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keine Familie

G

Gast

Gast
Heute geht es mir mal wieder so richtig schlecht.

Und wieder mal wegen meiner Fam. Ich hatte noch nie eine "normale" Familie.
Immer schon gab es viel Streit zwischen meinen Eltern und Geschwistern, immer schon wusste man nie wem man trauen kann und wem nicht oder wer einem ein Messer in den Ruecken stechen koennte. Probleme darf man in meiner Familie nicht ansprechen. Auf Feiern lacht man sich falsch ins Gesicht, obwohl man genau weiss dass hintenrum schlecht geredet wird. Eine Vorliebe mancher Personen aus meiner Fam. ist es zb. auch sich jemanden der gerade schwaecher ist rauszupicken und auf irgendeine Weise vor allen anderen blosszustellen. Wenn jmd. anderes die betreffende Person evtl. doch mal darauf anspricht dass das vl. nicht so gut war, ist die Person beleidigt weil sie es ja "nur gut gemeint" hat. Plaplapla.
Inzwischen bin ich ueber 30 und fuehre mein eigenes Leben und habe begriffen dass viele Personen aus meiner Fam. in irgendeiner Weise psychische Probleme haben.

Bis vor 2, 3 Jahren hab ich auch gar nicht so sehr darunter gelitten. Natuerlich fand ich es nie schoen, aber ich hatte mit niemandem speziell Probleme. Ich hab all das gesehen aber es war wie wenn es mich nicht direkt betrifft.
Aber dann wurde ich schwanger und meine Schwester, mit der ich bis dato ein sehr enges Verhaeltniss hatte, begann total zu spinnen. Sie warf mir vor, dass ich durch das Kind weniger Zeit fuer sie haette und sie verlassen wuerde. Ich versuchte monatelang das zu retten, aber es gelang mir nicht und irgendwann wollte ich auch nicht mehr. Ich war schon hochschwanger und meine Schwester terrorisierte mich regelrecht. Letztendlich brach ich den Kontakt ab weil es mich einfach stresste.
Das ganze ist inzwischen eine ganze Weile her und das Kind laengst auf der Welt aber mit meiner Schwester hab ich seitdem kein Wort mehr geredet. Was aber an ihr liegt. Sie erzaehlt eine Luege nach der anderen ueber mich, u.a. dass ich meinen wuerde dass sie was mit meinem Mann gehabt haette:-D Ich kann dass nicht mal klarstellen da ich viele der Geschichten nicht mal kenn und es mir auch einfach zu bloed ist. Etwa die Haelfte der Fam. weiss dass meine Schwester spinnt, die andere Haelfte glaubt ihr wohl. Die betreffende andere Haelfte ignoriert auch mein KInd, als waere es nicht existent.
Natuerlich hat sich wie jedesmal ein Mantel des Schweigens ueber meine Fam. gelegt, betreffend dieser Geschichte. Es gab niemanden der mir geholfen hat was meine Schwester betraf. Es wurde wieder nur hintenrum geredet, wie eben immer.

Nun ist wieder Weihnachten, und ich und mein Mann sind es die nun ganz allein feiern, waehrend der Rest der Fam. wie jedes Jahr zusammenkommt. Keiner wird meine Schwester darauf ansprechen. Keiner hat zu uns gesagt, ok, wir feiern mit euch. Nein. Nichts:-( Das enttaeuscht schon sehr.

Mit meiner Mutter habe ich ein recht gutes Verhaeltniss obwohl meine Mutter in ihrer eigenen Welt lebt. Wenn ich ihr ihr Enkelkind direkt vor die Fuesse setz, kuemmert sie sich gern drum, aber wenn nicht ist es aus der Welt. Sie ist keine typische Oma, die gern Zeit mit ihrem Enkelkind verbringt und sich Zeit dafuer nimmt.

Jedesmal wenn ich eine Oma mit ihren Enkelkindern seh, oder ein Kind inmitten einer grossen Fam. tut mir das unendlich leid fuer mein Kind. Es gibt keine wirklichen Grosseltern, Tanten, Onkel, nichts. Nur uns. Die fAm. von meinem Mann ist tot. An manchen Tagen macht mich dass alles einfach so fertig.

Habe schon ueber Adoptivgrosseltern oder Leihgrosseltern oder Tanten oder irgendwas in der Art nachgedacht. Hat jmd. Erfahrung mit sowas?¸

Tut mir leid, ich musste mich einfach mal ausheulen:-(
 

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Liebe Gästin, deine Zeilen haben mich sehr berührt.

Mir geht es ähnlich wie dir: ich habe als Familie nur meine Eltern. Zum Rest habe ich den Kontakt abgebrochen, weil das ganz gestörte und kranke Leute sind, anders kann ich es leider nicht sagen :(.

