S
schrägekrähe
Gast
Hallo^^
Ich weiss, dass ihr keine Psychologen seid, aber mich würde mal interessieren, was Außenstehende dazu meinen.
Meine Frage ist, ob bei mir ein Urmisstrauen anhand der "Biografie" zu vermuten wäre. Ich habe nach langer Suche endlich eine Verhaltenstherapie gefunden und die läuft seit letzter Woche. Klar, solche "Diagnosen" im Bereich Urvertrauen und Bindung ist eh schon ziemlich komplex. Ich weiss, ich sollte das besser mit meiner Therapeutin besprechen, aber es interessiert mich einfach schon seit langem.
Meine Lebensgeschichte ist ziemlich ungewöhnlich. Seht es euch einfach mal an, wäre lieb:
-Bin w, 22, Halbwaise. Lebe zunehmend in soz. isolation und musste letztes Jahr meine Ausbildung wegen Ängsten und Depressionen abbrechen.
-Geburt: leider keine Ahnung, wie sie verlaufen ist.
-Lebte zunächst mit Eltern in einer Wohnung. Beide Raucher, Vater Alkoholiker. Ob sie in der Wohnung geraucht haben, weiss ich nicht, aber meine Mutter, denke ich, schon. Hat später jdflls null Rücksicht genommen.
-Vater alkoholkrank, Damals anscheinend nicht zu knapp, hat im betrunkenen Zustand jemanden bedroht, etc.
-etwa 1. Lebensjahr: Mutter trennte sich von Vater, zog etwa 30 km weit weg
aber ohne mich, ich wurde wegen der Gefahr" zu meinen Großeltern gegeben, die im selben Bezirk wie Vater lebten.
(Kann leider selbst nicht sagen, was da alles abgegangen ist, keiner will mir genaue Antworten geben)
-3. Lebensjahr: Mutter lernt Stiefvater kennen. Der war mir nie ganz geheuer.
-Eltern(Mutter und SV) haben uns regelmässig besucht. Wenn ich spielen wollte, hattes sie eher weniger lust.
-Leibl. Vater und seine Schwester dürften mich so gut wie nie sehen, wurden von Großvater mal reingelassen. Ansonsten Ausreden von oma, ich hätte nasse Harre etc. Später auch meinen 7 Jahre jüngeren Halbbruder nicht.
Wurde vom Fenster aus angeschrien, ich solle reinkommen.
-Opa lebenslustiger mensch, aber auch leicht Alkoholiker, Großmutter stark adipös(Rücken) und kam immer so kalt rüber aber gleichzeitig stark überbehütend.
-Keine Geschwister, Kinder in der Strasse oder sonst Gleichaltrige Kontakte. Kein KiGa oder Vorschule.
-kam in die Grundschule. Null Erinnerung, aber es war wohl ein Schock für mich.
Wurde von Anfang an ausgegrenzt und ignoriert. Hatte starke Angst beim Vorlesen.
- Ich kannte zwar fast alle Buchstaben, aber hatte im Übungsheft starke Probleme mit dem Schreiben. Soweit ich mich erinnern kann, hat die Klassenlehrerin, anstatt was zu unternehmen, mich als seltsam und unordentlich betitelt.
Wurde nach wenigen Monaten in die Vorschule zurückgestuft.
-Ich schlief im Schlafzimmer zusammem bei den Großeltern, aber im eigenen Bett.
-Keine eigenes Zimmer, meine Sachen standen in einem Esszimmer, also ohne Tür.
-Außer der Schule hatte ich meine beiden Großeltern, Mutter, Stiefvater, zwei Freundinnen,
Tante(Mutters Schwester)als Kontakte.
-Es war alles ziemlich "seltsam", ne abgeschiedene Welt. Hatten Haus mit 3 Zimmern, großen Garten, großen Keller.
-Hatte immer tagträume und so eigene Geschichten von Zeichentrickserien ausgedacht. Und irgendwann ne Fantasiefreundin. In der Grundschulzeit hatte ich einmal Läuse. Blieb 3 Wochen zu hause, jedes Mal stundenlanges auskämmen und waschen der polangen haare, blooooooß, nicht die schönen Haare abschneiden.
Ich habe meine haare gehasst. Ich mochte auch keinen Schmuck und Kleider, eher Dinosaurier.
