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Kind will mich nicht / pädagogischer Ratschlag

G

Gast

Gast
Leider gehöre ich zu den Umgangsvätern. Habe vor 4 Wochen das erste Mal mit meiner 3 jährigen Tochter 3 Stunden verbracht.

War alles super, für die Kleine neue Umgebung, hat mein Vater kennengelernt sind danach zum Spielplatz gefahren.

Wir hatten Spass. Sie wollte nicht nach Hause. Bat mich nach 3 Stunden Umgang noch mit ihr im Kinderzimmer weiter spielen.


Gestern leider das Gegenteil. Nach einer Stunde hat sie geweint und Mami gerufen.
Konnte sie beruhigen, doch sie wollte nach Hause. Habe erfolglos versucht sie vom Gegenteil zu überzeugen.
Trotzt Seifenblasen und Kreide.

Habe sie letztendlich nach Hause nach Hause gefahren.

Weiss nicht wie ich das verarbeiten oder mich verhalten soll.

Mir ist bewusst. Kinder weinen, wenn sie nicht bekommen was sie wollen. Sieht man an jeder Kasse.

Vielleicht war das falsch den Umgang weil das Kind weint abzubrechen.

Andererseits will ich das Kind nicht zu etwas zwingen oder sogar traumatisieren.
 

Katrin1964

Aktives Mitglied
Du kannst dich beruhigen. Wenn du jetzt erst den Umgang erhalten hast, ist es schwierig, das dieses Kind sich an dich gewöhnt. Zudem kann es manchmal auch sein, das Kinder , wenn sie zur Mama wollen etwas ausbrüten. Geht mir sogar mit meinen Enkeln so. Das Kind und du brauchen erstmal Zeit , um sich aneinander zu gewöhnen.
Wie ist denn das Verhältnis zu der Mutter des Kindes? Ich vermute eher mal schlecht, wenn du den Umgang erst nach 3 Jahren erhälst. Steht die Mutter zu dem Umgang oder ist es nur erzwungen? Wenn es erzwungen ist, können natürlich einige dumme Kommentare der Mutter, den Umgang stören. Aber nur Vermutung. Kinder haben ganz sensible Antennen dafür. Aber erstmal sehe es als gegeben hin und versuche die Kontakte aufrechtzuerhalten, vorallem in Regelmäßigkeit.
 

Burbacher

Aktives Mitglied
Lieber Papa,

gib deinem Kind und dir Zeit, die Zeit, euch einander vertraut zu machen.
Dein Kind weiß nicht um eure Beziehung, sondern es muss in diese Beziehung wachsen, Schritt für Schritt.

Tu euch den Gefallen und bringe die Geduld dazu auf. Nähe entsteht auch zwischen Erwachsenen nicht mit einem Schlag, sondern muss wachsen.

Das gilt umso mehr für die Beziehung mit Kindern.

Ich wünsche dir, dass Du die Geduld aufbringst und dein Kind dich als den erkennt, der sich ihm väterlich zuwendet.

Alles Gute!

Burbacher
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Versuch bitte nicht in die Denkfalle "Mein Kind will mich nicht" zu tappen. Diese Denkfalle entspringt Deiner Unsicherheit und Deinem Selbstwertgefühl.

Es ist völlig normal, daß sich das Zusammensein mit einem Kind jedes Mal anders gestaltet. Auch bei Oma, Opa, Patentante kann es passieren, daß ein Kind plötzlich Bauchweh verspürt und nachhause will. Das passiert einfach. Das ist keine Aussage, daß es Oma, Opa, Patentante nicht mag.

Sei einfach verlässlich immer da. Nimm jede Gelegenheit wahr. Bleib auch bei Ablehnung und Zurückweisung zuverläßlich an der Seite. Komm immer wieder. Dann wirst Du ein selbstverständlicher Teil des Lebens sein.

