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Kein Weg, Kein Ziel, Kein Fokus

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Gast

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Hallo liebes Hilferuf-Forum,
ich bin männlich und 18 Jahre alt. Und ich hab keine Ahnung wo ich überhaupt anfangen soll..

Im September letzten Jahres begann ich eine Ausbildung die ich allerdings Ende Juni dieses Jahr abbrach. Sie brachte mir einfach keinen Spaß mehr, der ständige Druck von Kollegen und deren Leistungen machten mir zu schaffen, dazu noch wenige die dort wirklich für mich da waren und an mich glaubten.. Ich habe in meinem Unterbewusstsein Erwartungen gestellt die in keinster Weise erfüllt wurden. Ich dachte wenn ich in die Ausbildung gehe, wird alles anders wie in der Schule.. Alle sind ja immerhin Erwachsen und Reif. Total falsch. Selbst die über 20 benahmen sich unangemessen. Summa summarum hab ich mich einfach falsch am Platz gefühlt.

Als ich sie abbrach wollte ich mir ein wenig Zeit gönnen um mich zu erholen. Jedoch hat das nun überhand genommen. Und hier kommt der wunde Punkt, der mir so schwer fällt ihn zu beschreiben. Warscheinlich weil es mich jeden Tag aufs neue Beschäftigt.. Mir ist total bewusst das es eine riesen Lücke in meinem Lebenslauf z. B. darstellt, da ich bis jetzt noch keine Arbeit habe (wohl bemerkt nicht weil ich noch keine gefunden hatte), und dass ich auch natürlich Geld brauche. Ich lebe zwar noch bei meinen Eltern, aber ein neues Auto muss jetzt her, ich rauche und man will ja auch mal der Freundin etwas ausgeben. Da kommen wir eigentlich schon zum Anlass warum ich hier die "Sau rauslasse". Meine Freundin wollte zuletzt mit mir sprechen, und sie sagte mir dass sie sich Ihren Gefühlen nicht mehr richtig sicher ist. Da war bei mir innerlich irgendwie eine Schmerzgrenze erreicht. Ich finde jeder Mensch hat in etwa eine. Irgendwie reagierte ich instinktiv, meine innere Stimme teilte mir mit, es wird Zeit. Ich wollte diesen Post hier in irgendeinem Problemforum eigentlich schon lange schreiben.. Da pendelt es. Meine Gedanken pendeln andauernd, jeden Tag aufs neue, nach einem Grund suchend, fast schon krankhaft. Selbst wenn ich es für eine Zeit nicht tue, sobald die Phase wieder eintritt wo ich nachdenke hab ich das Gefühl der ganze Laden fällt innerlich zusammen. Es pendelt ständig zwischen "Ist es einfach keine Priorität?", "Ist es mir nicht wichtig?", "Bin ich vielleicht wirklich noch nicht bereit?", usw..

Zu meinem Alltag: Ich lebte schon immer sehr introvertiert und hatte damit nie wirklich ein Problem. Als junger Bursche war ich viel am PC, was ich immernoch manchmal nachfühle, da dass selbst heutzutage noch oft überhand nimmt. Ich denke immer man könnte jetzt Produktiver sein als Videospiele spielen. Andererseits denke ich dann wieder dass ich einfach zu Hohe Ansprüche an mich stelle. Ich bin ratlos. Ich hab keinen Fokus, so sehr ich es auch versuche. Meine Mum ist Gestaltstherapeuthin und sagte mal zu mir "Ein Patient kann sich NIEMALS selbst behandeln". Das ist ein Satz der mir immer mehr im Kopf herumgeht. Jetzt denkt man sich: Ich hab (wirklich eine supertolerante Mum) die auch noch Gestaltstherapeuthin ist! Warum ich nicht mit ihr Rede?

Ich liebe meine Mutter wirklich sehr. Ich kann mir keine andere Vorstellen.. Das ganze ist einfach nicht so einfach. Es herrscht einfach eine Blockade, genau wie überall auch beim Problem. Dann habe ich noch einen guten Freund, übers Internet kennengelernt, schon ziemlich lange her.. Er kommt aus dem Libanon, wohnt jetzt in London, studiert fleißig. Gerade mal 20 und weiß so viel.. Unglaublich was er mal mit 50 wissen wird.. Ich ziehe meinen größten Hut vor ihm. Er ist immer für mich da und ich hab auch schon oft mit ihm darüber gesprochen. Ich würde alles dafür geben diesen Menschen mal eines Tages zu treffen, und zwar im Cafe, und nicht im Internet. Er war und ist IMMER eine Hilfe. Er war soziemlich mein Ventil von dieser Welt, liegt evtl. auch an der Distanz die zwischen uns immer bestand. Ich schweife ab - bei Ihm habe ich mich anders Gefühlt. Dort hatte ich diese Blockade nicht. Und er hatte auch immer einen Rat parat. Nur glaube ich, dass ich diesmal einen Schritt weiter gehen muss.

