Guten Morgen alle zusammen,
da bin ich wieder. In letzter Zeit hatte ich sehr viel um die Ohren, deswegen melde ich mich erst jetzt. Es hat sich viel verändert.
Einer Kollegin wurde unterstellt, sie sei psychisch Krank, weil sie offen davon gesprochen hat, psychosomatische Beschwerden durch die Arbeit und das Arbeitsumfeld zu haben. Diese Aussage traf eine Dame aus der Geschäftsführung.
Eine andere Kollegin wollte die Abteilung wechseln, da sie nur noch frustriert ist. Ihr wurde gesagt, sie würde Unruhe ins Team bringen und nahegelegt zu wechseln, auch von der Geschäftsführung und der Vorgesetzten.
Ich bin im Moment der Sündenbock für unsere Vorgesetzte. Bei jeder Kleinigkeit (und ich meine wirklich Kleinigkeit, keine groben Fehler) putzt sie mich vor den Kollegen herunter. Wenn ich ruhig und gelassen reagiere bohrt sie so lange bis ich unsicher werde, erst dann hört sie auf. Einer neuen Kollegin ist das schon aufgefallen, sie unterstützt mich nun mit mentalen Übungen und Techniken der Körpersprache. So langsam habe ich den Eindruck, das manche Kollegen gezielt ausgenockt werden sollen, die der Firmenleitung nicht in den Kram passen und durch neue ersetzt werden.
Dazu kommt das in anderen Abteilungen Mitarbeiter bespitzelt werden.
Dem Betriebsrat traue ich im Moment nicht, da er bei jedem Gespräch, welche meine Kollegen mit der Geschäftsführung geführt haben, zugegen war und nicht eingeschritten ist.
Da es keinen großartigen Zusammenhalt unter den den Kollegen gibt und ich keine konkreten Beweise habe traue ich mich auch nicht einen Rechtsanwalt einzuschalten. Zwar bin ich im Rechtsschutz, aber ich habe eine Eigenbeteiligung von 150 Euro, das kann ich mir nicht erlauben.
Außerdem habe ich Angst davor, welche Maßnahmen meine Vorgesetzte wohl ergreift, wenn ich auf die Sticheleien nicht mehr so reagiere, wie sie es möchte, nämlich verunsichert. Was lässt sie sich dann einfallen? Und wie redet sie dann oder Überhaupt bei der Geschäftsführung von mir? Es ist so ungerecht...
Meine Gedanken kreisen im Moment nur noch um den Job. Aber wechseln ist doch auch keine Lösung, oder? Vielleicht ist ein anderer Job genauso oder noch schlimmer. Vielleicht erwartet mich dann das gleiche und ich stehe wieder hilflos da.
Ich fühle mich auch so hilflos. Diese Sticheleien sind genau mein wunder Punkt. Obwohl meine neue Kollegin mich unterstützt habe ich Angst. Vor einem 4-Augen Gespräch mit meiner Vorgesetzten scheue ich mich, da ich befürchte,sehr schnell klein bei zu geben und sie so erneut triumphieren zu lassen.
Meine innere Stimme sagt mir, das ich nicht kündigen soll, weil meine Aufgabe dort noch nicht erledigt ist, nämlich lernen mit solcherlei Schikanen umzugehen. Ich möchte lernen mich zu wehren.
Es tat gut, mir das alles von der Seele zu schreiben.
Habt ihr Tipps, welche Gesprächstechniken mir helfen könnten, mich gegen meine Vorgesetzte zu wehren?
Übrigens: Teilerfolge gibt es schon
Ich kann Konflikte und Ungerechtgkeiten von meinen Kollegen jetzt ansprechen und austragen, ohne Angst zu haben. Das ist schon mal eine Menge wert.
GLG und einen guten Start in den Tag wünscht euch eure
Sunset