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Kein Problem, trotzdem unglücklich...

Torben1302

Neues Mitglied
Hallo,

vorab möchte ich sagen, dass dies mein erster Beitrag in diesem Forum ist und dass ich eigentlich kein großer Forenschreiber sondern eher -leser bin.

Aber ich bin öfters sehr unglücklich und diesmal habe ich es geschafft meine Unzufriedenheit in Worte zu fassen. Diese Worte möchte ich gerne mir euch teilen und ich hoffe, dass sich jemand dafür interessiert und mir ein Feedback gibt.

Ok, ich denke, dass mein Problem darin besteht, dass ich erst mal zu nachdenklich bin. Diese Nachdenklichkeit bringt mich zu verschiedenen Erkenntnissen.
Ich habe eigentlich keine größere Leiden, die mich dazu berechtigen könnten unglücklich zu sein. Ich sehe gut aus, bin intelligent und witzig. Zwar sehr verpeilt, aber dass werden die meisten, die mich kennen als liebenswerte Schwäche betrachten. Warum bin ich also unglücklich?
Weil ich über zu vieles nachgrüble. Weil ich durch dieses Nachgrübeln sehe, wie viel ich erreichen könnte in meinem Leben. Und weil ich das Gefühl habe, dass so viel erwartet wird von mir. Von meinen Eltern vor allem, aber auch von so ziemlich jedem, der mich kennen lernt. Gerade weil ich relativ gut aussehe, und mir in meinen guten Momenten scheinbar alles so leicht von der Hand läuft. Menschen sehen mich und denken: "Hey, der Kerl könnte gut sein. Mal sehen was er so drauf hat!" Doch dann erkennen sie, dass ich eigentlich keinen Mumm habe was drauf zu haben und verwerfen die Idee, mich als guten Freund zu sehen.
Das Schlimme ist, dass ich mich darüber nicht mal beschweren darf. Es ist ihr gutes Recht, von mir enttäuscht zu sein.
Ich bin weder dick, noch dumm, habe keine schlimmen Krankheiten, meine Eltern lieben mich beide und versuchen mich zu unterstützen, wo sie nur können. Wenn ich meinem Vater erklären wollte, dass es mir schlecht geht, weil ich keinen Sinn im Leben sehe, wäre er sehr enttäuscht von mir. Er wäre genau genommen enttäuscht von sich selbst: Sein ganzes Leben hat er versucht mir beizubringen, wie einfach und wichtig es ist, im Leben glücklich zu sein und als Dank dafür erntet er einen Sohn, der tot unglücklich ist.
Meine Mutter sorgt sich ständig um mich. Wenn ich ihr erzähle, dass es mir nicht gut geht weint sie wahrscheinlich heimlich, lässt sich aber nach Außen nichts anmerken. Soll ich ihr etwa wirklich das antun, und vor ihr mein Herz ausschütten? Ich glaube nicht. Sie hat es einfach verdient einen Sohn zu haben, der mit sich selbst klarkommt.
Wo also kann ich mich auslassen, wenn es mir nicht gut geht? Manchmal versuche ich es bei Freunden. Allerdings schütteln sie nur den Kopf und reagieren genervt, wenn ich versuche über meine Probleme zu reden. Sie denken sich: Man, dem seine Probleme hätte ich gern.
Was sind also eigentlich meine Probleme? Nun, in dem Punkt verstehe ich mich selbst nicht ganz. Ich hätte gern ne Freundin. Außerdem gute Freunde. Und vor allem will ich einfach etwas gut können. Eine Eigenschaft haben, bei der Leute denken: "Hey, der Jan wäre der richtige Mann dafür." Aber so was habe ich nicht. Es gibt nichts, in dem ich so gut bin, dass andere mich dafür um Hilfe bitten würden. Wenn andere an mich denken, denken sie höchstens: "Hach, der könnte, wenn er nur wollte."
Aber ich kann nicht. Ich kann's mir noch so sehr vornehmen. Ich nehme mir vor, dass ich ne bestimmte Frau näher kennen lern, aber ich mach's nicht. Ich nehme mir vor, dass ich mehr Sport treibe, aber ich mach's nicht. Ich nehme mir vor, dass ich mit dem Rauchen aufhöre, oder dass ich öfters was mit bestimmten Freunden unternehme, aber ich mach's nicht.
Das ist glaube ich mein größtes Problem, dass ich's nicht mache. Und ich glaube nicht, dass mir irgend ein Psychologe oder sonst wer bei diesem Problem helfen könnte, denn was will er mir sagen, außer dass ich's einfach machen soll? Genau das sage ich mir selbst aber schon die ganze Zeit und es passiert trotzdem nichts. Wahrscheinlich ist das meine Psychose. Dass ich mir ständig etwas vornehme und es dann doch nicht mache. Und das schlimme an der Psychose ist, dass ich sie niemandem erzählen kann, weil niemand es verstehen würde.


