Hey, Daniel. Ja, die gibt es. Ich bin auch eine von den Personen, die mit einer sozialen Phobie 'beglückt' wurden. Ich denke, es ist eine einzige, lebenslange Aufgabe, daran zu arbeiten, sich den Schwierigkeiten tagtäglich zu stellen. Ich weiß selbst nicht, ob irgendwann mal der Tag kommen wird, an dem man das Ganze endlich überwunden hat und nicht mehr derart bei allem möglichen blockiert wird, aber ich weiß, dass es nicht falsch sein kann, mit aller Kraft zu versuchen, Schritte nach vorn zu tun und seien sie noch so klein. Ich bin zwar weiblich, kenne diese Komplexe die du hast aber, und auch die Unfähigkeit, so frei auf jemanden, vor allem auf das andere Geschlecht zuzugehen, wie es Freunde, Bekannte und allgemein andere Mitmenschen vielleicht können. Ich weiß nicht, ob ich dir helfen kann, ich glaube weniger. Aber ich verstehe dich sehr gut; das, was du, was wir alle mit solch einem Problem brauchen, ist etwas, das uns aufbaut. Das uns und unserem Selbstbewusstsein gut tut. Seien es Freunde oder Dinge, die wir gut können. Vielleicht auch mal etwas Neues ausprobieren, neue Seiten an sich kennenlernen. Das hat auf den ersten Blick zwar nichts mit deinem 'Problem', den Frauen zu tun, aber es ist schon mal viel wert, dass du dich, als Person, akzeptierst und auch offen zu dir selbst sagen kannst, dass du sehr wohl was kannst. Ein gesundes Selbstbewusstsein ist viel wert, man sieht es den meisten Menschen schon aus einigen Metern Entfernung an. Es ist eine reine Einstellungssache. Man begegnet immer wieder Menschen, die ein gesünderes Selbstbewusstsein haben, als es möglich sein sollte. Menschen, die auf den ersten Blick durchaus ihre Mäkel haben, aber allein ihr sicheres Auftreten schützt sie; macht das, was sie nicht haben wieder wett. Genau das ist unser Problem, das Problem von Menschen mit solch einer Phobie. Uns fällt das besonders schwer. Aber ich denke, in deinem Alter lässt sich gut etwas daran machen. Du bist noch jung, findest auf diese Weise besser Kontakte als du denkst. Nicht so wie mit 50, 60 oder älter. Vergrabe dich nicht. Geh öfter raus, notfalls auch allein, versuche vielleicht alte Kontakte wieder aufzubauen oder wage es doch auch, dich weiblichen Bekannten oder welche, mit denen du im Beruf oder sonst wo öfter zu tun hast, zu nähern. Grüße sie, versuche, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, ganz unverbindlich. Teste alles, was dir noch neu ist, wenn auch am Anfang vielleicht nur langsam. Übung macht den Meister. Diese Entscheidung, über deinen Schatten zu springen, wenn es zu der direkten Konfrontation kommt, muss man jeden Tag aufs Neue fällen. Ich möchte nur nicht, dass du dich in deinen schlechten, mutlosen Gedanken vergräbst. Zieh dich selbst rauf, sei stark und versuche so gut wie jede Chance zu ergreifen die sich dir bietet. Lass dich aber nicht von Rückschlägen beirren. Die erfährt jeder, auch die, die 'so gut wie alles draufhaben'. Und ich sage dir noch was: Ich kenne viele Mädchen und Frauen, die durchaus etwas mit kleineren Männern anfangen könnten. Ich denke nicht, dass allein die Körpergröße zählt. Sobald dich eine Frau etwas näher kennenlernt, mit dir ins Gespräch kommt, wird sie auch an dir Seiten finden, die liebenswert sind. Die hat jeder. So wie auch jeder seine Mäkel hat. Die meisten zweifeln tief in ihrem Inneren an sich, auch wenn man es ihnen oft nicht ansieht. Versuche, dich mit deiner Größe abzufinden, anderen zu zeigen, dass du damit gut umgehen kannst. Mach vielleicht in einer engen Runde mit Freunden ein paar Witze darüber, zeig Humor. Das bewirkt viel. Zeig niemanden, dass dich deine Größe derart stört, dass du dich deswegen nur schwer akzeptierst. Denn sobald das jemand bemerkt, wird er es auch nicht können. Deine Gedanken kann niemand lesen, nur du. Aber du wirst merken, dass es deine Gedanken, deine Auffassung von dir selbst sind, die dich behindert. Du kannst das schaffen. Es wird besser werden, wenn du nur willst.