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Keine lust mehr, meine Freundin anzurufen

R

Raphaella

Gast
Ich mag sie, 44, ja echt gern. Aber wenn wir telefonieren, geht es immer gleich: begrüßen, dann so lange schweigen, bis ich frage, wie es ihr geht oder was es Neues gibt. Dann ein dramatisches Seufzen, und es geht nur noch um sie und ihre Probleme.

Letztens habe ich auch über mich geredet, und als ich fertig war, seufzte sie. "Du hast so viel geredet, dass ich ganz vergessen habe, was ich noch sagen wollte." Danach war Schweigen, weil ich nicht konkret nachfragte, und schließlich verabschiedete sie sich.

Wenn ich selbst anrufe, weiss ich, natürlich, dass es wieder nur um sie geht, wenn sie anruft, ebenso, daher melde ich mich, wenn ich Bock habe, und bin gleichzeitig genervt, wenn sie anruft.
Irgebin ich traurig
 

cucaracha

Urgestein
Es gibt (z.B. narzzistische) Leute, welche fast nur über sich selber reden und nicht zu hören können.

Ich würde dies bei einem Gespräch freundlich kritisieren...versteht sie es nicht, hätte ich die Freundschaft beendet.
 

Bücherpuppe

Moderator
Teammitglied
Wie ist es denn wenn ihr euch persönlich trefft? Geht es dann genauso zu oder ist es da anders?

Für das " Du hast so viel geredet, dass ich vergessen habe was ich sagen wollte" hätte ich wahrscheinlich den Hörer aufgelegt.
Denn das finde ich nicht gerade respektvoll.

Sollte euer persönlicher Kontakt gut laufen und anders laufen würde ich das zu Sprache bringen und versuchen klären.
Wenn es auch von Angesicht zu Angesicht so läuft, würde ich die Freundschaft überdenken.

Denn eine Freundschaft besteht aus Geben und Nehmen und nicht nur aus einseitigem Reden oder zuhören.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Hallo liebe Raphaela, sie lebt ein Muster aus, eine Art Rollenmuster und natürlich kannst du da eingreifen, dass sich das ändert.

Experimentiere, bring diese Rolle zum Einsturz.

Eigentlich ist das eine Frage ihres Gedächtnisses. Wir stehen vor dem Bäcker und in Bruchteilen von Sekunden wissen wir, wie wir mit einem Bäcker zu reden haben. Sie wird bei dir ganz unüberlegt auch so machen, Raphaela, aha, da wird gemotzt und nichts anderes geredet als....und so leiert sie ihre antrainierte Leier runter und wie du siehst, ist sie mehr wie irritiert, wenn das anders kommt, als üblich, wenn DU der Redner bist und sie der Zuhörer sein muss. So ist das nicht ausgemacht, das verstößt gegen die Spielregeln, also gegen das gewohnte Muster, die antrainierte Rolle, die ihr zugedacht ist.

Mein Ex hat mich auch immer auf die gleiche Weise per Telefon belästigt, er rief an, wenn es ihm sehr schlecht ging, meist war er grölend, betrunken und leierte immer die gleiche Leier herunter. Ich hörte zu, denn mich ließ er nicht zu Wort kommen und wenn ich auflegte, dann versuchte er zehnmal oder öfter wieder anzurufen. Mindestens einmal im Monat immer das Gleiche.
Einmal, da habe ich eine Eingabe gehabt, eine geniale Idee....
Bevor er anfangen konnte zu reden, da habe ich geheult, ( weiß selbst nicht, wie ich das schaffte, authent zu weinen, aber so war es) und ich klagte, ich zog also exakt die Nummer ab, wie er sonst. Bei ihm war zwar kein Weinen da, aber eigentlich auch nichts anderes als sich zu beschweren und mir irgendwie mitzuteilen, dass er am Ende ist. Nun war ich am Ende, aber so was von überzeugend, dass er sofort "aufgesprungen" ist, um mir zu helfen. Er war auf einmal komplett ausgewechselt, (!!! im wahrsten Sinn des Wortes)
Es war nicht mehr ein betrunkener, lallender Depp am anderen Ende, er war hellwach und dermaßen nett auf einmal, ich dachte, ich spinn, so kannte ich ihn gar nicht. Ich habe mit meinem Benehmen und mit meinem Verhalten eine andere Rolle aus ihm herausgekitzelt, nun war ER der Große und ich der Kleine. Nun war er der Starke und ich die Schwache, nun habe ich die Rolle des Loosers eingenommen und er war automatisch dann mein Mentor, mein Helfer, mein Berater- das war ich sonst für ihn. Das Gespräch verlief, wie nie vorher. Ich habe den "GUTEN" Mann aus ihm damit herausgeholt. Irre einfach. Ich musste nur die Hässliche sein, schon war er in der Rolle des "Schönen". Der Spieß wurde umgedreht.
Das gleiche war mal bei einer Kollegin. Ich war freundlich, sie stets mürrisch und bedeckt. Mir ist dann auch eingefallen, wie sie zu machen, sie also zu spiegeln und siehe da, auf einmal lief sie mir nach, grinste und war scheißfreundlich, was hast du, du hast nicht gegrüßt, bist du sauer...??
Ich war sie und sie ich... dafür brauchte es nur diesen "Schachzug".

