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Kinder, Elternschaft, Erfahrungswerte

G

Gelöscht 116354

Gast
Hallo liebe Mitglieder,



ich habe in letzter Zeit über die Elternschaft nachgedacht. Ich habe mir immer Kinder gewünscht. Dies tut auch jetzt nicht zur Sache.



Nur.. faktisch gesehen, ist ja ein Kind ja keine Kopie von einem. Es gibt ja einen anderen Elternteil.

Und auch faktisch gesehen, jede zweie Ehe in Deutschland wird geschieden.



Was ist.. wenn man den anderen Elternteil nicht liebt.. oder Trennung, Scheidung, Rosenkrieg.

Und man hat gemeinsame Kinder..

Die Wahrscheinlichkeit ist ja schon sehr groß. Das sowas passiert.

Was ist.. wenn man Kinder hat, die dem anderen Elternteil sehr ähnlich sind. Aber man hat einen Hass auf den anderen Elternteil, man hat sich auseinandergelebt. Aber wegen dem Kindern wird man immer am anderen Elternteil erinnert? Weil die Kinder dem anderen Elternteil ähnlich sind, vom Wesen, vom Charakterzug?

Ich denke nur viel nach.. Samenspende, Co-Elternschaft..

Habt ihr Erfahrungswerte, was könnt ihr dazu schreiben?
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
Naja, wenn ein Kind demjenigen ähnlich ist, der der Vater ist und den man mal geliebt hat, dann ist das doch nicht per se schlecht. Ich persönlich fände es schön, wenn meine Kinder mal viel von ihrem Vater haben, immerhin ist das ein ganz toller Mann.

Was den Hass betrifft: das hat man auch sehr viel selber in der Hand. Es liegt auch zu einem Großteil an mir, ob ich Hassgefühle aufkommen lasse oder ob ich mich zusammenreiße und versuche, meinen Partner zu verstehen.

Man kann auch im Falle einer Trennung verletzte Gefühle zuliebe eines Kindes ein Stück weit hinunterschlucken.

Von Samenspende halte ich persönlich nur wenig. Man raubt einem Kind damit einen Elternteil (zumindest dann, wenn sie nicht nur deshalb erfolgt, weil der dann soziale Vater zeugungsunfähig ist). Den Preis bezahlt das Kind. Zumal doch auch hier das Problem besteht, dass das Kind mehr dem Vater ähneln kann. Nur, dass dein Kind dann obendrein das Pech hat, sich gar nicht an dem Elternteil orientieren zu können, dem es selbst mehr ähnelt. Es hat dann eine Mutter, die ihr Kind absolut nicht verstehen kann und weit und breit ist niemand bei dem man sagen kann "aha, das habe ich wohl von Papa. Papa ist auch so. Immerhin Papa kann mich verstehen". Und ist das nicht genau das, was dir immer gefehlt hat? Ein Papa, bzw. Eltern allgemein, die dich verstehen können?

Co-Elternschaft halte ich da schon für sinnvoller. Denn hier gibt es für das Kind ja einen ähnlichen Zustand wie wenn die Eltern sich schlicht früh getrennt hätten. Aber es hat beide Elternteile, fühlt sich mit einer höheren Wahrscheinlichkeit von zumindest einem Elternteil verstanden.

Gerade bei dir halte ich es für wirklich wichtig, dass dein Kind einen Vater hat, der auch eine Rolle in seinem Leben spielt. Denn du bist psychisch nicht sonderlich stabil und das weißt du auch selber. Wenn du nun ein Kind bekommst, gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass diese psychische Instabilität mit vererbt wird. Das Kind ist dann womöglich genau das, was du dir wünscht: dir ähnlich. Nur: dein Kind wird darunter womöglich genauso leiden wie du und ohne seinen Vater fehlt ihm dann der Kompass zur Orientierung.

Denn zumindest bei mir ist es so, dass auch ich das eher depressive und ewiggrübelnde Gemüt meiner Mutter vererbt bekommen habe, während mein Bruder eher das Gemüt meines Vaters hat, der sich aber über gar nichts Sorgen macht (letzteres ist besser). Aber: auch wenn ich tendenziell ihr Gemüt habe: ich sehe an meinem Vater, dass es auch anders geht. So eine komplette Sorgenfreiheit wäre mir jetzt auch nichts, es schadet nicht, stets einen Plan B zu haben, aber ich kann an ihm gut sehen, dass viele Dinge es schlicht nicht wert sind, sich deswegen kaputt zu grübeln. Und obwohl ich die psychische Instabilität meiner Mutter habe, habe ich sie dank meines Vaters um Welten besser im Griff, leide lediglich einzelne Tage unter depressiven Verstimmungen, kann mich aber auch wie mein Vater selbst an kleinen Dingen erfreuen. Ich bin nun mal zu einer Mischung meiner Eltern geworden und das ist auch gut so.

