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Keine Ausbildung, kein Abi, geringe Chancen auf die FOS, was tun.....

Yuu

Neues Mitglied
Hallo Leute,

Ich bin neu auf dieser Plattform, aber das habt ihr bestimmt schon bei vielen gelesen. Ich brauche aber dringend ein Rat... ich weiß, dass ich mir nichts erhoffen soll, aber von wem soll man denn sonst Hilfe bekommen...

Naja ich schildere erstmal meine Situation.
Ich bin 18 Jahre alt (bald 19), habe ein Realschulabschluss und bin momentan auf einer Maßnahme vom Jobcenter. Ich habe im Jahr 2017 mein Realschulabschluss gemacht und habe daraufhin ein Berufsvorbereitungsjahr als Chemielaborantin abgeschlossen. Dann habe ich mich gewagt die Ausbildung zum Chemisch technischen Assistentin (CTA) zu machen, aber habe es nach dem ersten Jahr abgebrochen. Ein Grund war, dass ich in der Theorie miserabel war, ich hatte noch nie so schlechte Noten gehabt, wie die in der ausbildung. Die Rede ist von 5en und 6en. Die Praxis lief hingegen besser (der Durchschnitt liegt ungefähr bei der Note 3. Aber es bringt halt keinen was, wenn die Theorie einfach nicht sitzt. Zwar könnte ich das Jahr in der Zeit wiederholen, aber ich dachte mir nur "Wozu? Die meisten in der Klasse, kommen aus den Allgemeinbildenden Schulen, oder auch aus dem Studium. Wenige hatten Vorerfahrung und die anderen waren Neulinge. Dabei sahen die Noten bei den meisten auch schlecht aus, außer bei den Studienabbrecher im Bereich Naturwissenschafften, woraufhin mehr als die Hälfte der Klasse wiederholen musste. Doch ich habe mir gedacht, dass meine Noten zu schlecht waren obwohl ich, dass erste Jahr theoretisch schon erfolgreich abgeschlossen habe. Dieses Vorbereitungsjahr war auch von der selben Schule, aber halt nur an einem anderen Standort. Aufjedenfall war ein weiterer Grund auch, dass ich mir ein anderen Ausbildungsplatz raus gesucht habe und mich auch dafür beworben habe. Ich habe mich als Game Artist beworben und hatte eine Zusage. Zwar musste man jeden Monat 300€ bezahlen, aber das hätten wir mit Bafög finanziert bekommen. Dieser Wechsel kam in Frage, weil ich schon immer gezeichnet habe, auch als ich auf den schulen war, habe ich mich nach dem lernen ans zeichnen gewidmet. Alles schön und gut, ich wollte das Jahr beenden und dann zur anderen Ausbildung gehen. Das war zumindest der Plan. Aber kurz vor den Ferien, hat die Schule meiner neuen Ausbildung, mich angeschrieben und hat gemeint, dass sie an dem Standort wo ich hin wollte, nicht mehr ausbilden und wollten mich deshalb wo anders schicken, woraufhin mehr Kosten aufkamen..... Da wir nicht so reich sind und ich ungerne noch in eine andere Stadt ziehen müsste, wollte ich nicht. Also habe ich es gelassen. Tja aber mein Abgang war nicht zu verhindern, weswegen ich nach einer neuen Ausbildung suchen musste. Mein Plan B war dann die Ausbildung Mediengestalterin. Aber ich hatte weniger als 2 Monate Zeit um mich noch zu bewerben, bevor die Frist abgelaufen ist. Natürlich habe ich keine Stelle bekommen und stand dann mit leeren Händen da.
Das war ein riesiger Schock für mich.... ich brauchte unbedingt Hilfe, woraufhin mich meine Mutter mit zur Bundesagentur für Arbeit gebracht hat und nach einem Termin gefragt hat. Unser Berater kam mir ziemlich miserabel vor, da er mir eine Ausbildung als Konditorin oder Bildhauer oder sonst was andrehen wollte, weil es ja in eine kreative Richtung geht, aber das einzige was ich mache ist zeichnen. Er hatte keine Ahnung von seinem Job. Das einzige was er macht, ist einfach nur Berufe im kreativem Bereich aufzuzählen und zu hoffen, dass ich anbeiße. Es hat einfach Null zu meinen Vorstellung gepasst. Ich bin einfach nicht begabt in der Küche und ich will da auch nicht arbeiten und hamwerkliches wie Bildhauer oder sonst was liegt mir auch nicht. Also was versucht er denn da? Er geht garnicht auf meine Wünsche bzw Vorstellungen ein und beratet mich nicht mal richtig. Anstatt mir richtig zu helfen, hat er mir diese Maßnahme empfohlen und hat gemeint, dass ich dort eine intensive Unterstützung bekäme. Mittlerweile bin ich schon seid den Sommerferien da und ich bin wirklich an einem Punkt gelangt, wo ich um eine Haaresbreite vor dem kompletten Zusammenbruch stehe... Es war klar, dass mir das nicht weiterhilft. Vorallem sind 3 leider für eine Maßnahme ziemlich wenig. Zwar sind wir dann nur 12 Teilnehmer und die meisten kommen sowieso nicht, aber sie können einem einfach nicht helfen. Alles was wir dort machen, kann man Zuhause machen. Unser Tagesablauf sieht so aus: 9 Uhr bis spätestens 12 Uhr ,(meistens auch nur bis 10 Uhr) deutsch, Mathe, Politik und allgemein widsen variiert sich in der Woche. (Montag ist auch immer frei) danach ist es nur noch selbstständiges Arbeiten bis um 14:30 Uhr. Und das läuft jeden Tag so ab.... diese Masnahme ist eher was für die Leute, die genau wissen was sie zu tun haben und nur einen Lückenfüller in ihrem Lebenslauf benötigen. Alle anderen haben dort meiner Meinung nach nichts verloren. Auch wenn man wusste was man machen wollte, war es schon klar, dass die 3 Leiter nicht genug Erfahrung haben um alle Berufe irgendwie abzudecken, um uns dort ansatzweise darüber zu imformieren. Und bevor der Tag überhaupt los geht, fragen sie UNS was wir zu tun haben.... ähm Entschuldigung??? Ist das denn nicht ihr Job? Mir ist klar, dass man sich selber um alles kümmern muss, aber wie soll man etwas finden wenn man doch keine Ahnung hat wie es weiter gehen soll? Genau aus diesem Grund ist man doch bei einer Maßnahme.... DAMIT SIE EINEM HELFEN EINEN WEG EIMZUSCHLAGEN.....
Uns fehlen doch die nötigen Infos dazu.... Wir übernehmen ihren Job in diesem ganzen Jahr... so ein Job wie deren hätte ich auch gerne. Und ich wette ich würde mich besser schlagen als sie...


