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Kein Weg zur Mutter

DuDoWest

Aktives Mitglied
Hallo Violina,

was ich zusätzlich bei Euch „vermute“:

Ich habe viele Menschen kennen gelernt (mich eingeschlossen), die sagten, ihre Eltern würden von ihnen keine Vorschläge/Ratschläge und keine andere Meinung annehmen.
Die Kinder (egal in welchen Alter) werden immer als Kinder betrachtet, die „selbstverständlich“ nichts besser wissen können als sie selbst.

Ich würde an Deiner Stelle „Fremde“ (Ärzte, Pfleger, Geschwister der Eltern und selbst die Haushaltshilfe, Nachbarn oder der Bäcker an der Ecke etc.), also Menschen vermeintlich gleicher oder höhere „Ebenen“ dabei einbinden. Vorschläge solcher Personen werden eher angenommen als die der Kinder.

Gruß

Udo
 
G

Gelöscht 94095

Gast
Kann mich jemand verstehen?
Hallo Violina

ich kann dich total gut verstehen. Man möchte helfen aber es wird nicht angenommen, grade bei den eigenen Eltern, das kann einen schon zur Verzweiflung bringen, besonders wenn es einem selbst nicht so gut geht.

Ich finde du hast schon ein paar sehr gute Ratschläge bekommen.

Zu der Sache mit dem Pflegedienst fiel mir noch etwas ein, es gibt ja sicher mehrere in der Umgebung, mach dir doch mal eine Liste mit den wichtigsten Infos der Anbieter drauf, erstmal nur für dich.

Vielleicht gibt es mal einen Tag der offenen Tür oder eine Infoveranstaltung oder etwas in der Art dort, wo du mit deiner Mutter mal unverbindlich einen "Ausflug" hin machen könntest?
So würde sie es erstmal kennenlernen, vielleicht könnte man auch bei einem Info- oder Beratungsgespräch auf ihre Besorgnis oder Abneigung (oder was es eben genau ist) eingehen und diese entkräften, bestimmt kennt man sich bei solchen Stellen damit aus, denn ich vermute es wird nicht nur deiner Mutter so gehen.
Wenn sie die Leute und die Situation schon mal kennen würde, vielleicht wäre sie eher geneigt deren Hilfe anzunehmen, wenn man ihr auch versichert, dass ja nichts gemacht wird was sie nicht möchte.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Auch als sehr betagter Mensch hat man das Recht, sich Interventionen zu verbitten.

Es ist der Lauf der Natur, dass Sinnesorgane nach fast 100 Jahren Nutzung abbauen.
Es ist der Lauf der natur, dass man stirbt.

Die Eltern stehen sich seit Jahrzehnten nah und werden am besten wissen, wie sie leben und sterben möchten.

Man muss nicht jede medizinisch mögliche Intervention in Anspruch nehmen.

Mein Motto: Hilfe: Ja. Einmischung: Nie.
 

violina

Mitglied
Vielen Dank an alle, die hier zu meinem Thema weiter geschrieben haben! Ich hatte in den letzten Tagen ein ziemliches Tief und komme heute erst wieder zum schreiben.

Ich habe hier wirklich schon viele gute Gedanken und Ratschläge bekommen. Das weiß ich sehr zu schätzen!

Ich war heute wieder bei meinen Eltern und habe versucht, so wie ich es hier mehrfach gelesen habe, etwas mehr Respekt/Distanz zu den Entscheidungen meiner Eltern einzuhalten. Daraufhin ist der Nachmittag auch friedlicher verlaufen als sonst, was gut war.

Meine Mutter ist aber doch irgendwie manipulativ, ich muss fast darüber lachen, obwohl es eigentlich traurig ist.

Jetzt hat sie den neuen (normalen) Augenarzt meines Vaters doch tatsächlich dazu gebracht, dass er mich anrufen wird, um mir zu sagen, dass es "ganz schlecht" wäre, zu dem Makulazentrum zu gehen. Dort würden einem nur "tausende von Euro für nichts" aus der Tasche gezogen usw. usw.

Ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen, dass bei diesem Zentrum, das gut bewertet wird, alles nur Lug und Betrug ist. Sicher gibt es im Makulabereich auch Behandlungen, die nicht so viel bringen. Aber es wird doch nicht alles nur Unsinn sein, was dort angeboten wird.