Ach was waren die letzten Monate für ein rumgesuche in mir selbst, ein erkunden und finden.. Ja ich habe auch Dinge gefunden. Das größte und warscheinlich einzig erwähnenswerte ist dass ich immer nach einem Grund suchte Dinge zu tun anstatt sie einfach zu tun. Ich denke über alles nach bevor ich es tue. Es klang verrückt, aber ich fand es mit der Zeit heraus. Schwierig zu beschreiben.. Und trotz sah ich in wenig einen Sinn. Da war ich mal eine Woche lang nicht duschen, da hab ich mal zwei Wochen meine "Stube" vernachlässigt.. Ich bin sowieso der Meinung ich könnte mehr Zuhause tun.
Ich weiß nicht, ich habe aber das Gefühl mir fehlt zu allem die Motivation. Eine große liebe ist die Musik, ich wurde schonmal zweiter bei einem bekannten Internetcontest. Das ist garnicht so lange her.. Und da hatte ich auch wirklich eine "Boostzeit", vorallem weil ich mit einem anderen dort bekannten Musiker zusammenarbeitete. Aber ich verlor wieder den Faden. Ich liebe Hans Zimmer und Filmmusik generell, sowas würde ich auch gerne komponieren und habe auch die nötigen Mittel dazu - zumindestens materiell..
95% der Zeit die ich bis jetzt Zuhause war hatte ich keinen Schlafrythmus.. Sondern ein Schlafschlachtfeld. Ich bin von Natur aus Langschläfer, aber das war wirklich arg. Manchmal 16-20 Stunden geschlafen, so VERRÜCKT.. Ich mein, kam schon mal vor dass ich 16 Stunden schlafe, da grinst man halt drüber und hat auch was zu erzählen.. Aber heutzutage, in meiner Situation, ist das nicht mehr so witzig.. Mehrere male aufgewacht, jedes mal, aber einfach nie wirklich Motivation gesehen aufzustehen. Wieso denn auch.. Aber wenn ich erstmal wach bin, dann starte ich auch gerne in den Tag!! Das ist so paradox, verdammt..
Am Anfang war das auch pures Gönnen, bis morgens um 7 am PC und nachmittags um 5 raus. Meinen Eltern gefiel das natürlich garnicht, denen gefiel dass schon allein am WE damals schon nicht (für mich absolout verständlich). Und mit der zeit häufte sich alles, was mir erst nach einer Zeit bewusst wurde. Ich rauche, der Schlafrythmus, Mikrowellen"kost", kein Sport. Ein großer Motivationsmoment war auch das schaffen meines Führerscheins mit 0 Punkten beim ersten Versuch.
Ich war immer ein so interessiertes Kind. Immer so experimentierfreudig. Und selbst damals als ich tagelang am PC verbrachte, beschäftigte ich mich mit vielem was mir heute eine gute Grundlage ist.. 3D Modeling, Programmierung und natürlich das große Hobby: Die Musik. Aber Rückblickend hätte ich in Sachen Musik wirklich mehr Musik machen können.
Momentan führe ich dieses Schlachtfeld von Schlaf übrigens nicht mehr.. Das geht schon fast von alleine, wirklich. Was anfangs Gönnen war hängt mir jetzt zum Hals raus. Aber trotzdem fühle ich trotzdem an den großteil der Tage wie mir das Wasser über den Kopf steigt.. Ich hasse mich nicht. Ich kann vor dem Spiegel stehen und nichts denken. Aber ich hasse diese inneren Dämonen in mir. Ich habe mich mit Ihnen angefreundet, hab noch so jedes kleine Eck und kleinen Winkel der bis jetzt zu erreichen war ausgeleuchtet, und trotzdem, ich werde diese Last einfach nicht los..

Was ist Gönnen, wann ist Schluss damit, was tun um produktiv und einfach nur ZUFRIEDEN zu sein. Wie soll ich eine Freundin glücklich machen wenn ich es nicht bin. Ich kann es einfach nicht in einem Satz beschreiben, weil es einfach so kompliziert ist. Und jedes mal schießen mir Milliarden Gedanken durch meinen Kopf. Was ich war, wer ich bin. Ich bin einfach unsicher, und dass mein Selbstbewusstsein dadurch angekratzt ist ist mir vollkommen bewusst. Ich kann einfach nicht abschließen. Ich hab keine Kraft, keine Motivation, ganz egal wie expermintell und freudig ich damals war, ganz egal welch wundervolle Freundin und Mutter ich habe, hier geht es um mich.. Jeden Abend sitze ich hier, vor einen der besten Abhörmonitoren der Welt die jemals gebaut wurden, perfekte Hardware, Keyboard, Turntable, Equipment so weit das Auge reicht. Aber dieses Equipment besiegt meine Dämonen auch nicht, und vorallem.. Es kommt mir so EWIG vor. Und es ist unmöglich zu beschreiben, was für Phasen ich immer durchlaufe. Einer Tag so, anderer so..

Mir ist bewusst dass ich Arbeiten muss. Ich wünsch mir musikalische Produktivität, ich möchte dieses Hobby nicht durch diese Phase verlieren. Ich möchte stolz auf mich sein. Ja, ICH MÖCHTE WAS TUN. Und was ich nur dafür geben würde, eine Woche in Ruhe normal zu schlafen, motiviert aufzustehen, und fit und gedankenlos durch den Tag zu gehen. Anstatt wie ein Stein aufzuwachen und noch kaputter zu sein als ob ich garnicht geschlafen hätte. Ich bin einfach ratlos. Wenn ich zocke bin ich abgelenkt und empfinde auch wirklich Freude aber das ist nur Placebo und keine Dauerlösung.. Einfach diese Last von Schultern runter, diese Millionen Gedanken aus meinem Kopf. Desto mehr ich drüber schreibe, desto mehr kann ich drüber schreiben, da umso mehr Gedanken kommen und wieder mehr Wege, alles zu beschreiben. Ich will einfach wieder Selbstbewusstsein, Stolz, Offenheit, Willen, etc.

Ich hoffe auf Hilfe, einen schönen Abend an alle aus süd-Deutschland!
 

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