Ich würde behaupten, dass ich selber eigentlich ein echt fröhlicher, motivierender und mitfühlender Mensch bin, weswegen ich sehr viele sozialen Menschen um mich herum habe.... aber in letzter Zeit herrscht Chaos in mir.... ich fühle mich aber verpflichtet anderen zu helfen und versuche sie zu motivieren.... aber wie soll ich das anstellen, wenn bei mir selber alles dem Bach untergeht.....

Ja wow ich höre immer wieder von Leuten die sagen "hä, mit dem Realschulabschluss hat man viele Möglichkeiten aufzusteigen, seh das doch nicht so pessimistisch", woraufhin ich nur damit antworte, dass es zwar theoretisch möglich wäre aber ohne Kontakte und ohne Abi wird man sowieso von niemanden beachtet.

Ich will aber auch keine einfachen Jobs wir Kauffrau im Einzelhandel oder sonst was, da ich ein Mensch bin, der etwas auf dieser Welt erschaffen möchte.... Ich weiß, dass es egoistisch klingt und das solche Jobs nicht wirklich besetzt werden, aber ich möchte in einem Job, worin ich mein Können einsetzten kann. Ao funktioniert doch auch unsere Welt! Jeder ist in etwas anderem besser als der andere, dadurch unterstützen wir uns gegenseitig.