Das wäre aber nicht gegangen, wenn ich keinen richtigen Vater gehabt hätte. Klar, meine Mutter hätte sich nicht all die Zeit über mit ihm herumschlagen müssen. Aber ich wäre psychisch wohl ein Wrack geworden, das es nur kennt, sich selbst über die kleinste Kleinigkeit noch Sorgen zu machen und das gar nicht weiß wie es ist, wenn man genau das eben nicht tut. Und mein Bruder wäre wohl wahnsinnig geworden, wenn ihn selbst kaum ein Wässerchen trüben kann, während er in einem Haufen Frauen sitzt, die überall nur das Negative sehen.
 
So wenig das Kind Kopie von mir ist, ist es auch Kopie seines Vaters - es ist ein Individuum, das zwar Anteile von uns beiden vorweist aber das, was es daraus macht, ist was komplett anderes.
Wenn ich meine Beiden angucke, sehe ich sie, nicht meinen Mann.

In dem Moment, wo ich mich dafür entschieden habe, Kinder zu bekommen, war mir auch klar, dass ich jetzt zeitlebens mit dem Vater verbunden bin und sehe es als Pflicht meinen Kindern gegenüber meine Befindlichkeiten zurückzustellen und im Falle einer Trennung in ihrem Sinne zu handeln.
Alle anderen Handlungsweisen sind von Egoismus und verletztem Stolz geprägt und ich habe mir geschworen, dass ich diesen niederen Gefühlen nicht nachgeben würde. Die Kinder lieben mich. Sie lieben ihren Papa und da ist es unsere verdammte Pflicht sie nicht in Solidaritätskonflikte zu bringen.


Meine Mutter spricht über 30 Jahre nach ihrer Scheidung immer noch nicht mit meinem Vater.
Diese Verbissenheit führt dazu, dass sie die Einschulung ihrer Enkel nicht besuchen wird.
Wie bescheuert ist das?! So will ich nicht leben.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
ich kenne Kinder von ungeliebten partnern.
Da die Kids wissen, dass man den partner nicht mehr mag, sollte man vergleiche zwischen dem partner und dem kind unterlassen.
mit der liebe zum kind hatte das aber nie zu tun.
es waren immer die "eigenen kinder".
 

Northern Light

Sehr aktives Mitglied
Du gehst viel zu verkopft an die Sache heran. Jedes Kind ist immer ein eigener Mensch. Du selbst bist doch auch nicht in allererster Linie das Kind deiner Mutter oder das Kind deines Vaters, richtig? Du bist du. Und falls du einem von beiden in etwas ähnelst, ist es in dem Moment trotzdem *dein* Aussehen, *dein* Charakterzug. Du bist ein neuer, eigener Mensch.

Und so fühlt sich das auch an, wenn man als Elternteil sein Kind anschaut. Objektiv betrachtet sieht meine jüngere Tochter mir zB ausgesprochen ähnlich. Trotzdem sieht mein Mann seine Tochter, wenn er mit ihr spricht, nicht mich. Meine ältere Tochter wiederum sieht keinem von uns beiden wirklich ähnlich. Deswegen ist sie aber nicht individueller oder mehr ein eigener Mensch als ihre Schwester.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Klar kann man ein Kind auch alleine großziehen.
Wenn man eine Familie hat, die hilft.
Einen stabilen Freundeskreis.
Und nicht zuletzt die finanziellen Mittel.
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Es ist immer dein Kind, egal welchen Elternteil es ähnlich sieht oder wem es im Charakter ähnelt. Da muss schon sehr viel schief gehen, damit du das Kind mit dem Vater des Kindes verwechselst oder sie gleichsetzt.

Und es ist immer gut, einen anderen Elternteil zu haben, auch wenn man keine Beziehung mehr miteinander führt. Wer ein Kind ganz allein groszieht opfert dafür sein Privatleben und oft auch seinen Beruf. Da wird dann zwar gearbeitet, aber nicht das was du könntest, Und dann Teilzeit, das Geld ist knapp usw. Ich finde das alles überhaupt nicht erstrebenswert diesen Weg.
 

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