-Auf der Couch sass tagsüber eine Nebelkrähe(ohne Sch***s, hattes sie irgendwo aufgegabelt) ansonsten war alles aufgeräumt, aber trotzdem unhygienischer zustand. In den Schränken gab es Motten und so komische Raupen, hab auch öfter Mal Speckkäfer an der Wand krabbeln sehen. Meine Oma, trotz des Übergewichts(um die 170 kg mindestens) hat gekocht.
-Wer ansonsten was gemacht hat, wahrscheinlich meine Mutter, weiss ich nicht mehr.
-Als ich in der 3. oder 4. Klasse war, also etwa 10 Jahre, erlitt mein Opa einen Schlaganfall. Er lernte das lesen neu und starb ein paar Monate später im Kh. Keine echten Verlustgefühle, nur so ein Unwirklichkeitsgefühl.
-Danach ging es wohl ziemlich bergab, aber ich habe leider(bzw. zum Glück) kaum Erinnerungen.
-Nach der Arbeit(ob und wann sie gearbeutet hat, weiss ich nciht. Sie ist mal putzen gegangen oder hat meinen SV geholfen) ist meine mutter gekommen aber ob das täglich war, hab ich auch keine Ahnung mehr.
-Ich durfte nicht allein den Schulweg gehen und hatte ziemlich großen Respekt vor meiner Oma.
Z.B. Habe ich mal ne Porzellanfigut aus Versehen kaputtgemacht und hab dann erstmal Riesenärger bekommen. Musste dann ins Bettund hab mir einen Milchzahn ausgerissen, weil ich mich in meiner Schlafhose verbissen hatte 😵
Außerdem hatte ich einen Siberring geschenkt bekommen. Den habe ich beim fernsehen rumgeknabbert, bis mein Opa ihn mit einer zange aufscheiden musste, weil mein finger blau wurde.
-Ich habe mich immer mehr zurückgezogen. War in der Schule sowieso totaler Aussenseiter,
habe Angst vor den Pausen gehabt, weil ich dachte: jetzt sieht jeder, dass ich immer allein da stehe oder so.
-sass dann irgendwann nach der Schule zu hause vor dem Fernseher. Im Schlafzimmer. Allein. Habe angefangen, selbstgespräche zu führen.
-Niemand hat mich aufgeklärt oder über weibliche Sachen gegredet, habe mir das in der Schule, über Bücher und TV beigebracht. Deshalb dachte ich, dass sowas extrem peinlich ist und habe meine ersten Regeln(11J) verschwiegen.
-Als ich in der sechsten Klasse war, hatte meione Oma einen Schlaganfall. Ich hatte den ersten Schock in meinem Leben und war nichtaml fähig, jemanden anzurufen. Meine Tante mütterlicher seits kam dann nach Stunden, ich habe gesagt, dass ich wusste, sie kommt an dem Tag. Sie hat mich nur böse angeschaut, notarzt geufen und einer der feuerwehrleute hat mich, die mit dreckigem pulli an der Wand stand, gefragt: wieso hast du nicht angerufen?
nicht, wie geht es dir o. ä. So etwas brennt sich mir immer ins Gedächtnis.
-Sie wurd in eine weit entfernte Rehaklinik verfrachtet, ich musste jedes Wochenende mitfahren, mit oft ziemlich gereizten Eltern. Wirklich Trauer konnte ich nie empfinden. Obwohl ich bei der Frau etwa 7 Jahre aufgewachsen bin.
-So. Zweite Person in der Familie gestorben
-Kan dann zu meine Eltern ans andere Ende der Stadt. Wo, möchte ich nicht sagen, nur: Ghettokinder XD
-Anfang der 7. Schulklasse. Hatte zwar ne Freundin in meiner klasse, aber ich fühlte mich sehr unwohl und beobachtet in der Schule. Habe trotz allem nie an schwänzen gedacht. Mobbing. u.A. wurde von Jungs in der Stunde meine Stimme nachgemacht, wenn ich mal vorlesen musste. Beim Gang zur Kunststunde hab ich innerlich geschlottert: Treppe rauf, gleich erste Tür und davor die Klassen"kameraden" wartend auf die Stunde. Hab mich kaum raufgetraut, wenn meine Freundin mal nicht da war. Hatte einfach Angst vor dem Rumstehen in mitten der Jugendlichen.
-Ich hatte doch tatsächlich die Hoffnung, dass alles besser werden würde. Falsch gedacht.