Wenn ich mir das so durchlese... denke ich mir wiederum... Oh wow... Was für große Anforderungen ich doch habe!
Ich stelle mich auf einem Präsentierteller mit dem Ziel sich weiterzubilden... Obwohl ich es nicht mal gebacken bekommen habe, die Ausbildung zum CTA abzuschließen.... Hätte ich mir noch mehr Mühe geben sollen? Hätte ich nach mehr Tage zum Lernen mit den Schülern angefragen müssen? Hätte ich wohl dann noch diese Probleme....? Hätte ich mein Hobby nicht weiterführen sollen und mich komplett auf die Ausbildung konzentriert? Hätte es dann geklappt? So viele Leute haben das Jahr wiederholt und kommen mittlerweile zurecht, wäre das auch bei mir so? Diese Gedanken verfolgen mich schon die ganze Zeit.... Das ist einfach erniedrigend... Freunde von mir studieren schon und haben es schwerer als ich.... aber ich komme trotzdem nicht zurecht...

Diese ganzen Minderwertigen Gefühle von mir waren schon immer da, weil ich wenig vertrauen in mir selber habe, aber mittlerweile haben sich die Gedanken so fest in meinem Kopf eingesackt, dass ich denke, dass es auch zurecht so ist....
Doch trotzdem tauchen die Fragen auf: "Wie weiß ich dann wie man rechnet, liest und schreibt?" Das würde mir ja schließlich auch irgendwann mal beigebracht....

Ich sehe momentan keine Hoffnung mehr....
Aber ich bin nicht die einzige mit dem Problem.... tut mir echt leid für die Leute, die sowas ähnliches durchleben... ich hoffe ihr findet irgendwann euer Glück...
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Ich will aber auch keine einfachen Jobs wir Kauffrau im Einzelhandel oder sonst was, da ich ein Mensch bin, der etwas auf dieser Welt erschaffen möchte.... Ich weiß, dass es egoistisch klingt und das solche Jobs nicht wirklich besetzt werden, aber ich möchte in einem Job, worin ich mein Können einsetzten kann. Ao funktioniert doch auch unsere Welt! Jeder ist in etwas anderem besser als der andere, dadurch unterstützen wir uns gegenseitig.
Hallo Yuu,
ich denke, du verwechselst da etwas: klar
ist es ideal, wenn ein Job auch deiner ganzen
Persönlichkeit entspricht, aber das Ziel der
Arbeit ist doch vor allem, deinen Lebensunter-
halt bestreiten zu können und eine Ausbildung
dient dazu, dich darauf vorzubereiten.

Wenn du höhere Ansprüche hast, ist es deine
eigene Verantwortung, die zu erreichen, nicht
die von anderen.

Zudem lernst du auch während einer x-beliebigen
Ausbildung etwas über das Arbeitsleben, dich
selbst und andere Menschen. Und in deiner Frei-
zeit kannst du dich ja weiter mit dem Zeichnen
befassen, ganz ohne Leistungsdruck und nach
deinen Interessen.

Und wenn du dich später noch weiterbilden willst
und die Möglichkeit dazu hast, umso besser. Im
Moment würde ich dir raten, erstmal eine Aus-
bildung zu beginnen, die du ohne große Probleme
mit gutem Abschluss fertig machen kannst. Es
sind so viele Lehrstellen frei, da müsste es doch
auch für dich etwas geben.

Alles Gute!
Werner
 

lostdreams87

Mitglied
Hallo Yuu,

mir ging es damals ähnlich wie dir. Ich hab mich letztendlich für eine solide kaufmännische Ausbildung entschieden, weil ich dachte das wäre besser als nichts. In der Ausbildung war ich richtig gut, hab aber danach nie wieder in dem Beruf gearbeitet und hab bis heute noch keinen Job gefunden, der mir gefällt. Immer nur Jobs zum Geld verdienen, die mich immer wieder ins Burnout treiben.

