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Kein Respekt und kein Bock unter Leute, kann keine neuen kennenlernen

leongant

Mitglied
Hallo liebes Forum,

ich habe seit einigen Jahren das Problem, dass ich nur sehr schwer mit Menschen in Kontakt komme. Ich habe nie Bock dazu und es erfordert jedes Mal aufs neue unfassbare Überwindung (ich merke auch jedes Mal, dass ich irgendwie keinen Bock habe). Dazu kommt, dass ich häufig dumme Sprüche von Freunden und auch anderen Menschen rein bekomme, die mich direkt Triggern und ich ausflippe oder ich fresse es in mich hinein und sage nichts (tue so, als hätte ich nichts gehört)

Zu meinem Problem:
Ich bin seeeehr ruhig. Bei Freunden klappt die Kommunikation besser, ich kann auch was sagen und ich fühle mich wohler. Bei allen anderen Menschen, die ich neu kennen lerne, bzw. wo ich nicht viel Kontakt zu habe (dazu gehören Personen, die ich schon Jahre kenne, aber wo ich dennoch sehr zurückhaltend bin) fühle ich mich unwohl, ich weiß nie was ich sagen soll und es ist kein schönes Gefühl. Ich merke, wie ausgelaugt und energielos ich mich direkt fühle unter anderen Menschen und das sehr schnell. Habe nie Lust etwas zu dem Gespräch beizufügen. Ich bin in den Situation sehr impulsiv und nervös. Besonders in Gruppen ist das Problem vorhanden und hier merke ich es am intensivsten.

Ein anderes Problem ist, dass ich häufig die Zielscheibe von verbalen Angriffen bin. Dies ist besonders dann der Fall, wenn meine Freundin mit dabei ist. Daran sind Personen wie meine Eltern und Freude beteiligt. Dazu gehört: "Florian versucht wieder seiner Freundin zu imponieren " oder "Du kannst Florian beim Friseur ja einen Nackenklatscher geben, wenn er wieder blödsinn macht"
Es wird sich über so gut wie alles Lustig gemacht und ich komme mir so vor, als würde ich nicht mal mehr für ernst genommen werden und das was ich sage hat 0 Gewicht bzw. Bedeutung. Das Problem ist eine starke Belastung für mich. Ich fühle mich dabei direkt getroffen und kann es gar nicht mehr verkraften. Dazu kommt, dass ich in der Schule sehr oft gemobbt wurde und deswegen emotional sehr instabil bin (werde Aggressiv, beleidige oder fresse es in mich hinein und explodiere irgendwann)

Wisst ihr was mein Problem ist und sollte ich mal bei einem Therapeuten unter Behandlung? Habt ihr da Erfahrungen? Vielen Dank schon mal für die Hilfe!
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Hallo Leongant
Ich versuche mal, dir einen möglichen Weg zu zeigen.
Du schreibst, dass Du in der Schule gemobbt wurdest und nennst es als Begründung eines Werdegangs.

Wenn man an seine Schulzeit zurück denkt, dann könnte man auch argumentieren, dass in der Zeit die Erziehung statt gefunden hat und dazu das Universalwissen erlernt werden musste, ohne das man später nirgendwo hin zu gehen braucht.
Schüler sind - grob ausgedrückt - solange dumm und unreif, bis sie "schlau" auf das Leben losgelassen werden können.
Solltest Du der Argumentation folgen, so musst Du Dir natürlich die Kritik gefallen lassen, dass Du noch heute unterentwickelte pubertäre Vorgänge der Mitschüler in Dir lebendig hälst - also nicht schon lange zu den Akten gelegt hast.
Also vergiss das und starte die Erinnerungen erst ab Schulende. Ansonsten kultivierst Du lebenslang Rechtfertigungen, die immer auf dem voran gegangenen aufbauen und Dich trefflich davon abhalten jemals irgend etwas zustande zu bringen.

Bezüglich des Mitredens in der Gruppe gibt es ein paar Grundsätze. Glaube ich zumindest.
Der erste ist, dass man sich angewöhnen kann, dummes Zeug zu reden um in Kontakt zu kommen.
Wenn ich also mit irgend welchen Kollegen draussen eine rauchen gehe, kommt als erstes ein Satz über das Wetter. Jeden Tag. Es geht aber nicht darum dem anderen etwas mitzuteilen was er selbst sehen kann und es geht auch nicht darum, Zeit mit Unfug zu verschwenden sondern es geht darum, einen Ansatzpunkt zu finden, der in ein Thema mündet, in dem sich beide gleich gut auskennen. Dann erst läuft Konversation zu frieden stellend.
Hierzu musst Du Dir also tatsächlich vornehmen, hoch aufmerksam bei anderen zu verfolgen, wie sie den Gesprächstbeginn starten.
Wenn Du schon da zur Seite guckst, verpasst Du also den Anfang.
Rein statistisch kannst Du nach 20-50 ? Beobachtungen eine Tendenz des ersten Satzes ausmachen, der immer funktioniert hat und den Du also kopieren kannst.
Damit kommen wir zum zweiten Punkt.
Du solltest jeden Tag die Überschriften der Nachrichten verfolgen.
Ich schreibe bewusst: Überschriften.
Wenn Du nämlich nur die Überschriften gelesen hast, die letztlich ja eine Kurzversion des Texts sein sollten ( sagen wir mal: "Sommerschnee in München" bla bla bla) dann weisst Du bereits, dass (!) irgendwas war. Das gibt Dir den Anknüpfpunkt andere zu fragen, was(!) gewesen ist. Klappt das Thema nicht, so hast Du noch 10 andere von gestern und vorgestern in Petto.
Du kannst alternativ auch Lust darauf haben bzw entwickeln(?), Allegemeinwissen anzuhäufen.
Über Därme, Tomaten, Rindviecher oder Astronauten. Sollte Dein Gegenüber darauf anspringen, hast Du etwas beizusteuern. Du kannst und solltest übrigens...eigentlich.... in Deinem favorisierten Bereich richtig viel Wissen anhäufen und kannst dadurch in dem Bereich mehr beitragen als andere.
Natürlich nur, wenn es denn interessiert.
Auch das kann eine gute Ausrede sein: wer sich in einem Medizin Studium befindet wird lerntechnisch derart gefordert, dass er in anderen Bereichen hinterher hinkt. Das darf er dann gerne auch.

Also:
Du hast dann, wenn Du magst, ein neues Hobby.
Neue und gerne fremde Leute unauffällig überall ansprechen um ein Gespräch für ne halbe Minute zustande zu bringen und das ganze unter der Voraussetzung, dass es Dir vollkommen egal ist, ob Du sie später wiedersiehst oder nicht.
Also ne kleine Frage, ne kurze Bemerkung und einen netten Dank. Im übrigen kann es Dir sogar gut passieren, dass Leute darauf eingehen und Dich wiederum nicht mehr gehen lassen wollen :)
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Ich hatte noch was vergessen.
Wenn sich Frust und Druck anstauen und zur Explosion führen, kriegt garantiert der die Ladung ab, der nur das Fass zum Überlaufen gebracht hat, aber mit dem Vor-Zeitraum nichts zu tun hatte.

Wie Du - in Bezug auf Gespräche - dies vermeiden könntest, hab eich versucht oben zu erklären.

Ich finde es also gut und richtig , dass Du Dich in der Sache selber reflektierst, dass Du versuchst, die Ursache zu finden und nicht das Ergebnis zu verteidigen.
 

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