Bevor ich diesen Schritt geschafft habe, war es ungefähr wie dir: man hat ständig hintenrum geredet, irgendeiner hat ständig gestichelt und keiner hat was dagegen gemacht oder gesagt. Irgendwie jeder gegen jeden und niemanden, den man wirklich vertrauen kann.

Ich bin noch nicht in der glücklichen Lage, einen Mann zu haben, um mir realistischer über sowas Gedanken zu machen, aber beschäftigen tut es mich schon sehr, wie das so ist, wenn ich als Familie mal "nur" meine Eltern mitbringen kann und ja, sollte ich mal Kinder bekommen, würde es mir genauso wie dir gehen, das weiß ich.

Aber ich kann dich vielleicht dahingehend beruhigen, dass ich ein paar Freunde und Bekannte habe, die finden, dass Paten niemand aus der Familie sein sollte, weil da sowieso schon eine Verwandtschaft besteht. Paten sollten laut ihnen gute, enge und wichtige Freunde werden. Und ich finde diesen Gedanken total schön und für mich richtig. Und würde es wohl auch so gerne machen, hätte ich Kinder.

Das drückt sehr gut aus finde ich, was enge Freunde alles sein können.

Sprüche wie "Blut ist dicker als Wasser" als pauschale Wahrheit herzunehmen ist Quatsch. Mit meiner Verwandtschaft verbindet mich null. Und ich kenne einen Haufen Leute, die haben zwar noch ihre Familie, aber zum Teil verbindet sie mit guten Freunden sehr viel mehr.

Deswegen überlege doch einfach, welche Freunde von dir und von deinem Mann euch sehr nahe stehen und wichtig sind. Und wer von ihnen für dein Kind wichtige Lebensbegleiter sein könnte. Und ich finde sowieso, dass beste Freunde auch "Tante" und "Onkel" sein können und wirklich ein Stück weit Familie sind. Warum also auch nicht auch so nennen?

Ich glaube, es gibt sehr viele einsame Menschen, die eigentlich nicht viel Nähe und Vertrauen zu ihrer Verwandtschaft/Familie haben, sich aber sowas wünschen. Es wird nur nicht so oft darüber gesprochen.
 

Maxime7

Mitglied
Leute, ich will euch sicherlich nicht zu nahe treten, aber ihr redet so als wären alle andere verrückt nur ihr normal. Besser gesagt ihr schiebt die Schuld immer weg. In einer Familie, wie auch sonst in alle Partnerschaften die wir erleben gibt es unterschiedliche Menschen und es gilt sie zu verstehen und zu akzeptieren so wie sie sind. Anders als bei einer Freundschaft die man sich bewusst aussucht weil eine bestimmte Art von Mensch ist, ist bei einem Verwandte oft so dass man unterschiedlich sein kann. Um solche Beziehungen aufrecht zu erhalten muss man schon Kompromissbereit sein. Man kann sich die Verwandtschaft nicht heraussuchen man muss aber damit leben können. Grundsätzlich, wenn zwei sich streiten, tragen beide ein Teil der Schuld.
 

Biddi

Sehr aktives Mitglied
Man kann sich die [/FONT]Verwandtschaft nicht heraussuchen man muss aber damit leben können. Grundsätzlich, wenn zwei sich streiten, tragen beide ein Teil der Schuld.
Das kann man so nicht sagen. Man MUSS mit seinen Anverwandten nicht klar kommen. Aber dann sollte man den Kontakt auch abbrechen. Haben wir vor Jahren gemacht und leben seit dem deutlich stressfreier!
 

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Leute, ich will euch sicherlich nicht zu nahe treten, aber ihr redet so als wären alle andere verrückt nur ihr normal. Besser gesagt ihr schiebt die Schuld immer weg. In einer Familie, wie auch sonst in alle Partnerschaften die wir erleben gibt es unterschiedliche Menschen und es gilt sie zu verstehen und zu akzeptieren so wie sie sind.
Ich will dir auch nicht zu nahe treten, aber ist dir klar, dass es auch Familien gibt, in denen Missbrauch und Gewalt vorkommen? Soll man die betreffenden Leute dann auch nehmen wie sie sind und versuchen zu verstehen?

Ich habe auch in keinem der Beiträge hier "Schuld" direkt rauslesen können. Viel Kummer. Und emotionale Verletzungen. Ich finde, die TE hat sogar noch viel versucht, sich mit ihrer Schwester zu engagieren und engagiert sich immer noch mit ihrer Mutter z. B.

Und wo liest du heraus, dass "alle anderen nicht normal sind"?