-Wohnsituation: 2 1/2 Zimmer, ich bekam ironischerweise wieder das Esszimmer ohne Abschliessmöglichkeit, gebrauchtes Doppel-ausziehcouchbett von einer Freundin meiner Mutter. So hockte ich in dem Zimmer oder sass am Esstisch mit meinen eltern im Wohnzimmer. Ziemlich beengte und nicht gerade reibungslose Situation, der TV war meist ziemlich laut, weil mein Stiefvater eben die Gewohnheit hatte und immer noch hat. Beide starke Raucher, wenn ich im Winter mein Zimmer lüften wollte, kam es vor, dass ich erstmal zusammengemeckert wurde es sei kalt.
Hab dann meisten gelesen, gezeichnet und mit Kopfhörern musik gehört. Oder bin ins nahegelegene Shoppingcenter gegangen, wenns mir zu viel wurde.
-Nachden meine Oma gestorben war, wurde meine Mutter schleichend Krank. Sie hatte es wohl schon immer mit der Blase, aber es wurde schlimmer und sie vermuteten erst, sie hätte sich in der Rehaklinik auf der Toilette was eingefangen. Da war ich etwa 13. Um es kurz zu machen:
- Ich dürfte dann etwa zwei Jahre lang mit ansehen, wie sie an krebs imer mehr an Substanz verlor, körperlich wie auch psychisch. Mal zu hause, mal im Krankenhaus. Sie wurde dann irgendwann total aggressiv, is normal bei solchen Schmerzen. Ich sass z.b. einmal beim Besuch einfach da. hab auf dem Stuhl gesessen und irgendwohin gestarrt. Ihr firelen die Haare aus. Sie sagte zu mir: Ich soll nicht so ein Gesicht ziehen. Enich nur einmal mussten wir den Noratzt rufen. EIn Mal war eine Ader geplatzt und ich drückte Handtücher auf ihren Bauch, sie wurde ganz blass und nicht mehr ansprechbar, während mein SV den notarzt rief.
-Auch, wenn es dem Leser nicht gefallen wird: Ich habe sie in meiner Jugendzeit nie als mutter erleben können,
aber das wurde mir erst später klar. Es war alles wie in einem Film, ganz unwirklich, als wäre ich in Watte gepackt aber gleichzeitig täglich in extrakaltes Wasser geschubst worden.
-Viel mit Gefühle zeigen und so war eh nicht in meiner Familie.
-Als ich 15 war, starb sie und ich weiss nichtmal mehr, wann ich sie das letzte mal gesehen habe. Keine Verabschiedung, sie wollten mir den Anblick ersparen. Sie hatte extrem abgenommen, ich glaube, als ich sie einmal so daliegen sah, einst eine etwas molligere Frau, dann die Haut von den Beinen hängend, wurde es mir erst klar.
-Habe wenig Trost bekommen, eigentlic gar keinen. Ich habe es auch niemanden erzählt, hat mir meine Freundin, die ich nach Jahren wiedergetroffen habe, bestätigt. Eine Leherein wusste es aber auf jeden Fall. Nun ja, dann kam das Jugendamt:alles ok ich sollte das Schlafzimmer bekommen, was meine SV dann erstaunlicherweise gemacht hat.
Mein SV war selbst in extreme Trauer gehüllt, hat eig. nur noch Fernsehen geguckt. Brauchte es auch zum Einschlafen, sodass ich leiser machen musste, wenn er eingeschlafen war, weil es so laut war.
Ich wollte immer irgendwie "da weg".
Bin dann ein halbes Jahr nach dem Tod von zu hause angehauen. Ich habe nie wirklich ihren Tod verarbeiten können. Aber bei mir ist "der Tod der Mutter" etwas anderes, als bei Kindern, die in gewöhnlichen Elternverhältnissen gelebt haben.
-Für die Frage eher irrelevant: Suizidversuch(Messer) 3 Jahre in Therap. Jugend WG und bis heute ist kaum eine Besserung eingetreten. Entwickle mich eher zurück. aber das ist ne andere trostlose Geschichte.
Entschuldigt bitte, dass es doch so viel geworden sit, aber wie schätzt ihr das ein?
und sorry wegen schreibfehler.
Ich habe die Diagnose soziale Ängste, eventuell selbstunsichere-vermeidende persönlichkeitsstörung und mittelschwere bis schwere Depression.