Wenn Du gelassen bleibst und Dir immer wieder vor Augen führst, daß Du erwachsen bist und den Überblick behälst, dann wird das schon. Denk auch daran, daß Du wahrscheinlich viel mehr an Gefühl investierst und Erwartungen an einen schönen Nachmittag hast wie das Kind. Für das Kind bist Du erstmal jemad in einer langen Reihe von Erwachsenen bei denen man mal ist - Tanten, Kindergarteneltern, Nachbarn...

So wie da noch keine tiefe Liebe und Verbundenheit sein kann, ist da eben auch keine tiefe Ablehnung, sondern einfach der Wunsch nachhause zu gehen und die Mama um sich zu spüren.

Behalt die Nerven und ordne das richtig ein, dann kann im Laufe von Jahren Euer Kontakt innig und vertrauensvoll werden.

Und wie gesagt: Keine Denkfallen, die führen nur dazu, daß Euer Verhältnis belastet wird.

Ich wünsche Dir Gelassenheit und Zuversicht.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Die anderen haben Recht: Gib dem Kind zeit, Dich kennenzulernen: Dein Kind ist noch so klein: Es kennt die Bedeutung des Wortes Vater nicht: also nur weil Du der biologische Vater bist, hat es nicht automatisch mehr Zuneigung zu ihr. Im Momant bist Du einfach ein netter Mann bei dem Sie Zeit verbringt. Mehr nicht! Eure Beziehung muss erst wachsen, damit du wirklich für sie ein Vater bist. Kinder haben nunmal ihre primären Bezugspersonen und wenn sie schlecht drauf sind, dann wollen sie dort eben hin. Ist ganz normal! Vielleicht war sie an dem Tag eben nicht so toll drauf, hatte schlecht geschlafen, Hunger, Bauchwe oder sonst was.
Bitte vergleiche die Reaktion eines Kindes nicht mit dem Verhalten Erwachsener.
Kann gut sein, dass sie nächstes mal wieder begeistert von Dir ist...alles ist offen. Lasst euch Zeit!
 
G

GrayBear

Gast
Hallo Gast,

manchmal scheint es kurzfristig leichter, sich die Liebe aus dem Herzen zu reißen, um den Schmerz nicht mehr fühlen zu müssen. Aber diese "Abkürzung" ist Dir als Vater verwehrt, wenn Du Dich weiter Ihr Vater nennen willst. Genau in diesem Momenten zeigt sich, ob Deine Tochter Dir wichtiger ist, als Du es Dir selbst bist. Du musst für Deine Tochter den Platz in Deinem Herzen offen halten, ohne wenn und aber. Das ist Deine (manchmal verdammt schwere) Aufgabe. Damit zwingst Du sie zu nichts und ein Trauma erzeugst Du hoffentlich auch nicht, solange ... jede scherzhafte Bemerkung scheint mir da gerade nicht angebracht.

Als Vater musst Du fühlbar, erreichbar und spürbar sein und das bedeutet auch, dass Du verwundbar wirst. Ich schwöre Dir, dass Du immer wieder Situationen ausgesetzt sein wirst, in denen Du Dein Vatersein verdammst und vergessen möchtest, weil es einfach nur noch entsetzlich weh tut und Dich an Dir selbst und der Welt verzweifeln läßt. Aber das ist der Job, das ist es, was Dich Dein Recht auf Vaterschaft kostet, das ist der Preis, den Du bezahlst. Es geht nicht mehr nur um Dich, sondern darum, was Du für Deine Tochter tun und sein kannst. Und das bedeutet manchmal, einen Schritt zurück zu machen und sie vielleicht zu ihrer Mutter zu bringen.

Du hast nicht "versagt" und zu kleine Seifenblasen geblasen. Manchmal ist "genug" auch "genug". Sie ist erst drei Jahre alt und kennt Dich noch nicht so richtig, Du bist vielleicht noch keine "Heimat" für sie. Aber das kannst Du werden. Die Versuchung für uns Väter ist sehr groß, zu "tun" und zu "machen", den Spaß zu organisieren. Aber je mehr Du das Gute willst, um so größer ist die Gefahr, dass Du die schönen Momente des Alltages, der Selbstverständlichkeit verpasst und nur noch anstrengend für Deine Tochter wirst. Für diese Grenze hast Du vielleicht am Anfang noch kein Gespür, sei also auch mit Dir selbst nachsichtig. Vater zu sein ist ein harter Lehrberuf.

