ShutUpTalk
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Heute ist mal wieder der Tag, an dem ich eine dumme Frage stelle: Sollte ich mich schlecht fühlen, den Anschluss in meiner neuen WG einfach nicht zu finden? Denn ich fühle mich irgendwie, als sollte ich.
Kleiner Hintergrund
Im Zuge meines Film-Studiums bin ich in eine gut 400km entfernte, fremde Stadt gezogen. Wohnhaft bin ich jetzt in einem Studentenwohnheim und ich lebe mit drei weiteren Männern, die ich vor Einzug nicht kennenlernen konnte, weil die Zimmer zufällig zugeteilt wurden.
Mein Problem
Ich finde einfach keinen Anschluss. Okay, ich wohne erst seit Freitag hier, aber der Kontakt zu Fremden ist mir noch nie schwer gefallen. Ich habe immer extrem schnell Anschluss gefunden aber hier? Es will einfach nicht klappen. Ich sitze den ganzen Tag alleine in meinem Zimmer - die Erstsemesterbegrüßung der FH ist erst morgen - und gehe meiner Leidenschaft nach: Dem Film.
Die Ursache[?]
Ich denke es gibt da ein paar zentrale Probleme, die den Kontaktaufbau etwas erschweren:
Zum einen ist da sicherlich meine Leidenschaft zum Medium Film. Die letzten 12 Monate habe ich entweder: Beim Fernsehen gearbeitet, Filme angesehen/analysiert, Kritiken, Sachbücher und Drehbücher gelesen, Letztere auch verfasst, über Filme disskutiert und Filme gemacht. Das ist seit über einem Jahr mein Alltag und ich liebe es! ..aber solange man nicht gerade mit anderen Film-Buffs - wie z.B. meiner Mutter - zusammenwohnt, so ist das ein ziemlich einsames Hobby ..zumindest solange die Anderen nicht auch in 'Neues' interessiert sind.
Ein weiterer Punkt ist, dass sich die Jungs eben schon seit Jahren kennen und 'der Vierte' - also jetzt ich - meist nach ein oder zwei Semestern wieder weg ist. Die Lust aufs 'Ersti-Einweisen' ist da also bestimmt nicht so groß.
Desweiteren bin ich nicht so der große Redner was Unbedeutendes angeht. Ich rede viel, ich rede gerne .. aber irgendwann hat sich die: "If you're not saying anything new, where's the point in saying anything at all?" ("Wenn du nichts Neues zu sagen hast, warum sagst du dann überhaupt etwas?") .. Wenn es also ein interessantes Thema gibt .. sagen wir meine Leidenschaft oder die der Anderen .. dann bin ich sofort im Gespräch. Gehts hingegen um Gossip über Personen die ich nicht kenne oder das übliche: "Gott.. jetzt dann ist wieder XYZ."-Geweine .. dann seh ich keinen Punkt, warum ich mich im Dialog beteiligen sollte.
..und letztlich: Ich wohne zusammen mit drei Türken. Nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen unsre osteuropäsichen Mitbürger oder generell Ausländer .. aber meine Sprachkenntnisse beschränken sich leider auf Deutsch und Englisch. Wenn beim Frühstück am Küchentisch also auf Türkisch geredet wird - und das wechselt mal so, mal so - dann trinke ich meinen Kaffee doch eher vor einem Filmklassiker an meinem PC.
Die Realität
Ich weiß, dass sich das im Laufe der nächsten Wochen vielleicht alles ändern wird .. und morgen lern ich sowieso meine Kommilitonen kennen, von daher schließe ich sicherlich einige neue Beziehungen mit Leuten, zu denen ich passe .. aber aus der WG komme ich erstmal nicht raus da ich vertraglich mind. sechs Monate hier bleiben muss.
Der Punkt ist nur: Aus irgend einem Grund blockiert mich das. Aus irgend einem Grund meide ich genau aus diesen Gründen den Kontakt zu meinen Mitbewohner noch mehr. Zum Beispiel jetzt gerade: Ich weiß, dass im Kühlschrank noch n' guter Salat wär, den ich jetzt gerne essen würde ..aber: Die drei Jungs und ein paar ihrer ebenfalls türkischen Freunde sind seit gut ner Stunde bei türkischer Musik und türkischem Dialog in der Küche .. und irgendwie will ich mir deswegen den Salat nicht holen. Weil ich nicht der komische Typ sein will, der wortlos was zu essen holt und dann wieder in seinem Zimmer verschwindet.