Probiers mal aus bei deiner Freundin- bring eine andere Raphaela aufs Tablet- kitzle zugleich eine andere Susi, oder wie sie sich nennt, heraus. Mach mal komplett konträr, nicht sie weint und zieht dich runter, du machst das jetzt. "Gut, dass du anrufst, mir gehts so schlecht, ich habe keine Lust mehr zu leben, ich bin total am Ende...

Übrigens, bei meiner Nachbarin, die sich immer im Monolog mit mir unterhält, da habe ich sie darauf angesprochen- nie wieder rede ich mit dir, weil du mir eh nicht zuhörst, weil immer nur du redest und auf meine Erzählungen gehst du nicht ein. Ich mag nicht mehr mit dir reden. Da half dieses Übertriebene Reklamieren wiederum, um sie zu stoppen.
Was auch hilft, sie anfangen lassen ins übliche Muster zu verfallen, dann etwas über Essen reden- zum Beispiel: wie magst du Leber lieber? Paniert, oder gebraten mit Soße...dann musst du mal drauf achten, der "Leierkasten", der in diese Rolle verfällt, der kann sich nicht mehr konzentrieren auf seine Leier, er denkt nach und kommt so aus seiner Leier wieder heraus, sobald man über essen redet. Das hilft alles, denn wie gesagt, wir sind Opfer unserer Gewohnheiten, die sind wirklich wie eingegraben und diese zu durchbrechen gilt es. Da kann sie nichts dafür. Ihre Maschine tickt so.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Was mir noch dazu einfällt- im Grunde ist das nie deine Freundin, nicht wirklich. Man liebt sich, oder nicht. Entweder ist redlicher, inniger, wahrer, liebevoller (interessierter) Austausch da, oder eben nicht. Wenn dieser liebevolle Austausch bedeckt und verschlossen ist, dann kommen solche Gespräche heraus- weil das die andere Tür ist. Für sie bist du jemand, mit dem man keine "Liebe" tauscht, sondern eben solche Sachen. Das sind Hinweise, denke ich, dass ihr euch entfremdet habt. Also ist deine Reaktion, dich nicht mehr zu melden eine logische Konsequenz.
Wenn ihr einmal einen wirklich guten und zuträglichen, herzlichen Austausch hattet, dann kann das ja wieder aktiviert werden, falls ihr wollt. Willst du? Will sie?
Seit Corona habe ich viele halboffene Türen ganz verschlossen. Damit habe ich eigentlich schon früher begonnen, mich zu fragen, habe ich diesen oder jenen mit ganzen Herzen gern? Oder pariere ich einfach nur, weil wir das so haben seit ewiger Zeit. Ein Zeitfüller, mehr nicht, keine echte Zuneigung, eher Höflichkeit ist da, mehr nicht mehr. Leg weg, was nicht (mehr) gut tut, bezw. nimm mit jenem wieder den anderen Faden auf, gehts, gehts nicht..?? Bemühe dich nicht mehr, es verläuft dann ganz unbemerkt im Sande von beiden Seiten. Man muss nicht offiziell brechen, das macht die Zeit von alleine. Ich habe mein Handy gewechselt, die alte Nummer gibts nicht mehr und zugleich sind etliche Anrufer weggefallen, die keine wirkliche Beziehung zu mir hatten, sondern mich eigentlich benutzten, weil ich mich zur Verfügung stellte. Das habe ich mir abgewöhnt. Viel Zeit ist jetzt frei für andere Wichtigkeiten.