Und bitte keine Fragen, was das jetzt soll o. ä. Lesen uns Antworten nur, wenn Lust und Zeit ;D
Ich weiss, dass ihr keine Psychologen seid, aber mich würde mal interessieren, was Außenstehende dazu meinen.
Meine Frage ist, ob bei mir ein Urmisstrauen anhand der "Biografie" zu vermuten wäre. Ich habe nach langer Suche endlich eine Verhaltenstherapie gefunden und die läuft seit letzter Woche. Klar, solche "Diagnosen" im Bereich Urvertrauen und Bindung ist eh schon ziemlich komplex. Ich weiss, ich sollte das besser mit meiner Therapeutin besprechen, aber es interessiert mich einfach schon seit langem.
Meine Lebensgeschichte ist ziemlich ungewöhnlich. Seht es euch einfach mal an, wäre lieb:
-Bin w, 22, Halbwaise. Lebe zunehmend in soz. isolation und musste letztes Jahr meine Ausbildung wegen Ängsten und Depressionen abbrechen.
-Geburt: leider keine Ahnung, wie sie verlaufen ist.
-Lebte zunächst mit Eltern in einer Wohnung. Beide Raucher, Vater Alkoholiker. Ob sie in der Wohnung geraucht haben, weiss ich nicht, aber meine Mutter, denke ich, schon. Hat später jdflls null Rücksicht genommen.
-Vater alkoholkrank, Damals anscheinend nicht zu knapp, hat im betrunkenen Zustand jemanden bedroht, etc.
-etwa 1. Lebensjahr: Mutter trennte sich von Vater, zog etwa 30 km weit weg
aber ohne mich, ich wurde wegen der Gefahr" zu meinen Großeltern gegeben, die im selben Bezirk wie Vater lebten.
(Kann leider selbst nicht sagen, was da alles abgegangen ist, keiner will mir genaue Antworten geben)
-3. Lebensjahr: Mutter lernt Stiefvater kennen. Der war mir nie ganz geheuer.
-Eltern(Mutter und SV) haben uns regelmässig besucht. Wenn ich spielen wollte, hattes sie eher weniger lust.
-Leibl. Vater und seine Schwester dürften mich so gut wie nie sehen, wurden von Großvater mal reingelassen. Ansonsten Ausreden von oma, ich hätte nasse Harre etc. Später auch meinen 7 Jahre jüngeren Halbbruder nicht.
Wurde vom Fenster aus angeschrien, ich solle reinkommen.
-Opa lebenslustiger mensch, aber auch leicht Alkoholiker, Großmutter stark adipös(Rücken) und kam immer so kalt rüber aber gleichzeitig stark überbehütend.
-Keine Geschwister, Kinder in der Strasse oder sonst Gleichaltrige Kontakte. Kein KiGa oder Vorschule.
-kam in die Grundschule. Null Erinnerung, aber es war wohl ein Schock für mich.
Wurde von Anfang an ausgegrenzt und ignoriert. Hatte starke Angst beim Vorlesen.
- Ich kannte zwar fast alle Buchstaben, aber hatte im Übungsheft starke Probleme mit dem Schreiben. Soweit ich mich erinnern kann, hat die Klassenlehrerin, anstatt was zu unternehmen, mich als seltsam und unordentlich betitelt.
Wurde nach wenigen Monaten in die Vorschule zurückgestuft.
-Ich schlief im Schlafzimmer zusammem bei den Großeltern, aber im eigenen Bett.
-Keine eigenes Zimmer, meine Sachen standen in einem Esszimmer, also ohne Tür.
-Außer der Schule hatte ich meine beiden Großeltern, Mutter, Stiefvater, zwei Freundinnen,
Tante(Mutters Schwester)als Kontakte.
-Es war alles ziemlich "seltsam", ne abgeschiedene Welt. Hatten Haus mit 3 Zimmern, großen Garten, großen Keller.
-Hatte immer tagträume und so eigene Geschichten von Zeichentrickserien ausgedacht. Und irgendwann ne Fantasiefreundin. In der Grundschulzeit hatte ich einmal Läuse. Blieb 3 Wochen zu hause, jedes Mal stundenlanges auskämmen und waschen der polangen haare, blooooooß, nicht die schönen Haare abschneiden.
Ich habe meine haare gehasst. Ich mochte auch keinen Schmuck und Kleider, eher Dinosaurier.