Irgendwann ist aber auch mal gut. Wenn mich ständig jemand verletzt und sich daneben benimmt, hat man auch das Recht, eine Grenze zu ziehen und für sich zu entscheiden, was einem gut tut.

Man kann ja auch jemanden nehmen wie er ist und vielleicht auch versuchen, ihn zu verstehen, aber das bedeutet nicht, dass man zwangsläufig sein Leben mit dieser Person verbringen muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast

Gast
Hallo ,

Danke für eure Antworten, v.a. Dir findefuchs.
Deine Zeilen haben mich sehr aufgebaut.

Ich glaube, ihr habt recht. Man muss sich eben an gute Freunde halten und das beste daraus machen, so gut es geht.
Freunde können bestimmt viel ausgleichen.

Dennoch frage ich mich was ich meinem Kind eines Tages sagen soll, wenn es mich frägt wer die Tante ist und warum es die nicht kennt. Und die Cousins schon. Das macht mich manchmal echt fertig. Wie erklärt man sowas einem Kind. Aber vl. Können die Freunde das soweitgehend ausgleichen dass die Tante uninteressant ist und nicht zum Thema wird.
Leider wohnt meine Schwester noch zu Hause sodass ich nicht wirklich den Kontakt abbrechen kann.:-( sobald wir die Eltern besuchen, schleicht Sie Herum.

Liebe findefuchs, ch wünsche dir das du den für dich richtigen Mann findest und wünsche dir viel Kraft!
 

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Hallo ,

Dennoch frage ich mich was ich meinem Kind eines Tages sagen soll, wenn es mich frägt wer die Tante ist und warum es die nicht kennt. Und die Cousins schon. Das macht mich manchmal echt fertig. Wie erklärt man sowas einem Kind. Aber vl. Können die Freunde das soweitgehend ausgleichen dass die Tante uninteressant ist und nicht zum Thema wird.
Leider wohnt meine Schwester noch zu Hause sodass ich nicht wirklich den Kontakt abbrechen kann.:-( sobald wir die Eltern besuchen, schleicht Sie Herum.
Ich mache mir auch viele Gedanken, wie ich meinem eventuellen späteren Kind oder meinen Kindern erklären soll, warum da zumindest von meiner Seite aus keine Familie ist ...

Ich denke, es ist immer gut, wenn man sich eher auf das Positive konzentriert. Also sagt, dass viele enge Freunde auch Tanten und Onkel sind und dass man nicht unbedingt blutsverwandt sein muss.

Und dann würde ich einfach sagen, dass es mit den anderen aus der Familie, also den Blutsverwandten, nicht so einfach ist und es dann besser ist, wenn man getrennte Wege geht. Weil man einfach nicht zusammenpasst und nicht so gut miteinander kann, dass man sich besser nicht sehen sollte. Und dass das nicht heißt, dass diese Verwandten schlecht oder böse sind, sondern dass man manchmal einfach so verschieden ist, dass es nicht in einem innigeren Verhältnis funktioniert.

Wie kindgerecht das jetzt ist oder nicht weiß ich nicht. Später, wenn die Kinder älter sind, kann man ja dann mehr erzählen.

Können deine Eltern auch mal öfters zu euch kommen? Oder trefft euch doch einfach auch außerhalb in einem Restaurant oder geht Spazieren ... ich denke, nach allem, was vorgefallen ist, verstehen das deine Eltern bestimmt, dass du da mehr Distanz möchtest und die steht dir zu.

Abgesehen davon zieht deine Schwester hoffentlich irgendwann aus.

Dir liebe Gästin wünsche ich viel Mut und dass du später die richtigen Worte für dein Kind findest. Ich glaube, dass jede Mutter im Normalfall einen angeborenen Instinkt für das eigene Kind hat und ein entsprechendes Einfühlungsvermögen. Deswegen vertrau auch einfach auf dein Bauchgefühl. Du bekommst das sicherlich alles wunderbar hin :).
 
G

Gast

Gast
Liebe findefuchs,

Danke für deine Ratschläge.
So in etwa werd ich meinem Kind dass wohl eines Tages erklären müssen.:-(
Ich finde dass sehr traurig, aber man kann sichs halt nicht aussuchen. Und jetzt bleibt mir nichts anderes als das beste für uns daraus zu machen...

Ich finde es gut dass du dir schon so viele Gedanken machst. Du bist sehr realistisch und wirst es deinem Kind, Kindern bestimmt gut erklären können.
Ich hab ewig die Augen verschlossen, auch was das Verhalten meiner Schwester schon vor dieser Eskalation betraf.
Im Nachhinein denke ich, ich hätte lieber gleich realistisch sein sollen.

Alles gute dir.
 

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