Also kann ich aus eigener Erfahrung sagen, nimm dir entweder die Zeit, die du brauchst um das zu finden was du gerne machst und lass dich da nicht unter Druck setzen

oder

Ändere deine Einstellung, erschaffe etwas in deiner Freizeit um deine Erfüllung zu finden und verdiene gut Geld um dir das leisten zu können.

Nur du kannst wissen was du möchtest und womit du leben willst. Verlasse dich da nicht auf andere.
Da du im Moment ja Zeit hast, würde ich dir raten so viele Praktika und Probearbeiten wie möglich zu machen. Das Amt sieht sicher ein, dass das sinnvoller ist, als diese komische Maßnahme. Nimm ruhig auch Bereiche die dir sonst nicht in den Sinn gekommen wären, probiere dich aus um etwas für dich zu finden. Noch hast du die Chance dazu, wenn ich das jetzt machen wöllte, wäre das laut Amt mein Privatvergnügen...

Ich hoffe sehr, dass du findest was dich erfüllt und wünsche dir alles Gute!
 

Scryptex

Mitglied
Hallo!

Wie sieht es denn mit einem Praktikum aus? Versuche doch mal in Form von verschiedenen Praktika in unterschiedliche Berufe reinzuschnuppern, vielleicht ist ja etwas bei dir dabei?
Ich hab vor etwas mehr als einem Jahr am selben Punkt gestanden wie du und mich nach unzähligen Bewerbungen für ein FSJ in einem Altenheim entschieden, wodurch ich entdeckt habe, dass dies genau "mein" Beruf ist, in dem ich ab 01.10. auch in die Ausbildung gehen will :)
 

Blaumeise

Aktives Mitglied
Wenn du talentiert im Zeichnen bist, dann versuche das eher nebenberuflich auszuüben. Wer kreativ ist, braucht nicht zwingend eine Ausbildung. Da kann man sich auch ohne Ausbildung nebenbei was aufbauen. Und wenn man gut genug ist, kann man vielleicht sogar davon leben.
Dein Hauptstandbein sollte aber erst mal eine solide Ausbildung sein, die möglichst auch auf dem Arbeitsmarkt gefragt ist. Sowas wie Mediengestalter oder Bürokaufmann würde ich dann nicht empfehlen, da zu überlaufen. Von daher schätze dich eher glücklich, dass das mit der Mediengestalter Ausbildung nicht geklappt hat. Das wäre eh nur Zeitverschwendung gewesen.

Wo liegen denn deine Fähigkeiten und Interessen?

Ich will aber auch keine einfachen Jobs wir Kauffrau im Einzelhandel oder sonst was, da ich ein Mensch bin, der etwas auf dieser Welt erschaffen möchte....
Wenn du etwas erschaffen willst, dann war der Vorschlag zur Konditorausbildung doch gar nicht mal so verkehrt. Hast du dich damit mal genauer auseinandergesetzt? Manchmal hat man eine total falsche Vorstellung von manchen Berufen.
Oder wie wäre es mit einer Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau? Hier ist auch Kreativität gefragt.

Ich bin einfach nicht begabt in der Küche und ich will da auch nicht arbeiten und hamwerkliches wie Bildhauer oder sonst was liegt mir auch nicht.
Nun ja, letztendlich ist Zeichnen auch z.T. Handwerk. Nur, dass du hier in 2D arbeitest. Bildhauerei ist Arbeit am 3D Objekt. Außerdem wird man hier auch zeichnen können müssen. Allerdings ist Bildhauer bzw. Steinmetz auch körperlich recht anspruchsvoll. Also in der Hinsicht sollte man fit sein und Rückenleiden sollte man auch nicht haben.

Grundsätzlich bringt dich so eine Einstellung wie „liegt mir nicht“ und „darin bin ich nicht begabt“ auch nicht weiter. Die Ausbildung ist dafür da, dass du lernst und dir fehlendes Wissen und fehlende Fähigkeiten aneignest. Und woher willst du überhaupt wissen, dass dir Handwerk nicht liegt? Meiner Erfahrung nach, sind gerade Kreative handwerklich gar nicht mal so ungeschickt.
 

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