Aber meine Mutter hat den neuen Arzt gleich für sich eingespannt. So nach dem Motto, meine Tochter will das unbedingt, wir können uns nicht gegen sie wehren, bitte helfen Sie uns!

Das muss man sich mal vorstellen. Ich habe mir viel Mühe gemacht, mich gut zu Informieren und etwas Gutes für meinen Vater zu finden. Jetzt steh ich da, als hätte ich meine Eltern "beinahe" in ein Unglück gestürzt. So eine Umdeutung der Realität schafft auch nur meine Mutter. Totale Realitätsverdrehung.

Es ist mir aber jetzt auch irgendwie egal, denn immerhin hat der neue Augenarzt schon einige Sachen herausgefunden und überweist meinen Vater zudem weiter an eine ganz solide Augenklinik. Das finde ich o.k.

Ärgere mich nur etwas darüber, wie meine Mutter mich aufs Kreuz gelegt hat. Aber darum geht es ja nur am Rande, eigentlich geht es um die Augen meines Vaters.

Ich habe nicht alles verstanden, aber die Makula ist wohl nur ein mittleres Problem, ansonsten geht es wohl auch um Durchblutungsstörungen und eine winzige Thrombose. Ich hoffe, man kann da vielleicht noch ein bisschen was machen.

Eine Infektion der Augen wurde schon behandelt und ist grade dabei abzuklingen. Mein Vater ist also im Moment zumindest etwas weniger gequält von seinen Augen, was schon einmal gut für seine Stimmung ist.

Aber, wie jemand hier richtig schrieb, Augen lassen nunmal nach fast 100 Jahren auch nach.

Dennoch hoffe ich, dass noch eine kleinere Hilfestellung möglich ist.

Danke fürs Lesen, es hat mir gut getan, dies alles einmal aufzuschreiben. Ich hoffe, es ist o.k., wenn ich mal weiter über meine Eltern und mich schreibe.

Das mit der Angehörigengruppe ist auch eine gute Idee. Ich werde mal nach einer suchen.

Das Problem ist, dass ich wegen meiner eigenen Depression nicht allumfassend für meine Eltern sorgen und auch nur planen kann. Ich kann nur punktuelle Hilfe leisten. Dadurch "crasht" man automatisch in Abläufe hinein bzw. besteht sehr die Gefahr dazu. Ich muss mich wirklich wie angeraten um mehr Fingerspitzengefühl und Respekt bemühen. Dies unabhängig davon, ob meine Mutter mit mir fair umgeht oder nicht.

Dafür - für das oft unfaire Verhalten meiner Mutter mir gegenüber - muss ich mir allerdings noch etwas anderes überlegen, da ich mich dem auch nicht zu oft aussetzen möchte, zu meinem eigenen Selbstschutz.

Heute bei meinem Eltern hat schon ein bisschen was funktioniert in Punkto Respekt vor ihren Entscheidungen, und darüber bin ich froh. Ich danke euch sehr.

Lieben Gruß

violina
 
G

Gelöscht 54649

Gast
Hallo Violina,

zwei Tipps:

1. akzeptiere, dass Deine Mutter manchmal einfach Dampf ablassen muss und es ihr in erster gar nicht so sehr um praktische Hilfe geht, wenn ihr redet.
Geh auf sie ein, erkenne ihre Leistung an und "erlaube" ihr, auch mal genervt zu sein. Bei Dir - damit Dein Vater es nicht abkriegt.

2. frag einfach, ob Du Dich mal nach Möglichkeiten umschauen sollst, die den beiden den Alltag erleichtern. Wenn Du einfach mit sowas um die Ecke kommst, hat das was von "Du kriegst das nicht hin!"
Und sie macht und tut ja und Du sagst selbst, dass sie die Grundversorgung prima hinkriegt.
SAG ihr das! Und erkenne an, dass das viel Arbeit und Stress ist... und DANN überlegt gemeinsam, ob ein paar Erleichterungen nicht toll wären.

Über die Angst vor neuer Technik haben ja andere schon genug geschrieben.

Es gibt gefühlt 1000 Podcasts von Zeitungen und Radiosendern mit Nachrichten, aktuellen Themen und Reportagen.
Da könnte man vielleicht ein einfaches Tablet mit Eingabehilfen entsprechend zurechrmachen, dass die beiden damit klarkommen.
Und die interessanten Artikel aus dem Regionalteil kann ja Deine Mutter weiter vorlesen - das ist ja auch etwas, das die beiden verbindet! :)
 

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