Kind findet keine Freunde

Hallo,

meine Tochter (7) findet keine Freunde und ich bin langsam ratlos.

Das erste Jahr im Kindergarten war noch alles ok, sie spielte mit einem Kind, mit dessen Mutter ich auch befreundet bin. Die Familie zog dann aber weiter weg und seitdem blieb mein Kind allein.

Ich habe im Kindergartenalter immer mal wieder andere Kinder eingeladen, aber so richtig wurde nichts draus.

Ich hatte gehofft, dass sich mit dem Schulanfang alles ändern würde, weil viele neue Kinder dazugekommen sind.
Leider hat sich aber nichts geändert, am Anfang spielte meine Tochter noch mit, aber nun haben sich wieder Cliquen gebildet und meine Tochter ist wohl wieder die meiste Zeit aussen vor.

Ich habe auch schon mit der Lehrerin darüber geredet, sie meinte meine Tochter wäre eben extrem schüchtern und diskret, aber würde schon manchmal spielen.

Gerade heute aber sagte sie mir wieder in Früh wie traurig sie ist weil keiner mit ihr spielen will:-/
Anfangs hab ich auch einige neue Kinder eingeladen, aber die kamen nicht. Die meisten sind eh noch sehr lange im Hort und wenn es dann nicht wirklich passt, klappen Treffen dann wohl eher nicht.

Mir tut das für mein Kind einfach so leid. Sie wird nie zu Geburtstagen eingeladen und immer alleine in der Pause ja auch nicht schön.

Meine Tochter ist wirklich sehr schüchtern mit anderen Kindern, ich denke es liegt einfach hauptsächlich da dran. Sie ist auch sehr weit für ihr Alter und denkt schon viel über Gott und die Welt nach.

In der Freizeit haben wir schon ein paar Familien mit anderen Kindern die wir treffen, aber trotzdem ist das in der Schule natürlich belastend.

Habt ihr eine Idee was ich tun könnte, ausser mein Kind zu stärken und vielleicht nochmal mit der Lehrerin zu reden?

Ich würde mich über Ratschläge freuen.

Ich denke

Ratlose mutter meinte:

Sie ist auch sehr weit für ihr Alter und denkt schon viel über Gott und die Welt nach.

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Das wird mit ein Grund sein.
Vllt würde es mit älteren Kindern besser klappen.

Hatte das gleiche Problem.
Erzwingen kann man es leider nicht.
Aber mit der Zeit hat es dann doch geklappt.

Hallo Mama

Vielleicht ist sie von diesen Kindern, die hochbegabt sind, die sich nicht in diese Welt versetzen können, in denen diese Altersgruppe ist, weil sie eine andere "Denkwelt" hat und betreibt. Ich konnte schon mehrmals lesen, dass das eines der Hauptprobleme solcher "Außerirdischen" ist- sie fühlen sich so ausgegrenzt.

Hallo, mir tut das echt leid dass Deine Tochter meistens alleine ist, ich war als Kind auch sehr schüchtern und es fiel mir schwer, auf andere Kinder zuzugehen und mit ihnen zu spielen.
Ich kann Dir zwar leider keine konkreten Tipps geben, aber ich kann Dir sagen, dass sich das meist im Laufe der Zeit von alleine regelt. Es gibt immer andere Kinder, die so ähnlich ticken wie Deine Tochter. Sie scheint für ihr Alter ja schon recht klug und nachdenklich zu sein, das finde ich toll.

Lio meinte:

Das wird mit ein Grund sein.
Vllt würde es mit älteren Kindern besser klappen.

Hatte das gleiche Problem.
Erzwingen kann man es leider nicht.
Aber mit der Zeit hat es dann doch geklappt.

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Da haben wir das gleiche fantasiert, also diese Idee ist aufgetaucht, beim drüber nachdenken. Intuition..die trifft nicht selten ins Schwarze.