Sollte ich mich deswegen schlecht fühlen? Ich weiß es nicht.. Ich fühle mich jedenfalls dumm.
Kleiner Hintergrund
Im Zuge meines Film-Studiums bin ich in eine gut 400km entfernte, fremde Stadt gezogen. Wohnhaft bin ich jetzt in einem Studentenwohnheim und ich lebe mit drei weiteren Männern, die ich vor Einzug nicht kennenlernen konnte, weil die Zimmer zufällig zugeteilt wurden.
Mein Problem
Ich finde einfach keinen Anschluss. Okay, ich wohne erst seit Freitag hier, aber der Kontakt zu Fremden ist mir noch nie schwer gefallen. Ich habe immer extrem schnell Anschluss gefunden aber hier? Es will einfach nicht klappen. Ich sitze den ganzen Tag alleine in meinem Zimmer - die Erstsemesterbegrüßung der FH ist erst morgen - und gehe meiner Leidenschaft nach: Dem Film.
Die Ursache[?]
Ich denke es gibt da ein paar zentrale Probleme, die den Kontaktaufbau etwas erschweren:
Zum einen ist da sicherlich meine Leidenschaft zum Medium Film. Die letzten 12 Monate habe ich entweder: Beim Fernsehen gearbeitet, Filme angesehen/analysiert, Kritiken, Sachbücher und Drehbücher gelesen, Letztere auch verfasst, über Filme disskutiert und Filme gemacht. Das ist seit über einem Jahr mein Alltag und ich liebe es! ..aber solange man nicht gerade mit anderen Film-Buffs - wie z.B. meiner Mutter - zusammenwohnt, so ist das ein ziemlich einsames Hobby ..zumindest solange die Anderen nicht auch in 'Neues' interessiert sind.
Ein weiterer Punkt ist, dass sich die Jungs eben schon seit Jahren kennen und 'der Vierte' - also jetzt ich - meist nach ein oder zwei Semestern wieder weg ist. Die Lust aufs 'Ersti-Einweisen' ist da also bestimmt nicht so groß.
Desweiteren bin ich nicht so der große Redner was Unbedeutendes angeht. Ich rede viel, ich rede gerne .. aber irgendwann hat sich die: "If you're not saying anything new, where's the point in saying anything at all?" ("Wenn du nichts Neues zu sagen hast, warum sagst du dann überhaupt etwas?") .. Wenn es also ein interessantes Thema gibt .. sagen wir meine Leidenschaft oder die der Anderen .. dann bin ich sofort im Gespräch. Gehts hingegen um Gossip über Personen die ich nicht kenne oder das übliche: "Gott.. jetzt dann ist wieder XYZ."-Geweine .. dann seh ich keinen Punkt, warum ich mich im Dialog beteiligen sollte.
..und letztlich: Ich wohne zusammen mit drei Türken. Nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen unsre osteuropäsichen Mitbürger oder generell Ausländer .. aber meine Sprachkenntnisse beschränken sich leider auf Deutsch und Englisch. Wenn beim Frühstück am Küchentisch also auf Türkisch geredet wird - und das wechselt mal so, mal so - dann trinke ich meinen Kaffee doch eher vor einem Filmklassiker an meinem PC.
Die Realität
Ich weiß, dass sich das im Laufe der nächsten Wochen vielleicht alles ändern wird .. und morgen lern ich sowieso meine Kommilitonen kennen, von daher schließe ich sicherlich einige neue Beziehungen mit Leuten, zu denen ich passe .. aber aus der WG komme ich erstmal nicht raus da ich vertraglich mind. sechs Monate hier bleiben muss.
Der Punkt ist nur: Aus irgend einem Grund blockiert mich das. Aus irgend einem Grund meide ich genau aus diesen Gründen den Kontakt zu meinen Mitbewohner noch mehr. Zum Beispiel jetzt gerade: Ich weiß, dass im Kühlschrank noch n' guter Salat wär, den ich jetzt gerne essen würde ..aber: Die drei Jungs und ein paar ihrer ebenfalls türkischen Freunde sind seit gut ner Stunde bei türkischer Musik und türkischem Dialog in der Küche .. und irgendwie will ich mir deswegen den Salat nicht holen. Weil ich nicht der komische Typ sein will, der wortlos was zu essen holt und dann wieder in seinem Zimmer verschwindet.
Sollte ich mich deswegen schlecht fühlen? Ich weiß es nicht.. Ich fühle mich jedenfalls dumm.