Also, wer denkt nicht, dass ich nur grundlos rumheule?? Würd mich echt über jede Antwort freuen!
 
H

Haubenmeise

Gast
Also was mir beim durchlesen deines Threads als erstes auffiel ist, dass du anscheinend sehr viel mit dir selbst in deinem Kopf ausmachst.

Du denkst dir in deinem Kopf, was die anderen von dir denken, und malst dir aus, wie sie reagieren würden.

Das heisst, ziemlich viel von dem, was du schreibst, findet ausschließlich in deinem Kopf statt und du hast somit keine Erfahrung gemacht, wie die Menschen wirklich reagieren würden, wenn du mal laut aussprichst, was in dir vorgeht.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es meistens anders und besser kommt, als man sich alleine in seinem Kopf zusammenreimt.

Um direkt in Kontakt zu treten mit anderen und auszusprechen, was in einem vorgeht, dass muss man, wenn man es bis jetzt noch nicht gelebt hat, erlernen.

Überleg dir mal, wie du dich selbst siehst und wie du dich beschreiben würdest und dann überleg weiters, was so schlimm daran wäre, dich als genau diese Person, nämlich du selbst, zu zeigen und auszudrücken.

Du schreibst, dass du sehr nachdenklich bist und das lässt auf einen tiefsinnigen Menschen schließen. Wenn du deine Gedanken den anderen jedoch nicht mitteilst, wissen die ja gar nicht, dass man sich mit dir auch über mehr als nur oberflächliches Zeugs unterhalten kann.

Du bist also mehr, als du scheinst :)

Hab den Mut und zeig dich!
 
P

Pseudonym_219

Gast
Hallo Torben1302,

also ich teile die Meinung von schlimmergehtsnimmer zum größten Teil. Du solltest auf jeden Fall mal mit jemanden reden, auch wenn es deine Freunde nervt. Hat dir noch nie jemand was erzählt was dich genervt hat und du mochtest ihn danach trotzdem noch? Ich sehe in dem was du schreibst auch noch das du dir selbst starken Druck machst alle zufrieden zu stellen, vor allem deine Eltern.

Ich würde dir außerdem noch dringendst empfehlen einen Psychologen aufzusuchen. Wenn du das deinen Eltern erst mal nicht erzählen möchtest kann ich das in der Lage gut verstehen, ich würde auch sagen das es gut wäre, wenn du vorher mit einem Psychologen redest und danach mit deinen Eltern. Also entweder du gehst zu deinem Hausarzt erzählst ihm das und der überweist dich dann zu einem Psychologen der seiner Meinung nach am besten dafür qualifiziert ist (was ich dir raten würde) oder du suchst selber über das Internet o.ä. (was ich dir nicht raten würde).

Zum Schluss kann ich noch sagen mach dir nicht so einen Kopf (haha). Nein ehrlich versuch die Dinge einfach ein bisschen lockerer zu sehen und wenn das nicht bald besser wird geh zum Hausarzt, da kannst du dir auf jeden Fall mal alles von der Seele reden (was manchmal schon Wunder wirkt), er kann dich falls nötig zu einem Psychologen überweisen, er kann dir auch fürs erste was verschreiben und er hat eine Schweigepflicht von daher muss du dir da auch keine Sorgen machen das es jemand ohne deine Einwilligung erfährt.
Edit: UND ganz wichtig was ich noch vergessen habe, egal was du dir da im Kopf ausmalst wie der Arzt Termin laufen würde, ich kann dir versprechen der hört dir aufmerksam zu, macht sich darüber nicht lustig und nimmt die Lage sehr ernst ;)

Also alles gute,
pseudo
 
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