getan.

Ich kann mir gut vorstellen, dass seine Tochter mir möglicherweise erstmal nicht glauben möchte, allerdings wäre dann meine Frage an sie, was ich davon hätte jemanden zu beschuldigen der mitlerweile doch soweit aus meinem Leben verschwunden ist.
Letztlich geht es mir denke ich darum das Sie als Betriebsleiter dafür sorgt das Mädchen auf ihrem Betrieb sicher sind.

Aber eher Hinweis, dass ich mich damit ggf. selbst in eine schwierige Lage bringe rechtlich angreifbar mache ist natürlich wirklich zu bedenken.

Danke.
 

Piepel

Aktives Mitglied
Wie wäre es denn wenn Du einen Kontakt zu dem Hof aufbaust und Mädchen neutral befragst oder befragen lässt, welchen Eindruck der Mann heutzutage macht?
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Üble Nachrede, Verleumdung und dergleichen setzt voraus, dass es öffentlich oder in einer Gruppe geäußert wird. Sonst ist es keine Straftat. Vor Gericht kann sich jeder Verteidigen und ebenso kann jeder einen Strafantrag stellen, ohne dass man sich der Gefahr der Strafverfolgung aussetzt. Das gilt für alle Gerichtssachen, nicht nur im Strafverfahren. Die so genannte Gegenanzeige ist eine Legende.

In Frage käme eine Klage auf Unterlassung, also eine zivilrechtliche Förderung. Aber auch da muss die Sache (erfolgte Sexualstraftat) öffentlich geäußert werden. Für die Anzeige kann niemand bestraft werden. Es sei denn von Amfs wegen, wegen Vortäuschung einer Straftat. Komnt aber auch nicht infrage, weil das Vortäuschen ja auch nicht bewiesen werden kann. Es könnte eben so gewesen sein, oder auch nicht.
 

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