Folgende Tipps haben mir geholfen:

"Nach müd kommt blöd"
Kinder sind manchmal einfach nur müde und da hilft nichts mehr, als Fuß vom Gas und ein sicheres Umfeld. Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht.

"Solange Du Deine Füße unter meinen Tisch streckst ..."
Sei sehr achtsam mit Deinem "Erziehungskonzept". Viel zu oft wiederholen wir unbewußt und mitleidlos die Fehler unserer Eltern, um uns auf Kosten unserer Kinder von dem uns zugefügten Leid zu befreien. Du wirst es nicht vermeiden können, aber Du kannst es besser machen. Und diese Chance stellt sich Dir leider jeden Tag wieder und wieder und wieder.

"Sei mit mir und für mich"
Setz Dich einfach in ihr Kinderzimmer (Ich finde es ganz toll, dass sie ein Zimmer bei Dir hat, das ist sehr wichtig!). Am Anfang sag nichts, frag nichts, sei nicht der "Spaß-August", sei einfach nur da und öffne Dein Herz. Deine Tochter wird auf Dich zukommen, sie wird Dir ihre Welt öffnen und Dich einladen, wenn Du den Mut und das Vertrauen in Deine Tochter hast. Sei neugierig auf ihr "Anders-Sein", schieb Deine Erwartungen und Hoffnungen zur Seite und ich weiß, dass das am Anfang fast unmöglich ist. Du wirst es lernen.

"Maul sei still, ich geb Dir eine Mutschel"
Ein nerviger Spruch meiner Oma. Mit "Mutschel" ist ein Brötchen gemeint. Durch das Kauen kannst/musst Du die Klappe halten und hast Zeit zum Überlegen. Deine Ex wird oder hat vielleicht schon einen "Neuen" und Du wirst zum Störfaktor in diesem Familien-Ding. Wenn Dich Deine Tochter zum ersten Mal mit den Namen des "Neuen" anspricht, wird Dir das Herz auf den Boden fallen. Wenn Sie Dir erzählt, wie toll der letzte Ausflug war, an dem Du nicht dabei warst, wirst Du womöglich neidisch, verletzt und totunglücklich sein und Du darfst es nur bedingt zeigen. Sie wird Dir fehlen und Du kannst nichts dagegen tun. In solchen Stunden wirst Du auf eine verdammt harte Probe gestellt und so oft ist es einfach das Beste, die Klappe zu halten und den liebevollen Raum in Dir für Deine Tochter mit aller Kraft offen zu halten. Denn mehr kannst Du manchmal einfach nicht tun und das ist scheusslich. Aber Deine Tochter ist es wert.

Solange Du an Dir zweifelst und Dich immer wieder hinterfragst, ist alles gut und solange es weh tut, auch. Finde Deinen Weg. Lasse Dir selbst das Recht, Fehler zu machen, denn Perfektion ist ein totes Ding im Umgang mit Menschen.

Manchmal ist ein neuer Tag das einzig Tröstliche, aber eben auch das ganz Wunderbare und Hoffnungsvolle. Ich kenne nichts Anspruchsvolleres, um ein Mann zu werden. Vater zu sein gehört zum Besten, was Dir passieren kann. Aber Du wirst jeden Tag mit Deiner Seele dafür einstehen müssen.

Alles Gute und viele Stunden voller Lachen und Weinen, denn so ist das Leben.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast

Gast
Die Kleine ist 3 Jahre alt, und Du bist für sie ein fremder Mensch. Sie kann das alles noch nicht in seiner ganzen Tragweite begreifen. Gib ihr Zeit, sie muss Dich doch auch erstmal kennenlernen. Wenn sie nach der Mama weint, dann zeigt das, dass sie mit der Situation überfordert ist. Gibt es die Möglichkeit, dass die Mutter erstmal bei den Treffen dabei ist, dass sie Dich ganz langsam kennenlernen kann?
 

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