-Auf der Couch sass tagsüber eine Nebelkrähe(ohne Sch***s, hattes sie irgendwo aufgegabelt) ansonsten war alles aufgeräumt, aber trotzdem unhygienischer zustand. In den Schränken gab es Motten und so komische Raupen, hab auch öfter Mal Speckkäfer an der Wand krabbeln sehen. Meine Oma, trotz des Übergewichts(um die 170 kg mindestens) hat gekocht.
-Wer ansonsten was gemacht hat, wahrscheinlich meine Mutter, weiss ich nicht mehr.
-Als ich in der 3. oder 4. Klasse war, also etwa 10 Jahre, erlitt mein Opa einen Schlaganfall. Er lernte das lesen neu und starb ein paar Monate später im Kh. Keine echten Verlustgefühle, nur so ein Unwirklichkeitsgefühl.
-Danach ging es wohl ziemlich bergab, aber ich habe leider(bzw. zum Glück) kaum Erinnerungen.
-Nach der Arbeit(ob und wann sie gearbeutet hat, weiss ich nciht. Sie ist mal putzen gegangen oder hat meinen SV geholfen) ist meine mutter gekommen aber ob das täglich war, hab ich auch keine Ahnung mehr.
-Ich durfte nicht allein den Schulweg gehen und hatte ziemlich großen Respekt vor meiner Oma.
Z.B. Habe ich mal ne Porzellanfigut aus Versehen kaputtgemacht und hab dann erstmal Riesenärger bekommen. Musste dann ins Bettund hab mir einen Milchzahn ausgerissen, weil ich mich in meiner Schlafhose verbissen hatte 😵
Außerdem hatte ich einen Siberring geschenkt bekommen. Den habe ich beim fernsehen rumgeknabbert, bis mein Opa ihn mit einer zange aufscheiden musste, weil mein finger blau wurde.
-Ich habe mich immer mehr zurückgezogen. War in der Schule sowieso totaler Aussenseiter,
habe Angst vor den Pausen gehabt, weil ich dachte: jetzt sieht jeder, dass ich immer allein da stehe oder so.
-sass dann irgendwann nach der Schule zu hause vor dem Fernseher. Im Schlafzimmer. Allein. Habe angefangen, selbstgespräche zu führen.
-Niemand hat mich aufgeklärt oder über weibliche Sachen gegredet, habe mir das in der Schule, über Bücher und TV beigebracht. Deshalb dachte ich, dass sowas extrem peinlich ist und habe meine ersten Regeln(11J) verschwiegen.
-Als ich in der sechsten Klasse war, hatte meione Oma einen Schlaganfall. Ich hatte den ersten Schock in meinem Leben und war nichtaml fähig, jemanden anzurufen. Meine Tante mütterlicher seits kam dann nach Stunden, ich habe gesagt, dass ich wusste, sie kommt an dem Tag. Sie hat mich nur böse angeschaut, notarzt geufen und einer der feuerwehrleute hat mich, die mit dreckigem pulli an der Wand stand, gefragt: wieso hast du nicht angerufen?
nicht, wie geht es dir o. ä. So etwas brennt sich mir immer ins Gedächtnis.
-Sie wurd in eine weit entfernte Rehaklinik verfrachtet, ich musste jedes Wochenende mitfahren, mit oft ziemlich gereizten Eltern. Wirklich Trauer konnte ich nie empfinden. Obwohl ich bei der Frau etwa 7 Jahre aufgewachsen bin.
-So. Zweite Person in der Familie gestorben
-Kan dann zu meine Eltern ans andere Ende der Stadt. Wo, möchte ich nicht sagen, nur: Ghettokinder XD
-Anfang der 7. Schulklasse. Hatte zwar ne Freundin in meiner klasse, aber ich fühlte mich sehr unwohl und beobachtet in der Schule. Habe trotz allem nie an schwänzen gedacht. Mobbing. u.A. wurde von Jungs in der Stunde meine Stimme nachgemacht, wenn ich mal vorlesen musste. Beim Gang zur Kunststunde hab ich innerlich geschlottert: Treppe rauf, gleich erste Tür und davor die Klassen"kameraden" wartend auf die Stunde. Hab mich kaum raufgetraut, wenn meine Freundin mal nicht da war. Hatte einfach Angst vor dem Rumstehen in mitten der Jugendlichen.
-Ich hatte doch tatsächlich die Hoffnung, dass alles besser werden würde. Falsch gedacht.