Meine Strategie wäre, mit dem Kind ganz normal drüber reden, wo die Unterschiede sind- diese sind beteiligt, dass man sich nicht einfügen kann. Es ist sehr wohl möglich und auch machbar, an diesem Benehmen zu schrauben, dieses halt flexibler zu gestalten. Schüchternheit? Die kann man hinterfragen, mit der kann man brechen lernen. Wieso fürchtest du dich überhaupt bei den anderen, vor den anderen, ist diese Angst angebracht? Magst du die anderen nicht verstehen, wieso sie so sind? Die fürchten sich, weil du nicht zutraulich bist und so leise. Das muss das Kind natürlich einsehen und damit leben lernen, dass man sich vor leisen, scheuen Leuten nichts traut.
Geh mit ihr das abstellen. Geh mit ihr in eine Judo-Gruppe, Jishingjutsu , taekwondo etc. melde sie dort an. Solche Sportarten zielen darauf ab, seine eigene Kraft zu entdecken, die Liebe zu sich zu finden, zu seiner Stärke, zu seiner Eigenschaft, ein mutiger "unscheuer" Charakter zu werden.

Sorry, persönliche Frage, aber hat das Kind einen Vater, hat es Verluste erlebt? Du schreibst nur von dir als Mutter und deiner Tochter bisher.

Ich habe übrigens eine Enkeltochter, die auch keine Leutchen anzieht, die mit ihr toben und spielen wollen. Die Kleine hat bereits mit sieben dicke Bücher durchgelesen und findet die andern blöd, die sind so komisch. Wenn wir reden, dann fällt mir auf, dass sie über Dinge nachdenkt, das alles andere als altersgerecht sind. Sie ist ein Philosoph, wissbegierig und wie gesagt, am liebsten würde sie nur lesen und in ihren Gedanken sein und zeigt sich überklug. Ich zeige ihr, okay, mag sein, dass du sehr gut bist im Kopf, aber bist du da nicht einige Schritte zu schnell? Komm zurück, sei neun Jahre, das ist auch nett und natürlich machts ihr dann riesen Spaß, ein verrücktes, kleines Kind zu sein, das sehr wohl auch kindisch sein kann und laut und Blödsinnig natürlich ebenso. Das kitzle ich aus ihr immer wieder heraus und sie freut sich dann. Von wegen du bist anders.

Besucht dein Tochter den Hort? Wenn nicht, dann könnte man das ja ändern. Frage sie doch vielleicht mal, ob sie sich aus Angst auch irgendwie bewusst selbst ausgrenzt, sowie wie sie insgesamt darauf kommt sich selbst ausgrenzen zu müssen.

Ich glaube nicht, dass man da so viel machen kann. War bei mir in meiner Kindheit und Jugend auch so. Ich habe eigentlich erst an der Uni richtige neue Freunde gefunden. Davor war ich immer entweder allein oder als Anhängsel meines jüngeren Bruders mit dabei.

War bei mir auch so, dass ich extrem schüchtern war, dafür sehr wissbegierg. Selbst die Fachbücher meiner Mutter, welche eigentlich mehr für Erwachsene konzipiert waren, waren vor mir nicht sicher. Ging es in die Bibliothek, musste meine Mutter 2 große Jutetaschen an Büchern für mich rausschleppen - das hielt dann so für 2 Wochen. Die anderen Kinder lasen wenn überhaupt irgendwelche Kitschromane und Kindergeschichten, die fand ich immer todlangweilig. War für mich damals die absolute Zeitverschwendung, die man mit einem Fachbuch wie viel sinnvoller nutzen konnte.

Eine Lösung gab es dafür nicht. Die Lehrer sorgten dafür, dass ich bei Gruppenarbeiten immer in irgendeine Gruppe gesteckt wurde und eben nicht zu sehr gemobbt wurde. Als es in Richtung Abi ging, wurde es dank Kurssystem besser, "Freunde" hätte ich die Leute von damals trotzdem kaum genannt.

Hat sie denn gleichaltrige Verwandte? Ein Geschwisterchen oder Cousinen? Mit letzteren hatte ich auch viel Zeit verbracht, die tickten irgendwie ähnlich, mit denen kam ich zurecht, sind bis heute wie Schwestern für mich...

Wie siehts mit Sport, Musik und Co. aus? Am besten meldet man sie überall an.