Lieben Gruß

Viel Spaß beim Ausprobieren deiner verschiedensten Gesichter, die du hast und toi, toi toi deiner guten Freundin, vielleicht gelingt ihr zur Abwechslung mal wieder normal zu sein. Hilf ihr dabei. Grausliges Benehmen abwürgen, gutes, zuträgliches fördern- wie auch immer, ihr hilft das ja auch, nicht nur dir, wenn du was unternimmst, statt in diesem Muster stecken zu bleiben.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

es gibt Energievampire unter Freunden, wo man dann zugetextet wird von ihren Problemen, bis man völlig apathisch dann am Hörer hängt und schon gar keine Lust mehr hat, von sich zu reden. Das ist anstrengend und auch keine Freundschaft.

Ich würde ihr klar sagen, was Du hier geschrieben hast: dass sie nur von sich redet, dass Dich das stört und auch, dass Du immer nachhaken musst, wie es ihr geht. Und auch das ausprobieren, was @Yang Dir geraten hat. Mach es mal so wie sie: hallo wie gehts? und dann ohne Pause weiterreden von dir und wenn Du fertig bist, dann fragen: und, wie geht es Dir? Und wenn dann ein Klagen kommt, wieviel du von Dir geredet hast, kannst Du ja sagen: wieso, ich habe nur das gemacht, was Du sonst immer machst.

Aber probiere erstmal, sie freundlich darauf anzusprechen, dass es Dir zuviel um sie geht und dass Du möchtest, dass die Gesprächsanteile gleichmäßiger verteilt werden. Und man kann auch durchaus im Gespräch einhaken, wenn der Andere nur über sich redet und zuviel und dann über sich selbst reden.
 

William76

Mitglied
Ich mag sie, 44, ja echt gern. Aber wenn wir telefonieren, geht es immer gleich: begrüßen, dann so lange schweigen, bis ich frage, wie es ihr geht oder was es Neues gibt. Dann ein dramatisches Seufzen, und es geht nur noch um sie und ihre Probleme.

Letztens habe ich auch über mich geredet, und als ich fertig war, seufzte sie. "Du hast so viel geredet, dass ich ganz vergessen habe, was ich noch sagen wollte." Danach war Schweigen, weil ich nicht konkret nachfragte, und schließlich verabschiedete sie sich.

Wenn ich selbst anrufe, weiss ich, natürlich, dass es wieder nur um sie geht, wenn sie anruft, ebenso, daher melde ich mich, wenn ich Bock habe, und bin gleichzeitig genervt, wenn sie anruft.
Irgebin ich traurig

Hey Du ! Das verstehe ich total, solch Kontakte auch kenne und sie rauben einfach nur Kraft. Quasi die berühmten "Energievampire". Man fühlt sich wie der Seelenmülleimer, nur dafür benutzt wird um sich "auszukotzen" und dann wieder weggelegt wird. Man selbst keine Rolle spielt, keine Aufmunterung bekommt oder "mentale Unterstützung" sondern schlicht von diesen nur runtergezogen wird. Die fühlen sich dann erleichtert und gut, oft ja dann auch Beistand bekommen und man selbst nichts. Hat nichts davon und ist hinterher einfach nur ausgelaugt, genervt, gestresst und hat schlicht Zeit verloren. Wenn es einem Freund mal nicht so gut geht dann auch zuhört, hilft, aufbaut. Das ist normal und gute Freunde es bei einem selbst auch so tun. Dann hält sich das Geben und Nehmen gut und gesund in Waage. Aber manche Menschen einfach nur nehmen und ansonsten ist man überflüssig. Ich würde solch Kontakte auf ein Minimum reduzieren bzw. ich tue dies mittlerweile auch und mir geht es hervorragend damit ! Nur noch anrufen oder Gespräche annehmen oder führen wenn man tatsächlich die Kraft und Laune hat dazu. Ansonsten schlicht ignorieren oder eben auch erst Tage später antworten. Meistens verziehen die sich dann von alleine und finden andere Opfer. Aber die eigene Psyche wird es einem danken, es befreit ungemein und man vermisst auch nichts mehr mit der Zeit. Ist ja oft nur ne Art schlechte Angewohnheit da immer parat zu sein. Das verliert sich aber und ein schlechtes Gewissen braucht man nicht haben. Man hat nur ein Leben und fertig.
 

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