-Wohnsituation: 2 1/2 Zimmer, ich bekam ironischerweise wieder das Esszimmer ohne Abschliessmöglichkeit, gebrauchtes Doppel-ausziehcouchbett von einer Freundin meiner Mutter. So hockte ich in dem Zimmer oder sass am Esstisch mit meinen eltern im Wohnzimmer. Ziemlich beengte und nicht gerade reibungslose Situation, der TV war meist ziemlich laut, weil mein Stiefvater eben die Gewohnheit hatte und immer noch hat. Beide starke Raucher, wenn ich im Winter mein Zimmer lüften wollte, kam es vor, dass ich erstmal zusammengemeckert wurde es sei kalt.
Hab dann meisten gelesen, gezeichnet und mit Kopfhörern musik gehört. Oder bin ins nahegelegene Shoppingcenter gegangen, wenns mir zu viel wurde.
-Nachden meine Oma gestorben war, wurde meine Mutter schleichend Krank. Sie hatte es wohl schon immer mit der Blase, aber es wurde schlimmer und sie vermuteten erst, sie hätte sich in der Rehaklinik auf der Toilette was eingefangen. Da war ich etwa 13. Um es kurz zu machen:
- Ich dürfte dann etwa zwei Jahre lang mit ansehen, wie sie an krebs imer mehr an Substanz verlor, körperlich wie auch psychisch. Mal zu hause, mal im Krankenhaus. Sie wurde dann irgendwann total aggressiv, is normal bei solchen Schmerzen. Ich sass z.b. einmal beim Besuch einfach da. hab auf dem Stuhl gesessen und irgendwohin gestarrt. Ihr firelen die Haare aus. Sie sagte zu mir: Ich soll nicht so ein Gesicht ziehen. Enich nur einmal mussten wir den Noratzt rufen. EIn Mal war eine Ader geplatzt und ich drückte Handtücher auf ihren Bauch, sie wurde ganz blass und nicht mehr ansprechbar, während mein SV den notarzt rief.
-Auch, wenn es dem Leser nicht gefallen wird: Ich habe sie in meiner Jugendzeit nie als mutter erleben können,
aber das wurde mir erst später klar. Es war alles wie in einem Film, ganz unwirklich, als wäre ich in Watte gepackt aber gleichzeitig täglich in extrakaltes Wasser geschubst worden.
-Viel mit Gefühle zeigen und so war eh nicht in meiner Familie.
-Als ich 15 war, starb sie und ich weiss nichtmal mehr, wann ich sie das letzte mal gesehen habe. Keine Verabschiedung, sie wollten mir den Anblick ersparen. Sie hatte extrem abgenommen, ich glaube, als ich sie einmal so daliegen sah, einst eine etwas molligere Frau, dann die Haut von den Beinen hängend, wurde es mir erst klar.
-Habe wenig Trost bekommen, eigentlic gar keinen. Ich habe es auch niemanden erzählt, hat mir meine Freundin, die ich nach Jahren wiedergetroffen habe, bestätigt. Eine Leherein wusste es aber auf jeden Fall. Nun ja, dann kam das Jugendamt:alles ok ich sollte das Schlafzimmer bekommen, was meine SV dann erstaunlicherweise gemacht hat.
Mein SV war selbst in extreme Trauer gehüllt, hat eig. nur noch Fernsehen geguckt. Brauchte es auch zum Einschlafen, sodass ich leiser machen musste, wenn er eingeschlafen war, weil es so laut war.
Ich wollte immer irgendwie "da weg".
Bin dann ein halbes Jahr nach dem Tod von zu hause angehauen. Ich habe nie wirklich ihren Tod verarbeiten können. Aber bei mir ist "der Tod der Mutter" etwas anderes, als bei Kindern, die in gewöhnlichen Elternverhältnissen gelebt haben.
-Für die Frage eher irrelevant: Suizidversuch(Messer) 3 Jahre in Therap. Jugend WG und bis heute ist kaum eine Besserung eingetreten. Entwickle mich eher zurück. aber das ist ne andere trostlose Geschichte.
Entschuldigt bitte, dass es doch so viel geworden sit, aber wie schätzt ihr das ein?
und sorry wegen schreibfehler.
Ich habe die Diagnose soziale Ängste, eventuell selbstunsichere-vermeidende persönlichkeitsstörung und mittelschwere bis schwere Depression.
Und bitte keine Fragen, was das jetzt soll o. ä. Lesen uns Antworten nur, wenn Lust und Zeit ;D